Außführlicher Entwurff der unterschiedenen Auffzüge, Welche bey seiner ersten Gregorius-Feyere in Görlitz, nach ... verflossenen hundert Jahren, von Eröffnung des Löbl. Gymnasiums daselbst, und Einführung des ersten Rectors, Hn. P. Vinzentzens, an gerechnet, am XXVII Tage des Aprils im Jahr MDCLXVII. Zum Andencken vorgestellet
Titel
Außführlicher Entwurff der unterschiedenen Auffzüge, Welche bey seiner ersten Gregorius-Feyere in Görlitz, nach ... verflossenen hundert Jahren, von Eröffnung des Löbl. Gymnasiums daselbst, und Einführung des ersten Rectors, Hn. P. Vinzentzens, an gerechnet, am XXVII Tage des Aprils im Jahr MDCLXVII. Zum Andencken vorgestellet
Autor
Funcke, Christian
Verleger
von Christoff Zippern
Erscheinungsort
Gedruckt in Görlitz
Erscheinungsdatum
[1667]
Umfang
1 ungezähltes Blatt, 6 ungezählte Seiten
Sprache
Griechisch (bis 1453)
Deutsch
Signatur
Mil. II/129.13
Vorlage
seit 1945 UB Breslau/Wrocław
Provenienz
Milichsche Stadt- und Gymnasialbibliothek Görlitz (Mil. Bibl. C. Ch. fol. 129)
LDP: Kriegsbedingt verlagerte Bestände Görlitzer Provenienzen, seit 1945 in der UB Breslau/Wrocław
Saxonica
Lusatica
Bemerkung
Eingebunden in: Augusti Gymnasi[i] Gorlicensis Palæstra Oratoria Et Poetica, h. e. Exercitia Oratoria Et Poetica, publice ... â Florentissima Juventute Scholast. Gymnasii Gorlicensis ... Præstite M. Christiano Funccio, Bd. 1 [Bl. 238-241]
Die Ehren Göttin Pallas folget Menst den sieben Freyen Kür? fien/ erstlich drey/hernach zwcy und zwcy in emcm Gliede/auffRömisch bekleidet/ ümb anzuzetgen/ was die studierendeZugend davon habe/ wann sie denen guten Künsten und Sprachen mit ungespartem Fleiß obliegee/nnd so dann endlich zur Geschick!» mit GOtt gelanget. Nemb- lich es sey Ehre und Ruhm/ welchen doch endlich die studierenden dar- von tragen/ ob sie gleich noch so viel außstehcn müssen. Auff dieses stehet man nach einander einher ziehen in einer Reyhe mit ihrer eignen Mustc die drcy Hauptstände / die GOtt selbst eingcsctzet., Erstbch zwar kämmet der geistl. Skand/bey welchem fdrne erscheinet in dem schönsten Kirchen« Ornat zu steten und guten Andrucken seiner der erste Bischest zu RomGrcgo« kiuö / als welcher/ wie oben gemeldet/ gegrnwcrtigeS Schiil-Fest in gmerMei- nung verbessert/ lind solches jährlich züwicdcrhohlen den TII Tag des Mer« tzcns anbcraumet: Vor shme aber gehen zwcy weihe Knaben mit brennenden Wachslichtern/ und hinter jhm zwcy Leviten/ lind folgcnds zwey Priester/und zwey Glöckner/ in etwas hierum zurückc Zusehen auff die alten Gebräuche der Musischen Kuchen/ welche vor diesem mich allhier «blichen gewcscn/wic dessen der vielfältige kostbare Kirchen-Ornat bey unstr Kloster Kirchen ZeUgniß giebet. Hernach folget der weltliche Stand/bestehende von einer Rcyhc hoher und niedriger Standes Personen. Hicrauff könimet niit seiner Fahne der Hauß« Stand durch Darstellung allrrhandZunfftmästigcr Künstler und Handwercker/ welchen inglcichen mit jhrcrFahnc/bostcm Spiele undBauer-Mustc folgct/eine lKcyhe Bauerknechtc tind Mägde/ wie nichts weniger etliche Tagelöhner in etwas den schönen Bartemund Feld-Bau zuentwerffcn/ welcher sich in ziemli cher Anzahl/alS sonst fast an keinem Orte weit und brcit/ümb diese liebe Stadt herumb befindet. Schlüßlich bringet seinen cignenAuffzug einer unter der Ge stalt eines Depositors. Er kömmet nehmlich mit einem Diener und etlichen Bachanten auffgezogcn/und will anzeigen/ daß junge Schüler Anfangs jungt Fantasten sind/ die vielerUnhöffligkeit gewöhnet/und dahrro mit sonderbahrer Mühe zur Bescheidenheit und Klugheit angefükrct weisen müssen. Zu welchem Ende auch hierbey sich der Proteus in mancherlei) Gestalt einfindet/damit ncmb- lich die Jugend crrinnert werden mochte/ daß sic sich bey Zeiten in die Leute schh ckcn lernen sollen. Dieses ist etwa die Meinung der heutigen Gregorius-Feyekt/ welche/ wie sic dieser ansehnlichen Stadt zu bcsondcrn Ehren ist abgefasset worden/ also wolle der grvßgünstiac Leser gemeldete und kürtzlich außgclcgte Auffzüge mit gütigen Augen heilte beschauen/ mit mildreichcr Hand befördern/ und in Gewogenheit und Guthätigkeit unö zuaekhan verbleiben. Der Allgewaltige GOtt thue feine HimmclSväterliche Erfüllung zu dem/was von den dreyGra- tien wird abgesungen / und behüte dieses gantze Land/ insonderheit diese liebe Stadt für Krieg/hinfallcnber Pestilentz und gefährlichen Seuchm/wie ich denn keines wegcs zweiffele/ daß GOtt ein wachendes Auge auff unsere Stadt/ und in derselben auff bas Rathhauß/Kirch und Schule haben werde biß ans