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mal: Dienstag, Donners tag und. Sonnabend. — MsnttrteljShrlich 1 M. Ä Pf«., zweimonatlich »4 Pfa» einmonatlich 42 Pfa. «nDURummm» 10 Pfg. -Ml« Postan- MW Mit land, «ud hau»wlrthschaftticher MonatSbellage. Nr. 147 60. Jahrgang Dienstag, den 18. Dezember 1894 Verantwortlicher Redacteur: Psttü Ithne in Dippoldiswalde, Mit achtsetti-M ,L!ll«ftrirte« UnttthaltnngSblatt" Amtsblatt Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die StadkLHe zu Dippoldiswalde uud Irauenstein dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionelle» »heile, di« Spaltaqeile «Pf«. vermocht. Sein Leichnam Masse unter dem Schutt Als Entstehungsursache des muß böswillige Brandlegung Die Erörterungen find im benachbarten Burkersdorf Au< dem Vogtland». Der „Vogtl. An,." schreibt: Unser Vogtland hat ein sehr werthvolles ErinnersungS- »eich en an Gustav Adolf. Die Altarbekleidung in der Kirche zu RoderSdorf, einem Kirchdorfe 8 Kilo meter westsüdwestlich von Plauen. Dieselbe war ur sprünglich für den FeldaotteSdienst des Königs Gustav Adolf von Schweden geschaffen und wurde von diesem «Lokaks mrd Sächsische». Dippoldiswalde. In der Nacht zum Sonntag fiel bei uns in diesem Winter endlich der erste Schnee, leider nicht in so ausgedehntem Maaße, daß er eine flotte Schlittenbahn ermöglicht hätte. Im Gegentheil vermochten nur einige Wärmegrade am Morgen ihn aufzulösen und die Straßen thetlweise in bodenlose Schmutzpfützen zu verwandeln. Das hielt aber erfreu licherweise die Bewohner der Umgegend nicht ab, in Hellen Echaaren in die Stadt zu kommen und hier ihre Weihnachts-Einkäufe zu besorgen. Eie werden sich dabei überzeugt haben, daß sie hier eben so gut und eben so billig kaufen, als in der Großstadt. — Wenn man gern bestätigen kann, daß sich unsere Stadt durch eine Reihe großer und reich ausgestatteter Verkaufsläden auSzeichnet, die sich können sehen lassen, muß man sich wundern, daß die Besitzer so wenig be müht sind, ihre Schaufenster in das rechte Licht zu setzen. An Wochentagen sind die schönen Schaufenster, mit Ausnahme ganz weniger Geschäfte, in Dunkel ge hüllt oder nur spärlich beleuchtet. DaS elektrische Licht wird später hierin gewiß auch eine Wendung zum Bessern bringen, denn ein brillant erleuchtetes Lokal zieht die Käufer an. — Die hiesige Schützengesellschast hat in ihrer letzten Generalversammlung beschlossen, am 25. Februar nächsten Jahres eine» Maskenball zu veranstalten und die übrigen Vereine hiesiger Stadt zur Theil- nahme aufzufordern. — In der Nacht zu nächstem Donnerstag, im An schluß an den Mittwoch Abend 11.40 von Dresden abgehenden Zug, wird auf unserer Bahn von HainS- berg nach Kipsdorf ein Theaterextrazug abgelaffen werden. — An diesem Abend wird im Altstädter Theater „LavaUsris, rustioang," und „I'avoiamo vivor/ia" (Gastspiel der Frau Düse) und im Neu städter Theater „Ein GlaS Wasser" von Moliere ge geben worden. Circus Busch und das Residenztheater dürften ebenfalls zahlreiche Besucher anziehen. — Für rechtzeitiges Erscheinen am Brandplatz und erfolgreiche Löschthätigkeit beim Brande des Trahlschen Gehöftes in Hennersbach, am 28. Oktob., hat die königl. BrandverficherungS-Kammer der Spritze der Gemeinde Waltersdorf 30 M. Prämie bewilligt. — Die hiesige Beschälstation wird sür nächstes Jahr im BahnhosShotel untergebracht werden. — Zu besetzen die Kirchschulstelle in Dittersdorf bei Glashütte. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen außer freier Wohnung und Honorar für Fortbildungsschule 1000 Mack vom Schuldienste und 494 Mark 39 Pf. vom Kirchendienste. Bewerbungs gesuche sind bis zum 3. Januar 1895 bei dem Kgl. Bezirksschulinspektor Richter in Dippoldiswalde einzu reichen. Schmiedeberg. Sonnabend, den 15. d. M., wurde die elektrische Anlage der Firma Nitziche'S Söhne, die schon lange das Interesse der Bewohner des hie sigen Orte» sowie der umliegenden Ortschaften erregte, durch Herrn Oberingenieur Götz, in Firma Hermann Pöge, Chemnitz der Oeffentlichkeit übergeben. Eine an dem Sasthause angebrachte mächtige Bogenlampe zu «00 Kerzen verbreitete weithin ihr glänzendes Licht, während im Innern d«S Gasthofes und mehreren Privathäusern das Petroleumlicht mit dem elektrischen Glühlicht vertauscht wurde. Am Abend desselben Tage» versammelte Herr Obermonteur Madel seine Monteure im -afthofe zu einer kleinen Feier, welche Herr Waldemar durch seine bekannten gediegenen musikalischen Vorträge verschönte. Brerwalde. Da ein« beim hiesigen Gutsbesitzer Heber umgestandene Kuh nach beztrkSlhierärztlichem Gutachten an Milzbrand verendet ist, hat der Ka daver derselben in vorschriftsmäßiger Weise vergraben werden müssen und sind zur thunlichsten Verhinderung der wetteren Verbreitung der Seuche alle Vorsicht»- ^dte samevervreitun «erden mit 10 Spaltayette od„ Raum berechnet. — Da- maßregeln, wie gründliche Reinigung und Desinfektion der Stallung und aller Utensilien in Ausführung ge bracht worden. Herr Heber besitzt noch 8 Rinder, welche bei vorgenommener Untersuchung durchgängig gesund erschienen. Kreischa. Kommendes Frühjahr soll die hiesige Pfarre abgebrochen und an deren Stelle eine neue erbaut werden. Hänichen. AIS am vergangenen Freitag Nach mittag die von Dresden kommende Post über das Bahngeleis am Straßrnübergange fahren wollte, näherte sich gerade die Maschine de» Kohlenzuges, deren An kunft durch Läuten nicht angezeigt worden war. Der Postkutscher brachte die Pferde sofort zum Stehen und es ist nur feiner Entschlossenheit und Geistesgegenwart zu danken, daß sich ein Unglück nicht zutrug. Nur die Deichsel des Wagens, welche mit der Maschine in Berührung gekommen ist, brach ab. Die Passagiere mußten auSfteigen, während die Post erst nach 4 Uhr Nachmittags in Poffendorf ankam. — Der MaschinenwärterJohannGottlieb Rentsch von hier, welchem gelegentlich de» Bergfestes am 1. Dezember die silberne Medaille für Treue in der Ar beit übeneicht wurde, ist vergangene Woche gestorben. Dem treuen Arbeiter ist es nicht vergönnt gewesen, diese ehrende Auszeichnung tragen zu können. Dretden^-H^ dem Befinde» de» Geheimrach Held, GeneralstaatSanwalt beim Oberlandesgericht, der an Lungenentzündung nicht unbedenklich erkrankt ist, scheint, wenn auch langsam, Neigung zur Besserung einzutreten. * — DaS königl. sächs. Ministerium des Innern macht bekannt, daß die Stadt Markranstädt nach dem mit Genehmigung des Ministeriums des Innern gefaßten Beschluss- des StadtgemeiuderatheS daselbst aus der Reihe derjenigen Städte, welche die Städte ordnung für mittlere und kleine Städte vom 24. April 1873 angenommen haben, ausgeschieden ist und ihre Verfassung nach den Bestimmungen der Revidirten Etädteordnung geordnet hat. Freiberg. In unserer Stadt sind 150 Personen, theilS sehr schwer, erkrankt. Sowohl Kinder, wie Erwachsene, find von der Katastrophe betroffen worden. Die Ursache der Erkrankungen ist auf FrühstückS- brödchen zurückzuführen, die aus der Bäckerei von Paul Oehme, Meißnergaffe 34, entnommen worden stad. Bäckermeister Oehme und seine Frau liegen selbst krank darnieder. Da die Untersuchung noch in vollem Gange ist, so ist die Veranlassung der Ka tastrophe noch nicht aufgeklärt. Wie verlautet, habe eine privaterseits vorgenommene chemische Analyse der betreffenden Backwaare das Vorhandensein von Arsenik nachgewiesen. DaS Gerücht von einem inzwischen eingetretenen Todesfälle ist zur Zeit noch nicht be stätigt. Roßwein. Am 14. Juni dss. I. wurde die 22 Jahre alte Tochter de» Gutsbesitzers Thiele in Haßlau (jetzt verehelichte Frau Bubenick in Gablenz) auf dem Heimwege von Roßwein nach Haßlau Abends in der zehnten Stunde von einem Strolch überfallen, durch Etockschläge schwer