Volltext Seite (XML)
jedoch nicht der jähen Abkältung seitens benach barter Contactflächen, sich zunächst ein Gabbro- magma abspaltete, aus dem dann wiederum das erzreiche, ziemlich silicatfreie Magma, unter Umständen bei Zwischenschaltung eines an Feld- spathsubstanz armen, aber Silicatbildungen er laubenden Gliedes, diffundirte und sich zusammenzog. Bei eruptiven Ergufs- und Ganggesteinen wird solcher Vorgang schwerlich haben eintreten können, dagegen wohl schon in den Fällen, wo die Massenhaftigkeit des Eruptivkörpers die Einflüsse der Gontactkühlung neutralisirte, also bei so genannten „Tiefengesteinen“ oder den für Aus füllungen ungeheurer Hohlräume innerhalb der Erdkruste, deren statische Möglichkeit nachzuweisen den für sie schwärmenden Geologen schwerlich gelingen dürfte, ausgegebenen „Lakkolithen“. Vor Allem aber und zumeist werden solche basische Ausscheidungen von erheblicher Masse dann eintreten können, wenn das Magma gar nicht eruptiv wird, sondern in seinem Herde selbst erstarrt und sich dabei von innen der Erdkruste verbindet. Eine derartige Bildung nimmt der Berichterstatter schon seit mehreren Jahrzehnten für das ganze Urgneifssystem in An spruch, und scheinen ihm auch die Verhältnisse der meisten angeführten Erzlager und ihrer Mutter gesteine im vollen Einklänge mit seiner Annahme zu stehen: so insbesondere die häufige Vergesell schaftung der „Muttergesteine“ mit Gneifs bei gleichzeitiger Goncordanz der Formen und tek tonischen Flächen, sowie die Behaarung der Lager zu Zügen und „Gürteln“, die im Streichen oft ebensoweit aushalten wie die sie begleitenden Glieder der Urgneifsformation. Auch die Behauptung Kemps, dafs die titanhaltigen Eisenerzlager einen Typus für sich und zwar einen solchen darstellen, der in seiner Uniformität einzig in der Welt dastehe, kann ich nicht für bewiesen gelten lassen und mufs sie mindestens für leicht mifsverständlich erklären ; ersteres nämlich deshalb, weil man trotz der noch ganz mangelhaften Kenntnisse von den einzelnen Vorkommen doch entschieden den Ein druck erhält, dafs die Erzlager in Wyoming, Brasilien und Alnö einen vom Typus der übrigen ganz abweichenden besitzen; letzteres aber wegen der ersichtlich vollständigen Uebereinstimmung der Lagerungs- und Bildungsverhältnisse, durch die titanhaltige mit den ihnen überdies so häufig auch vergesellschafteten (z. B. in den „Gürteln“ der atlantischen Staaten Nordamerikas) titanfreien Magnetiterzlagern verbunden sind. In solchen Fällen eine Typentrennung vornehmen zu wollen, erscheint um so weniger gerechtfertigt, als ja viele Vorkommen in jenen Gürteln, z. B. in New Jersey, sich auch als Mittelglieder im Titangehalte darstellen und die von Vogt a. a. 0. S. 10 auf gestellte Behauptung widerlegen, dafs solche Mittelglieder fehlen, indem der Gehalt an Titan immer mindestens ein Zehntel des Eisengehalts betrage. 0. Lang. lieber die zunehmende Anwendung von grofsen Gasmotoren in modernen Kraftbetrieben. (Schlufs von Seite 320. Hierzu Tafel VIIT.) Am ll.December 1895 erfolgte von Seiten des Hörder Bergwerks- und Hütten-Vereins eine weitere Anfrage auf ein Gasmotorengebläse. Die Gasmotorenfabrik Deutz hatte bereits grofse Pump werke mit directer Seilübertragung, die sich bei diesen Werken ausgezeichnet bewährte, ausgeführt und benutzte diese Erfahrungen bei dem Project des hier dargestellten Gasmotorengebläses. (Abbild. 7 und 8). Leider kam keines dieser Projecte zur Ausführung, weil sich damals die Gasmotorenfabrik Deutz mit dem Hörder Bergwerks- und Hütten- Verein nicht einigen konnte. Für seinen ersten Bedarf vergab der Hörder Bergwerks- und Hütten-Verein im September 1896 eine Bestellung auf zwei 600 P. S.-Motoren nach System Oechelhäuser und Junkers an die Berlin-Anhaltische Maschinenbau -Actien- Gesellschaft in Dessau. Die Lieferung des ersten Aggregates sollte am 1. Juli 1897, die des zweiten am 1. Januar 1898 betriebsfertig werden. Die In betriebsetzung des ersten Systems verzögerte sich bis April 1898, während mit dem zweiten System erst gegenwärtig Inbetriebssetzungsversuche vor genommen werden. Der Oechelhäuser-Junkers-Motor arbeitet im Zweitact, d. h. die Kurbelwelle erhält auf jede Umdrehung einen Antrieb, während der Viertact in 2 Umdrehungen eine Arbeitsleistung aufweist. Der Hörder Motor besteht aus zwei gekuppelten 300 P. S.-Zweitactmotoren. Zwischen beiden Ma- schinenbälften befindet sich die auf der Kurbel welle sitzende Wechselstromdynamo. Die Gesammt- wirkung dieser beiden gekuppelten Maschinen kommt also der Arbeitsweise einer Eincylinder- Dampfmaschine gleich, indem auf jeden Kolbenhub ein Antrieb entfällt.