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WchMtz-KltW Seche 3251 l 9 Hammel, tember. Nr. 116 Sonnabend, dm 1. Oktober 1892. Oktober, SV <1. «IlS erg. Gar- oldis- Ä )ör ist ziehen. er und « ver- ,00-4,50 «0—30,00 cbeiter, ohse, W. ehiir Busch- liethen «1« »f. Sinn, cikate in tvn , Stal- antie. gen eln. — Die zur Entlassung gekommenen Mannschaften seien hierdurch auf die Verpflichtung aufmerksam ge macht, sich innerhalb 14 Tagen bei dem Bezirksfeld webel anzumelden, dessen Kontrole sie unterstellt sind, die Unterlassung dieser Meldung zieht empfindliche Strafe nach sich. Ebenso haben die im Kontrolver- hältnisse stehenden Mannschaften ihre Bezirksfeldwebel davon in Kenntniß zu setzen, wenn, wie dies öfters geschieht, durch obrigkeitliche Verfügung eine Aende- rung in der bisherigen Nummerbezeichnung der von ihnen bewohnten Häuser stattgefunden hat. Zur Dis position beurlaubte Mannschaften haben vor jedem Wechsel des Aufenthaltsortes die Erlaubniß hierzu beim Bezirksfeldwebel einzuholen, im Falle sie dieser Bestimmung nicht nachkommen, haben sie sofortige Ein berufung zu gewärtigen — Es ist jetzt die Zeit gekommen, in welcher unsere Hausfrauen Kürbisse einlegen. Im Interesse unserer heimischen Vogelwelt bitten wir, die Kerne der Kürbisse nicht Wegzuwerfen, sondern zu trocknen, da dieselben in diesem Zustande ein beliebtes Futter für Meisen bilden, die bei hohem Schnee und großer Kälte oft Hunger leiden müssen. — Ueber die nunmehr im vollen Gange befindliche Kartoffelernte kann größtentheils nur Erfreuliches berichtet werden. Die allgemein gehegten Befürchtungen, daß infolge der großen Hitze und anhaltenden Trocken heit das Wachsthum dieser nothwendigen Erdfrucht gelitten habe, bestätigen sich glücklicherweise nicht. In einigen Orten haben die Kartoffeln sogar eine außergewöhnliche Größe und es kommen vereinzelt Riesenkartoffeln im Gewichte von 1>/» bis 2 Pfund vor. Ein Hauptvorzug der heurigen Kartoffeln besteht darin, daß die Trockenheit keine seifigen und wässerigen Früchte auskommen ließ, sondern durchgängig, auch in schwerem Boden, eine gute, mehlreiche Kartoffel er zeugte. Auf manchen Feldern könnte zwar die Menge eine größere sein, die Güte hingegen läßt nirgends zu wünschen übrig. Anders ist es in der Riesaer und Oschatzer Gegend, und zwar soll schon von Merschwitz- Nünchritz an eine erhebliche Abnahme im Ernteerträge zu konstatiren sein. Allgemein wird angenommen, daß der Preis der Kartoffeln in diesem Jahre niedriger als im Vorjahr werden wird. f Schmiedeberg. Der hiesige OrtSpfarrer Herr Pastor Birk ne r ist von seinem halbjährigen Urlaub, welchen er für Wiedererlangung seiner Gesundheit hauptsächlich in Davos in der Schweiz zubrachte, zu rückgekehrt und erfreuten sich die Kirchgänger am ver gangenen Sonntage wieder ihres beliebten Kanzel redners. Die Rückkehr hat in der Gemeinde große Freude, welche sich in den vielfachen Beglückwünschungen kundgab, hervorgerufen. — Herr Pfarrvikar Hartung, welcher niit Treue und Liebe des Pfarramtes waltete, ist von hier nach D'ppoldiswalde berufen worden; wir werden ihm ein freundliches Andenken bewahren. — Vom 1. Oktober d. I. wird innerhalb des hiesigen Gemetndebezirks für den Sonnabend einer jeden Woche eine Nachts 12 Uhr beginnende Polizei stunde eingesührt. Es darf hiernach Niemand Sonn abends nach Nachts 12 Uhr in den Schank- und Ver- gnügungslokalen geduldet werden. Diejenigen, welche ungeachtet der Aufforderung des Wirthes, dessen Stell vertreters oder eines Polizeibeamten langer verweilen, sind nach Z 365 Abjchn. 