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Dresdner Journal : 12.04.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186704129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670412
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-04
- Tag 1867-04-12
-
Monat
1867-04
-
Jahr
1867
- Titel
- Dresdner Journal : 12.04.1867
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L75 «,» tze» »LrtzUche« Tchlktwig, vom 8. April. (H. E.) Dir Gendarmerie und die Militärpa trouillen» längt der Nordgrenze det Herzogthum» Schleswig jstnd preußischrrseit» verstärkt und Haden scharf geladen. Dies« Maßnahmen werden durch die wiederholte boshafte Beschädigung der preußischen Ho» heitszeichrn absetteu der Grenzbewohner, sowie durch die Fluchtversuche renitenter nordschlrowigschrr Landwehr männer und Reservisten Über die jütländtsche Grenze motivirt. — Nach der „Sönderborg Avis" haben sämmt- ltche rn Sondrrburg eingedrachte Landwehrmän» ner von der Insel Alsen, welche iu die Linie eingestellt werden sollten, nachträglich den Fahneneid ge» leistet und ihre persönlich« Freiheit zurückerlangt. Wien, 9. April. (W. Bl) In dem Befinden dc» Kronprinzen ist eine wesentliche VerLndeiung njcht eingetreten. Hosrath Löschner, der inzwischen hier rin- getrofsen, bestätigt, daß der Zustand det Hohen Kranken kein besorgnißerregender sei. — Vor der Krönung wird aber Se. Majestät der Kaiser nunmehr auf keinen Fall nach der ungarischen Landeshauptstadt zurückkehren. — Der BanuS Sokcevich consrrirte vorgestern und gestern längere Zeit mit Baron v. Beust und wurde auch von Sr. Majestät dem Kaiser empfangen. Prsth, 9. April. (W. Z) In der heutigen Sitzung der Deputirtentafel legen Baron Joseph V-csey und Johann Geczö ihre Mandate nieder. Nach Ver lesung der Anträge Deak's und Ghyczy'S recapitulirt Ersterer seinen Antrag und empfiehlt rhn dem Hause. Dann ergreift Ghhcjy das Wort. Der Antrag Deak's, betreffend die kroatische Frage, wurde mit großer Ma jorität angenommen. DaS HauS vertagte sich bis an fangs Mat. — Die Magnatentafel nahm in ihrer heutigen Sitzung, die nach 3 Uhr stattfand, den Be schluß der Deputirtentafel bezüglich der kroatischen Frage entgegen. Dieselbe wird morgen um 11 Uhr Vormit tags zur Verhandlung gelangen. — Die „Pr." schreibt: Stach dem nunmehr in der kroatischen Frage gefaßten Beschlüsse des Unterhau ses des ungarischen Landtags soll letzterer für noth- wendig erklären, daß der Kaiser zugleich und mit der selben Krone zum König von Ungarn und von Kroa tien, Slawonien und Dalmatien gekrönt werde, daß daS gemeinschaftlich mit den Kroaten-im ungarischen Land tage zu brrathende Jnauguraldiplom für Ungarn und dao dreieinige Königreich eines und dasselbe sei, und die gemeinsame Verfassung aller Länder der ungarischen Krone und deren übrigen Rechte enthalte und sicher stelle. Werter wrll der Beschluß, daß alle Länder der ungarischen Krone gegenüber dem Grsammtreiche ge meinsam repräsentrrt werden sollen, und daß daher daS dreieinige Königreich bei der projertrrten künftigen Behandlung der gememsamen Reichsangelegenheiten in der ungarischen Delegation nach rrner erst noch zu bestimmenden Proportion vertreten sein, daher in derselben aufgehen soll. Durch diese Bestimmung würde ganz selbstverständlich die staatsrechtliche Selbstständig keit des dreieinigen Königreichs gänzlich aufgehoben, und es ist daher mit Bestimmtheit zu erwarten, daß die kroatisch-nationale Partei dagegen heftig remonstnren wirb. Ebenso dürfte jener Passus der Deak'scheu Re solution, welcher von dem Territorialstrerte zwischen Ungarn und Kroatien handelt und an dem angeblichen Rechte Ungarns auf Fiume fcsthält, in Kroatien auf entschiedenen