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1. April 1900. Entspricht das zur Zeit übliche Pf ilfungscerfdhren u. s. u>. Stahl und Eisen. 375 Tabelle 4. Nr. g. S. Fallversuch Zugversuch Biege versuch ff 8 . ,7 S'l ff S Z di 8 A. O sJOg kleiner als 1,15. 3 — 5 51 3550 19,5 3970 1,11 16 — 6 49 3990 21,0 3850 0,99 18 — 6 48 4130 19,0 4260 1,03 19 — 7 45 4370 19,5 3910 0,89 20 — 8 43 4230 18,0 4500 1,06 21 — 8 42 4240 18,0 4520 1,07 22 — 6 47 4050 19,5 4030 1,00 26 — 7 45 4290 19,0 4230 0,99 29 — 6 50 4110 24,5 4270 1,04 43 — 6 47 4170 22,5 4650 1,12 44 — 8 42 4590 18,0 4650 1,01 46 — 8 43 4430 17,5 4780 1,08 B. O s .;ff g größer als 1,35. 2* s 4 59 2320 24,0 3330 1,44 4* s 4 59 2550 20,0 3570 1,40 5* s 5 52 2320 23,0 3570 1,54 6* g 4 59 2480 25,0 3570 1,44 9* s 4 56 2670 15,5 3720 1,39 12* s 5 51 2670 22,0 3720 1,39 15* s 4 60 2670 25,0 3840 1,44 31* g 5 57 2930 17,5 4340 1,48 49 6 47 4370 19,5 5200 1,42 51* g Bruch 3880 6,5 5270 1,36 Dafs der Verfasser den Zerreifsproben einen weit geringeren Werth beimifst, als es nach meiner Ueberzeugung zulässig ist, habe ich mehrfach berührt und meine abweichende Meinung zu begründen versucht. Hier will ich mich darauf beschränken, besonders noch auf die Tabelle 4B (geringe Schlagzahl Z, grofse Dehnung 8) hin zu weisen. Wie Verfasser sich zu den Biegeproben stellt, habe ich ebenfalls ausführlich erörtert. Ich über gehe deswegen seine Schlufszusammenstellung und beschränke mich darauf, aus seinen Ausführungen über den Werth der Aetzprobe folgende Aeufse- rungen wiederzugeben. Er sagt: „Dichter Stahl, ob weich oder hart, scheint das einzige Erfordernifs für eine gute Schiene zu sein“ (diesen Satz möchte ich nicht in seinem ganzen Umfang unterschreiben) und führt ferner aus, dafs in Bezug auf die Aetzproben Stahlsorten zu unterscheiden seien, bei denen die ganze Fläche gleichmäfsig (Nr. 52, 25, 35, 10 und zum Th. 31, Tafel Vll) und solchen (Nr. 27, 51, 8 und 6, Tafel VII), bei denen das Material durch Aetzen nicht (?wenig?) angegriffen wird, bei denen also nur die undichten Stellen erscheinen (Saigerungen, Oxyde). Vollständig dicht blieben die Bessemer stahlschienen Nr. 34, 28 und 23. Die Bessemer schiene des Werkes a (Nr. 52, Tafel VII) — nach Aussage der kgl. Oberbahnämter die beste Schiene in Bayern — zeigt Randstahl und ist im all gemeinen dicht; Randstahl zeigen auch die Thomas- schienen Nr. 33 und 27; randblasig ist die Bes semerschiene Nr. 25. Der Verfasser kommt zu dem Schlufsergebnifs: „Die Aetzprobe allein als Mafsstab für die Güte der Schienen anzunehmen, dürfte an der Frage scheitern: wie mufs die Aetzprobe aussehen, wenn der Stahl als dicht gelten soll?“ Der Schlufs des Artikels wird für den Leser kreis ein so grofses Interesse bieten, dafs es an gezeigt erscheint, ihn nur mit den wegen Ver änderung der Tabellen nothwendigen kleinen Zu sätzen versehen, vollständig abzudrucken. Ich enthalte mich hier der Bemerkungen, weil dieser Theil ein Gebiet berührt, das aufserhalb meines eigentlichen Erfahrungskreises liegt, und die Punkte, mit denen ich nicht einverstanden bin, ja schon ausführlich besprochen sind. Indessen möchte ich zum Schlufs noch sagen, dafs ich meine zuweilen gegentheiligen Anschauungen dem Verfasser gegen über zum Ausdruck gebracht habe, weil ich den hohen Werth seiner Arbeit gern und voll anerkenne, aber doch dazu beitragen wollte, die Anschauungen über den'Werth der einzelnen Materialprüfungs verfahren klären zu helfen. Es wäre mit grofser Freude zu begrüfsen, und würde sicher dem Fort schritt dienen, wenn seitens der Kgl. Bayerischen Eisenbahnverwaltung auch das weitere Versuchs material zur öffentlichen Besprechung gestellt würde.* Der Verfasser schliefst mit folgenden Aus führungen : Aus den durch geführten Güteproben läfst sich nun Folgendes entnehmen: 1. Aus Thomasstahl lassen sich ebenso gute Schienen, wie aus Bessemerstahl erzeugen. Dies scheint insbesondere dann der Fall zu sein, wenn dem Thomasstahl Silicium zugeführt wird. 2. Ein Vergleich der durchgeführten Güteproben mit den jeweiligen Lieferungsbedingnissen der kgl. bayerischen Staatseisenbahnen führt zu den nach stehenden Ergebnissen: a) Lieferungsbedingungen vom Jahre 1886: Schlagprobe, 50 kg absolute Festigkeit, 20 $ Contraction und 85 Qualitätsziffer. Diesen Bedingnissen haben von den unter suchten 12 Stahlschienen, die sich gut be währt hatten, die Hälfte entsprochen (in Tabelle 1 Spalte 3 mit 7 bezeichnet). Es genügen aber diesen Bedingungen auch die Hälfte der 10 Stahlschienen, die sich an den Enden nach kurzer Zeit breitgefahren hatten (Tabelle 1 Spalte 3 = 3). * Die Redaction schliefst sich diesem Wunsche des Verfassers an und gieht gleichfalls der Hoffnung Ausdruck, dafs durch weitere Versuche die in vor liegender Arbeit erörterte Frage geklärt wird. Sie kann sich dabei der Ansicht nicht verschiiefsen, dafs bei den Versuchen, welche Miller angestellt hat, die Zahl der untersuchten Schienen zu gering war, als dafs sie eine sichere Grundlage für die gezogenen Schlüsse abgeben könnten.