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Mchmtz -MW 61. Jahrgang. Donnerstag, den 14. Februar 1895 Beilage zu Nr. 20. Kg netto: Hammel für 50 Kilo Schlachtgewicht. do. do. ,48 59-62 45-50 50-60 wohl Zeit, daß bei Erlaß weiterer ähnlicher Gesetze zuvor erst einmal geprüft werde, wie sie seitens der Sozialdemokratie vielleicht ausgebeutet werden könnten. Neben diesen besonderen Erwägungen weisen aber auch noch andere Gründe aus die Verlangsamung der sozial politischen Gesetzgebung hin, hauptsächlich die That- sache, daß wir in Deutschland mit Gesetzen der sozial reformatorischen Richtung schier übersättigt sind. Seit 1883 bis heute sind sich dieselben in säst ununterbrochener Reihe gefolgt. Zuerst kam das Krankenversicherungs gesetz, dann erschienen die verschiedenen Unsallversicher- ungsgesetze, nachher folgte das JnvalidilätL- und Altersversichernngsgesetz, hieran schloß sich eine durch greifende Umgestaltung des Krankenversicherungsgesetzes vom Jahre 1883, weiter erschienen die Novelle zur Gewerbeordnung, das sogenannte Arbeiterschutzgesetz, und noch andere sozialpolitische Gesetze. Die Gesammt- heit aller dieser gesetzgeberischen Maßnahmen umschließt ein so ungebeuereS Material und besitzt für weite Klassen der Bevölkerung — nicht nur allein für die Arbeiterschaft — eine so tiefgehende praktische Be deutung, daß es in der That höchst wünschenswerth erscheint, es möge endlich einmal eine Pause in der sozialpolitischen Gesetzgebung gemacht werden, damit die gesammten einschlägigen Maßnahmen sich im Volke besser einleben und einbürgern. Vielleicht ließe sich dann diese Pause in anderer Beziehung verwerthen, nämlich dadurch, daß an die einheitliche Regelung der ganzen Arbeiterschutzgesetzgebung gegangen wird. Jeder der vielen Versicherungszweige bildet gewißermaßen eine Organisation für sich, unter einander dagegen hängen sie entweder gar nicht oder nur sehr lose zu sammen. Längst hat sich jedoch eine einheitliche Ge staltung der Arbeitergesetze nothwendig gemacht, eS muß eine gemeinsame Grundlage für dieselben gesunden, eine einheitliche Organisation geschaffen werden, will man die mit ihrer praktischen Durchführung verknüpf ten mannigfachen Uebelstände endlich beseitigt sehen. Hoffentlich geht die Reichsregierung recht bald an diese Reform der sozialpolitischen Gesetzgebung, sie ist vor erst dringlicher, als neue Gesetze auf diesem Gebiete. Ist Hvor«!»» Gegen Erstattung der JnsertionSgebühren zu empfangen bet 8. Herfurth, Reichstädt. do. do. do. do. 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Februar Mittags mit einer zrross»» ^U8vr»I»I eleganter und sauberer im Schietzhaufe zu Dippoldiswalde eintreffe und selbige zu billigsten Preise» einer geneigten Be rücksichtigung empfohlen halte. — DE" Besondere, mir vorher brieflich angezeigte Wünsche besorge prompt. Hochachtungsvoll Robert Heinrich in Wilsdruff. Rüböl pro 100 kx netto (mit Faß): rasstnlrt . 49,00 Rapskuchen pro 100 Ke netto ' 10,00 9,50 16,00 Malz pro 100 Ke brutto (ohne Sack) .... 22-26 Kl-esaat pro 100 Ke Brutto (mit Sack) rothe 115—130 do. weiße . . 140 —200 do. schwedische 80-120 48-60 46-56 Ke netto: 27,00 . 24,50 . 23,00 . 21,00 . 15,50 . 14,00 . 20,00 t. 19,00 . 18,00 . 16,50 . 14,50 . 11,00 . 7,80 . 7,50 . 8,60 Sparkasse zu Höckendorf. Nächste Erpeditions-Tage: Sonnabend und Sonntag den 16. und 17. Februar, Nachmittag« V-3—6 Uhr. Butter (kx) . '. 2,40-2,80 Brauweizen, alter. do. neuer, trockn. d». feuchter . . Roggen, sächs., neuer 115-118 -do. feuchter . . do. russischer . 