Widerstand stoßen. Der kroatische Land tag wird nun demnächst von dem König unter Ge genzeichnung des ungarischen Ministeriums einberusen werden. Pesth, 10. April. (W. Bl.) Das Amtsblatt bringt solgende Ernennungen: KarlZetzk zum Staatssekre tär, Wilhelm Toth zum Ministerralraly, Gras Gedeon Rabatz jun. zum Eectionsrath, Emerich Balajthy zum Präsivlatsecietär, sämmtliche »m Ministerrum des Innern. Gras Anton Szapartz wurde in der Eigenschaft eines OverststallmeisterstellvertreterS mit den Vorarbeiten zur Krönung betraut. München, 9. April. (N. C.) In Betreff der dies jährigen Herdstwaffenübungeu der Armee stehen für bre nächsten Tage die nähern kriegsministeriellen Anonmugen zu erwarten. Wie man vernimmt, find größere Truppenzusammenziehungen, wahrscheinlrch in Divisionen, beabsichtigt, und werden in verschiedenen Landesiherlen Lager aufgeschlagen werden. Daß grö ßere Truppenübungen in der That nothwenbig sind, davon wirb man sich, wenn nicht früher, doch jeden falls im vorigen Sommer genügend überzeugt haben. Luxemburg, 7. April. Wie man der Augsburger „AUg. Ztg." schreibt, ist hier in den letzten Tagen das Gerücht ausgrtaucht: der König der Niederlande beab sichtige, seine Souoeränelätsrechte als Großherzog von Luxemburg aus seinen bisherigen Statthal ter, den Prinzen Heinrich der Niederlande, zu über tragen. Vtelteichl liege dem Gerüchte nichts Weiteres als der allgemeine Wunsch der Bevölkerung zu Grunde, bei welcher der Prinz und die Prinzessin sehh beliebt sind. Allein es würde die- vielleicht noch der Weg sein, bas politische Problem, welches zur Slundp die SckaalK» männer und die gesammte europäische Presse so ange legentlich beschäftigt, in einer für Deutschland, Holland und die luremburgsche Bevölkerung befriedigenden Weise zu lösen und die Gefqhr eines Krieges abzuwenden. Pari», 9. April. Der „France" zufolge werden keine Conserenzen wegen der luxemburger An gelegenheit statlfinden, sondern Frankreich wird direct mit den verschiedenen Mächten unterhandeln. — Die Pariser Studenten haben eine friedliche Adresse an die deutschen Studenten erlassen. — Der Wortlaut der telegraphisch gemeldeten Er klärung, die Hr. v. Moustter, die luxemburger Angelegenheit betreffend, in dem gesetzgebenden Körper am 8. Apnl abgab, ist der solaende: „Meine Herren l Der Kaiser hat mir Befehl gegeben, die Verhältnisse zu Ihrer Kruntmb' zu bring«, unter denen die Frage, wegen de« wroßherzoglhums Luxemburg und di« jetzige Lage dieser Angelegenheit eatttaode« rst. „Die sranzosisch« Negierung, bestimmt durch dir gründlich« Ueberzeugung, daß dir wahren nnd dauernden Interessen Frankreichs rn der Erhaltung deS Friedens von Europa be ruhen, hegt in chren intrrnalwnalrv Beziehungen nur Gedan ke« der Beruhigung, auch hat sie die Frage wegen d«S Groß- herzogthums nutzt sreiwlllig erhob« „Die unbcstunmte i!age von Limburg und Lux«ch«a hat eine Mitthriluog d«S Cabmet» vom Haag au die französisch« Regierung veranlaßt. Dre beide« Souverän« sind somit ver anlaßt worden, ihre Anucht« Iber d«n Besitz von Luxemburg anSzulallschro. Diese Bordes prechnugeu hatten übrigen- «och kerne« osficielle» Charakter angonooun«, als da» Berliner Ea- dinet, durch den König der Niederlande über sein« Lnsichien befragt, sich auf die Bestimmungen des Tractat« von 1830 „Treu den Priuripiea, von denen unsre Politik immer ge leitet worden ist, haben nur diese Gebreiserwerbuug nur unter drei Bedingungen für möglich gestalte«: die Einwilligung d«S Groscherzog« von Luxemburg, di« loyale Prüfung der Interessen der Großmächte, den Willen der Bevölkerung, ausgesprochen durch die allge ¬ mein« Abstimmung. „Wir sind also geneigt im Eiuverstündniß mit den andern «ropitischeo Cabrneten, die i lausel« des Vertrag- von 18.19 zu untersuchen. Wir werden zu dieser Prüfung den vollständigen Sinn der Versöhnlichkeit mitbrinaeu, und wir glauben bestimmt, daß der europäische Friede durch diesen Zwischenfall urcht ge stört werden könnte. Nach dem Marquis de Moustier bemerkte der Präsident, daß die angekündigten Interpellationen ihren gewöhnlichen Lauf nehmen würden. Berryer hob hierauf hervor, daß die luxemburger Frage iu allen Parlamenten discutirt worden, nnd daß erne solche L löiusswL irr der französischen Kammer eine Nvibweudrgkert geworden fei. — Glais Bizoin: Man soll uv- die Acten- stücke mittheilru. — Präsident: In der Discusfioo, welche wegen dieser Affaire stattsinden wird, muß man die Mitthrr- lung, mit welcher die Regierung heute die Initiative ergriffen hat, al- den Interpellationen vorhergcgaugeu betrachten. — Die Linke protestirt dagegen; die Interpellationen seien vor der Mittheiluna der Regierung erfolgt. — Thiers: Wir erken nen an, daß dir Regierung die Initiative zu einer Erkläruüg ergriffen hat (Glais-Bizoin: aber sehr spät), aber e- ist noth- wendig, der Kammer die Mittel zu gewähren, um sich aufzu klären. ES müssen Depeschen existiren, welche man derselben mittheilen kann. Ohne dieselben kann mau in den Abtheilun- gen und der Kammer nicht di-cntireu. Eine Mitlhell»ng von 20 Zeilen ist nicht genügend. Staatsminister Rauher: Die luxemburger Frage ist noch nicht der Diplomatie übergeben. In dem Berliner und dem Londoner Parlament hat mau die Minister interpellirt, und diese hab« geantwortet. Mehr kann auch dir Regierung nicht thun. Wir hab« keine Depeschen mitrntheilen, weil franzö- rsche Reaierongsdeveschen über diese Angelegenheit nicht exi- tireu. Wenn die Abtheilungea die Interpellationen zulaffen, o werden wir unS zu erklären haben; aber die Regierung ist überzeugt, daß die gemacht Mitthriluog ausreicht, um die ge rechte Empfindlichkeit der Kammer und deS Landes zu befrie digen. ThierS: In keinem von allen Ländern, die sich selbst re gieren, ist es je vorgekommen, daß man der Nation iu einer so ernsten Frage die Mittel verweigerte, sich zu unterrichten. Was vorgesalleo, berührt uns direct, wahrend die übrigen Län- der so zu sagen nur die Zuschauer sind; nur haben ». B. ein viel gröberes Interesse an dieser Frage, als England oder Ruß- land. Die Jutereffen, di: Ehre Frankreichs sind in dieser Frage verwickelt, von deren Lösung Krieg oder Frieden abhängt, und ist daher unumgänglich uolyweudig, daß die Kammer weitere Mittheiluugen erhalte, um mit Erfolg discntireu zu können. — Ollivier: Ich wünsche der Regierung eine Bemerkung zu machen. Die Regierung macht uns eine Mittheiluna, um dem besorgten (Ruf: dem beunruhigten) Lande die Lage der lnxem- bnrger Affaire zur Kenntniß zu bringen. Diese Frage erregt und beunruhigt das Land. Die Kammern aller Länder haben die Frage untersucht. In der Erklärung des Ministers des Arabern ist der Name Preußen nicht einmal ausgesprochen worden. Die abgegebene Erklärung beschäftigt sich hauptsäch lich mit der Stellung Hollands und Frankreichs. Dieses rst aber nicht Das, was die öffentliche Meinung beunruhigt, es ist dies die sonderbare Haltung, welche Preußen Frankreich ge genüber einnimmt. Diese Haltung ist nach Dem, was die Jour nale darüber veröffentlichen, beleidigend für Frankreich und darf von ihm nicht geduldet werden. Ich zweifle meines Theils nicht daran, daß in Anbetracht dieser Lage die Regierung ihre Pflicht hochherzig und mit Stolz erfüllen wird. Wenn ledoch die Regierung das Land durch ihre Mittheiluna hat aufkläreu und beruhigen wollen, so ist ihr dieses nicht gelungen, und es wird ihr auch nicht