1 des Neichsstrafgesetzbuchs mit Geldstrafe bis 15 M. zu bestrafen. Der Wirth, welcher das Verweilen seiner Gäste über die gebotene Polizeistunde lnnaus duldet, ist jedoch mit Geldstrafe bis zu 60 Mark bez. Haft bi- zu 14 Tagen zu bestrafen. - WendischcarSdorf. Am Mittwoch Vormittag wurde Ker hiesige „Haidemühlen"-Teich gefischt und hatten sich zu diesem Schauspiel viele Zuschauer von nah und fern eingesunden. Gegen Mittag sand der Amtsblatt für die Königliche Umtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Lokales «nd Sächsisches. Dippoldiswalde. Gegen 30 Jahre mögen ver gangen sein, seitdem zum ersten Male hier vr. msä. Theile aus Lungkwitz, jetzt in Lockwitz wohnhaft, einen kleinen Kreis von Männern um sich sammelte und dieselben in die Geheimnisse der Kurzschrift, der Stenographie, nach GabelsbergerS System ein- weihte. Es hieße Eulen nach Athen tragen, wollte man gegenwärtig noch ein Wort über die Vortheile der Stenographie verlieren, ihre Verwendbarkeit im Geschäft und im allgemeinen Leben ist ja so vielseitiger Natur, daß derjenige glücklich zu schätzen ist, der sich ihre Kenntniß zu eigen gemacht hat. Ueber die ver schiedenen Systeme ist zwar viel geschrieben worden, doch hat sich noch immer das GabelSbergersche System, das bekanntlich auch im kgl. stenographischen Institut gelehrt wird, welches ja auch die Landtagsstenographen stellt, als das verwendbarste und beste gezeigt. — Schon vor mehreren Jahren bestand in unserer Stadt ein Stenographenkränzchen, das aber in der letzten Zeit einen ruhigen Schlaf träumte, jetzt aber durch die alten Mitglieder zu neuem Leben erwacht und zu er neutem Schaffen aufgerüttelt worden ist und dessen Mitglieder sich entschlossen haben, auch Anderen ihre Kunst zu lehren und zu diesem Behuf« einen Kursus für Stenographie einzurichten. Alle, die dieselbe er lernen wollen, sind gebeten, sich am Mittwoch, den 5. Oktober, Abends 8 Uhr, im Gasthof zum „goldnen Stern" einzufinden, wo über die weiteren Schritte Miltheilungen gemacht werden sollen. — Vom I. Oktober an beginnen die Dienststunden der Postanstalten für den Verkehr mit dem Publi kum um 8 Uhr Morgens. — Nochmals wollen wir daraus aufmerksam machen, daß mit Sonnabend, dem 1. Oktober, auf der Eisen bahnlinie Hainsberg-Kipsdorf ein neuer Fahrplan in Kraft tritt. — Auf hiesigem Marktplatze wird zur Zeit ein mechanisches Theater (Lkoatrum muncki) ausgestellt, in welchem am Sonntag Abend die Eröffnungs-Vor stellung gegeben wird. Die uns vorgelegten Rezen sionen sprechen sich durchgängig sehr günstig über das selbe, namentlich über den dargestellten Brand von Moskau im Jahre 1812, aus, und da bereits mehrere Jahre vergangen sind, seitdem eine derartige Schau stellung hier weilte, dürfte der Besuch sicher ein recht reger werden. — Die Zeit rückt heran, wo zum Zwecke der Steuer einschätzung die Haus- und Lohnlisten sowie die De klarationsformulare auszusüllen und einzureichen sind. Vielfach geschieht dies in ungenügender bez. unrichtiger Weise und wollen wir deshalb auf die nächsten Montag stattfindende Versammlung des Gewerbevereins, in welcher praktische Erläuterungen über Steuer-Dekla ration und Reklamation gegeben werden und zu welcher auch Nichtmitglieder Zutritt haben, hierdurch besonders aufmerksam machen. — Auf Grund einer Verordnung des ev.-luth. LandeSkonststoriums ist Herr Vikar Hartung, z. Z. in Schmiedeberg, vom 1. Oktober an auf 2 Monate hier her berufen, da Herr Sup. Meier während der er wähnten Zeit in Ephoralgeschästen öfters Sonntags von hier abwesend sein muß und da nach dem Be schluß des hiesigen Kirchenvorstandes in diesem Jahre bereits mit Anfang Oktober die Äbendgottesdienite be ginnen und deshalb Sonn- und Festtags in der Regel zweimal zu predigen ist. Herr Vikar Hartung wird Sonnabend Vorm. 9 Uhr an Ephoralstelle für seine hiesige Thätigkeit verpflichtet nnd zum ersten Male nächsten Sonntag Abend 6 Uhr in unserer Stadtkirche predigen. — Sonnabend, den 15. Oktober wird hier Herr Reichstagsabgeordneter Zimmermann einen Vortrag halten. 