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Mchmtz -Zkitmz X„Weißeritz. Zeitung" «scheint wSchentlich drei-, mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Nfg. Einzelne Nummern 10 Pfg- — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Inserate, welche vei»«» bedeutenden Auflage del Blattes eine sehr wirb same Berbreitunä-finden, werden mit 1-Pfg- die Spaltenzeile oder oeren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Ting«« fandt, un redaktionellen Theile, die Spaltenzeil^ 20 Pfg. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Zsraumstein Verantwortlicher Redacteur: Paul Ithnt in Dippoldiswalde. Mit achtsettigem »Lllustrirten Unterhaltungsblatt". Mit land- und hanSwirthschaftlicher MonatSbeUage. Nr. 40. Rachvekellunge« auf die „WeißeriH-Zeitung" für das zweite Quartal werden jederzeit noch von allen Post ämtern, Briefträgern, sowie von der Verlags expedition in Dippoldiswalde angenommen. Der Abonnementspreis beträgt nur 1 M. 25 Pf. -Lokales and Sächsisches. Dippoldiswalde. Wir machen aufs Neue darauf aufmerksam, daß nach einem Beschlüsse des hiesigen Kirchenvorstandes von April bis Ende November an jedem 2. und 4. Sonntage des Monats, sowie an einigen kirchlich besonders bekannt zu gebenden Feiertagen in hiesiger Stavtkirche Beichte und Kommunion mit Gesang und Orgelspiel am Altäre gehalten werden soll, während au den übrigen Sonntagen sogen, stille Kommunion in der Sakristei stattfindet, sofern nicht vorher etwas Anderes im Gottesdienste abgekündigt wird. Der Beginn der Beichte ist an allen Sonn- und Festtagen derselbe, nämlich früh 8 Uhr. — Nächsten Sonntag veranstaltet die hiesige Frei willige Feuerwehr im Saale der „Reichskrone" zum Besten ihrer Unterstützungskaffe wieder eines ihrer so sehr beliebten und besuchten Concerte. — Diese Kaffe ist bestimmt, dort einzugreifen, wo bedürftigen Feuerwehrleuten, die unverschuldet bei Krankheit rc. in Noth gerathen sind, aus dem Landesfond keine Unterstützung gewährt werden kann. — Das reich haltige Programm bietet auch diesmal einen genuß reichen Abend, und die Besucher haben das Bewußt sein, indem sie sich denselben verschaffen, einen guten Zweck gefördert zu haben. — Die Kgl. Generaldirektion der sächs. Staats bahnen versendet an die Zeitungscxpeditionen folgende Zuschrift: „Die unentgeltliche Abgabe von Fahrplänen der Kgl. sächs. StaatSeisenbahn-Verwaltung an die Zeitungen, wie sie bisher erfolgte, soll künftig aus verschiedenen Gründen, namentlich auch wegen der hier mit für die Verwaltung verknüpften außerordentlich hohen Kosten iü Wegfall kommen. Hingegen wird -er Fahrplan wie früher in Buchform hergestellt und zum Selbstkostenpreis (5 Pfg.) bei allen sächsischen Stationen verkauft werden." — Bewi. Ache Dampfkessel betreffend. Nach § 33 der Verordnung vom 5. September 1890 sind alle Polizeiorgam'berechtigt, sich davon, ob bei der Be nutzung beweglicher Kessel den Bestimmungen über die Betriebserlaubniß und den feuerpolizeilichen Vor schriften der angezogenen Verordnung Genüge geschehe, zu unterrichten und zu diesem Behufs auch die Vor zeigung der Genehmigungsurkunde und des Revisions buches zu verlangen. Erfordern die Lokomobilen schon an sich wegen des häufigen Wechsels ihres Aufstellungs ortes, neben den vorgeschriebenen Revisionen und Prüfungen durch die technischen Beamten, eine regel mäßige fortdauernde, in kurzen Zeitabschnitten sich wiederholende Aussicht, welche vorzugsweise von Seiten der Polizeiorgane wirksam auSgeübt werden kann, so ist dieselbe in der neueren Zeit umsomehr geboten, als die Lokomobilen nicht nur überhaupt eine be deutende Verbreitung gewonnen haben, sondern auch in nicht unerheblicher Zahl in den Händen von Unter nehmern sich befinden, welche sie vorzugsweise zu land- «itthschaftlichen Zwecken verleihen. Zur Sicherung gegen ExplosionS- und Feuersgefahr ist es daher in hohem Grade wünschenSwerth, daß die Gendarmen und Ortspolizeipersonen von der oben gedachten Berech tigung einen möglichst häufigen und ausgedehnten Ge brauch machen. Hierbei ist namentlich auf folgende Vorschriften der mehrgedachten Verordnung besonderes Sonnabend, den 7. April 1894. Augenmerk zu richten: Vor der Betriebsaufnahme einer Lokomobile ist sowohl der Polizeibehörde als auch der zuständigen Gewerbeinspektion unter Angabe der Stelle, an welcher der Betrieb stattfinden soll, Anzeige zu er statten. Die Inbetriebnahme des Kessels ist an die Bedingung geknüpft, daß dieser innerhalb der letzten drei Jahre einer amtlichen Wafferdruckprobe unter worfen worden ist und daß an der Betriebsstätte die zu dem Kessel gehörige Genehmigungsurkunde und das Revistonsbuch jederzeit zur Einsichtnahme für jeden zur Aufsicht zuständigen Beamten ausbewahrt werden. Der Betrievsort muß von bewohnten Gebäuden auf Nach bargrundstücken, von anderen Gebäuden mit weicher Dachung und von Getreide- und Heufeimen auf be nachbarten Grundstücken, sowie von öffentlichen Straßen und Wegen bei Steinkohlenfeuerung mindestens 12 Meter, bei Feuerung mit Braunkohle, Holz oder Tors mindestens 30 Meter entfernt liegen. Der Schornstein des LokomobilkeffelS muß mit einem gutwirkenden Funkenfänger versehen sein und außerdem ist aus reichendes Wasser in Bereitschaft zu halten, um einen etwa entstehenden Brand sofort löschen zu können. Im Uebrigen aber dürfen bewegliche Kessel in Räumen, in welchen leicht entzündliche Gegenstände sich befinden, überhaupt nicht in Betrieb genommen und auch nach Beendigung des Gebrauches vor eingetretener Ver kühlung nicht aufbewahrt werden. Schmiedeberg. Der Etadtgendarm Walter in Dresden wird am 1. Mai als Gendarm nach hier ver setzt werden. — Diese Ostern wurden der hiesigen Sklassigen Volksschule 43 Kinder (15 Knaben und 28 Mädchen) zugeführt, sodaß der Schülerbestand gegenwärtig bis auf 240 gestiegen ist. Altenberg. Der im Dresdner Siechenhause unter gebrachte Brandstifter Püschel ist am 2. April gestorben. L Glashütte. Nachdem die Wahl des bisherigen Lehrers in Grimma, Herrn Gottlob Ernst Roth, zum Direktor der hiesigen Volksschule die Bestätigung des königlichen Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts erhalten hatte, erfolgte am Dienstag, Vor mittags '/»II Uhr, die Verpflichtung des Direktors durch den königl. Bezirksschulinspektor Herrn Richter- Dippoldiswalde in der Expedition des hiesigen Bürger meisters. Um 11 Uhr fand dann die Einweisungs feierlichkeit im Klassenzimmer der ersten Klaffe in Ge genwart des Schulvorstandes, des Stadtgemeinderathes und des Lehrerkollegiums statt. Nach einem einleiten den allgemeinen Gesang hielt der königl. Bezirks schulinspektor Herr Richter in warmen Worten die Einweisungsrede, deren trefflicher, packender Inhalt die Feier zu einer überaus erhebenden gestaltete. Nach den herzlichen BegrüßungSworten des Vertreters der Schul- und der Stadtgemeinde Herrn Bürger meister Kühnel und des Vertreters des Lehrerkollegiums, Herrn 0. Müller, hielt Herr Schuldirektor Roth eine Erwiderungsrede. Mit dem Schlußgesang: „Laß mich dein sein und bleiben" war die Feierlichkeit beendet und eine gemeinsame Mittagstafel vereinigte die Theil- nehmer der Feier im Hotel Kaiserhof noch zu einem kurzen gemüthlichen Beisammensein. — Möge der Antritt des Schuldirektors Herrn Roth für Schule und Gemeinde von Segen sein. — Die ersten diesjährigen Beilch en, Violaockorata, wurden am 27. März gepflückt, vom 29. an aber in solchen Massen angeboten, daß, begünstigt vom schönsten Wetter, die Veilchen-Saison wohl kaum von langer Dauer sein wird. Vereinzelt wurde schon blühender Huflattich gefunden und