gelingen, wenn sie uns nicht sagt, wie ihre Stellung Preußen gegenüber ist. Wenn die Regierung be ruhigen und aufkläreu will, so wird sie gut daran thun, ihre Mittheilungen zu vervollständigen. — Der Präsident be merkt, daß diese Eutwickelungen fast den Charakter einer De batte auuähmen. — Berryer: Um eine Debatte handelt es sich gegenwärtig nicht; ich kann aber nicht zogebeu, daß die Erklärung der Regierung die Interpellationen überflüssig ge macht habe. Staatsministcr Rauher: Ich will diesem Zwischenfalle nicht die Ausdehnung einer Drbatte.gedeu, weil eine solche völlig verfrüht wäre (Sehr richtig!), die von Herrn Ollivier gestellte Frage ist der Beweis davon. Derselbe irrt übrigens, wenn er meint, daß in der Erklärung von der Haltung Preußens nicht Erwähnung geschehen sei, es heißt darin, daß die preußische Regierung, vom König der Niederlande über ihre Auffassung befragt, tue Verträge von 1838 augcrnfeu habe und, daß wir bereit sind, im Einvernehmen mit den europäischen Cabineten die Tragweite jener Verträge einer Prüfung zu unterziehen. (Sehr gut.) Herrn Thiers gegenüber bemerke ich, daß erst, wenn die Abtheilungeu die gestellleu Interpellationen für zu lässig erklären, für meinen Gegner der Augenblick gekommen sein wird, um die Frag« zu formolireu, dir er für angemessen erachtet. Gegenwärtig habe ich auf seine Bemerkungen keine andere Antwort zu geben. (Sehr richtig!) — Glais-Bizo in: Sie nehmen also die Interpellationen an? Nachdem der Präsident den Zwischenfall für geschloffen erklärt und die Interpellationen an die Abtheilungen ver wiesen hatte, begann unter geringer Teilnahme der Kammer die DiScusfion über daS Gesetz in Betreff der Gemeinderäthe, das von einem Gesetzentwürfe abgezweigt wurde, der die General- und die Gemeinde- räthe umfaßte; der erste Theil wurde im vorigen Jahre angenommen, der Rest kommt jetzt nach. Der Gesetz entwurf besteht in einer ganzen Reihe von Einzelheiten, die für das Ausland nur insofern bemerken-werth sind, alS sie zusammen im Geiste einer vorsichtigen Decen- tralisation abgesaßt worden und die Kompetenz der Ge meinderäthe erweitern, wie den Geschäftsgang verein fachen, so daß in Zukunft durch die Gemeinderäthe eine Anzahl von Angelegenheiten erledigt werden sollen, über die denselben bisher nur ein Gutachten und Wunsch zu stand; auch sollen dieselben über die Beschaffung von außerordentlichen Hilfsquellen bis auf einen gewissen Grad selbst entscheiden, während dazu bisher die Be stätigung der Cenitralgewalt eingeholt werden mußte; dieft Bestätiarulg wirh fortan erst nölhig, wenn die außerordenstnht Selbstbesteuerung, welche die Gemeinde- rAthc h-fchließen, rin im Gesetzentwürfe vorgesehene» Maximum übersteigt. — Auch im Seqate verlas Moustier die Er klärung der Regierung in Betreff der luxemburger Affaire; der Präsiden^ nahm im Namen des Senat» davon Act und fügte hinzu: „Frankreich besitzt Ver trauen zu seinem Kaiser; e- weiß, daß in seinen Händen seine Interessen niemals gefährdet fein werden." (Zustimmung.) Nachdem eine Interpellation (yermuth- ltch über die luremburgsche Frage; der Präsident ver weigerte die Angabe de- Gegenstände») den Abtei lungen überwiesen wyrden war, wurde die Sitzung geschloffen. Püri», 10. April. (Tel.) Die hiesige „Presse" ver öffentlicht eine Adresse einer Anzahl Luxemburger an den König von Holland, worin die Unterzeichner die Einverleibung in Frankreich verlangen. — Dem „Etendard" zufolge haben die Büreaux de» Sena te» zwei JntrrprllationSgesuche in Betreff Luxemburg» zugelaffen; ander« Interpellationen wurden zurückge wiesen, um Frankreich» diplomatische Thätigkeit nicht zu hemmen. — Der Verkauf de» „Avrnir National" und der „Liberi-" auf Straßen und Plätzen ist verboten worden; gegen die „Liberi-" ist eine gerichtliche Ver folgung angeordaet worden. 