Flurseisenblech-Glühofen.* Der in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Glüh ofen, der vor einiger Zeit von Director Rayner | auf dem Eisenwerk Kulebaki (Gouvernement Nishnij i Nowgorod) errichtet wurde, entspricht allen an einen gut arbeitenden Glühofen zu stellenden An- Der Boden im Ofen besteht aus gewölbförmig nebeneinander gelegten, schachbrettartig durch löcherten Stahlplatten. Die Räume zwischen den Löchern sowie den oberen und unteren Flächen der Platten füllt Ziegelmauerwerk aus, welches bereits forderungen: 1. der Ofen arbeitet automatisch; 2. zeichnet sich durch bequeme Zugänglichkeit beim Einsetzen und Ausladen der Blechtafeln aus; 3. erlaubt, die Glühtemperatur genau und beliebig zu reguliren und die Blechtafeln gleichmäfsig zu erwärmen; 4. die Oberfläche des Bleches wird nur wenig oxydirt; 5. die Gonstruction des Ofens erlaubt eine Bearbeitung des Materials während des Glühens Figur 1 bis 3. Flufseisenblech- Glühofen nach J. R a y n e r. und 6. der Glühprocefs geht vor sich, ohne einen nachtheiligen Ein Hufs auf die Qualität des Materials auszuüben. Durch das Verlegen der Ofensohle unter die Flursohle gewinnt man ein viel leichteres Be schicken und Ausladen der Bleche, wobei aufser- dem der Umstand besonders wichtig sein dürfte, dafs das den Ofen umgebende Erdreich als Wärme speicher dient. Diese Bauart gewährt auch noch den Vortheil, dafs der Ofen keine äufsere Armatur, wie: Anker, Verbindungen u. s. w. nothwendig macht. Die Ofenwände lassen sich noch besser dadurch isoliren, dafs man die leeren Räume zwischen Ofenmauer und Baugrund mit einem schlechten Wärmeleiter, z. B. Asche, oder mit einem sonstigen zweckentsprechenden Materiale ausfüllt. * Auszugsweise Uebersetzung eines dem Ver fasser von Director J. Q. Rayner mitgetheilten, zum Druck bestimmten russischen Manuscriptes. beim Formen und Abgiefsen ausgeführt werden mufs. Der Boden stellt sich auf diese Weise als ein siebförmiges Gewölbe dar. Die Ausführung aus einzelnen Platten wurde gewählt, um eine Gewichts verminderung und ein leichteres Herausnehmen der Platten zu ermöglichen. Oben d. h. in gleicher Höhe mit der Hütten sohle ist der Ofen mit einzelnen gufseisernen Platten bedeckt, welche, wieder nebeneinander gelegt, gewölbeförmig erscheinen und mit Mauer werk ausgefüllt sind. Figur 1 zeigt sechs Deck platten (I, II, III, IV, Vund VI) im Längsschnitte des Ofens. Die einzelnen Platten sind derartig eingerichtet und zusammen gelegt, dafs der Rand der ersten eine Biegung erhält, welche in die entsprechende Vertiefung der benachbarten, zweiten Platte zu liegen kommt. Die Biegung des anderen Randes derselben Platte steckt in der Vertiefung der dritten u. s. w. Es entstehen also die in der Zeichnung mit A bezeichneten Rinnen, welche