am 4. April zeigten sich die ersten Himmelschlüssel, krimula vorig. S Glathütte. Heute Donnerstag, zeigte sich hier und in der ganzen Umgebung der sogenannte Höhen oder Moorrauch, der durch Abbrennen der Moore im nordwestlichen Deutschland entsteht und sich bei gün 60. Jahrgang. stigem Winde weithin über Deutschland und benach barte Länder zieht. Der „trockne Heger", wie der Moorrauch im Erzgebirge genannt wird, hielt sich hier den ganzen Tag, am intensivsten war er von 11 bis 12 Uhr Vormittags. Lauenstei«. Zum Nachfolger des nach Leulitz bei Wurzen versetzten bisherigen hiesigen Herrn k. Loewe ist vom Ktrchenvorstande Herr Predtgtamtskandidat Büttner, VeSpertiner zu St. Pauli in Leipzig, ge wählt worden. 4 Poffevdorf. Bei hiesiger Tagesverpflegung wurden im verflossenen 1. Vierteljahr 463 Marken zu 20 Pf. von der Verwaltung auSgegeben. Davon kommen 170 auf Januar, 156 auf Februar, 137 auf März. 4 Wilmsdorf. Vor einigen Tagen wurde hier die am 2. Osterfeiertag verehel. Teuber, geb. Seidel, verhaftet. Dieselbe Hal vor längerer Zeit dem Haus besitzer Zimmermann in Birkigt ein Sparkassenbuch entwendet, welches den Betrag von 730 Mk. als Ein lage enthielt. Am 19. Februar hat die Teuber 600 Mark auf das Buch in der Sparkasse zu Deuben er hoben, um sich eine Ausstattung anschaffen zu können. Das Buch mit den übrigen 130 Mk. hat sie verbrannt. Der Ehemann hatte keine Ahnung von der Unredlich keit seiner Frau. Die Teuber wurde an das Amts gericht Döhlen ausgeliefert. Dresden. König Albert wird an seinem Ge burtstage, dem 23. April, eine Parade über die Truppen der Garnison Dresden, das Kadettenkorps bas 1. Jägerbataillon Nr. 12 und bas 1. KönigS- Husarenregiment Nr. 18 abhalten. — Die vom Kaiser eingeführten neuen Schützen - abzeichen in Form von Fangschnüren sind nunmehr auch in der sächsischen Armee zur Einführung gelangt und werden seit einigen Tagen von Unteroffizieren und Mannschaften getragen. Dieselben entsprechen genau der in der preußischen Armee getragenen Form, nur mit dem Unterschiede, daß der bei dem fünffachen bis achtfachen Schützenabzeichen auf der bronzenen Medaille angebrachte Namenszug anstatt des ^V II ein -V ist. Bautzen. Ein großes Schadenfeuer wüthete am Abend des 1. April in Zescha und zerstörte binnen kurzer Zeit 4 große Bauerngüter und 4 Häuslerwoh- nungen. Die Flammen griffen mit großer Schnellig keit um sich, so daß es nicht gelang, viel von den Wirthschaftsgeräthen zu retten. Der Schaden ist daher ein ganz bedeutender. Schrecklich war daS Brüllen des Viehes anzuhören, das in Todesangst in den in Hellen Flammen stehenden Ställen umherrannte und nicht gerettet werden konnte. Wohn- und WirthschaftS- gebäude der 4 Bauerngüter, sowie die Häuslerwoh nungen bilden einen rauchenden Trümmerhaufen. Die Lage der Abgebrannten ist eine bedauernswerthe, da ihnen außer den Saatvorräthen auch der Viehbestand zum größten Theile geraubt ist. Das Feuer war in der Scheune des Jeschke'schen Bauerngutes au-gebrochen. Man vermuthet als Ursache böswillige Brandstiftung. Döbeln. Auf dem hiesigen Kasemenhofe spielte sich am 2. April früh in der 7. Stunde ein schauer licher Vorgang ab. Der Unteroffizier Damm der 2. Kompagnie, welcher seine Charge erst seit etwa 14 Tagen bekleidet, hatte vor dem Feste anläßlich seiner Kapitulation die Summe von 100 Mk. aus der Re- gimentSkaffe ausgezahlt erhalten und war vor ca. 8 Tagen ohne Urlaub mit dem Gelbe nach Dresden gefahren, wo er dasselbe verthan hat. Am 2. April wäre er für fahnenflüchtig erklärt worden, er kehrte aber in aller Frühe nach hier zurück und begab sich nach der Kaserne 8 (untere Kaserne). Da sein Er scheinen bemerkt worden war und man ihm folgte, öffnete er im zweiten Stock ein Fenster und stürzte sich hinaus. Der Sturz scheint den sofortigen Tod