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2LL selben wurde von der Mehrzahl der Teilnehmer eine gegen die Kaffenleitung gerichtete Strafanzeige an die K. K. Staatsanwaltschaft unterschrieben. Italien. Zu der überraschenden Wendung in der italienischen Afrikafrage, welche die Meldung von eingeleiteten ernstlichen FrtedenSverhandlungeu Italien« mit dem Negu« Menelik darstellt, liegen zahlreiche Betrachtungen und Muthmaßungen feiten« der italienischen Blätter vor. Wie nun die offiziöse „Italic" mitzutheilen weih, ist der Auftrag zur An knüpfung von Friedensunterhandlungen mit dem NeguS dem General Baldiffera selbst vom Ministerium Crispi noch alsbald nach der Schlacht bei Adua ertheilt worden. DaS Gerücht, daß Menelik einen Bries des KönigS Humbert zur Einleitung von Friedensunter handlungen gefordert hätte, wird von der „Italic" als Erfindung bezeichnet, das Regierungsblatt ver sichert vielmehr, General Baldiffera sei es gewesen, welcher das Ministerium gebeten habe, näch dem in solchem Falle geltenden Brauche ihm vom Könige unterzeichnete Beglaubigungsschreiben zu übersenden, um über den Frieden zu unterhandeln und denselben möglicher Weise zu unterzeichnen. WaS nun die Friedensbedingungen anbelangt, so bleibt eine authen tische Bestätigung der Meldungen hierüber allerdings noch abzuwarten, trotzdem scheint es sicher zu sein, daß die Beschränkung des italienischen Kolonialbesitzes aus da« Dreieck Maflauah-Keren-Asmara die Grund lage des erstrebten italienisch-abessinischen Friedens vertrages bilden wird. Sollte Italien wirklich auf diese Bedingungen eingehen, dann würde es freilich auf die Errungenschaften seiner bisherigen drei Feld züge, auf Tigre, Kaffala u. s. w. im Wesentlichen verzichten, die für die Erweiterung des ursprünglichen italienischen Kolonialbesitzes am Rothen Meere ge brachten großen Opfer an Gut und Blut würden also vergeblich sein. Aber anderseits läßt sich nicht verkennen, daß zur Wiedereroberung der verlorenen italienischen Kolonialgebiete ein Krieg durchaus im großen Style nöthig wäre, ohne daß doch alsdann eine positive Sicherheit sür einen glücklichen Endersolg gegeben wäre. In Hinblick aus die mißliche Finanz lage des Landes, weiter auf den Widerwillen in der italienischen Nation gegen die Fortsetzung des abessi nischen Feldzuges, dann auch auf die ungeheueren Schwierigkeiten dieser Kriegführung für die Italiener dürste darum das Ministerium Rudtni schließlich doch wohl unter den den italienischen Kolonialbesitz so ein schränkenden Bedingungen Meneliks den Frieden ai>- schließen. — Nach der „Perseoeranza" beabsichtigt Kriegs minister Ricotti, unter Beibehaltung des gegenwärtigen Effektivstandes, die bestehenden 192 Batterien zu sechs Geschützen in 148 Batterien zu acht Geschützen um zuwandeln, ferner die 24 Kavallerieregimenter von vier aus drei Schwadronen herabzusetzen und schließlich die vierten Kompagnien bei sämmtlichen 324 Infanterie bataillonen eingehen zu lassen. Die vierten Bataillone sollen nur im Kriegsfall gebildet werden. Die durch die verminderte Offizierzahl zu erzielenden Ersparnisse sollen danach 3 Millionen betragen. — Italien wird allem Anschein