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Wchmtz -ZeitW In,«rate, welch« b«i d» bedeutenden Auflage d«< BlatteS eine sehr wirk« same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt» Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionell« Theil«, die Spaltenzeib- SVPfg. Amtsblatt für die Löniqliche Amishauplmannschast MxpMswald-, sowie für die Migüchen Amtsgericht- und die Ktadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein „Wrißeritz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. 61. Jahrgang. Nr. 65 § der Strahl den vor der Hausthüre stehenden Besitzer des Gebäudes, welcher ebenfalls niedergeworfen und betäubt wurde. Auch brach derselbe beim Fall den linken Oberarm. Nach gegenwärtigem Zustand er scheint berechtigte Hoffnung auf baldige Genesung des Lieberschen Ehepaares vorhanden zu sein. Der Blitz beschädigte übrigens noch das Schieferdach und den Putz an Wänden und Decken im Innern deS Hauses, zündete aber nicht. Hennersdorf. Als am 30. Mai der 44 Jahre alte Sattler und Handarbeiter Ernst Julius Wolf aus Reinhardtsgrimma beim hiesigen Schneidemühlen pachter mit Abladen von Klötzern beschäftigt war, kollerte unvermuthet eines der letzteren vom Wagen und zerschmetterte dem genannten Wolf das rechte Schienbein. Derselbe gehört weder einer Krankenkasse an, noch war derselbe von seinem Arbeitgeber gegen Unfall versichert. Lauenstein. Ein beklagenswerther Unfall er eignete sich am ersten Pfingsttag, des Mittags in der 12. Stunde. Der Wirthschastsbesitzer Josef Kühnel aus Streckenwalde in Böhmen war mit seinem ein spännigen Geschirr beim hiesigen Bahnhofshotel vor gefahren, verfügte sich, um Verwandte abzuholen, nach der Haltestelle und übergab das Geschirr der Aussicht seine- 13Jahre alten Sohnes Albin Kühnel. Un vermuthet scheute das Pferd, war nicht zu besänftigen und ging durch, ungeachtet dessen, daß es abgesträngt war. Hierbei kam Kühnel jun. zum Fallen, wurde vom Geschirr überfahren und erlitt einen linksseitigen Schädelbruch sowie «inen Bruch deS linken Oberarmes, sodaß sich seine Unterbringung in hies. Krankenstube nothwendig machte. Dresden. König Albert wird am 18. Juni zur Eröffnungsfeier des Nordostseekanals abreisen. — Der Herzog Ernst von Sachsen-Alten burg feiert am 2. August sein SOjähr. Militärdienst jubiläum. Der erlauchte Herr trat äm 2. August 1845 in das damalige altenburgische Regiment ein, nahm als Unteroffizier an einer militärischen Ucbung Theil und wurde am 27. Sept, zum Unterlieutenant befördert. Den darauf folgenden Winter hielt er sich zur Vollendung seiner Studien in Breslau auf und wurde damals dem dort garnisonirenden 2. schlesischen Jägerbataillon Nr. 6 aggregirt, dessen Chef seit einer Reihe von Jahren der Herzog ist. — Wie erinnerlich, kam im November v. I. zwischen der Verwaltung der Sozietätsbrauerei zum Waldschlößchen in Dresden und der Führerschaft der Sozialdemokraten ein Abkommen zu Stande, nach dem der über die Brauerei bis dahin verhängte Boykott aufgehoben, dagegen der Park der Brauerei am I. Mai und an zwei oder drei Sonntagen des Sommers in diesem Jahre den Sozialdemokraten zur Verfügung gestellt werden sollte. Thatsächlich hat am 1. Mai d. I. im Park des Brauereietabliffements die sozial demokratische Maifeier stattgesunden, wobei jedoch zu bemerken war, daß der Pächter der Brauereirestaura tion, Herr Ebert, seine sämmtlichen (nicht zum Park gehörigen) Lokalitäten geschloffen hielt. Anfang Mai haben nun Beauftragte der sozialdemokratischen Partei genoffen sowohl mit Herrn Restaurateur Ebert wie mit der Direktion und dem Aufsichtsrath der Gesell schaft Verhandlungen begonnen, an drei Sonntagen den Park zu erhalten. Herr Ebert konnte den Park nicht vergeben, da er über ihn nicht zu verfügen hat, gleichzeitig erklärte er aber auch der Verwaltung, daß er dessen Bewirthschaslung zu dem beregten Zwecke nicht übernehmen wolle. Eine