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Nicht von einem gänzlichen Verzicht auf den Ausbau des sozialrefor matorischen Werkes, das mit der berühmten November botschaft Kaiser Wilhelms I. vom Jahre 188 l ein geleitet wurde, ist die Rede, nein, wohl aber soll nunmehr in den Maßnahmen zu Gunsten des „vierten Standes" ein verlangsamtes Tempo eingeschlagen, vielleicht sogar eine längere Pause gemacht werden. Die Gründe für diese angekündtgte Schwenkung in der Sozialpolitik der Regierung sind von Herrn v. Berlepsch offen dargelegt worden, sie erscheinen in der That auch wahlberechtigt. Im Allgemeinen hat die Regierung aus den Kreisen jener Bevölkerungselemente, in deren Interesse zuerst und hauptsächlich die Sozialpolitik ins Leben gerufen wurde, bislang nichts weniger denn Dank und Anerkennung gefunden, das kolossale An wachsen der sozialdemokratischen Stimmen bei den Reichstagswahlen beweist dies bereits zur Genüge. Dafür hat sich anderseits die sozialdemokratische Partei leitung und Agitation die sozialpolitische Gesetzgebung sogar praktisch recht zu Nutze gemacht, die erfolgreichen Bemühungen der Sozialdemokratie, die Beamtenposten in den Gewerbegerichten, in den zahlreichen Aemtern der Verwaltungen der Ortskrankenkassen u. s. w. nur mit ihren Anhängern zu besetzen, sprechen da wohl „ganze Bände". Künftighin will daher die Reichs regierung kein Gesetz in der gedachten Richtung mehr vorschlagen, ehe sie sich nicht davon überzeugt hat, ob und in welcher Weise es etwa von den Führern dec Arbeiterschaft für ihre politischen Zwecke ausgebeutet werden könnte. Eine solche Stellungnahme bedeutet gewiß nicht einen definitiven Verzicht auf die Fort setzung der sozialreformatorischen Wirksamkeit der Reichs regierung, aber jedenfalls kann es nur gebilligt werden, wenn zunächst einmal die Wirkungen der bisherigen „Arbeitergesetze" auf die hierbei vor Allem betheiligten Bevölk-rungskreise abgewartet werden sollen. Mit der Sicherung der Arbeiter gegen die Gefahren der Krank heit, des Unfalls, des Alters und der Invalidität ist doch wahrlich schon viel, sehr viel in der staatlichen Fürsorge für oie Arbeiter gethan worden, es ist daher Dem lieben Frl. «. lkI»8t«rI»U8«I> «IIv «IÜvItHVÜ«8vI»v zu ihrem heutigen Wiegenfeste. Von einem stillen Ver—. 17VW Mark Knappschafts-Krankenkassen-Gelder sind hypothekarisch zu 4 «Ä Verzinsung und gegen mündelmäßige Sicher heit im Ganzen oder getheilt auSzuleihen. Gesuche um Gewährung dieses Kapitals oder eines TheileS desselben sind bei dem unterzeichneten Vorstande ein zureichen. Hänichen, Bez. Dresden, den 7. Februar 189S. Der Vorstand des Hänichener Knappfchafts-VereinS. Dannenberg. Mn "«d A>M kauft stets LeotLv, am Bahnhof. Kälber Geschäftsgang: langsam — In der Vorwoche wurden ge schlachtet 418 Rinder-, 1881 Schweine, 1078 Kälber und 862 Hammel, zusammen 4239 Stück. Lrel» U88lt LI«rtr«l»»r, SI»I»lL«IlI>« otkoriron ru billißgton kroison St»»Älkl»88 Sl. V»8«I»N«It»I, Laimkot UippoIäi8wMo uncl Olaokütto. Z8In Wkvlt«rir«8v II» wird sofort gesucht bei Ernst Böbe, Bäcker, Aalkenhaiu b. Echmiedeb- 200 -215 190-200 180—190 Spiritu» . . . 5225, 32,75. Aus dem Markte: Haser (50 kx) . 6,40—7,20 I Heu (pro Ctr.) . Kartoffeln (Ctr.) 2,20—2,50 l Strohpro Schock!- Butter (kx) . . 2,40 -2,80 s Dresdener Schlachtviehmarkt vom U. Februar. Am Schlachtviehmarkt« waren 532 Rinder, einschließlich 93 Stück österreichischen Ursprünge», 1390 Schweine, einschließlich 110 ungarische Schweine, 954 Hammel, 954 Kälber. Preise: Rinder . . I. Qual. 60-64 M. u. darüber l " .' .III. " 45^50 ," /Schlachtgewich Landschweine l. Sorte 40—42 " I für 50 Kilo Lebendgewich „ . . II. „ 36 - 38 „ / ohne Tara. Ungarschweine 47 M. für 50 Kilo Lebendgewicht bei 50 Pfd. Tara pro Stück. Geschlachtete Ungarschweine 48 M. I. Qual. 63-66 II. III