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Privatpersonen ihr Bestes hergeben werden. Diese Ausstellung zieht sich bis zum Invalidenplatz hin. Weitere Eingänge zu diesem Theil der Aus stellung liegen an der Avenue d’Antin, an der Invalidenbrücke, sowie an der Avenue des Cbamps Elysees. Wenn der Besucher durch das zweite Eingangsthor der letzteren eintritt, so wird er ohne Zweifel den imposantesten Eindruck von der Ausstellung erhalten, da er alsdann durch die Avenue Nicolas II, welche zu beiden Seiten von den Gebäuden der schönen Künste flankirt wird, zur Alexanderbrücke (Abbildung 2) gelangt und von dort aus einen der schönsten Blicke über die Ausstellung gewinnt. Das vom Eingang an den Champs Elysees aus zur linken Hand liegende kleinere Gebäude, das sogenannte ,Petit Palais“, bestimmt für die fran zösische retrospective Kunst und erbaut von dem Architekten Girault, ist so ziemlich das einzige bis auf einige Kleinigkeiten fertige Gebäude der Ausstellung; es ist in monumentaler Weise aus Stein gebaut, bedeckt eine Fläche von 7000 qm und wird Später einen neuen Anziehungspunkt für Paris bilden, da seine Architektur aufser- ordentlich gelungen erscheint. Der gegenüber liegende grofse Hauptpalast, welcher 40 000 qm bedeckt, besteht, wie früher mitgetheilt, im wesent lichen aus einer Glashalle von T-förmigem Grund rifs. Bis zu seiner Fertigstellung dürften, vom Eröffnungstage gerechnet, noch Wochen vergehen. Esplanade des Invalides. Die auf der selben errichteten Gebäude sind der Ausstattung, Möbelanfertigung und verschiedenen Industrien ge widmet. Eine ganze Reihe von Zugängen führen zu diesem Theil der Ausstellung, die hauptsäch lichsten darunter am Quay d’Orsay, an der In validenbrücke und am Invalidenthor, während die anderen Eingänge an der Rue Fabert und der Rue de Constantine liegen. Unmittelbar an der Alexan der III. Brücke am Quai d’Orsay befindet sich die Exposition de l’„Art de la Rue“. Wenn man dann weiter über die glasgedeckten Trottoirs schreitet, welche den Invaliden-Bahnhof der Ostbahn über decken, so passirt man zunächst rechts und links liegende Gärten. In den an diese zu beiden Seiten anstofsenden Gebäulichkeiten sind unten die Gruppen 66: feste Decorationen, 72: Keramik, und im Obergeschofs die Gruppen 71: bewegliche Ausstattung und 73: Krystall und Glas vertreten. Der Reihenfolge nach kommt dann links das Palais der national-französischen Fabrication und rechter Hand dasjenige der fremden Nationen, zwei Ge bäude, welche sich durch die Mannigfaltigkeit der zur Schau gebrachten Ausstellungsgegenstände aus zeichnen werden. Der obere Theil des Invaliden platzes ist der Ausstellung für Ausstattung und Möbeleinrichtung öffentlicher und privater Gebäude gewidmet. An den architektonisch überladenen Palästen wurde am Eröffnungstage noch eifrig mit Gipsmasse und Farbenpinsel gearbeitet; die Auf stellung der Gegenstände war überall noch sehr im Rückstand, eine Ausnahme machte nur die schwedische Ausstellung. Die sogenannten , Attractions “ des Invaliden platzes liegen zum Theil nach der Rue Fabert, zum Theil nach der Rue de Constantine zu. Während nach der ersten Seite die Annexbauten der aufser- französischen Nationen untergebracht sind, darunter ein Wiener Restaurant, finden sich auf der andern Seite die grofse Ausstellung von Neuheiten, das lothringische Haus, die botanische Ausstellung, das Provengaler Landhaus und das Gasgogner Haus, sowie die Annexbauten der Klassen 70, 71 und 75, Tapisserie, Beleuchtungsgegenstände und der Klassen 93, 94, 95, 96 und 97, Goldschmiede- und Uhrmacherkunst, Bronzen. Die Seine-Ufer. 1. Von der Invaliden brücke bis zur Almabrücke. Auf beiden Seiten befinden sich zwei Eingangsthore ziemlich am oberen und am unteren Ende der Seine. Das linke Ufer, an welchem die Repräsentationshäuser der ver schiedenen Nationen erbaut sind, zeigt eine grofse Originalität und Abwechslung; es liegen dort der Reihenfolge nach die Repräsentationshäuser von Italien, der Türkei, der Vereinigten Staaten, Oesterreich, Grofsbritannien, Belgien, das deutsche Haus, diejenigen von Spanien, Schweden, Bul garien, Monaco, Rumänien, Griechenland, Serbien, Luxemburg, Norwegen, Finland und Persien. Auf dem rechten Ufer liegt an erster Stelle dicht bei der Invalidenbrücke der Pavillon der Stadt Paris, die grofsen Glashäuser für den Gartenbau, welche sich durch eine hübsche sinn- gemäfse Innenaustattung auszeichnen, und das Palais für sociale Fürsorge, das auch gleichzeitig zur Abhaltung der zahllosen Congresse bestimmt ist. Aufserdem finden sich hier noch als An ziehungspunkte ein rumänisches Restaurant, die Darstellung des Tanzes, des Gesanges, ein Lach- kabinet, lebende Bilder, der merkwürdige Thurm und eine ganze Reihe anderer kunterbunter Sehenswürdigkeiten aller Art. 2. Von der Almabrücke bis zur Jena- brücke. Auf dem linken Ufer kommt alsdann zunächst das Palais von Mexico, dann die Aus stellung von Landheer und Marine, hieran an- schliefsend ein solider kuppelartiger Bau in Eisen, welcher zur Aufnahme der Erzeugnisse von Schneider in Greusot bestimmt ist, dann der Pavillon für Schiffahrt und Handel. Hinter diesen letztgenannten Bauten, welche an der Seine liegen, liegen nach der Landseite zu mehrere Pavillons untergeordneterer Bedeutung sowie Privat ausstellungen. Beim Eingang an der Almabrücke befindet sich zunächst das Gebäude der Presse, dann ein grofses rumänisches Restaurant und hinter dem letzten Flügel der Ausstellung für Landheer und Marine die Austeilung für Heizung und Lüftung. Auch haben hier Rufsland, Grofs- brilannien, Belgien und Deutschland kleinere