Anfrage der Brauerei beim Etadtrath, ob ein anderer Restaurateur an den betreffenden Sonntagen die Bewirthschaslung des ParkeS übernehmen könne, wurde dagegen abschlägig beschieden. Nach dieser Lage der Verhältnisse steht den Sozial demokraten zu Abhaltung ihrer Parteisestlichkeiten der Waldschlößchenpatt nicht zur Vertilgung. — Zum Distanzritt Dresden-Leipzig wird in einem Berichte des „Oschatzer Tageblattes" noch her vorgehoben, daß Augenzeugen berichten, ein Pferd sei mit handgroßen Löchern in den Flanken an das Ziel gekommen, während der Reiter große Fetzen Fleisches in den Sporen hängen hatte. Bald darauf brach daS Pferd zusammen. Welch entsetzliche Schmerzen hat es während deS Rittes durchmachen müssen! Nicht viel besser ist es wohl den anderen sechs, ebenfalls verendeten Pferden ergangen, und es gewährt keinen Trost, daß auch ein oder zwei Reiter ins Krankenhaus geschafft werden mußten. Gottleuba. In peinlicher Angst schwebte dieser Tage ein hies. Bürger, welcher während deS Schlafens das eingesetzte Gebiß verschluckt hat. Das Gebiß war in der Speiseröhre sitzen geblieben und beschwerte das Athmen und Sprechen. Er reiste zu einer Opera tion sofort nach Dresden. Leider konnte das Gebiß nicht herausgezogen werden, da eS sich fest eingeklemmt hatte. ES mußte daher hinabgestoßen werden. Welchen AuSgang die Angelegenheit nehmen wird, kann jetzt noch nicht vorausgesehen werden. Meißen. Trotzdem der Mai vorüber ist, hat doch die Maikäferplage noch nicht aufgehört. An den Obstbäumen, an Pappeln und Eichen rc. sitzen die Schädlinge noch massenhaft. An der Straße von Miltitz nach Krögis sind die kleinen Obstbäume mit Tausenden von Käsern besetzt, sodaß man weder Laub noch Früchte sieht. Die hohen Pappeln, welche unter halb der Schlettaer Ziegelei am Wege nach Löthatn stehen, sind fast gänzlich entlaubt. In anderen Jahren bleibt die Pappel gewöhnlich verschont, weil ihr Laub bitter schmeckt. Bei der Häufigkeit der vorhandenen Maikäser scheint aber die Geschmacksrichtung der letzteren verschieden zu sein oder es zwingt sie die Noth zu jeder Nahrung. Lommatzsch. Auch hier wird man den 25. Ge denktag der Schlacht bei Sedan durch eine Ehrung der alten Kämpfer begehen. Mil den Theilnehmern an den Feldzügen von 1866 und 1849 rechnet man auf etwa 60 Veteranen. Die Kosten deS Festes, daS in Schmückung der Gräber, der Kirche rc. bestehen soll, will man durch patriotische Theateraufführungen ausbringen. Mittweida. In letzter Stadtverordnetensitzung wurde nach der RathSvorlage einstimmig beschlossen, im Verein mit den Städten Hohenstein, Limbach, Penig und Stollberg einen gemeinschaftlichen Kassen - und Rechnungsrevisor anzustellen. Borna. In Narsdorf verunglückte beim Rei nigen der Jauchengrube der Gutsbesitzer Uhlemann; der BedauernSwerthe wurde zwar noch lebend aus der Grube befördert, starb aber an den emgeathmeten giftigen Gasen nach kurzer Zeit. Den Sohn Uhle- manns, welcher bei der Rettung seines Vaters thätig war, hofft man am Leben zu erhalten, obgleich er schwer krank ist. Leipzig. In engem Zusammenhänge mit der Er werbung der Pleißenburg durch die Stadt Leipzig stand die Beschaffung eines großen Exerzierplatzes für die in Zukunft im Norden unserer Stadt garni sonirenden drei Regimenter Infanterie und ein Re giment Kavallerie. Wie bekannt, war eS möglich ge wesen, in der Flur Lindenthal, südwestlich von dem zur Flur Breitenfeld gehörigen Tannenwalde, 28 bäuerliche Parzellen zur Herstellung eines großen Ex erzierplatzes zusammenzukaufen. Die Giltigkeit des hierüber abgeschlossenen Kaufvertrages war abhängig gemacht worden von der Genehmigung des Verkaufes der Pleißenburg durch die höchsten Reichsbehörden. Nachdem nun in den letzten Tagen die Genehmigung zum Verlause der Pleißenburg an die Stadt Leipzig ertheilt worden ist, hat der Reichsfiskus den Vertrag über die Parzellen des neuen Exerzierplatzes seinerseits