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Wchmtz-ZtiliW die Hast, das Königliche Amtsgericht und dm SLadtrath zu Mppoldiswalk, 64. Jahrgang Donnerstag, dm 22. Dezember 1898 Nr. 148. WWMWWW gewählt und Zimmermann Otto neugewählt, als Stellvertreter WirthschastSbesttzer John, HauSbesttzer Löwe und Mechanik«» Zeibig gewählt. Araueuftein. Am 18. Dezember brannte in unserer Stadt zum ersten Male das langersehnte elektrische Licht und zwar in der WeihnachiSauS- stellung des hiesigen Gewerbevereins. Das elektrische Licht brannte tadellos, gleichmäßig und ohne jede Störung und zeigte recht deutlich den Unterschied zwischen elektrischem und Petroleumltcht. Die ver schiedenen elektrischen Aron- und Wandleuchter, Tisch- und Pianofortelampen rc., welche sich alle im elek trischen Glanze zeigten und auch während der AuS- stellungsdauer sich in solchem zeigen werden, erregten das lebhafteste Interesse und den allgemeinen Beifall der Ausstellungsbesucher. Bis zu den Feiertagen ist mit ziemlicher Sicherheit darauf zu rechnen, daß die elektrische Beleuchtung der Straßen vor sich gehen kann. (Hoffentlich macht mit Letzter Frauenstein bessere Erfahrungen als manche andere Gemeinde.) Bärenstein. In unserer Stadt ist nunmehr die elektrische Beleuchtungszentrale im Betriebe. Dieselbe ist in der neuaufgebauten Schloßmühle de» Kammerherrn von Lüttichau errichtet und ist die Zentrale schon dadurch interessant, daß dieselbe eine der ersten Anlagen in Sachsen ist, welche mit einer Konsumtion von 220 Volt im Zwetleitnernetz arbeitet. Diese Spannung ist deshalb gewähl:, um eiuerseitS die An lage durch ein billigeres Leitungsnetz noch rentabler zu machen > nd um andererseits die störenden Schwan kungen des Lichts bei Einschalten von größeren Kon- sumstellen zu vermeiden. Die Zentrale umfaßt die Installation des Schlosses, wie der Mühle mit ca. S00 Glühlampen, die Privattnkallation, sowie die Straßen beleuchtung mit ca. 250 Glühlampen. Dresden. Die Bahnhofsbauten in Dresden. Westen d, ganz be,anders in Trachau, wurden in der letzten Zett wesentlich gefördert. Nach der Hüherlegung der beiden alten Leipzig-Dresdener Belriedsgsleise, welche namentlich vor der Vollendung der Unter führung der Moritzburger- und Nordstrabe in Trachau abhängig war, ist die den Sommer über benutzte Bahnverlegung seit November verlaffen worden, so daß der Betrieb nunmehr wieder über die alten Ge leise geführt wird. Gegenwärtig wird bereit» eifrig an der Vollendung des Unterbaues für das dritte und v erle Gelets gearbeitet. Bis zum Beg.nn des Sommers hofft man damit fertig zu sein, so daß denn auch diese beiden Nweauübergänge verschwinden werden und damit der auf dieser Strecke äußerst leb hafte Eisenbahnverkehr eine weitere Sicherheit erfährt. — Hier soll mit der längst geplanten Einführung von Eseln al» Ersatz von Ziehhunden nunmehr Gude März in größerem Maßstabs begonnen werden. Der Preis für da» Thier wird sich auf 60 bi» 80 Mk. stellen. Der Unterhalt eines Esels ist mit 30 bis öO Pfennig täglich zu bestreiten, während ein Ziehhund, von dem man etwas verlangen will, mindestens SO Pf. an Futter kostet. — «Der Grundstückskrach, der schon seit längerer Zett besonders in den Vororten bemerkbar ist, soll im ersten Quartal 1899 eine bedeutende Ver schärfung erfahren. Eine ganze Reihe von Zwangs versteigerungen wird die Katastrophe emleiten, die vor aussichtlich zum Beginn des Frühjahrs ihren Höhe punkt erreichen dürfte. — Sämmtliche'143 Städte deS Königreichs Sachsen hatten Ende I8S6 ein Gemetndevermögen von 377,020 412 Mk.; diesem stand eine Schuldenlast von 215,486,658 Mk. gegenüber, sodaß ein Nettooermögen von 161,533,754 Mk. verblieb. Auf den Kopf der 1,850,142 Personen betragenden städtischen Bevölke rung kamen 203 Mk. vermögen, 116 Mk. Schulden und 87 Mk. Nettovermögen. Hierzu kommt noch da» Vermögen an Reservefond», StiftungSkapttalien usw.. Verantwortlicher Redactmr: Paul Jehne in Dippoldiswalde. da» sich bei allen Städten zusammen auf 111,774,797 M. oder pro Kopf auf über 60 Mk. belief. Dresden hatte 82 Million n Gemeindevermögen und 41 Millionen Schulden, bei Leipzig stellen sich diese Zahlen auf 97»/» bezw. 63 V« Millionen, bei Lhemnitz auf 37 V bezw. 21»/i Millionen, bei Plauen auf 12 bez«. 