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Kollegieff Hier wurde die Weihe durch den Gesang der Schul kinder eröffnet, worauf der Herr AmtShauptmann Regierungsrath vr. Uhlemann das Gebäude im Namen der vezirksschulinspeclion übernahm. Hierauf folgte nach einleitendem Gesänge die tiefergreifende Weiherede des Herrn Bezirksschulinspector Richter, welcher sich da» Weihegebet des Herrn Pastor Fraustadt aus Geising anschloß. Ein gemeinsames Festessen vereinigte dann die Theilnehmer bis in die späteren Nachmittagsstunden im Gasthof „zum sächsischen Reiter", und alle Theil nehmer trennten sich, hochbefrtedigt durch die wohlge- lungene Feier. Dresden. An die feierliche Weihe der 1t Fahnen, welche König Albert Sonntag, den 2. De zember, im Spiegelsaale des ResidenzschlossrS zu Dres den in Gegenwart der Prinzen, der Generalttät, der Kommandeure der 11 Infanterie-Regimenter, der könig lichen und prinzlichen Adjutanten und der als Fahnen träger bestimmten Unteroffiziere vollzieht, schließt sich eine Salatafel. Ee. Majestät wird die Fahnen, welche dem auf Grund der neuen Heeresoerstärkung neugebil- deten 4. Bataillon eines jeden Regiments verliehen werden, mit einer Ansprache den Regimentskomman deuren überreichen. Die Ehrenkompagnte im Schloß hofe stellt das Echützenregiment, das bei BillterS am 2. Dezember 1870 blutb — Na-Mni Mischer übereinstimmende Beschlüsse betreffs desElektrtzitätS- Werkes erzielt worden sind, wird ungesäumt milder Errichtung desselben begonnen werden. Bereits sind Seitens der städtischen Verwaltung alle hierzu er forderlichen Schritte vorbereiket worden; die Elektrizitäts- gesellschaften, denen die Lieferungen der Maschinen und Kabel und das sonst Erforderliche übertragen worden sind, haben sich gleichfalls im Voraus auf die alsbaldige Ausführung ihrer Aufträge vorbereitet. — In den Jahren 1884 und I88S fanden Er hebungen über die gesammten Unterrichts- und Er ziehungsanstalten deS Königreichs Sachsen statt, deren Ergebnisse in zwei umfänglichen Quartheften veröffentlicht worden find und nicht bloS den bethei- ligten Schulverwaltungen, sondern auch weiteren Kreisen im In- und Auslande werthvolle Ausschlüsse dargeboten haben. Diese Erhebungen, welche von den Hochschulen bis zu den Elementarschulen herabretchen, das gewerb liche Schulwesen, sowie die Unterrichtsorganisation in den Landes-, Straf-, Heil- und Versorganftalten um fassen und von allen vier betheiligten Ministerien deS Kultus, des Innern, der Finanzen und des Krieges gemeinsam unternommen werden, sollen nach Ablauf einer fünfjährigen Zwischenzeit am I. Dezember 18S4 zum dritten Male erfolgen und wiederum in einem gemeinsamen Berichte veröffentlicht werden. — Die mehr und mehr überhand nehmende Zügellosigkeit wird durch folgenden Vorfall, der sich vor einigen Tagen in Klotzsche zutrug, grell illustrirt. Ein dortiger Bediensteter deS Bahnhofs stand bei Ankunft deS ArbelterzugeS von Dresden an der Barriöre, welche die dortigen Schmalspurgeleise von dem nach der Bahnhofstraße führenden Fußweg trennt, um das öfter vorkommende Uebersieigen der Larriören zu verhindern, wie es seine Pflicht war. Als trotzdem einige Arbeiter die Geleise außerhalb des Uebergange- Überschreiten wollten, verbot rS ihnen der Angestellte, aber nut mit dem Erfolge, daß die Leute ein Stück weiter gingen und SeleiS und Barriöre dann doch überstiegen, ohne daß Jener es zu ver hindern vermochte. Beim Vorübergehen rief er des halb den Uebertretern zu, er müsse ste zur Anzeige bringen, wenn sie die Uebertretung wiederholten. Hierauf erhielt er von einem Arbeiter einen Faust schlag in« Gesicht, der ihn blutig verletzte, und als er nunmehr den rohen Patron zu fassen versuchte, ver hinderte die» ein Anderer dadurch, daß er ihm ein Vein stellte. Zum Glück ist aber der rohe Bursche ««Schmtlich drei- XDttag, DqimerS- ch Sonnabend. dsertchShrltq 1 Ä. M^WennonaNIch n, einmonatUch 42 Mnzeln« Nummern z. — Alle