58. Jahrgang. -7-1 —HI.M UMNUi Verantwortlicher Redacteur: Paul Ithne in Dippoldiswalde Mit achtseltigem „Jllustrirten UnterhaltungSblatt." Mit land- und hauswirthschastlicher MouatSbeilage. Verkauf der recht ansehnlichen Karpfen, welche pro Pfund mit 80 Pf. bezahlt wurden, statt. Jedenfalls ist Herr Gastwirth May mit dem diesjährigen Fisch ertrage seines Teiches wohl zufrieden. Kreischa. Zum zweiten Male Heuer sind viele fleißige Hände thätig, die Zeltstadt zu erbauen auf der Jahrmarktswiese, auf welcher andere Jahre um diese Zeit das bunte Leben und Treiben längst vorüber war. Man ist auf die Frequenz gespannt, welche Me beiden Jahrmarktstage mit sich bringen werden, zeigte sich doch in Dippoldiswalde zu dem in vergangener Woche abgehaltenen Markte so ziemlich das Bild des Alltagslebens. Hoffentlich ist uns an diesem Tage schönes Wetter und reicher Besuch beschieden; der letztere ist um so mehr zu erwarten, als ja die Feld arbeiten unserer landwirthschaftlichen Bevölkerung fast beendet sind. Dresden. Der Flügel, der am Taschenberg an das Residenzschloß angebaut wird, ist in den letzte« Wochen mächtig gefördert worden. Um diesen Anbau zu bewirken, mußte» bekanntlich 4 Häuser abgebrochen werden. Der Taschenberg ist dadurch auf 16—12 m verbreitert worden. Der 2 Stockwerke hohe Ueber« gang vom Prinzenpalais nach dem SchlGgebäude, welcher den Taschenberg überbrückte und ebenfalls ab» gebrochen ward, wird späte: wieder hergestellt und zwar in Stein und im Style des Umbaues. — König Albert wird sich nach seiner Rückkehr! aus Wien am 3. Oktober Nachmittags zu Hochwild jagden nach Rehefeld begeben und daselbst einen mehr tägigen Aufenthalt nehmen. Am 7. Oktober alsdann reist derselbe nach Weimar, um an der goldene« Hochzeitsfeier des großherzoglichen Paares theilzu- nehmen. Die Rückkehr von Weimar ist für de« 10. Oktober in Aussicht genommen. Meißen. Die neuerliche Vermessung des Raths weinberges hat, entgegen der bisherigen Annahme (4,3 Im) ergeben, daß dessen Gelände 4 da 58 a 7 qm beträgt. Es entfallen davon auf die mit Wei« be standene Fläche 3 da. 35 a 24 qm, das übrige ist auf Garten, Wiese, Wege u. s. w. zu rechnen. Der zum Stadtbesitz 1891 gekommene, vormals Craßo'sche Weinberg ist etwa halb so groß als der zeitherigS Nathsbesitz. Geerntet wurden 1891 auf dem RathS- weinberge der dreifache Betrag der Ernte von 1890 und reichlich derselbe Betrag als 1889, nämlich 94 Zentner Trauben oder 34 KI Most; der Craßo'sche Berg erbrachte 55,40 Zentner Trauben und 20,70 dl Most. Chemnitz. Am vergangenen Sonntag Abend in der achten Stunde kam zu einer in der Schloßvorstadt wohnenden Buchbindersehefrau, als sie sich allein in ihrem Laden befand, der Lehrling des Geschäfts und theilte ihr mit, er sei soeben im Keller gewesen und habe dort gesehen, daß einige Waschwannen zu- sammengesallen seien, sie möge doch nachsehen. Die Frau ging mit dem Jungen nach dem Keller. Als sie sich dort über eine der Wannen beugte, warf ihr plötzlich der hinter ihr stehende Lehrling eine starke Schnurschlinge über den Kopf und suchte diese festzu ziehen. Die Frau griff jedoch rasch darnach und streifte sich die Schlinge ab. Darauf packte sie der Bursche, drückte sie an die Wand und versuchte sie am Hals zu würgen. Die Frau konnte ihn jedoch von sich stoßen, entfloh die Treppe hinauf und rief um Hilfe. Als darauf die Hausbewohner in den Keller hinabstiegen, fanden sie den jungen Menschen röchelnd in einer Ecke liegen, den erwähnten Strick um den Hals gelegt. Er wurde ins Haus und, nachdem er sich etwas erholt, nach der Polizeiwache gebracht. Es ergab sich dort, daß der Junge geistig nicht normal war. Er soll früher infolge eines Falles eine schwere Gehirnerschütterung erlitten haben und seither öfters an Gehfinaffektionen leiden. 235 -245 220-235 210-220 netto (mil 53,00 Ke netto: 13,50 13,- 18,50 17,- utto (ohne . 26-28 kl- netto: 32,50 . 31,00 29,50 . 27,00 . 21,00 . 18,00 . 26,50 I. 25,00 . 24,00 . 20.00 . 18,50 . 13,50 . 9,60 . 9,60 . 11,50 ,00 35,00 MM Inserate, welche v«i d« bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr Mtk- same Derbreitungfniden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder Veden Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt» Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redaktionelle» Theile, die Spaltenzeil« 20 Pfg. ^Weitzeritz. Zeitung" erscheint wöchentlich drei- mtzl: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 2b Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. 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