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und legt sie dem KorpSgeneralarzte vor. Im Uebrigev komme« «Um hier mt Bestimmungen über die ve- schwerdesührung der Personen de- Soldatenstandes vom Feldwebel abwärts zur Anwendung. — Der „Börsencourter" veröffentlicht «ine Unter- reduna mit drm Posener Erzdischfs StabketdSki. L«tztekSt die- die Angriffe gegen die Polen zurück. Eine -ol- nische Insurrektion sei heutzutage unmöglich, vom Sozia lismus drohe einzig und allein Gefahr. Die Polen fühlten stch als preußische Unterthanen und hätten den bestehenden staatsrechtlichen Zustand vorbehaltlos an erkannt. WaS etwa in zwei- und dreihundert Jahren sein werde, wisse man nicht; niemand könne aber den Polen verwehren, stch ihre Zukunft nach Gefallen auS- zumalen. Die Auslastungen KoSzielSkiS in Lemberg Mögen gerade an jener Stelle ungeschickt qewesen sein, unzweifelhaft aber sei, daß die Polen in den wichtigsten Fragen der letzten Jahre die deutsch: Regierung unter stützt haben. StablewSki verwirft die polnische Pro paganda in Oberschlesten, welches seit-6 Jahrhunderten von Polen getrennt sei, doch bänden gerade die Ver treter der polenfetndlichen Politik ihm die Hände, so daß er die Propaganda nicht hindern könne. Essen. Auf der Kruppschen Gußstahlfabrik ist vor einiger Zeit eine neue Zählung der Arbeiter und Beamten nebst Familienangehörigen vorgenommen worden. Danach find auf dem Riesenwerk beschäftigt: 17176 Beamte und Arbeiter mit 43658 Familien- Angehürigen, so daß stch die Gesammtzahl der Werk angehörigen auf 60834 Seelen beläuft. Oesterreich. Bekanntlich besuchen in Prag und überhaupt in Böhmen außerordentlich viele Kinder tschechischer Eltern deutsche Schulen. Jetzt wird nun von jungtschechischer Seite aus gefordert, daß die maß gebenden Faktoren an den Schulen mit tschechischer Unterrichtssprache Kurse zur Erlernung der deut schen Sprache eintichten. Die jungtschechischen „Narodni Listy" machen in dieser Hinsicht eine Reihe bestimmter Vorschläge, da „die Kenntniß der deutschen Sprache in Folge unserer wirthschaftlichen und gesell schaftlichen Verhältnisse für Viele unter uns unent behrlich ist". Als vor mehreren Jahren vr. Rieger und die Alttschechen die Kenntniß der deutschen Sprache bei den Tschechen für eine ganze Reihe Berussklasten als nothwendig erklärten, wurden sie von den Jung tschechen in Acht und Bann gethan, und war diese Forderung der Alttschechen mit Ursache der Sezession. Daß die nationalwüthigen Jungtschechen jetzt ihren Sinn so völlig geändert haben, ist gewiß ein sprechender Beweis für die Bedeutung der deutschen Sprache als Kultursaktor. -raukreich. Auch in Frankreich zeigen sich dl« Vorboten der herannähenden Wtntersesfion des Parla- meNt«. Pariser Meldungen kündigen die Brrthrilung deß Neuen BübgekbvrOfischläAe- für Nächst» Zeit an, wobei bereits ein Defizit von 85 Millionen Francs infolge neuer Ausgaben fignalistrt wird. Zur Deckung desselben soll hauptsächlich die geplante neue Erbschafts steuer dienen und wird die Veröffentlichung der be treffenden Vorlage ebenfalls für nächste Zeit ange kündigt. Rußland. Die Reise des Königs von Ser- bien zu den „beiden Häuptern des Dreibundes" ver stimmt in Petersburg mehr, al» man sich es merken lasten will. Die Ansicht der „Ssyn Otetschestwa" dürfte von sehr Vielen getheilt werden. Das Blatt sagt: „D'ese Reise ist nur aus dem Wunsche des Kö nigs erklärlich, sich die moralische und diplomatische Unterstützung beider Staaten auf seinem künftigen Wege der Entfremdung Serbiens von Rußland zu sichern. Der König des orthodoxen Serbiens sucht Unterstützung für seinen Thron beim katholischen Oester reich und beim protestantischen Preußen. Ist das nicht der beste Beweis für den vollständigen Bankerott der russischen Balkanpolitik? Es sei unter solchen Um ständen kein Wunder, daß die ungarische Delegation d e Politik des Grafen Kalnoky gutheiße u. s. w." Bulgarien. Trotzdem die Parteisärbung zahl reicher neugewählter Abgeordneter nicht vollständig be kannt ist, steht fest, daß die Gruppe, deren Führer Stoilow, Natschowitsch und Geschow sind, einen vollen Erfolg erzielte. Von den 153 Gewählten sind 87 Konservative, 37 Radoslawowisten, 8 Zankowisten, 37 Unionisten, 3 Karawelowisten. Außerdem ist ein Sozialist gewählt, nach anderer Meldung drei. Es bestätigt sich, daß Tontschew nicht gewählt wurde. Fünfzehn Mandate sind noch frei in Folge gleichzeitiger Wahl der Minister und anderer Kandidaten an ver schiedenen Orten. Nach der „Politischen Korrespondenz" entfielen bei den Wahlen in Bulgarien 114 Mandate auf die Regierungspartei, davon drei Viertel auf die Konservativen und ein Viertel auf die Anhänger Radoslawows. Die Opposition errang 