Postan- , Postboten, sowie jMten nehmen Be tellungen an. Verantwortlicher Redactmr: Paul Ithne in Dippoldiswalde. Mit achtsettigem »Hllustrirtm Nrrterhattrmgüblatt". Mit land- und hauSwirthschaftlicher MouatSbeilage. okokaks imd Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Sonntage sand im hiesigen Echützenhause ein WohlthätigkeitS-Concert der Fecht schule statt, da» den zahlreichen Besuchern durch In strumentalmusik, KoupletS und zwei Einakter vieles Vergnügen bereitete, ja Herr Petzold wurde zur Wie derholung seines Oboe-EatzeS bestürmt, sowie auch der Zitherklub wiederholt seine lieblichen Weisen erklingen lassen mußte. Wirkungsvoll waren die drei lebenden Bilder: Weihnachten vor Paris im Jahre 1870, Weih nachten daheim und die Rückkehr des Todtgeglaubten. — Im Verein junger Landwirthe hielt am Sonntag Herr vr. Kohlschmidt, Director der land- wirthschaftlichen Schule zu Freiberg, einen höchst inter essanten Vortrag über die Entwickelung der Land- wirthschast in den letzten zwei Jahrhunderten, dabei rühmend der Bemühungen der preußischen Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich deS Großen und der sächsischen Kurfürsten zur Hebung deS Ackerbaues und der Viehzucht gedenkend. Ausführlich sprach er über das Wirken Thaer'S, Echweitzer's und Burger'S in technischer Beziehung, sowie über die Thätigkeit Liebig's, die Naturwissenschaften der Landwirthschast dienstbar zu machen, während ThünenS als Reforma tor der Agrargesetzgebung gelten müsse. Die Gegen wart sei nun die Zeit der Spekulation, die aus den Errungenschaften möglichst hohe Erträge zu erzielen suche. Der rege benutzte Fragekasten gab dem Herrn Vortragenden Gelegenheit, noch manchen beherzigenS- werthen Wink zu ertheilen. Von den Eingängen wurde rin Heft „für einfache Buchführung von Küchler" sehr empfohlen. — Auch an dieser Stelle sei nochmals darauf auf merksam gemacht, daß am beoorsteh-nden Bußtage Abends 6 Uhr in der erleuchteten Stadtkirche Beichte und heiliges Abendmahl abgeholten werden soll. — Am Bußtage (nächsten Mittwoch) und dem darauf folgenden Todtensonntage (am 25. Nov.) sind öffentliche Versammlungen aller Art, ingleichen Versammlungen der Gemeindevertreter, sowie Versamm lungen der Innungen und anderer Genossenschaften nach § 6 des Gesetzes, die Sonn-, Fest- und Bußtags- feier betreffend, vom 10. Sept. 1870, verboten. — Alle die Herren, welche Cigarren-Abschnitte für Wohlthätigkeits,wecke sammeln, werden hierdurch höflichst ersucht, dieselben an den pens. Steuereinnehmer Hrn. Fretter, wohnhaft Herrengaffe 128, 2 Tr., gefl. abliefer« zu wollen. — ES find jetzt 50 Jahre her, daß wir in Sachsen — Rauchfreihett haben. Vorher durfte sich Nie mand mit brennender Cigarre und Pfeise ohne Deckel auf der Straße sehen lassen, wenn ihn nicht die Polizei am Schopfe nehmen sollte. Besonder» streng galt das Verbot in Dresden. Manch armes Bäuerlein wurde auf der Dresdner Abdrücke arretirt und mußte im SchilderhäuSchen neben dem Kruzifix harren, bi» e» von der Ablösung zur Erledigung de» Falles mit nach dem Blockhause genommen wurde. Endlich fiel da» ängstliche Verbot, ohne daß seitdem die Welt in Feuer und Rauch aufgegangen wäre. Poffeudorf. Bei den köntgl. Standesämtern hiesiger Parochte gelangten im Monat Oktober zur Eintragung: 5 Aufgebote, 4 Eheschließungen, 27 Ge- durtSfälle; (darunter 14 männliche, IS weibliche. 4 un eheliche Geburten). 13 Todesfälle; (darunter 8 erwach sene Personen und 5 Kinder). Zinnwald. Am 14. November fand im hiesigen Orte die Weihe de» neue« Echulhause« statt. Die Herren der BezirkSschulinspection, deS Schulvorstandes von Ztnnwald-Georgenfeld und viele Gemeindemit glieder versammelten sich im Gasthof „zum sächsischen Retter" und begaben sich von hier au» nach dem alten Echulhause. Rach der daselbst ftaltgefundenen Abschieds feier bewegte sich der Festzug nach dem neuen Gebäude. ««den mtt 10 vfg. dl» Spalteiuetle oder oerett Raum berechnet, — To» bellarische und complictrs« Inserat« mit entspreche» dem Ausschlag.