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von nahm Se. — Vergeßt die Handwerker nicht! —Diese alljährlich wiederkehrende Mahnung ist auch jetzt wieder am Platze, da nach verschiedenen uns zugehenden Mit- theilungen es mit der Begleichung der von den hiestgen Geschäftsleuten auSgesandten Neujohrsrechnungen viel fach noch recht windig steht. ES ist schon oft über das lange Kreditgeben der Handwerker gesprochen und geschrieben worden; nachdem aber nun einmal der lei digen Konkurrenz halber ohne eine solche Kredit-Er öffnung nicht auSzukommen sein soll, so ist es anderer seits wohl eine Ehrenpflicht Derjenigen, welche diesen Kredit in Anspruch nehmen, ihre Säumigkeit gegenüber den Geschäftsleute» nicht allzulang auszudehnen, d- daS Geld in gar vielen Fällen recht nothwendi^ ge braucht wird. — Nächsten Sonntag, Nachmittags '/»4 Uhr, findet im Hotel zur „Post" in Glashütte eine Aus- schußsitzung deS Feuerwehr-BezirkSverbandeS der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde statt. Auf der Tagesordnung steht nur die Konstituirung des Aus schusses und die Wahl der Inspektoren und der zu in- spizirenden Wehren. — Die Kommandanten der Ver- bandswehren werden hierdurch zur Theilnahme ein geladen, wie auch die Herren Gemeindevertreter bei der Versammlung herzlich willkommen sind. Reinhardtsgrimma. Am vorigen Sonntag -be gingen, umgeben von Kindern und Kindeskmdern, der hiesige PrioatuS Carl Friedrich Heinrich Jungnickel, früher Gutsbesitzer zu Hirschbach, und seine Ehefrau Christiane Caroline, ged. Paul, aus Hirschbach, die Feier ihrer goldenen Hochzeit. Den Anfang der festlichen Begrüßungen machte am frühen Morgen ein Ständchen deS hiesigen Gesangvereins, welchem später eine Gratulation de« Gemeinderaths, verbunden, mit Ueberreichung eines Geschenkes der Gemeinde, sowie noch andere Beglückwünschungen und Festgaben folgten. Die kirchliche Einsegnung mußte wegen der Ungunst der Witterung im Hause stattfinden, war aber auch da feierlich und erhebend. Möge dem lieben, allgemein geachteten Jubelpaare noch ein recht heiterer Lebens abend bescheert sein. Schmirdrbrrg. Ihre Kgl. Hoheiten die Prinzen Georg und Friedrich August werden heute Sonn abend Vormittag mittels SonderzugeS hier eintreffen und auf Schmtedeberger Staatsforstrevier eine Jagd abhalten. - Pofsendorf. Bei den 2 königl. Standes ämtern unserer Parochie gelangten im Monat Januar zur Eintragung: Aufgebote 5; Eheschließungen 4; Ge burten 21, darunter 8 männliche, !3 weibliche, eine gemischte Zwillingsgeburt ; Sterbefälle 20, darunter 8 erwachsene Personen, l2 Kinder, 2 Todtgeburten. Dresden. Die Zweite Kammer bewilligte am IS. Februar dem Anträge der Finanzdeputation ent sprechend die Titel 27 und 36 des außerordentliche»! EtatS: „Grunderwerb für einen Rangirbahnhof am Küchwalde bei Chemnitz und Erbauung eines Dienst- und BeamtenwohngebäudeS in Chemnitz" ohne Debatte. Sodann ließ sie die Petition der Gemeinde Eicha um Gewährung einer StaatSbeihilse zu Wegebauzwecken, nachdem dazu Abg. Kükert gesprochen hatte, endlich die Petitionen Zeuners, Langes, Günthers, Bauer», die Entschädigung für Grundstücksenteignungen beim Bahn- Verantwortlicher Redacteur: Plwi Ithne in Dippoldiswalde. Mit «chtfettigr» „Jllrrstrirten Unterhaltungsblatt". Mit land- und hauSwirthschaftlicher ManatSbeilage. Amtsblatt für die Königliche UmLshaupLmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die StadtrLthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein -Lokales rmd Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Donnerstag fand das 3. Abonnement-Concert deS EtadtorchefterS im wiederum gefüllten Saale deS EchützenhauseS statt. Verstärkt durch