9. April. (Tel.) Die „Avaaguardia" de- mrattrt die Angabe, daß Ert»pi al» Bedingung de» Eintritt» in da» Rattazzi'fche Cabinet da» Portefeuille de» Innern verlangt habe. Derselbe hab« au» ander« Gründen seine Beteiligung abgelrhnt. Nützritz, 10 April. (Tel.) Der Senat hat mit S7 gegen 8V Stittü»«tz den Antrag auf em Tadels votum gegen die Regierung wegen ihre» Verfahr. nS gegen den Marschall Serrano abgclehnt. — Im Ab geordnetenhaus« erklärte gestern der Minister de» Auswärtigen, Ealonge, auf eine Interpellation in Be treff deS „Tornado", die Regierung werde den Rechten der Nation und der Entscheidung der Gerichte Achtung zu verschaffen wissen. (Englischen Blättern zufolge fordert da» Londoner Cabinet für die Mann schaft de» „Tornado", außer den ihr abgrnommrnen 1093 Pfd St., eine Entschädigung von 1L500Pfd. Et ; und der Eigentümer verlapgt sür die durch Zurückhaltung des Schiffe- ihm entstandenen Verluste 25000 Pfd. St. Für den Küstenfahrer „Queen Victoria" wird wahrschein lich eine bedeutend geringere Erfatzsumme beansprucht.) Alexandrien, 3. April. (W. Z.) Gerüchtweise ver lautet, Nubar Pascha- Mission sei Schwierigkeiten begegnet. — Au» Dschidda wird gemeldet, daß der Zu fluß von Pilgern Heuer nicht sehr groß ist. Bombay, 20. März. (W. Z.) Ein Gerücht will wissen, Lord Napier werde mit Ende des Jahres an Stelle Lawrence'- zum Vicekönige von Indien ernannt werden. — Der britische Resident in Zanzibar wider spricht der Nachricht von dem Tode Livingstone's. New-Bork, 30. März. (K. Z.) Republikanischen Be richten au- Mexico zufolge wollte der Kaiser Maxi milian gegen Zusicherung der Amnestiru,ng aller ihm treu gebliebenen Eingeborenen capituliren. Die Be satzung der Stadt Mexico wird auf 14,000, die PurblaS aus 6000 Mann veranschlagt. Ernennungen, Versetzungen rc im öffentlichen VienKe» Departement de» Innern. Die Actuare bei der Polizeidirection allhier haben künftig die Benennung „Polizeireferendare" zu führen. Die Actuare Weicker und Freiherr üByrn, sowie der Actuar, Referendar Süß milch, und zwar der Letztere unter Beibehaltung feines bisherigen Titels und Range», sind zu „Assessoren" ernannt worden Dresdner Nachrichten vom 11. April. Auf Grund der Mittheilungen über die Was serstände der Flüsse Böhmens vom 11. April darf im mer noch auf einen Wasser wuchs von 1^—2 Ellen in Dresden gerechnet werden. Denn eS ist der Was serstand an diesem Tage in Budweis 3 Fuß 2 Zoll, Prag 6 Fuß 1 Zoll, Kollin 4 Fuß 6 Zoll, Leitmeritz 9 Fuß 2 Zoll, Dresden (Mittags 1 Uhr) 4 Ellen 20 Zoll über'Null; mithin ergiebt sich innerhalb der letz ten 24 Stunden in Leitmeritz ein Wachsen um 30 Zoll, in Dresden aber um 26 Zoll. O DaS Programm des Vitzthum'schen Gym nasiums als Einladung zu dem am 12. und 13. Apnl stattfindenden öffentlichen Examen wird vom Prof. vr. Ehr. Tr. Pfuhl mit einer gelehrten Arbeit über „die Bedeutung deS AoristuS" cingeleitet. Die Schulnach- richten, welche Rector und Professor vr. Scheibe mit- theilt, bieten zuvörderst eine Uebersicht deS öffentlichen von Ostern 1866 bis dahin 1867 ertheilten Unterricht-, sodann ein Verzeichniß der Lehrer und Schüler. Die acht Klassen des Gymnasium- wurden in beiden Se mestern von 155 Schülern besucht, zu denen außerdem Prinzen Friedrich Wilhelm von Heffen-Kassel, welcher schon fast seit zwei Jahren dem SchülrrcötuS angehört, vom November v. I. ab auch der Erbgroßherzog Frie drich Franz und der Herzog Paul Friedrich von Meck lenburg - Schwerin zählen. In Weiser Erwägung und Würdigung der Ersprießlichkeit und des Segens des öffentlichen und gemeinsamen