-«ÄP- sandt, tm redaktionell« Heile, di. Spaltens »Pf«. erkannt worden und wird seiner exemplarischen Be strafung nicht entgehen. Letztere« ist umsomehr uöthtg, al« der betreffende Beamte von den immer in großer Zahl auslretenden Arbeitern schon wiederholt mit Todt» schlagen u. s. w. bedroht worden ist. Freiberg. Vom königl. Landgericht wurde am 15. November der Gärtner Ernst Wilhelm Ritzfche, geboren am 16. Juli 1840 in Kleincarsdorf, wegen RücksallSdiebstahl« zu 7 Monaten Gefängniß und 2 Jahren EhrenrechtSverlust verurtheilt. Pirna. Ueber die Angelegenheit der in Zahlungs stockungen gerathenen hiesigen Vereinsbank schreibt der „P. A.": „Die Aufregung in den Kreisen Der jenigen, welche mit der Pirnaer BereinSbank in irgend welcher Verbindung gestanden, hat selbstverständlich immer weitere Dimensionen angenommen und gegen die Bankleitung die Erbitterung so gesteigert, daß die selbe sich vielfach in der Oeffentlichkeit in unverblüm tester und derbster Weise äußert. ES muß un« tm Interesse deS hiesigen Platzes vollständig fern liegen, auf die vielen, ost ganz unsinnigen Gerüchte, die in der Stadt über die Zahlungsstockung bei der Bank zirkuliren, auch nur annähernd einzugehen, nur erst wenn etwas Ruhe in die aufgeregten Gemüther zurück gekehrt ist, wird sich prüfen lassen, wa» Wahre» oder Unwohles an der Sache ist. Soviel aber kann schon heute festgestellt"werden, daß däS Mißtrauen, welche« man in gewissen, klarsehenden Kreisen schon seit Langem der Direktion der Bank entgegenbrachte, kein ungerecht fertigtes gewesen ist. Falsch würde eS jedoch sein, wenn man jetzt kopflos gegen die Bank loSftürmte; mit Ruhe und Besonnenheit muß vorerst die Fertig stellung der Bilanz abgewartet werden, damit möglichst der Konkurs abgewendet wird, der für eine ganze An zahl von Existenzen von den unberechenbarsten Folgen sein und unsere emporblühende Elbstadt arg erschüttern und nach Außen hin in schweren Mißkredit bringen würde. — Soviel für heute in der beklagenSwerthen Angelegenheit, auf die zurückzukommen wohl sich muh manchmal Veranlassung bieten wird." Schandau. Die Kunde von der plötzlichen Zah lungseinstellung der „Pirnaer Vereinsbank", welche bekanntlich eine Filiale in unserer Stadt hat, verbrei tete auch hier große Bestürzung. Auch in unserer Stadt und der Umgegend haben eine Anzahl Geschäfts leute Summen bis zu 30000 Mark dieser Bank zur Verfügung gestellt. Oschatz. Ein Knecht in Alin gen ha in sollte kürzlich nach dem kgl. Forst fahren, um Holz zu holen. Er fuhr aber hierher und verkaufte hier das Pferd um 50 Mk., den Wagen vor dem Hause de« Käufer stehen lassend. Dem Besitzer wurde daS lange Aus bleiben des Geschirres verdächtig; er begab sich nach Oschatz und kam durch Vermittelung der Behörde wieder zu seinem Eigenthum. Der Knecht ist ver haftet. Mittweida. Bekanntlich hat der Ausschuß für Errichtung einer Handels- und Gewerbekammer in Döbeln gegenwärtig den gewerblichen und kauf männischen Verbänden, sowie einigen größeren In dustriellen und Gewerbtreibenden in den Bezirke» Grimma, Oschatz, Döbeln, Borna und Rochlitz elne Eingabe an das königl. Ministerium de« Innern wegen Errichtung einer sechsten Handels- und Ge werbekammer unterbreitet mit der Bitte, sich derselbe» anschließen zu wollen. Die Petition geht dahin: „eine Ausbezirkung der AmtShauptmannschaften Grimma und Oschatz aus der Dresdner, sowie der AmtShauptmaan- schaften Borna, Rochlitz und Döbeln au« der Chem nitzer Handelskammer und Errichtung einer neuen, aus den AmtShauptmannschaften Grimma, Oschatz, Borna, Döbeln und Rochlitz bestehenden Handel«- und Sewerbekammer mit ihrem Sitze in Döbeln zu be wirken." Diese Petition findet nun bei einem großen Theile der interesfirten hiesigen Geschäftsleute durchaus Mlh -MIW Amtsblatt für die Königliche Umtshauptrnannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein