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der Arbeitsstellen im Wintervorrathsraum er folgt während der Nacht durch einige seitlich aufgestellte Scheinwerfer; es ist dies eine äufserst praktische Einrichtung, da jede Vergeudung von Licht vermieden und an den Arbeitsstellen beste Beleuchtung geschaffen wird. Da die Erzzufuhr zur Hütte selbstverständlich nur mit den üblichen schweren Erzwagen statt- ünden kann, müssen diese erst in die kleinen schmalspurigen Erzwagen umgeladen werden. Die auf einem Normalspurgeleise herankommenden ' Erzwagen werden deshalb mit Hülfe eines auf einem Schmalspurgeleise innerhalb des Normal spurgeleises fahrenden und durch ein Drahtseil gezogenen Mitnehmerwagens, welcher die Normal spurwagen hinter der vorderen Achse fafst, einzeln über eine schiefe Ebene zum Umlader empor gezogen (Figur 20). Das Bewegen des Mitnehmer wagens erfolgt durch eine Dampfwinde mit 2 Cy- lindern von 33 cm Durchmesser und 40 cm Hub. Die zumUmlader führenden und von demselben weg gehenden Geleise sind soweit als möglich so eingerichtet, dafs die Wagen von selbst zu- und wegrollen. Die Construction des Umladers ist nicht neu; man flndet denselben in den Eriehäfen zum Um laden von weicher Kohle, welche beim gewöhn lichen Stürzen zu sehr verlieren würde, mitunter angewendet. Der Umlader besteht aus einem starken eisernen Gerüst, mit einer Wagenbrücke zur Aufnahme der normalspurigen, zu entladenden Erzwagen und mit einem darunter befindlichen normalspurigen Geleis zur Aufnahme der Ver- theilungswagen, welche die unter dem Auslader zu füllenden schmalspurigen Brückenwagen zum Erzvertheiler bringen sollen. Auf der Wagen brücke ist das Geleise für den Erzwagen seit lich etwas verschiebbar, damit sich der Wagen beim Kippen an die Seitenwand der Kipperbrücke anlegen kann. Durch in dieser Wand gelenkig befestigte Hebel, welche durch am anderen Ende derselben befestigte Ketten selbstthätig mit der nöthigen Kraft auf den oberen Wagenrand geprefst werden, ist dafür gesorgt, dafs der umgedrehte Wagen in der richtigen Lage fest gehalten wird. Das Kippen der. Wagenbrücke mit dem Wagen erfolgt durch 2 mal 4 Draht seile, welche gleichzeitig durch die 2 Winde trommeln einer Zwillingsdampfmaschine von 28 cm Durchmesser und 38 cm Hub aufgewickelt werden. Die Drahtseile laufen von den Windetrommeln über Rollen, welche auf der einen Seite des Ausladergerüstes befestigt sind, von da senkrecht herab, um sich unter an der Kippbrücke befestigte wiegenförmige Gufsstücke zu legen und von dort wieder senkrecht in die Höhe zu den am Aus ladergerüst angebrachten Befestigungsstellen. Beim Aufwinden der Seile auf die Windetrommeln wird das Untertbeil der Kippbrücke mitgenommen und der auf der Brücke befindliche Erzwagen so weit schräg auf den Kopf gestellt, dafs die Erze heraus- und in die Brückenwagen rollen, welche, zu je zweien auf normalspurigen Wagen stehend, unter dem Auslader aufgestellt sind. Der Umlader ist so eingerichtet, dafs sowohl Wagen älterer Construction mit geringerer Trag fähigkeit, als auch die neuesten Erzwagen mit gröfster Ladung ohne weiteres ausgeladen werden können. Um zu erreichen, dafs die Erze richtig in die Vertheilungswagen vertheilt werden, sind Leitbleche auf der Seitenwand der Kippbrücke angebracht, von denen zwei nach dem Wagen zu stehende durch einen Dampfcylinder rasch verstellbar eingerichtet sind. Je nachdem das Erz in dem zu entladenden Wagen hauptsäch lich über oder hauptsächlich zwischen den Dreh gestellen liegt, werden diese beweglichen Leit bleche nach aufsen oder nach innen gestellt werden; im ersteren Falle wird es sich um die Entladung der älteren gewöhnlichen Kastenwagen, im letzteren Falle um die Entladung der neuen Erzwagen handeln. Wagen, deren Inhalt in die Vorrathsräume für den täglichen Bedarf gebracht werden soll, die sich aber infolge ihrer Aus führung nicht so bequem und so billig wie die neuen Erzwagen entladen lassen, werden mit Hülfe des Umladers in einen bis zu 60 t fassenden, mit zwei Drehgestellen versehenen Wagen mit seitlichen Entladeöffnungen umgeladen. Dieser Wagen wird durch eine Locomotive über die Vorrathsräume für den täglichen Bedarf gefahren; er entleert sich durch Oeffhen der Seitenklappen vollkommen selbstthätig, ähnlich wie der von Talbot in Aachen gebaute Wagen. Mit der beschriebenen Einrichtung können nach Angabe des Hrn. Hulett, welcher den Um lader und die Stürzbrücken baute, in einer Stunde 20 Wagen von je 50 t Tragfähigkeit umgeladen und entweder in den Winter vorrathsraum oder in die Vorrathsräume für den täglichen Ge brauch gebracht werden. Dazu sind erforderlich: 2 Maschinisten am Kipper, 2 Mann an den Wagen, 3 Mann an der Locomotive, 1 Aufseher, 4 Ma schinisten an den 2 Stürzbrücken, 1 Mann zum Anhängen der schmalspurigen Brückeuwagen, 2 Schmierer. Die Anordnung der Vorrathsräume für den täglichen Bedarf ist so getroffen, dafs die Förder wege beim Gichten so kurz als möglich werden, also Zeit und Kraft möglichst gespart werden. Die Koks- und die Kalksteintasche liegen deshalb links und rechts von der Gichtförderung (Figur 18), welche elektrisch betrieben wird und der schon beschriebenen Brownschen sehr gleicht, und zwar dem Ofen am nächsten. Etwas mehr vom Ofen abgerückt, aber in derselben Linie mit der Koks und Kalksteintasche folgen die Erztaschen. Aus den Kokstaschen kann der Koks unmittelbar in das Gichtfördergefäfs, welches, etwa 4 cbm grofs, 15 t Erz, 8 t Kalkstein oder 4 t Koks auf einmal