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Vtit achtseitigem „Jllustrirteu UnterhaltungSblatt" Mit land« und hauSwirthschastlicher Moaatlbeilage. -Lokales und Sächsisches — Mit Rücksicht auf die bisherige verschieden artige Schreibweise des Namens der ländlichen Ort schaft Brösgen im Bezirke der Amtshauplmannschast Dippoldiswalde ivird feiten des Ministeriums des Innern bestimmt, daß die vorstehende Schreibweise künftighin allgemein anzuwenden ist. Verantwortlicher Redacteur: Paul Ichne in Dippoldiswalde Dresden. Der 8 24 deS Sächsischen Gesetzes, die Wahlen für den Landtag betreffend, vom 3. Dezember 1868 enthielt bekanntlich die Vorschrift, daß im Juni jeden Jahres die Landtagswahllisten einer Revision zu unterwerfen seien. Wie aus den Bestimmungen in den 88 36, 37 des jüngst verabschiedeten unter Nr. 25 (S. 44 ff) des Gesetz- und Verordnungs blattes bereits veröffentlichten Gesetzes, die Wahlen für die zweite Kammer der Ständeoersammlung be treffend, vom 28. März 1896 hrrvorgeht, ist mit dem Erlab dieses Gesetzes der 8 24 des früheren Landtags wahlgesetzes, insoweit die Wahlen für die zweite Kam Borna. DaS König!. Ministerium beabsichtigt, die Linie einer Eisenbahn von Pegau über Groitzsch, nach Kieritzsch rc. in nächster Zeit generell bearbeiten zu lassen. Von dieser Eisenbahnlinie werden die Fluren Pegau, Eulau, Groitzsch, GroßprieSligk, Groß- und Kleinwischstauden, Brösen, Cöllnitz, Groß- und Klein- stolpen, Leipen, Pödelwitz, Droßdorf, Kieritzsch und Paunsdorf betroffen. GerSdorf. Hier sind wiederum drei Knaben schwer verletzt worden in Folge der nicht auszurotten den Unsitte des Feueranmachens mit Petroleum. Leider hat der eine Knabe so schwere Brandwunden davon getragen, daß t l schwerlich mit dem Leben davonkommen wird. — Der Dippoldiswalder Zweigverein für Heiden mission wird diesmal sein Jahressest am 9. Sonntag nach Trinit., den 2. August d. Js., in Burkersdorf feiern. Herr Missionar E. Just in Dresden hat auch für diesmal die Güte gehabt, den Bericht für die Nachversammlung zu übernehmen. Seine trefflichen Bilder, wie er sie von der Misstonsarbeit aus eigenster reichster Erfahrung zu bieten weiß, werden gewiß auch bei diesem Jabresfeste dem großen Liebeswerke der Mission viele neue Freunde erwerben. sandt, im revaktionelkn Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Inserate, welche bet der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung, finden, werden Mit 10 Pfg. die Spaltenzeil« oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag.— Einge- — In den Gärten und Anlagen entfaltet jetzt der sogenannte Goldregen (OMllus laburnum) seine herrlichen goldgelben hängenden Blütentrauben, die das Kind so sehr verlocken, die Hand darnach aus zustrecken. Man wolle da doch ja nicht versäumen, die Kleinen davor zu warnen, die Blüthen in den Mund zu nehmen, da sie trotz ihrer Schönheit recht giftig sind. Noch gefährlicher sind die schwarzen Samenkörner, deren Genuß tödtlich wirkt. „Sel-eritz.Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfa. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be- — Wozu Zeitungspapier verwendbar ist. Zeitungspapier kann nicht nur zum Verpacken Ver wendung finden, sondern kann auch, vermöge seiner Undurchlässtgkeit für die Lust, als Schutz gegen die Winterkälte dienen. Mancher legt sich bei Erkältung eine Zeitung auf die bloße Brust; ferner wegen derselben Eigenschaft läßt Eis selbst im warmen Zrmmer lange sich aufbewahren, wenn man es in Zeitungspapier schlägt. Ferner wirkt die Druckerschwärze aus Motten und Milben so tödtlich wie Kamphor; man braucht also Kleidungsstücke, Pelze rc., um sie gegen Motten schaden zu schützen, nur in alte Zeitungen zu hüllen. Schließlich giebt die Asche von ZettungSpapter wegen der darin enthaltenen Druckerschwärze ein vorzügliches Putzmittel für Messer und Gabeln ab. Also wer sich Zeitungen zum Lesen nicht hält, der halte sie wenig stens — gegen Mottenfraß und zum Mefferputzen. Höckendorf. Ein sehr schöne» und reiches Ge schenk ist kürzlich unserer Kirche von der Jugend des gesummten Kirchspiels dargebracht worden. Wie in früheren Jahrzehnten die Jünglinge und Jungfrauen die Mittel zur Beschaffung eine» Kronleuchter» und «in andermal einer Altarbekleidung unter sich aufgebracht haben, so haben sie in den Jahren 1894 und 1895 eine Sammlung zum Besten einer silbernen Abend mahlskanne veranstaltet. Am HimmelsahrtSfeste konnte dieselbe übergeben und zum ersten Male in Gebrauch genommen werden. ES war ja Zett, daß auf unserem alterthümlichen uvd künstlerisch so werthvollen Flügel- altare neben dem von dem Ritter Joseph Benno Theler im Jahre 1562 beschafften Abendmahlskelch von ge triebenem Silber mit starker Vergoldung auch eine entsprechende Abendmahlskanne ihren Platz fand. Die Au» dem Erzgebirge. Die im vorigen Jahre in Schönheide stattgesundene Hauptversammlung deS Erzgebirgsvereines hatte mit der weiteren Berathung über einen Erweiterungsbau des FichtelberghauseS einen Ausschuß, bestehend aus dem Gesammtoorstande und Vertretern der Zweigvereine Chemnitz, Leipzig, Zwickau, Schönheide und Wiesenthal, beauftragt. Der Ausschuß hielt am Sonntag in Zwickau eine Sitzung ab, in der über die verschiedenen Projekte verhandelt wurde. ES wurde beschlossen, nicht bloß auf die Her stellung von neuen Gastzimmern, sondern auch auf die von UebernachtungSräumen, sowie auf Vergröße rung der Küchen- und WirthschastSräume Rücksicht zu nehmen. Der Anbau, bestehend auS Erd- und Ober geschoß, soll in der Längsrichtung de» FichtelberghauseS erfolgen und sich durch einen Aufbau von dem jetzigen Gebäude abheben. Ebenso soll die Herstellung neuer Kellerräume ins Auge gefaßt werden. Die endgültige Beschlußfassung über die Ausführung deS Baues wird in der Delegirtenversammlung, die Ende September d. I. in Dahlen stattfindet, erfolgen. Hohndorf. Bei dem Gasthofsbesitzer Gerlach wur den kürzlich 2 Kälber geboren, die an der Brust zu sammengewachsen sind. Die Thiere sind bei dem Be sitzer zur Schau gestellt. Planen i. V. Am Sonntag weilten hier die Vor turner der Turnvereine aus den fünf größten Städten SachsenS. Dresden halte eine große Anzahl Vorturner entsendet. Auch der Kreisvertreter, Herr Bier au» Dresden, der eben von der Reise nach Afrika zurück gekehrt ist, auf der er alle nöthigen Vorbereitungen für die diesjährige große, sächsische Turnfahrt getroffen hat, war anwesend und nahm mit Herrn Oberbürger meister vr. Dietrich Rücksprache über das 2. sächsische Kreisturnfest, das im Jahre 1897 in Plauen statt- findet. Die nächste 10. Vorturneroersammlung wird in Zwickau abgehalten werden. Dippoldiswalde. In den letzten Tagen war wiederholt der katholische Geistliche von Deuben hier anwesend, angeblich, um für die Kinder der katholischen Einwohner unserer Stadt besonderen Religionsunter richt einzurichten. Wegen Ueberlaflung eines Klassen zimmers im Schulhause soll der betreffende Geistliche sich bereits an den Schulausschuß gewendet haben. — Wir wollen nicht unterlassen, alle Mitglieder der landwirthschaftlichen Vereine, sowie alle Freunde der Landwirthschaft nochmals daran zu erinnern, daß Sonnabend, den 13. Juni, Nachmittag« 3 Uhr, im Saale der hiesigen „Reichskrone" eine vom hiesigen landw. Verein einberusene Bezirksversammlung statt findet, in der Herr Geh. Hofralh Prof. vr. Kirchner aus Leipzig den Vortrag halten wird. Jugend der letzten beiden Jahre hat sich aber nun auch den größten Dank der Gemeinde und ihre» Pfarrers mit dieser herrlichen und reichen Gabe erworben, durch welche sie unseren Kirchenschmuck gewiß auch auf viele Jahre hinaus würdig vermehrt hat. Poffendorf. Unter dem Vorsitze des Herrn Ge meindevorstand Eommerschuh fand Mittwoch, den 10. dS. MtS., Abends im Schuhmannschen Gasthofe eine von über 300 Personen besuchte Versammlung