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n c- Mit land» «nd harrSwirlhschastlicher Monatsbeilage. Die Expedition der „Weißeritz-Zeitung dem jungen Verein möglichste Unterstützung zuqefichert. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein rechter Fortschritt zu erblicken, da eS doch in der Ab sicht deS Gesetzgebers lag, die Frauenarbeit zu be schränken. Diese Daten zeigen, wie außerordentlich schwierig eS für den Staat ist, durch sein Eingreifen soziale Uebelstände zu heben. Radeberg. Einen Beitrag zur Charakteristik der Abzahlungsgeschäfte veröffentlicht daS hies. Amts blatt mit folgender Warnung: Eine Masse Leute hier haben sich abermals bethören lassen von einem Dresdner Kolportage-Geschäft, welchem nächstens die Behörde etwas auf die Finger sehen wird, Uhren, Regulateure und Schmucksachen zu Preisen zu entnehmen, die nicht annähernd der Qualität der Maaren entsprechen. Es ist geradezu unverständlich, wie Leute ihre sauer ver dienten Groschen für Sachen zum Fenster Hinaus wersen, die hier in jedem unserer Geschäfte fast um die Hälfte billiger zu haben sind. So kamen jetzt z. B. von verschiedenen solcher Geprellten Trauringe zur Taxatation, für die das Paar mit 19 Mark be rechnet war, welche aber immer nur den Stempel 333 (8 Kar.) trugen, nach dem bezahlten Preise aber den. Stempel 585 (14 Aar.) wenigstens haben müßten. Taschenuhren mit ganz schwachem Eilbergehäuse und Schlüflelauszug, von den Herumträgern mit 24 Mark berechnet, sind heute bei jedem Uhrmacher für 14 Mark zu haben. LoschwiH. Der hies. Gemeinderath hat in seiner letzten Sitzung u. A. beschlossen, 25 Mann der freiw. Feuerwehrbei der Schweizerischen Unfallversicherungs gesellschaft zu Winterthur mit 3 Mk. pro Mann jährlich zu versichern, und zwar zunächst auf die Dauer von 10 Jahren. So lange die Unterstützungskasse der Losch- witzer Feuerwehr, welche jetzt erst 950 Mk. Kaffen bestand zählt, nicht selbst für die Versicherungskosten auskommen kann, werden dieselben aus der kommun- lichen Feuerlöschgeräthekaffe gedeckt. Bautzen. Im Landhaus« wurde am 2. Mai der Landtag WalpurgiS unter dem Vorsitz des LandeS- >4 Pfg., einmonatlich 42 Lfg. Einzelne Nummern 0 Pfg. — Alle Postan- lalten, Postboten, sowie ji« Agenten nehmen Be stellungen an. — Möge dieses junge Reis am Stamme der deutschen Turnereiche immer grünen und gedeihen, damit der Zweck: durch gemeinsames Turnen die Gleichmäßigkeit der menschlichen Bildung, sittliche Tüchtigkeit und Ge meinsinn zu fördern und durch alles dieses vem Vater lande wackere Bürger zu erziehen, erreicht werde. — Gut Heil! Kreischa. Mitte Oktober d. I. beabsichtigt Herr Pfarrer Woost hier sein Amt niederzulegen, nachdem er dasselbe reichlich drei Jahrzehnte in gewissenhafter Treue verwaltet hat. Er ward im Jahre 1861 Sub stitut seines Vaters, der im Jahre 1846 in das hiesige Pfarramt berufen worden war. Dresden. Der König und die Königin haben sich am Sonnabend Vormittag zu längerem Aufenthalt nach Schloß Sibyllenort begeben. — Bis zum Inkrafttreten der neuen Arbeiter schutzbestimmungen von 1891 durften in Deutsch land Kinder unter 12 Jahren in Fabriken gar nicht, unter 14 Jahren nicht länger als sechs Stunden täglich beschäftigt werden. Nach den neuen Bestimmungen von 1891 dürfen Kinder unter 13 Jahren in Fabriken überhaupt nicht mehr, Kinder von 13 bis 14 Jahren nicht länger als sechs Stunden täglich beschäftigt werden und auch nur dann, wenn sie nicht mehr zum Besuch der Volksschule verpflichtet sind. In Folge dieser Bestimmung ist in den Fabriken die Zahl der beschäftigten Kinder ganz außerordentlich zurückgegangen und zwar im Königreich Sachsen nach den neuesten Berichten der