Volltext Seite (XML)
Thomas- Procefs Daelen- Pszcolka Talbot Bertrand- Thiel Martin- Schrott 1. Preis des Rohmaterials für 1000 kg 2. Verlust bei Umwandlung des Roh materials 3. Hülfsmaterialien: Dolomit Theer . Erz Koks Kohlen für Gas Kohlen für Dampf Kalk Graphit, Holz, Aluminium . . . ff. Material Stopfen, Ausgüsse Magazin Ferromangan ......... Gufssachen Coquillen Reparaturen 4. Löhne 5. Gehälter 6. Zinsen und Amortisation .... 1.00 0,20 0,05 0,30 0,05 2,15 2,25 0,13 0,35 0,12 0,50 2,00 0,25 1,00 0,20 56,00 8,73 10,55 2,00 0,50 1.10 0,60 0,10 0,80 0,20 2,20 2,00 0,80 0,10 1,30 0,12 0,50 2,00 0,25 1,00 0,20 55,00 6,11 12,17 4,00 0,50 1,40 1,00 0,10 6,00 0,10 3,50 0,80 0,80 0,10 1,40 0,12 0,50 2,80 0,25 1,00 0,40 55,00 0,00 18,87 4,00 0,50 1.70 1,00 0,10 6,00 0,10 3,50 0,75 0,80 0,10 1,20 0,12 0,50 2,80 0,25 1,00 0,30 55,00 0,00 18,52 4,00 0,50 1,20 1,20 0,10 0,30 0,10 4,00 0,60 0,80 0,10 1,20 0,12 0,50 2,00 0,25 1,00 0,30 33,60 16,50 5,01 12,57 4,50 0,50 1,40 Zusammen . . . 7. Werth der Nebenerzeugnisse. . . 78,88 4,00 - 79,18 0.50 — 80,07 0,80 79,22 2,00 — 74,08 0,50 Selbstkosten des Flufseisens . . . 74,88 78,68 79,27 77,22 73,58 demnach ersterer dem letzteren ganz bedeutend überlegen ist, da er mit gleichen Mitteln 40 °/o mehr Ausbringen gestattet. Man sieht hieraus, dafs der alte durch die Praxis schon vielfach bestätigte Erfahrungssatz bestehen bleibt: Der sicherste, billigste und directeste Procefs zur Flufseisendarstellung beginnt mit der Gicht des Hochofens und endigt im Converter. 4. Bei den Löhnen der verschiedenen Ver fahren sieht man wieder, dafs der Thomasprocefs allen anderen Verfahren bedeutend überlegen ist. Während beim Thomasprocefs die Bewegung sämmtlicher Materialien maschinell geschieht und 1 Converter so viel leistet wie 8 bis 10 Schmelz öfen bei den anderen Verfahren, mufs bei letzteren ein grofser Theil der Hülfsarbeiten von der Hand ausgeführt werden. Beim Thomasprocefs giebt die Erfahrung, äufsere Kennzeichen und die Zeit genau die Beendigung des Processes an; man ist imstande, vorher die Einwirkung der einzelnen Elemente aufeinander zu bestimmen und hiernach sämmtliche Hülfsmaterialien im richtigen Ver- hältnifs zu einander anzuwenden. Dagegen ist man bei den hauptsächlich mit Erz arbeitenden Oxydationsverfahren nicht so sicher in der Aus führung, da bei diesen Verfahren, wie schon vorher bemerkt wurde, zwei entgegengesetzt auftretende Processe, ein Oxydations- und ein Reductionsprocefs, durcheinander arbeiten. Hierbei übt die Temperatur des Bades, das Massenverhältnifs der einzelnen Elemente zu einander, sowie die Basicität der Schlacke einen viel gröfseren Einflufs auf den Fortgang des Processes aus, als dies beim Thomas-Verfahren der Fall ist. Durch Probenehmen, Nachsetzen von Hülfsmaterialien, Verlust an Zeit durch Ab warten auf die Beendigung der Einwirkungen der einzelnen Elemente aufeinander u. s. w. werden die Löhne bei den Schmelzverfahren wesentlich vergrössert. 5. und 6. Gehälter, Generalunkosten, Zinsen und Amortisation geben zu besonderer Bemerkung keine Veranlassung. Die hier angegebene Be lastung der Selbstkosten bei den verschiedenen Verfahren giebt keine grofse Differenz, um einen wesentlichen Unterschied zwischen denselben hervorzurufen. 7. Bei dem Werth der gewonnenen Neben erzeugnisse tritt wieder ein grofser Vortheil des Thomasprocesses gegenüber den anderen Ver fahren hervor. Hat vorher die Erzielung eines höheren Phosphorgehaltes im Thomaseisen eine Erhöhung des Roheisenpreises bewirkt, so erzielt jetzt der höhere Phosphorsäuregehalt der er zeugten Thomasschlacke einen grofsen Vortheil für die Selbstkosten beim Thomasprocefs, da hierdurch ein Gewinn von 4 -M eingebracht wird. Bei den in den Martinöfen ausgeführten Processen, mit Ausnahme des Bertrand-Thiel- Processes, fallen werthvollere Schlacken nicht, dieselben können nur dem Hochofenprocefs wieder zugeführt werden. Aus vorstehenden Betrachtungen ist zu ent nehmen, dafs der Thomasprocefs gegenüber allen anderen Frischprocessen noch einen bedeutenden Vorsprung besitzt. Für deutsche Verhältnisse haben alle Bestrebungen, aus den Erzen direct Flufseisen zu erzeugen, mögen sie als Neben-