Unterrichts haben Se. königl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin und Se. Hoheit der Prinz Friedrich von Heffen Kassel dem Vitzthum'schen Gymnasium die Ehre zu erweisen geruht, Höchstihre Söhne demselben als Schüler anzu vertrauen. — Die im März abzchaltene Maturitäts prüfung bestanden sieben Schüler. — Den gestrigen Prüfungen in der Lehr- u. Er ziehungsanstalt für Töchter gebildeter Stände zu Friedrichstadt (Freimaurerinstitut) wohnt: Se. Erc. der Herr Staat-Minister vr. v. Falkenstein bei. ll. Das zu dem morgen (Freitag) Nachmittag 3 Uhr in der Aula der neuen Krcuzschule abzuhaltenden Va- ledictronSactus ausgcgebene Programm deS Gym nasiums zum heiligen Kreuz enthält zunächst eine Abhandlung des vr. Neißner über den Kampf des Ho raz für eine bessere Geschmacksrichtung in der römischen Poesie und dann Schulnachrichten vom Rector Prof, vr. Klee, worin über die vorjährige Einwcihungsfeier der neuen Kreuzschule, über die Theilnahme, welche dieser Feierlichkeit Se. Maj. der König, die königlichen Prinzen, die Behörden und viele alten Crucianer wid meten, von den mancherlei Stiftungen und Geschenken, welche der Schule bei dieser Gelegenheit und später zu Theil wurden, und von Allem, was in der Schule ver gangenes Jahr BemerkcnswcltheS vorfiel, wie gewöhn lich, Bericht abgcstattrt wird. DaS MaturitätSeramen haben 22 Kreuzschüler bestanden, 5 Theologen, 6 Ju risten, 6 Mrdicmer, 2 Philologen, 1 Mathematiker, 1 Forstmann, 1 Militär; sie haben im Betragen 21 die erste, 1 die zweite Censur, in den Kenntnissen 5 die erste, 15 die zweite, 2 die dritte Censur erhalten. Außer dem erhielten von drei Zöglingen des Instituts des vr. Krause, welche sich der Prüfung unterzogen halten, 2 die erste, 1 die zweite Censur. Die Zahl der Schü ler kurz vor Ostern betrug 372. — Von Sonntag, den 14. April an wird der Eingang zum zoologischen Garten am Winterhaus geschloffen, dagegen derjenige über die Brücke bei der Großen Wirtschaft wieder geöffnet sein. Leipzig, 11. April. (L. N.) In der gestern Nach mittag im Gchützenhause stattgehabten ziemlich zahlreich besuchten Versammlung der alten Schützengesellschast wurde der bei der crsten Generalversammlung vorge schlagene, dem Rath» gehörter Schießplatz auf der Ran städter Viehweide, unweit de» Schießplätze» der neuen SchützengrseUch^t» mit großer Majorität angenommrn. — In der vorgestrigen Generalversammlung der hiesigen Turn«rfeutr»c.ehr («m Tivoli) ist beschlösse, wor den, den Pasiu» der Statuten, welcher vorschreibt, daß jede» Mitglied zugleich dem „Allgemeinen Turnvereine" hirrsrlbst angehören müff«, dahin zu ändern, daß man Mitglied eine» Leipziger Turnverein» sein müffe. — Heut« ist der allgemeine sogenannte Leipziger Scheuer tag, weshalb Börsrnnotirungrn an hiesiger Börse heute nicht stattfiudr«. BrrichtißuwD. I» de« im gestrigen Blatte enthal tene« Artikel au» Sritzzitz über die Anwesenheit de» Herrn Justizminister» Vr/Gchncider daselbst, ist im vor» letzten Satze, welcher die Schwierigkeiten betrifft, die einer räumlichen Trennung DeS Handelsgerichts von dem Bezirksgericht entgegcnstehen, «in sinnentstellender Druck fehler zu berichtigen. Es muß heißen: „Hoffentlich werden aber diese Schwierigkeiten sich über winden lassen, namentlich wenn man den groben Opfern, welche der Staat gestern ist gedruckt worden: „die Stadt") infolge derselben bei einer Verlegung des Handelsgericht- würde brin gen müssen, von anderer Seite mit thatsächlicheu Zuaeständ- nisseo bereitwillig entgegenkommen wcrd." Gingesandtes. In derselben Zeit, wo einerseits das friedliche We,k der großen Ausstellung, andererseits Krieg drohende Verwickelungen unsere Blicke nach Paris lenken, soll