8> Millionen u. s. w. Das größte Nettovermögen auf den Kopf der Bevölkerung hatte Seyer mit 300 und Schneeberg mit 258 Mk. Keiu Nettovermögen, son dern Schulden hatten 3 Städte de» Landes. Bon 1893 bis 1896 hat da» V-rmögen aller Städte um 16 und haben die Schulden um 2 Mk. pro Kopf zugenommen. — Welch reicher Segen au» der Hauptkaffe und den Stiftungen des sächs. Pestalozziverein» strömt, beweist am Besten die Zahl der Unterstützten und die Höhe der Unterstützungen. Im Lause dieses Jahre« find an 854 Lehrerwaisen, 527 Lehrerwtttwen und 37 LehrerSfamtlien 46,157 Mk. zur Vertheilung ge- kommen. Dem BeztrkSvorsteher, Herrn C. Oberlehrer Hellriegel, wurden in diesen Tagen ebenfalls 260 Mk. zur Uebermittelung an 6 Personen von der Haupt verwaltung zugesandt. Außer obengezählten, unter stützten Personen finden noch 18 hochbetagt« Lehrer»- töchter freie Wohnung und Pfleg« im Karolastist in Klotzsche-Königswald. Der Verein könnte aber auch nicht so reichliche Gaben verthetlen, wenn nicht inner halb der 54 Jahre seine» Bestehens sein vermöge» lin.chließlich der Lottchsn vertholt-Stiftung, auf 717,000 Mk. gestiegen wäre und seine 8514 Mit glieder jährlich über 26,000 Mk. betsteuerten. Oschatz. Die Verlegung des BeztrkS-Ktnder- vrrsorgungShause» von Strehla hierher ist in Aussicht genommen. Die Königliche Amtshauptmann- schäft Hal deshalb um billige oder unentgeltliche Ueberlaffung von 3000 Quadratmeter Feld zu einer Baustelle nachgesucht. Von Seiten de» hiesigen Rathe» wurde diesem Gesuche nachgezeben und e» ist ein zwischen dem Merkwitzer Wege und der Bahnhof»- straße liegendes, der Kirche gehörige» Areal in Aus sicht genommen worden. Die Angelegenheit ist dem Kirchenvorstande zur Entschließung überwiesen worden. Auerbach. Mil Rücksicht auf die Thatsache, daß in jüngster Zeit im hiesigen Bezirke mehrere Schaden feuer durch Kinder, die mit Streichhölzern ge spielt haben, verursacht worden find, hat die Amt»- Hauptmannschaft nachdrücklichst auf ein bereit» früher gegebenes Verbot hingewiesen, nach welchem alle, welche Streichhölzchen so ungenügend ausbewahren, daß Kinder dazu gelangen können, oder solche Maaren an Kinder unter 12 Jahren verkaufen oder sonst ver abreichen, bestraft werden sollen. Glauchau. Um dem Andrang« von Gesuchen um Schankkonzession enlgegenzutrelen, haben Rath und Stadtverordnete ein» ansehnliche Erhöhung der bisherigen Höchstsätze der Schankgewerbesteuer be- schloffen. Von der böhmischen Grenze. Echaarenweise strömen seit Wochen die Bewohner der Scenzortschaftea nach Böhmen, um hier da» zum Stollenbacken nöthige Mehl einzukaufen. Trotzdem in diesem Jahre die Mehlpretse in Böhmen ziemlich dieselben wie in Sachsen find, wird von der feiten« der Zollbehörde zugestandenen Vergünstigung, 3 Kilogramm Mehl zollfrei einsühreu zu dürfen, rech» reichlich Gebrauch gemacht. Auch wird böhmische Butter, von der da» Stückchen, Kilogramm, 33 bi» 35 Pf. kostet und die als Backbutter und auch von den ärmeren Grenz bewohnern der Billigkeit Halder al» Tischbutter ver braucht wird, obgleich dieselbe von recht zweifelhafter Qualität ist und ost wett unter unserer Margarine und Kunstbutter steht, in geradezu unglaublichen Mengen eingesührt. Nur da» Einbringen von Speck und Schweinefleisch, wovon die Grenzbewohner eben falls 2 Kilogramm zollfrei einfahren können, hat t» Inserate, welch« bet d« bedeutenden Auflage de» Blatte» «ine sehr wirs- sam« Verbreitung.^ ' «erden mit 10 P Ep e oder Raum billarische complickse Inserate mit entsprechen dem Aufschlag.