mißhandelt und schließlich auf eine Wiese geschleppt, wo sie am anderen Tage früh 4 Uhr im Zustande äußerster Erschöpfung ausgefunden wurde. Als der brutalen That dringend verdächtig wurde der Tischler und Handarbeiter August Götz aus Zwota verhaftet, obschon er beharrlich leugnete, da» Attentat verübt zu haben. Götz, der schon einmal wegen eines ähnlichen Verbrechens bestraft worden, ist schon lange der regelmäßigen Beschäftigunalentwöhnt, doch arbeitete er von Zeit zu Zeit in verschiedenen Orten, so z. B. in der Umgegend von hier al» Ktrschenpflücker kur, vor dem Verbrechen. Auf dem Thatorte war ein Stück braunes Tuch gefunden worden, welches dem Attentäter von dem angegriffenen Mädchen aus dem Zacket gerissen worden war. Götz frühere Arbeit ¬ geber erkannten den Tuchfetzen al» zu Götz Zacket ge hörig an und die» führte zunächst auf he» BerbHcher» Spur, den die jetzige Frau Bubenick bei Gegenüber stellung auch sofort al» den Attentäter erkamtte. .Götz wurde am 15. Dezember vom Schwurgericht zu Frei berg zu 14 Jahren Zuchthau» verurtheilt. Rochlitz. In der Nacht zum 14. Dezembch ge- riethen in Neuwerder ganz unvermuthet, während sich im Gastzimmer noch Gäste befanden, die Nämlich keiten de» Gasthossbesitzer» Naumann in Flammen. Diese griffen so schnell um sich, daß Wohn- und Stall gebäude gänzlich vernichtet worden find. Leider ist auch ein auf dem Heuboden über dem Stalle «chchti» gender Handwerksbursche, der in RothwalderSdchtf in Schlesien geborene, 22 Jahre alte Handarbeiter Bprrch. Güttler, mit verbrannt. Man hat den Unglücklichen um Hülfe rufen und später wimmern hören, bei der großen Schnelligkeit jedoch, mit welcher da» Feuep um sich griff, ihn nicht zu retten i ist als vollständig verkohlte Masse aufgefunden worden, entsetzlichen Unglück» angenommen werden. Gange. Burgstädt. Im drang am Nachmittag de» 12. Dezember eine Gewehr kugel von mittlerer" Stöße durch im» Fenster sine» Schulzimmers, flog über die Köpfe der in demselben versammelten Schüler, prallte an der Wand ab und fiel in nächster Nähe des Lehrerpulte» zu Boden. Glücklicherweise ist Niemand verletzt worden. Der Thäter ist noch nicht ermittelt. Polizeiliche Erörterungen sind im Gange. Wurzen. Bei den letzten Stadtverordnetenwahlen handelte es sich darum, ob die Radikalen endgiltig da» Heft in den Händen behalten sollen. Die Auf regung war außerordentlich groß. Mit welchen Mitteln die Opposition arbeitet, erkennt man au» folgender Erklärung des Bürgermeister» Mühle: „Jedenfalls zum Zwecke eine» Wahlmanövers ist über mich in der Stadt und deren umliegenden Ortschaften da» Getücht verbreitet worden, daß ich in ungehöriger Weise mit Sparkaffengeldern umgegangen, daß der Sparkasse da durch ein Verlust entstanden und daß ich deshalb ge fänglich eingezogen worden sei. Ich erkläre hierdurch diese» Gerücht für eine ganz gemeine und infame Lüg«, und werde, wie ich es schon gegen drei Personen gethan habe, gegen Jeden, welcher dieses oder ähnliche Gerüchte aussvrengt, oder verbreitet, Strafantrag stellen." An der Wahl betheiligten sich 95 Prozent. Es siegten die Ordnungsparteien. Leipzig. Nach und nach fällt der Bretterverschlag, der das Grasst-Museum seither verhüllte: der stolze Neubau am Königsplatze wird immer mehr sichtbar, er ist sertiggestellt, fleißige Hände sind jetzt in Thätigkest, da» Innere vornehm und würdig zu gestalten und den großen stattlichen Räumen «ine Ausstattung zu geben, die sie geeignet macht, all« die Kunstschätze und Kostbarkeiten aufzunehmen, an wektzen unser Museum für Völkerkunde und unser Kunst gewerbemuseum so reich find. Die Baukosten für den stattlichen Bau betragen 1092000 Mk., welche Summe gemäß den EtiftungSbestimmungen au» dem Grasstschen Vermächtniß genommen werden. Eibenstock. DaS evangelisch-lutherisch« LandeS- konstftorium hat die Einführung der Ktrchenhetzuug,