39 Mandate, und zwar wurden 9 Zankowisten, 3 Karawelowisten und in Ostrumelien 37 Unionisten gewählt. Die Re gierung wird in der Sobranje, auch abgesehen von den sie unterstützenden Ruffophilen, über eine Drei viertel-Majorüät verfügen. Das genannte Blatt fügt hinzu, die Wahlen wären mit vollständiger Freiheit der Wähler vollzogen worden und ohne Störung der Ordnung, ohne Eingreifen der bewaffneten Macht ver laufen. Amtlicher Theil. Lerttaigte Staate«. Di« Untersuchung über die New-Aorker Polizeioerwaltung hat Seche schändliche Dinge an den Tag gebracht. Es hat stch heran»- gestellt, daß Polizei, Pfandoerlether und Diebe alle gemüthlich unter einer Decke spielen. Der Dieb be- giebt stch zu gewissen Psandverleihern, die dem Diebe aber nur die Hälfte de» auf dem Pfandscheine ver merkten Betrages auszahlen. Wenn der Eigenthümer der gestohlenen Sachen stch an die Polizei wendet, so sagt diese, e» sei ihr ein Leichte», dieselben ausfindig zu machen, der Eigenthümer aber müsse den Pfand leiher erst schadlos halten. Gewöhnlich verspricht er es und zahlt den vollen Betrag, auf welchen der Pfandschein lautet. Die Beute wird dann zwischen Polizei und Pfandverleihern getheilt. Afrika. Nach einer telegraphischen Meldung de» Majors Leutwetn erstürmte die Schutztruppe in Süd- westosrika am 37. August da» Lager von Witbooi in Nauklust. Witbooi trat seinen Rückzug nach Süden an und erbat sich Frieden. Nachdem vom 30. August bis 4. September Verfolgungsgefechte stattgefunden hatten, setzte Leutwein die Verfolgung fort. Die Schutz truppe verlor 9 Tobte, darunter Premierlieutenant Diestel, und 11 Verwundete, darunter Hauptmann Estorff. Die Verwundeten sind sämmtlich außer jeder Gefahr. Die Verluste Witbooi« find nicht angegeben. Ostafien. In den Operationen auf dem ostastati schen Kriegsschauplatz« ist nach den letzten großen Zusammenstößen, die zu Wasser wie zu Lande zwischen Japanern und Chinesen stattgefunden haben, wieder einmal eine Pause eingetreten. Dieselbe wird anschei nend von beiden Theilen zu weiteren Rüstungen und Vorbereitungen für eine energische Fortsetzung deS Krieges benutzt, weder in Peking noch in Deddo will man vorläufig von Friedensoorschlägen etwas wissen. Was mit den 7000 Mann chinesischer Truppen, welche nach der Seeschlacht an der Aalu-Mündung an der koreanischen Küste glücklich gelandet worden find, chine sischerseits beabsichtigt ist, erscheint höchst unklar, ver- muthlich werden sie von den Japanern aufgerieben oder gefangen genommen werden. Noch der Bestätigung bedürfen offenbar die Sensationsgerüchte, wonach 5000 Mann russischer Truppen in das nördliche Korea ein gefallen sein sollen. Kirchen-Rachrichten von Dippoldiswalde, t9. Sonntag nach Trinitatis (30. Sept. 1894). Bonn. 8 Uhr Beichle und cheil. Abendmahl. Die Beichtrede hält Herr Diak. Büchting. Bonn. 9 Uhr PrediatgotteSdienst (Tert: Ephes. 4, 22—28). Die Predigt hält Herr Drak. Arland auS Possendorf. Vorm. II Uhr Kindergottesdienst: Herr Diak. Büchting. Auktion. Mittwoch, den 3. Oktober d. Js., Nachmittags 1 Uhr, sollen im Gasthofe zu Hänichen nachstehende anderwärts gepfändete Gegen stände, als: L und L Hsvl» gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Dippoldiswalde, am 38. September 1894. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts daselbst. Müller. Auktion. Mittwoch, den 3. Oktober d. Js., Nachmittags 3 Uhr, sollen im Gasthofe zn Wendifchearsdorf GO ILorwUwrIbv», welche anderwärts gepsändet worden sind, gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Dippoldiswalde, am 38. September 1894. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts daselbst. Müller. Den geehrten Bewohnern von Schmiedeberg und Umgegend zur gefälligen Kenntnißnahme, daß ich mich an genanntem Orte als niedergelassen habe. ES wird mein eifrigstes Bestreben sein, meine werthen Kunden billigst und zur Zufrie denheit zu bedienen. Auch werden daselbst alle verkommenden Arbeiten, als: Schneider«, Sticken, Stricken und Häkeln, ausgeführl. Um gütigen Zuspruch bittend, un'erzeichnet sich hochachtungsvoll Helene Wilmersdorf, Modistin. Ein junger Mensch nicht unter 16 Jahren, welcher Lust hat. Schneidemüller zu werden, findet sofort Unterkommen. Buschmühle Schmiedrberg. stR. Liruumspolle Gin tüchtiger, ordentlicher kkoräoknvokt wird gesucht. Freigut Wendifchearsdorf. Allgemeiner Anzeiger Ein tüchtiger WrLemrter, der das Buschsahren gründlich versteht, wird zum so fortigen Antritt gesucht. Verheirathete bevorzugt. Wohnung im Hause. A Graf. Km Dienstmädchen wird zum sofortigen Antritt gesucht in der Buschmühle zu Schmiedeberg auf Häuser, Güter u. reut. Industrie-Geb. gegen 1. 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