vollzogen und damit auch diesen Theil der großen ^Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Das prächtige Wetter der Vorwoche erstreckte sich leider nicht auch auf die Fest tage. Wenn letztere auch nicht gerade verregneten, so ließen doch der bedenkliche Ausdruck des Wolken himmels, fernes Donnergrollen und kurze Regenschauer, den echten, rechten Pfingstwandermuth nicht zum vollen Rechte gelangen. Trotzdem waren besonders die Früh züge am ersten Feiertage von ungewöhnlicher Länge und voll besetzt. Auch die beiden Frühconcerte im Steinbruch und in Berreuth waren von der Bürger schaft und ihren Gästen gut besucht, während daS Abendconcert am ersten Feiertage nicht im Bahnhofs- Garten abgehalten werden konnte, sondern, nur schwach besucht, im Schießhaussaale stattfand. Der dritte Feiertag endlich zeichnete sich wieder durch beständiges Wetter aus und fand seinen fröhlichen Abschluß in einem vollbesetzten Concerte im Echicßhausgarten. Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monate Mat 777 Einzahlungen im Be trage von 63086 M. 41 Pfg. gemacht, dagegen er folgten 371 Rückzahlungen im Betrage von 59893 M. 34 Pfg. Sparmarken ä 5 Pf. find verkauft worden: 100 Stück. — Das sämmtliche Fischwasser des Rittergutes Berreuth, bestehend aus acht Teichen, der Tännichtbach und der Weißeritz auf die Strecke von Malter bis Spechtritz (alte Gerechtsame) hat der Besitzer der künst lichen Forellenbrutanstalt in Tharand, Herr Rudolf Linke, in Pacht genommen, um darin die Fisch-, be sonders Forellenzucht, in großem Maße zu betreiben. — Wie wohl oorauszusehen war, wird in der für nächsten Herbst bevorstehenden Ergänzungswahl zum sächs. Landtag im 5. städtischen Wahlkreis, zu welchem u. A. sämmtliche Städte der Amtshauptmannschast Dippoldiswalde gehören, der wiederum aufgestellte bis herige Vertreter, Geh. Hofrath Ackermann, nicht der alleinige Kandidat bleiben. Seiten der Deutschen Re formpartei soll der Kandidat demnächst namhaft ge macht werden, während Seiten der Sozialdemokraten Buchdruckereibes. Schönfeld-Dresden bereits als solcher bezeichnet wurde. — Michaelis d. Js. zu besetzen: Die Kirchschul stelle in Pretzschendorf. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: außer freier Amtswohnung im neuen Schulhause und Gartengenuß ausschließlich etwaiger Alterszulagen 1000 Mk. vom Schuldienste und 668 Mk. 43 Pf. vom Kirchendienste. Gesuche sind mit sämmtlichen Zeugnissen bis zum 22. Juni bei dem königl. Bezirksschulinspektor Richter in Dip poldiswalde einzureichen. — In dem zum Landbestellbezirk des Postamts in Kreischa gehörigen Ort Quohren wird am 10. Juni d. I. eine Posthülfstelle eingerichtet. — Am I. Juli d. I. tritt im ganzen Gebiete des deutschen Reiches das neue Giftgesetz in Kraft. Dasselbe verbietet u. A. gänzlich den Verkauf deS -allein wirksamen giftigen Fliegenpapieres, welches jetzt nur in den Apotheken erhältlich ist, auch diesen. Die Apotheker der Kreishauptmannschast Zwickau sind bei dem königl. Ministerium des Innern um Aushebung, bezw. Einschränkung dieses Verbotes zunächst für diesen Sommer eingekommen, eS ist aber nicht sicher, ob diesem Gesuch wird stattgegeben werden. Schmiedeberg. Bei hiesiger Gemeindeverbands- Sparkaffe wurden im Monat Mai 70 Einzahlungen im Betrage von 5778 Mk. 71 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 41 Rückzahlungen im Betrage von 3513 Mk. 57 Pf. Beerwalde. Während des am 1. d. MtS., des Nachmittag« gegen 3 Uhr, über hiesigem Orte und Umgegend lagernden Gewitters fuhr ein Blitzstrahl in das Wohngebäude deS Maurers Heinrich Lieber, traf dessen in der Stube befindliche Ehesrau, warf sie nieder und lähmte ihr die linke Seite. Alsdann traf Verantwortlicher Redacteur: Paul Ithne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem ,Lll«strirten Unterhaltungsblatt". Mit land- «nd hauswirthschastlicher Monatsbeilage. Donnerstag, den 6. Juni 1895