statt, in welcher das Projekt einer elektrischen Straßen bahn für Personen- und Güterverkehr Niedersedlitz— Lockwitz—Kreischa—Poffendorf—Deuben eingehend zur Besprechung gelangte. Nach Begrüßung der Erschienenen durch den Vorsitzenden wurde Herrn Generaldirektor Kummer das Wort ertheilt, welcher sich als Fachmann aus Grund der stattgesundenen Vermessung über das Projekt aussprach, den Kaffenpunkt (1»/i Mill. Mk.) berührte und eine Rentabilität der Bahn in Aussicht stellte. Der Redner betonte aber auch, daß von Seiten der betheiligten Gemeinden Opfer zu bringen seien, wenn das Unternehmen soll zu Stande kommen. Wenn man nach den Ausführungen deS Hrn. Kummer und der sich hieran knüpfenden sehr lebhaften Debatte die Ueberzeugung gewann, daß eine elektrische Bahn, weil auch Güterbeförderung mit in Frage kommt, für unsere an Verkehrsmitteln so arme Gegend von wirth- schaftlicher Bedeutung sein dürste, so ist mau sich aber auch bewußt, daß noch große Schwierigkeiten im Wege stehen. Die von den betheiligten Gemeinden zu bringenden Opfer sind keine unbedeutenden, denn es handelt sich hierbei um freie Arealabtretung, eventuell Verbreiterung der Straße, finanzielle Unterstützungen und Einwilligungsertheilung seilens der Gemeinden, von der Firma Kummer keine Abgaben zu fordern. Betreffs Erledigung eventuell Klarlegung dieser vier Punkte führte Herr Gemeindeoorstand Rndelt-Deuben den Vorsitz, und er verstand es auch, die ihm zuge- sallene schwierige Aufgabe, Dank seiner Energie und seines Scharfblickes, in meisterhafter Weise zu be wältigen, wofür ihm lebhafter Beifall gezollt wurde. Wenn nun nicht alle anwesenden Gemeinderäthe in der Lage waren, zu diesen Forderungen augenblicklich ihre Einwilligung geben zu können, weil sie doch erst in ihren Gemeinden eingehend darüber berathen müssen, so hofft man doch,. daß schließlich noch alle betheiligten Gemeinden im Hinblick des für unsere Gegend so bedeutsamen Unternehmens beistimmen even tuell die Opfer bringen werden, zumal die Firma Kummer jeder Gemeinde noch besondere Pläne zugehen lassen wills, um sich informiren zu können, welche Unter stützungen zu gewähren sind. Von den Beschüssen der Gemeinden, hoffentlich zu Gunsten des Unternehmens, hängt es demnach ab, ob das Projekt zur Ausführung gelangt. Nach Regelung dieser z. Z. noch im Wege stehenden Schwierigkeiten wird sicher das Kgl. Mini sterium die Konzession ertheilen. Wtttgensdorf. Einem hiesigen Maurer sind vom Vorstand der Versicherungsanstalt für das Königreich Sachsen kürzlich die Altersrenten auf die Zeit vom 1. Januar 1891 bis zum 31. Mai^ dss. Js. in der namhaften Höhe von 884 M. nachbewilligt und vom 1. dss. MtS. ab weitere 13 M. 60 Pf. allmonatlich zugestanden worden. mer der Ständeversammlung in Frage kommen, außer Kraft getreten. Hiernach hat eine Revision und Ab änderung der seitherigen Landtagswahllisten vom lau fenden Jahre ab nicht weiter stattzufinden. Königstein. Hoch erfreut ist man hierorts da rüber, daß nach ReichStagSbeschluß eines der neuen Vollbataillone des Eächs. Armeekorps auf die Festung Königstein zu liegen kommt, erhofft man doch dadurch einen nicht unerheblichen Aufschwung unseres gewerb lichen und geschäftlichen Lebens. Roßwein. Durch Spielen mit Zündhölzchen haben die 3 Kinder des Gutsbesitzers Güldner in Marbach ihr Bettstroh und durch dieses die Dielen ihrer Schlaf stube in Brand gesetzt. Die Flammen schlugen bereit» zum Fenster heraus, als das Feuer von dem Besitzer bemerkt wurde. Dieser rettete schnell die Kleinen und löschte das Feuer mit eigener Lebensgefahr, wobei er sich am Körper und an den Händen verbrannte, während die Kinder, ohne ernstlichen Schaden zu nehmen, davon gekommen sind. Bnrgstädt. Bei dem am Sonnabend hier nieder gegangenen schweren Gewitter schlug der Blitz in — eine in nächster Zeit zur Zwangsversteigerung kommende Scheune und äscherte dieselbe vollständig ein. V