in unserem sächsischen Vaterlande eine Hauscollecte zum Besten der, in jener Weltstadt von 10 Meilen Umfang lebenden, evangelischen Deutschen begonnen wer den, welche von Sr. Majestät dem König gnädigst be willigt worden ist. Einem deshalb von dem Präsidenten des Pariser Consistoriums der Kirche Augsb. Conf. Pa stor Meyer erlassenen Aufruf („An unsre Glaubens brüder in Sachsen") entnehmen wir folgende Data, die wohl geeignet sind, mildthätige Hände zu öffnen. In Pari- leben zur Zeit mindestens 80,000 Deutsche, wovon die Hälfte etwa evangelisch lutherisch. Es find meist arme Arbeiter, deren leibliche Noth schon vielfache Unterstützung fordert. Größer aber noch ist das geist liche Elend, und diesem zu steuern, ist das „Comitö der deutschen und französischen Mission in Paris", an dessen Spitze der genannte ausgezeichnete Geistliche steht, unausgesetzt thätig. Damit die deutschen Kinder nicht wild aufwachsen oder dem väterlichen Glauben verloren gehen, hat jenes Comitö Schulen gegründet (bis jetzt gegen 50); damit der Arbeiter nach einer, dort doppelt sauren Woche Ruhe, Trost und Erquickung in Gottes Wort finden könne, hat es möglichst in allen Quar tieren der Stadt deutsche Gottesdienste eingerichtet (jetzt 14 wöchentlich); damit der ungeheuren Verfüh rung, deren Ende ost die tiefste Versunkenheit, entgegen gearbeitet werde, hat man deutsche Seelsorger angestellt (jetzt 4), welche die Familien, Hospitäler und Gefäng nisse besuchen, und denen auch die übrigen 16 fran zösischen Geistlichen Augsb. Conf., soweit möglich, an die Hand gehen — das alles freilich nur durch freie Gaben christlicher Bruderliebe. Auch ein deutscher Jüng- ltngsverein nebst deutscher Herberge ist begründet wor den zum Besten junger deutscher Arbeiter und Kauf leute 9 rue cke konck). Vor 26 Jahren begonnen, ist das edle Werk immer mehr gewachsen und bedarf, um nur in Gang erhalten zu werden, jährlich einer Summe von 50,000 Franken. Daneben ist noch eine Schuld von 80,000 Franken zu tilgen, welche durch Erbauung zweier Kirchen und Schulen sür Deutsche auf eignem Grund und Boden entstanden ist; und doch wäre zu wünschen, daß auch noch statt der vielen gemietheten Locale überall eigne Schulen und Capellen errichtet werden könnten. — Möchten die Samm ler, welche jetzt ihren Umgang in der Residenz beginnen sollen, recht viele offene Thürcn und fröhliche Geber finden, damit auch hier von neuem das Wort des Apo stels sich erfülle: Lasset uns Gutes thun an Jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen! ll. Statistik und Votkswirthschast. -s Dresden, 10. April. In Anwesenheit des Herrn geh. Regierungsralhs Schmal; als Regierungscommissars fand heute Vormittag unter dem Vorsitz des crsten Bicepräsideuten, Herrn geh. Kammerraths Kaskel die von 55 Actionären, welche durch Actien 271 Simmcn vertraten, besuchte Generalver sammlung der Sächsischen Bank statt. Der Herr Vor sitzende eröffnete die Versammlung durch eine Ansprache, iu welcher er u. A. betonte daß es der Vorsicht und Sorgfalt der Verwaltung gelungen sei, die Bank durch ihr erstes Jahr, trotz schwerer politischer Ereignisse obne allen Verlust zn führen. Zwar scheinen wiederum ernste Zeiten sich vorzuberciten. Die Sächsische Bank aber werde, dies Vertrauen dürfe man ausspre chen, sich den Schwierigkeiten gewachsen zeigen, Dank ihrem rei chen Silberbestande und ihrem in vorsichtiger Abwägung znsam- mengeslellten Portefeuille. Bon Verlesung des gedruckt aus gegebenen Geschäftsberichts ward unter Zustimmung der Ver sammlung abgesehen. Wir entnehmen demselben, daß die Säch sische Bank mit einem auf das emittirte Actiencapital von 3 Millionen eingczahlten Betrage von 2 Millionen