sächsischen Gewerbeinspekioren von 11000 in 1891 aus 1800 in 1893. Dieser Erfolg der neuen Arbeiterschutzbestimmungen wäre erfreulich, wenn er nicht bei näherer Betrachtung in einem sehr zweifel haften Lichte erscheinen würde. Was manche Kenner der Verhältnisse voraussagten, als verschärfte Be stimmungen gegen die Beschäftigung von Kindern in Fabriken vorbereitet wurden, hat sich vielfach erfüllt. ES sind die Kruder aus den gut eingerichteten und gut beaufsichtigten Fabriken in die ungesunden und unbeaufsichtigten Werkstätten der Hausindustrie ge trieben worden oder aber sie müssen sich ohne Aufsicht, ohne Beschäftigung und ohne Verdienst umhertreiben. In den meisten Jahresberichten der sächsischen Fabrik inspektoren wird diese unerwünschte Entwickelung von allen Seiten festgestellt. So berichtet der Zwickauer Fabrikinspeklor, daß namentlich Stickereien und' Step pereien ihren fabrikmäßigen Betrieb in einen haus industriellen umzuwandeln suchen, um Kinder weiter beschäftigen zu können. Manche Cigarrenfabriken lassen das Abrippen des Tabaks nicht mehr bei sich vor nehmen, sondern außer dem Hause, damit diese Be schäftigung von Kindern ausgeführt werden kann. Da die Hausindustrie nur einen Theil der arbeits fähigen Kinder ausnehmen kann, so bleibt eine große Zahl derselben ohne Beschäftigung. Viele Eltern klagen darüber, weil ihnen der Verdienst entgeht, aber auch weil die Kinder ohne Üeberwachung bleiben. In Sachsen sind die Kinder zumeist durch weibliche Arbeiter ersetzt worden. Während die Zahl der Kinder, wie schon erwähnt, von 11000 in 1891 auf 1800 in 1893 zurückging, stieg die Zahl der beschäftigten weiblichen Arbeiter im gleichen Zeitraum von 124000 aus 134000, also fast genau um die Zahl der nicht mehr beschäftigten Kinder. Auch hierin ist sozialpolitisch kein Aöonnements auf die „Weißeriß-Zeitung" für die Monate Mai und Juni nehmen alle kaiserlichen Postanstalten, Briefträger, unsere Zeitungsboten und die unterzeichnete Expedition entgegen. ' Inserate werden in unserer Expedition und in allen unseren Annoncen-Annahmestellen angenommen und finden die weitgehendste Verbreitung. , Verantwortlicher Redacteur: Päul Irhne in Dippoldiswalde. Mit achtsettigem „Jllustrirten UnterhattungSblatt «tMwüchenmH drei« : DievStog, DomierS- und Sonnabend. — S vierteljährlich 1 M. BlatteS «in» seh» sam« Verbreitung. werden viU 10 P' Spaltetet!« oder Raum berechnet. - bellartscheimd eomplieirt« Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Eime» sandt, mi redaktionell« «heile, die Spaltens- L0 Pfg. — Das kgl. Landgericht Dresden verhandelte am> 4. Mai gegen den 43 Jahre alten, noch un bescholtenen Waldarbeiter Karl August Friebel aus Bärenfels, gegen den Anklage wegen fahrlässiger Tüdtung vorlag. Am Vormittag deS 24. Febr. d. I. war der Angeklagte mit noch 11 Arbeitem in der Abtheilung Nr. 44 des Bärenfelser EtaatsforstreoierS mit der Niederlegung einer Fichte beschäftigt. Friebel hatte bereits fünf Wurzeln durchhackt, als er den Arbeitsplatz, der Vorschrift entgegen, verließ,, um in Gemeinschaft mit den übrigen Arbeitern zu frühstücken. Da um jene Zeit heftiges Schneewetter war, so hatten die Leute 8 Meter entfernt von jenem Baume ein Feuer angemacht und sich darum gelagert. Während dieser Zeit kam in Folge eines starken Windstoßes der Baum zu Falle. Friebel und zehn von seinen Ge noffen bemerkten die ihnen drohende Gefahr und konnten durch Beiseitespringen rechtzeitig der Lebens gefahr entgehen, während der zwölfte Arbeiter, der schwerhörige und kurzsichtige Berger, von eine« Aste deS umstürzenden, sieben Zentner schweren und 21 Meter langen Fichtenstammes getroffen) nteverWvvrfen und am Kopfe nicht unbedeutend