schätzenSwerthe Kräfte, brachte die Kapelle unter Direktion des Herrn Siadtmusikvirektor Jahn außer 7 Op-rnsätzen das Andante aus der G- dur-Sinsonie von Haydn zum Bo, trag und erntet« durch ihre Leistung, besonders wegen der zarten Be handlung der Pianostellen und sonstiger Klarheit und Exaktität, lauten Beifall. Zu schönerer Ausschmückung deS ConcertS hatte Herr Jahn die Concert- und Opern sängerin Frl. Margareta Knothe aus Dresden eaga- girt, -dw^chetts »ft Oachost«- tbrfts »»kräftiger ge- «andrer Klavierbegleitung des Hrn. 6. Oberlehrer Hell riegel eine Arie aus „der Waffenschmied" v. Lortzing und vier einfache, aber äußerst gefällige Lieder und zwar ungekünstelt und doch künstlerisch zu Gehör brachte. Frl. Knothe besitzt ein« kräftige und wohlklingende, »gerundete Stimme und hat sich infolgedessen hier sehr gut eingesührt, wovon auch die stürmische Aner kennung Zeugntß gab. — Den veränderten Lebensverhältnissen und der allgemeinen Erhöhung der Gehalte sämmtltcher Beamten entsprechend, haben sich die hiesigen städtischen Kolle gien neuerdings wiederum veranlaßt gesehen, die Lehrergehalte einer erneuten Regelung zu unterziehen. Darnach ist daS Endgehalt des Direktors auf 3S00 Mark, das der Lehrer auf 2500 Mark gestiegen. — Im amtlichen Theile der heutigen Nummer veröffentlicht die königl. Anushauptmannschaft eine Uebersichl, wie von ihr in Frauenstein, Geising, Kreischa und Possendors während des Jahres 1894 Amts tage abgehalten werden. — Der Theaterextrazug am Freitag ver gangener Woche war insgesammt von 98 Personen benützt. — Die am Montag Abend abgehaltene Versamm lung deS hiesigen Gewerbe-Vereins war leider nur sehr schwach besucht. Der Vorsitzende, Herr Stadt rath Heinrich,- theilte zunächst die verschiedenen Ein gänge mit, unter denen die Zuschrift deS hiesigen EtadtratheS hervorgehoben sei, daß Seiten der städti schen Kollegien zur Volksbibliothek ein Beitrag von 80 Mk. bewilligt worden war, während die Zuschrift der Generaldirektion der sächsischen Staatsbahnen, die Ablehnung deS Gesuches des Vereins um Früherlegung der Frühzüge auf unserer Bahn betr., bei allen An wesende» über das geringe Entgegenkommen genannter Behörde sehr gemischte Empfindungen erregte. — Den Haupttheil des Abends bildete der Vortrag des Herrn Lehrer Unger Über seine Reise in Tyrol, über den Brenner und das Pfitscher Joch durch das Zemm- und Zillerthal zurück. — Nächsten Montag, Abends 8 Uhr, wird Herr DiakonuS VÜchting seinen vierten Vortrag über seine italienische Reise im Gewerbe-Verein im RathhauSsaale hallen. Zu demselben haben natürlich, wie zu den früheren, auch Gäste Zutritt. Etwaige freiwillige Ein trittsgelder fließen dem Kunstfond' der Stadtkirche zu. Hoffentlich wird der Besuch des Vortrages ein recht zahlreicher. Abonnements ans die „Weißeriß-Zeitung" für den Monat März nehmen alle kaiserlichen Postanstatten, Briefträger, unsere Zeitungsboten und die unterzeichnete Expedition entgegen, Inserate werden in unserer Expeditton und in allen unseren Annoncen-Annahmestellen angenommen und finden die weitgehendste Verbreitung. Die Expedition der „Weißeritz - Zeitung". bau SauperSdorf-MlzschhauS betreffend, auf sich be ruhen. Zur Petition Günther» sprach kur, Abg. vr. Schill. Den einzigen Gegenstand der Sitzung der Ersten Kammer am 20. Februar bildete die Berathung des Berichts der zweiten Deputatton über den mit dem königl. Dekrete Nr. 18 vorgelegten Gesetzentwurf, eine Abänderung des Einkommensteuergesetze» vom S. Juli 1878 betreffend, sowie über die hierzu eingegangemm Peti tionen und den Bericht der erste« und zweite» Depu tation über dm Antrag des Herrn Bürgermeister vr. Böhme und Genossen, Abänderung desselben Gesetzes