Thalern am l. November >8nS den Geschäftsbetrieb bei ihrem Hauptbüreau in Dresden eröffnet hat Am >. April 1866 wurde die Filiale in Leipzig und am 6. August die iu Chemnitz errichtet. Die Ausgabe der Banknoten konnte am 21. Januar 1866, wenn auch zuerst nur in kleinen Beträgen beginnen, nahm aber von da an allmonatlich, mit einiger Unterbrechung während der Kriegszeit, zu, so daß der Notenumlauf, der am 3l. Ja nuar nur 312,000 Thlr. betrug, am 31. Dccember 1866 auf 6,265,650 Thlr. gestiegen war. Die veröffentlichten Monats übersichten zeigen die äußerst solide Bedeckung des Umlaufs der Noten. Die natürliche Folge hiervon ist das allge meine Vertrauen, dessen sich dieselben im In- und Auslände erfreuen, und das einen hochznschätzenden Ausdruck dadurch ge wonnen hat, daß nach Verfügung der Sächsischen Staatsregie- ruug diese Noten bei fiskalischen Kaffen angenommen wird«. Die Totalumsätze der Bank aus Wechsel-, Lombard-, Effect«-, Kaffeconto, Conto der lausenden Rechnungen und Conto für BaareinlagenaufDariehnsdücher betragen zusammen I6t,rS6,87S Thlr., wobei man nicht unberücksichtigt lassen darf, daß sie da- Ergebnis des ersten Jahres mit seiner noch nicht vollendeten Organisation sind, eine- JahreS zugleich, in das die störenden Einwirkungen eines großen Kriegs fallen. Aber eben die Kriegsereigniffe mit ihrer Calamität für Handel und Industrie haben auch die Nothwendigkeit und den Segen der Sächsischen Bank überzeugend dargelegt, die innerhalb ihrer statutengemä ßen Befugnisse Hilfe geleistet hat, wo und wie solche in de» schwerst« Tagen beansprucht wurde. Alle von andern Institu ten gekündigten Lombards haben bei der sächsischen Bank wil lige Ausnahme gefunden, und einer großen Anzahl der Städte SachsenS hat dieselbe die gewünschten Darlehen gegeben. — Der im Jahre 1866 gemachte Reingewinn beträgt 144,821 Thlr-, davon gehen ab 7488 Thlr. sür den Reservefond und 4403 Thlr. al- Tantiemen. Die Aktionäre erhalt« auf jedes mit 80 Thlr. eingezahlte Actieucettificat 5 Jhlr. 9 Nar oder circa 6Yj Pro cent als Dividende, während der kleine Rest von 440 Thlr. auf neue Rechnung voxgetragen wird. Ohne Debatte genehmigte die Generalversammlung den Geschäftsbericht nnd die Bilanz, worauf der Herr Vorsitzende mitthellte, daß die Diwdend«, de ren Auszahlung statutengemäß erst am 1. Juli zu erfolg« hat, bereit- zwischen dem 1. and IS. Mai erhoben werden könne. Zu mehrern vom Berwaltnugsratbc im Interesse de- Geschäfts betriebe- vorgetragen« Abänderung« und Zusätzen der Statu ten gab zwar die Versammlung die einstimmige Genehmigung, doch dedaif dieselbe noch der Wiederholung durch eine dazu „binnen 14 Tagen" zn berufende außerordentliche Generalver sammlung. weil heute nicht die sür Stalureuveräaderuogen vor geschriebene Hälfte de- Actiencapital- vertret« war. — Der von dem Berwaltnug-rath interimistisch an Stelle eine- aa-ge» schiede«« Mitgliedes berufene Herr Advocat vr. Hesse ward Mit sehr großer Majorität i» seiner Eigeaschast al« Mitglied des Benvallun-Srath- bestätigt. D«tsH.«»rrir««1fche Dampfer. Da- Hamburg-New- Korker Postdampfschiff.Germania", am 24. März vo» Hamburg direct nach New Kork adgegangeu, ist am Sonntag, den 7. H-. wohlbehalten daselbst angekouNNE». — Das Hamburg - New- Dorker Poiidamvischiff -Hannnonin^, am 30. Mär, von Nem- Kork abgegang«. ist am ». ds. 2 Uhr Nachmittag» >» Co«» aagekommen nnd Hot, nachdem e- daselbst die Verein. - Stn»- leupost, sonne die für Somhamviou und Haore heftünmle» Passauer« oelandet, nm » Uhr die Reise nach Hamburg uesetzi. Dasselbe überbringt «ö Passagi. re, 46 Brirsfäck^ noo To«»r« Lqhuu, „d I»M) Do»«G Coulant«.
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