verwundet wurde. Der Schwerverletzte wurde von seinen ArbeitSgenofsen aus einen Wagen gelegt und in seine Wohnung ge fahren. Berger ist daselbst am nächsten Morgen ge storben. Nach dem Gutachten des ärztlichen Sach verständigen, vr. most. Haase aus Altenberg, hat Berger in Folge deS Schlages eine Gehirnblutung davongetragen, eS ist daraufhin eine Lähmung des Herzens eingetreten und hierdurch der Tod verursacht worden. Das Gericht sah für erwiesen an, daß Friebel die Tödtung Bergers aus Fahrlässigkeit verschuldet hat und verurtheilte ihn deshalb auf Grund von K 222 Absatz 1 des NeichSstrasgesetzbucheS zu einer Gesängniß- strafe in der Dauer von 3 Monaten. -Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die hiesige Ortskranken kasse hielt am vergangenen Sonnabend unter Vorsitz des Herrn Schuhmachermstr. Jäckel ihre erste dies jährige Generalversammlung ab, die leider sehr schwach besucht war, und die, da wichtige Gegenstände zur Berathung nicht vorlagen, bald wieder beendet war. — Aus den geschäftlichen Mittheilungen sei erwähnt, daß 1893 2 General- und 4 AuSschußversammlungen flattsanden und daß die Kaffe zweimal revidirt und in musterhafter Ordnung gefunden wurde. Mit 691 Mitgliedern erreichte die Kaffe am 1. Juli ihren höch sten Stand und zählte am Jahresschlüsse 624 Mit glieder. Ueberhaupt waren 570 Erkrankungen mit 3075 Erkrankungstagen und 4 Todesfällen zu ver zeichnen. Die Jahresrechnung schloß mit einer Ein nahme von 8447 Mk. 6 Pf., einer Ausgabe von 8333 Mk. 6 Pf., demnach mit einem Kaffenbestanve von 114 Mk. ab. Der Reservefond betrug 8048 Mk. 80 Pf., doch hatte derselbe zur Deckung ves Defizits angegriffen werden müssen. Von der geprüften Jahres rechnung wurde der Vorstand entlastet. — Einige Tage echtes Aprilwetter hat der Mai in der letzten Hälfte der vorigen Woche nicht versäumt nachzuholen. Sturm, Regenschauer und sogar Schnee fall wechselten miteinander ab. Doch blieben wir glücklicherweise vor tödtendem Froste verschont, obwohl die Temperatur in den frühen Morgenstunden des Sonnabend bereits bis auf einen Grad Wärme ge funkelt war. Dagegen waren aber die Eisenbahnwagen, welche von Kipsdorf hier ankamen, mit einer dicken Schneedecke und mit Eiszapfen geschmückt und Alten berg soll mit einem ansehnlichen Schneefall bedacht worden sein. Reinhardtsgrimma. Die am Himmelfahrtstage zum Zwecke der Gründung eines Turnvereins ein berufene Versammlung war trotz des ungünstigen Wet ters recht gut besucht und wurde durch die Anwesen heit einiger Mitglieder der Gemeindebehörde und vieler älterer Herren daS rege Interesse bewiesen, welches man Hierselbst der Turnsache entgegenbringt. Auch hatten sich Turngenoffen aus Dippoldiswalde, Lungk witz, Kreischa und Seifersdorf eingefunden. Nach Ab- fingung einiger Vaterlands- und Turnerlieder begrüßte der mit der Leitung der Versammlung betraute Herr Lehrer Jugel die Erschienenen, indem er der Befriedi gung Ausdruck gab, daß sich auch im hiesigen Orte der Sinn für die edle Turnerei rege, und fügte die besten Wünsche für daS Zustandekommen eines Turn vereins bei. Alsdann hielt Herr Lehrer Eidner-Dip- poldiSwalde einen kurzgefaßten allgemein verständlichen Vortrag über das Wesen und den Werth der deutschen Turnerei, welchen Ausführungen die Versammlung mit großem Interesse folgte und durch lauten Beifall auSzeichnete. Die sich alsdann vollziehende Einzeich nung in die auLliegende Liste zeigte daS erfreuliche Ergebniß, daß gegen 50 Personen, Männer, Jüng linge und Zöglinge, ihre Zugehörigkeit zum Turnver ein Reinhardtsgrimma erklärten. Mit großer Befrie digung wurde dies entgegengenommen und so mancher Wunsch für da- Wohl deS Verein- zum Ausdruck ge-