betreffend. Nachdem der Berichterstatter, Kammerherr v. Finck, den Standpunkt der Deputation näher er läutert hatte, stellte Rittergutsbesitzer Peltz den Antrag, die Regierungsvorlage abzulehnen, und die für die Erhaltung der Echuldotationen erforderlichen Mittel durch allgemeine Eteuerzuschläge zu decken. Der Redner begründete eingehend seinen Antrag. Hierauf sprachen nach einer kurzen GeschästSordnungSvebatte die Herren vr. v. Wächter, Kommerzicnrath Naumann, Gras Rex-Zedlitz, Kammerherr v. Frege, v. Watzdorf gegen! die Vorlage und für den Antrag Peltz, wenn auch au» verschiedenen Gründen, di« Herren Ober bürgermeister vr. Georgi und Katnmerherr v. Frege träte» für die Vorlage in der M pütation beschlossen«» Fassung ein. Exzellenz der StaatSmtntster v. Thämmel da» Wort zu einer eingehenden Darstellung des Standpunktes der königl. StaatSregieruug und enzpfahl der Kammeic die Annahme der Vorschläge der Mehrheit der Depu tation. Herr vr. v. Wächter berichtigte ein« Auffassung seiner Ausführung, Herr v. Trützschler-Dorfstadt wen dete sich gegen mehrere Einwendungen der Gegner der Vorlage, Graf zur Lippe-Baruth wandte sich gegen den Deputationsantrag. Hierauf wurde vom Kammer herrn vr. v. Frege ein Antrag eingebracht, die Vor lage abzulehnen, die königl. Staatsregierung um Vor lage eines reoidirten Einkommensteuergesetzes im nächsten Landtage zu ersuchen und bis dahin die zur Erhaltung der Dotationen erforderlichen Mittel durch allgemeine Eteuerzuschläge zu beschaffen. — Der Antrag der De putation wurde schließlich angenommen. Da mehrere Beschlüsse mit denen der Zweiten Kammer nicht über einstimmen, geht das Gesetz nochmals an diese zurück. Erster Gegenstand der Sitzung der Zweiten Kammer am 22. Februar war die Schlußberathung über den Bericht der Finanzdeputation L über das königl. Dekret Nr. 22, die Umgestaltung der Dresdner Bahnhöfe betreffend. Das Wort dazu ergriff der Abg. Kellner, der mit dem Deputationsantrag für die Bewilligung der geforderten Summe sich aussprach. Weiter sprachen noch Abgg. Frenzel, Stolle-Gesau, die einzelne Wünsche zu dem Dekret zum Ausdruck brachten. Staatsminister v. Tbümmel wies darauf hin, daß ein derartiges Werk, wie die Dresdner BahnhosSbauten, nie von vornherein annähernd richtig veranschlagt werden könne; er erinnere nur an den Berliner Gtadt- bahnbau, der, mit 48 Millionen veranschlagt, 75 Millionen gekostet habe. Schließlich wies der Minister den Vorwurf, daß man dem vorigen Landtag nicht eine Mittheilung von der voraussichtlichen Ueberschrei- tung gemacht habe, zurück und erkannte da» Entgegen kommen der Kammer in Bezug auf die Umbauten an. An der Debatte betheiligten sich weiterhin die Abgg. Opitz, Schickert, Schubert, Philipp, Stolle-Gesau, Uhl mann. Der Berichterstatter Abg. Niethammer faßte da» Resultat der Debatte dahin zusammen, daß die Kammer im Allgemeinen ihre Geneigtheit zur Be willigung der 20 Millionen gezeigt habe. Die Kammer bewilligte die in Titel 13 geforderten 20 Millionen für den Umbau der Dresdner Bahnhöfe einstimmig. In der nun folgenden Schlußberathung über den Bericht zum königl. Dekret Nr. 24, die Zu sammenstellung der in Sachen freiwilliger GerichtS- . WiNiMMWW-'- «Mm«hchentlichM- mal: Dienstag, DoimerS- lag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1R. S5 Ls-., zweimonatlich St Pfg., «inmonatlich 4» Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — M« Postan- tznserai«, wetch« »ft de» Blatte» ein« sehr wich- same Verbreituna-finde«, »verden mit lv Psa. di« Spältemeil« oder Seren Raum berechnet. -- La bel!arische und complicift, Inserat« mit entsprechen dem Ausschlag.— Einge sandt, tm redaktionell« r-eile, die Spaltaqftl- «Pft.