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4-66 Stahl und Eisen. Die Pariser Weltausstellung. TT. 1. Mai 1900. stand, dazu führen mufste, dafs die französische Nation überall durch umfassende Sammlungen zu glänzen vermag, während die Ausstellungen der nicht französischen Nationen von vornherein zer splittert sind. Es mufste u. a. die deutsche Aus stellung auf mehr als Einviertelhundert verschie dene, über den ganzen Ausstellungsplatz ver streute Plätze sich vertheilen (vergl. den voriger Nummer beigegebenen Lageplan), so dafs das Gesammtergebnifs unausbleiblich sein mufs, dafs die Explanade des Invalides, die Seine-Ufer, das Ghamp-de Mars und den Trocadero. Zu den Champs-Elysees, welche die Ge bäude für die schönen Künste und den Gartenbau beherbergen, führen 5 Zugänge, darunter als Haupt- eingangsthor die „Porte Monumentale“ unmittelbar an der Place de la Concorde. Diese eigenartige, im letzten Augenblick leidlich fertig gewordene Baulichkeit besteht aus einer von drei Bogen ge tragenen Kuppel, deren Eisenwerk allein 200 t Figur 8. Dreifach-Expansions-Backbord-Maschine von 2500 i. P. S. für einen Torpedokreuzer von 72 m Länge, 340 Umdrehungen i. d. Minute. Gewicht 15 t; Höhe 21/2 m. Ausgeführt von der Schiff- und Maschinenbau-Actiengesellschaft „Germania“. der französische Charakter der „internationalen“ Ausstellung dem Besucher bei jedem Schritt und Tritt sich aufdrängt. Wie bereits gesagt, gilt unser heutiger Rund gang nicht den Ausstellungsobjecten, die noch nicht vorhanden sind, sondern er soll zur Orien- tirung über die Plätze dienen, wo jene hin kommen sollen, und über ihre Vertheilung auf die verwirrende Zahl der Paläste, in denen sie Unter kunft gefunden haben. Ein Blick auf den erwähnten Lageplan der Ausstellung lehrt, dafs dieselbe sich in fünf Haupttheile gliedert: die Champs-Elysäes, wiegt, nebst zwei Obelisken; die Hauptwirkung soll durch die Verzierungen hervorgerufen werden, welche aus elektrischen Lampen bestehen. Das mächtige Bauwerk, das durch 36 Eingänge 42 000, nach anderer Angabe sogar 60000 Personen stündlich zulassen soll, sticht gegen den monu mentalen Charakter des Concordienplatzes selt sam, aber nicht vortheilhaft ab. Gleich nach dem Eintritt durch das Monumental-Thor (Abbild. 1) be findet man sich inmitten der Reize der Gartenbau- Ausstellung, zu welcher die Gärten von Long- champ und Auteuil, der Stadt Paris und vieler