— Einge sandt, im redaktionellen »heile, dir Spaltenzeil« SOPfg. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Amtsblatt für die Migliche Umts ' <u. Die „Weiseritz.Jettmig" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. W Pfg., zweimonatlich «t Pfg., einmonatlich 42 Ma. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan flalten, Postboten, sowie dte Agenten nehmen Be stellungen an. totale« mrd KLchftfches. Dippoldiswalde. Am gestrige« Dienstag mit dem Vormittags >/>11 Uhr hier anlangenden Zuge trafen Se. königl. Hobest Prinz Johann Georg in Begleitung von 6 Offizieren vom Schützen-Regiment hier ein, nahm im BahnhofShötel das Frühstück ein, besichtigten dte Stadt und die Umgegend, vornehmlich nach Reichstädt zu, und fuhr um 2 Uhr wieder nach Dresden zurück. — Erweiterung de» Postdienste» während der Weihnachtszeit: Am 25. Dezember — 1. Feiertag — wird dte PacketauSgabe und die OrtSpack. tbestellung wie an Wochentagen ausgeführt. Die Landbestellung ruht am 25. Dezember; dagegen werden am 26. De zember tämmtltche Ortschaften belaujen und Packele auSgetragen. — Such dieses Jahr sind imHotel „StadtDresden", im Rathskeller, in Dreßler's Weinstube, sowie im Bahnhotel Listen zur Etnzeichnung für diejenigen Herrschaften auSgelegt worden, dte durch eine Geld spende von der persönlichen NeujahrSgratulation sich abzulösen gedenken. Im Jntereffe der guten Sache — da» Ergebniß der Sammlung soll der Suppen kolonie rc. zugewendet werden — wird auch von dieser Stelle aus darauf mit dem Bemerken aufmerk sam gemacht, daß die Listen dis mit 29. ds. ausliegen werden. — Winters Anfang ist am heutigen Mittwoch und damit nicht nur dieser wichtige Abschnitt sich im Kalender verzeichnet findet, ist uns in der vergangenen Nacht schleunigst noch etwas Schneefall bescheert worden. Der Himmel sieht allerdings aus, als wenn er noch mehr von der Probe auf Lager hätte, aber bei der heurigen unbeständigen Witterung ist es immer noch zweifelhaft, ob uns zu dem Feste eine prächtige Schlittenbahn bescheert ist. Schmiedeberg. Am 1. Weihnachtsfeiertag ver anstaltet der hiesige Milttärverein zum Besten der Beschaffung einer Fahne für die Kinder der hiesigen Schule eine öffentliche Theateraufsüyrung mit Gesang. In Anbetracht des Zweckes und da die einzelnen Rollen in guten Händen liegen, ist ein reger Besuch der Veranstaltung wohl zu gönnen. Kreischa Bei der Ergänzungswahl zum Kirchen vorstände wurden Sonntag, den 18. Dezember, Herr Gutsbesitzer Theodor Ullrich für Hermsdorf mit 8 von 10 Stimmen, Herr Gemeindevorstand Ernst Geißler für Lungkwitz mit 14 von 15 Stimmen wtedergewählt. In Kreischa erhielt an Stelle des au-scheidenden Hrn. Gutsbesitzers Ernst Rühle Herr Fabrikbesitzer Oskar Gaudich die Stimmenmehrheit. — Am 1. WethnachtSkeiertage wird Nachm. 4 Uhr in hiesiger Kirche eine Ehrtstoesper abgehalten. Wer «in Freund der alten lieben WeihnachtSlteder ist, ver säum« nicht zur genannten Stunde-die Kirche zu be suchen. ES hat einen eignen Reiz beim Glanz der Lichterbäume an heiliger Stätte diese Lieder singen zu hören. Hausdorf. Einen Zeitraum von 48 Jahren war Herr Gietzold ssn. Gemetndevorstand unseres Otte». Er lehnte aber eine abermalige Wiederwahl ab und machte sich deshalb eine Neuwahl nothwendig, welche auf Gutsbesitzer Walther Hierselbst fiel, der aber auch adlehnte. In Folge besten wurde in der Wahl am 18. Dezember de» Ersteren Sohn, Gutsbesitzer Amon Gietzold, al» Gemeinvevorftand für unseren Ort ge wählt. Lungkwitz. Bei der am 18. Dezember ds». I». stattgefundenen KirchenvorkanbSwahl wurde der zeit- Herta« Vertreter für Lungkwitz, Gemeindeoorstand Geißler, mit 10 von 11 abgegebenen Stimmen wtedergewählt. Bet der am selben Tage ftattgefundenen Gemetnderathswahl wurden WirthschastSbesttzer Züchner, HauSbesttzer Möge! «nd vruchmetster Geißler wieder-