nach so lange sortfahren, an seinem Heerwesen zu sparen, bis es sich freiwillig zu einer Macht zweiten Ranges degradirt Hal. — Der Negus von Abeffynien verständigte den Gouverneur von Obok, daß er bei einem eventuellen Friedensschluffe außer der gänzlichen Aushebung des Vertrages von Utscheli noch folgende Friedensbeding ungen stellen werde: Die Ueberlaffung der Bay von Zula mit dem gleichnamigen Hafen an Abeffynjen, das nun gleich dem kleinen Montenegro einen Zu gang zum Meere haben müsse, ferner die Abtretung von Kaffala, um Abeffyniens nordöstliche Grenze zu schützen, endlich zollfreien Verkehr zwischen Abeffynien und Maffauah. Spanien. Amtlich wird eingestanden, daß die Zahl der Insurgenten auf Kuba 50000 übersteigt. Ein neues Armeekorps von 50000 Mann wird hier organisirt und auf alle Fälle bereit gehalten, ebenso werden drei Bataillone Freiwillige ausgerüstet. Somit wird die unter Waffen stehende Heeresmacht Spaniens auf 300 000 Mann ansteigen. Die Regierung ist überzeugt, daß ihre projektirte Operation, für 100 Millionen Pesetas 1890er Kuba-Obligationen bei den einheimischen Bankiers abzusetzen, keinen Schwierigkeiten begegnen wird. Asien. Ein Ueberfall, den eine starke Patrouille der niederländischen Kolonialarmee am 7. d. M. am Atjeh-Fluß erlitten hat, gtebt nicht Ursache zu neuen ernsteren Befürchtungen. Das kleine Gebiet, da» die Holländer in Atjeh besetzt haben, wird immer wieder von den unabhängigen Eingeborenen angegriffen, und die Vertheidigungslinien find darum auch in steter Veränderung. Anakgaloeng ist der äußerste südliche Posten der sogenannten konzentrirten Linie; er liegt am linken User des Atjeh-Fluffes, nur S Kilometer von der Mündung entfernt. Erst seit 1894 ist er wieder in holländischem Besitz, nachdem er früher bei der „Konzentration" zusammen mit anderem von K. v. d. Heyden erobertem Gebiet ausgegeben war. Im vorigen Jahre wurde Anakgaloeng ebenso wie die benachbarten Verschanzungen Senelop und Kroeng Goempong aus der feindlichen Nachbarschaft, sogar Wit Geschützfeuer häufig beschaffen. Die Grenzlinien müssen immerwährend von starken Patrouillen begangen werden, zumal auch die Vertheidigung derselben zum großen Theil befreundeten Stämmen der Eingeborenen überlassen ist, und da ereignet es sich öfter, daß die Truppe von Eingeborenen, die sich im hohen Grase versteckt halten, überfallen wird. Der vom Kolonial- Departement im Haag ausgegebene offizielle Bericht bemerkt, daß auch die Verluste der Angreifer entsprechend groß waren; 6 derselben fielen, 37 wurden gelödtet oder schwer verwundet. Egypten. Mit der englisch-egyptischen Expedition gegen die Mahbist en wird es ernst, wie alle Nach richten aus Kairo erkennen lassen. Eine derselben besagt, daß das Expeditionskorps 8000 Mann stark sein würde, lieber den Umfang deS Unternehmens sind nähere Meldungen allerdings noch abzuwarten, namentlich darüber, ob es sich nur um eine Wieder eroberung der Provinz Dongola handelt oder ob der Vorstoß bis nach Chactum selbst weitergeführt werden soll. Auch der Kongostaat rüstet ganz ernstlich zu einem Angriffe auf das Reich des Mahdi. Sparkasse in Schmtedeberg. Nächster ErpeditionS-Tag: Sonntag, den 22. März, Nachmittags 2—d Uhr. Amtlicher Theil. OkffMlhk Sitzung dn StMvnokdukleu zu DiWWioM den 2«. März 188«, Abends '/,8 Uhr. Die Tagesordnung hängt im Rathhause aus. Holz-Versteigerung auf dem Nassauer Staatsforstreviere. Im Gasthofe zu Bienenmühle sollen Donnerstag, den 2«. März d. I., folgende im Nassauer Forstreviere auf den Kahlschlägen der Abth. 36 u. 92 auf bereitete Nutz- und Brennhölzer an die Meistbietenden versteigert werden, und zwar: von Vormittags '/,1V Uhr an: 3801 w. Stämme, 3 h. u. 7381 w. Klötzer, 26 w. Stangenklötzer und 62'/, rin w. Nutzscheite (ungespalten); von Nachmittags 3 Uhr an: 69 rm w. Brennscheile, 40 rm w. Brennknüppel, '/, rm h. u. 94 rm w. Zacken und 1 rm w. Beste. Näheres ist aus den bei den Ortsbehörden und in den Schankstätten der umliegenden Ortschaften aushängenden Plakaten zu ersehen. Königliches Forstrentamt Frauenstein und Königliche Forstrevier verwaltung Nassau zu Bienenmühle, am 16. März 1896. Schurig. Bruhm. Bekanntmachung. In der Nacht vom 21. zum 22 März or. verkehrt auf der Linie HainSberg—Kipüdorf ein H»«Nter-8on<L«M- LUAt zum Anschluß an den in Dresden-A. am 21. März or., Nachts 11 40 Uhr, abgehenden Zug 278. Königliche Bahnverwalterei Dippoldiswalde, ini März 1896. ——- ' " — — «-i-SSS Allgemeiner Anzeiger. Aus dem Wege von Obercarsdorf bis Ammelsdorf st UW" L v«rl«r»n worden. Der Finder wird gebeten, dieselbe gegen Be lohnung abzugeben im Gasthof Riederpöbel bei Jentzsch. ^«Istnnxk ILüI»n«r, schwarz, sind jedenfalls durch Verscheuchung abhanden gekommen. Es wird gebeten, dieselben gegen Belohnung abzugeben bei T. Einhorn, Schuhgasse. Meine im besten Zustande befindliche ist zu vermiethen und fofort oder auch zu Johannis oder Michaelis zu beziehen. Carl Reichet, am Markt. Geübte Näherin für meine KonfektionSabtheilung bei dauernder Be schäftigung außer dem Hause per sofort gesucht Hermann Näser Nachfg. Otto Lvslvr. (Mk M86U Lar empfiehl» Louis Schmidt. Nutzholz, Brennholz und Weiden-Auktion. <!«» von Rachmittags 3 Ubr an, gelangen im Bahn- hofShotel zu Dippoldiswalde die in der städtischen Waldung, dem Bödichen, Abth. L. Nr. 4, 6, aufbereileten ÄinlL- und als: 309 Stück Stämme, von 10—15 vm Mittelstärke» 97 ff ,, „ 16 22 ,, ,, 13 ff ,» ,, 23—29 „ „ 1 ff -> ,» 34 ,, „ 15 ff Klötzer, von 10—21 vm Oberstärke, 3,4—4,5 m lang, 3 ff » 31 50 ,, ,, 4,5 ,, ,, 342 „ Stangen, von 9—14 vm Unterstärke, und von s Uhr an ( 1200 Wellen w. Reisig, 11 rm w. Scheite und Rollen, sowie AIlttHVOvO, «1«n LL. von RachmittagS 3 Uhr an, an dem großen Teiche, eine große Partie Weiden zu Reif- und Korbstäbrn, aus dem Stocke, Partienweife meistbietend unter den im Termin bekannt zu gebenden Bedingungen zur Versteigerung. Auch werden einige Hundert im Ganzen oder partienweise billig abgegeben. Dippoldiswalde, im März 1896. VLv sILLttsoLo rorstvor^attnnx. Sprotten frisch bei Frenzel. Lin 8vkönv8 8larkv8 2uekt8vk^vin ist zu verkaufen in der Schmiede zu Ulberndorf. Eine hochtragende Kuh ist zu verkaufen in Malter Rr. IS. Ein starker Kuhwagen Mr einspänniger Wagen mitBrettem ist zu verkaufen in HauSdorf Rr. SL. 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