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43. 2ldmmr«mtta»retsr !» tritt ?o»t u. 8t«mp«l- luied!»^ Kim». «^rllok- Srklr.-»xr, otouRtlldi:— „ lb „ EtL»«Io«K^nu2«ro: 1 »aseratnrpretse: k'tle ä«u 8«um «io«r jr«-p»t'eo«o 2«il«: l kkxr. vlltsr „Liu^siouät" äio Leit«: 3 Kgr. Erscheinen: 7^S«IioI>, mit Xo»v»im>« äer 8ouo- uvä kewrlug«, -tdouck» kiir ü«i» 1'«^. 18«? Mittwoch, dm 20. gcbruar. DrrMerImmml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. rnseraienanmchme auowärta: ck«> Orrch-tll«r ^oorv»I,; «dsoä»».: tt knor.», kvoi» t one, S»md«r, L«rvu- Vt«»-kr»i>»nrt L Voai.«»; L«rli»: Onoeivi'soit» Luekk., liiiiiM»»«»', 8ur«»u; Lreio«»: L. 8v«i.orr»; Ur«»I»u: I,. 8vL»o«»',Ai>nooo«iidure»u, Sr 8^»»il,u^v»iii,; kr»llkkurr».U.:^Lrl„»',et>« Luokk.; LSI»: Xv. Liio»««»;?»»»: U^VLi, Lvl.e.1»« k 6»., (8, kt»e« ck» I» Loors«); kn^t k». Luar-lvuo Loodv.; Vim»: Ar,. Oee»t.i». Hermwgrvrrr KSalgl. Lrpsäitioo ä«, l>r«»äo«r ^oanutt», vrooäsa, t1»ri«llstr»»»« lio. 7. »Amtlicher Theil. Dresden, 19. Februar. Seine Majestät derKönig von Preußen und Seine Königliche Hoheit der Kron prinz von Preußen sind heute Nachmittag A4 Uhr von Berlin hier ringetroffen und im Königlichen Re- sidrnzschlofse abgetreten. Dresden, 18. Februar. Seine Majestät der König haben heute dem Königlich Preußischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister von Eich- mann eine Particular-Audienz zu ertheilen und dessen Beglaubigungsschreiben entgegrnzunehmen geruht. Bekanntmachung. Seine Königliche Majestät haben auf Borschlag der Handelskammern für die nächstfolgenden sechs Jahre vom Anfänge drS Jahres 1887 an gerechnet zu Er gänzung des kaufmännischen Richterpersonal» 1) deS Handelsgerichts zu Zittau: den Kaufmann Heinrich Michaelsen zum wirklichen Mit glieds ingleichen den Fabrikant Karl Gotthelf HLbler »an. in Großschönau zum Stellvertreter; 2) des Handelsgericht? zu Löbau: die Kaufleute Karl Ernst Büttner und Karl August Scholze daselbst, jenen zum wirklichen Mitgliede, diesen zum Stellvertreter; 3) des Handelsgerichts zu Budissin: den Banquier Rudolph Eduard Heydemann jun. daselbst zum wirklichen Mitgliede, ingleichen den Kaufmann Karl Friedrich Kohl daselbst zum Stellvertreter; 4) des Handelsgerichts zu Dresden: den Kaufmann Heinrich Christian Pramann daselbst zum wirklichen Mitgliede, ingleichen den Banquier Mar Lösch daselbst zum Stellvertreter, 5) des Handelsgerichts zu Pirna: dir Kaufleute Heinrich Hänsel und Ernst Nerger, bei derseits in Pirna, zu wirklichen Mitgliedern, ingleichen die Kaufleute Odilo Hesse in Sebnitz und Karl August Marschall in Pirna zu Stellvertretern; 6) des Handelsgericht- zu Freiberg: den Banquier Karl Friedrich Ludwig in Freiberg zum wirklichen Mitgliede, ingleichen den FlachSspinnereibe« sitzer Hirt daselbst zum Stellvertreter; 7) des Handelsgerichts zu Meißen: die Kaufleute Christian Karl Kurtz und Otto Fischer in Meißen zu wirklichen Mitgliedern, ingleichen den Kaufmann Eduard Leschner daselbst zum Stellvertreter; 8) des Handelsgerichts zu Oschatz: den Kaufmann Ernst Albrecht Köpping in Oschatz zum wirklichen Mitgliede, ingleichcn den Banquier Gustav Kunze daselbst zum Stellvertreter; 9) deS Handelsgerichts zu Leipzig: den Colonialwaarenhändler Julius Heinrich Schomburgk, den Banquier Consul Wilhelm Küstncr und den Pro- duktenhändler Franz Louis Schröder, allerseits in Leip zig, zu wirklichen Mitgliedern, ingleichen den Tuch- händler Bernhard Joseph Hansen, den Fabrikbesitzer Moritz Ferdinand Ulrich und den Buchhändler Franz Reinhard Wagner daselbst zu Stellvertretern; 10) des Handelsgerichts zu Borna: den Kaufmann Johann Ernst Cichorius in Grimma zum wirklichen Mitgliede, ingleichen den Apotheker Gott lob Adolph Gödel in Borna und den Kaufmann Fr. Hermann Heinig daselbst zu Stellvertretern; 11) des Handelsgerichts zu Mittweida: den Fabrikant Karl August Sigismund Emmerich in Mittweida zum wirklichen Mitgliede, ingleichen Christian Emil Köhler daselbst zum Stellvertreter; 12) des Handelsgerichts zu Chemnitz: den Fabrikant Rudolph Conrad Pornitz in Chemnitz zuck wirklichen Mitgliede, ingleichrn die Kaufleute rc. Karl Gustav Gerstenberger, Julius Theodor Marbach, Emil Adolph Engel, A. Theodor Gläser, Christian Ludwig Krenkel, Ernst Otto Gumprecht, Ferdinand Otto Hinkel und Loui» Benndorf, allerseits daselbst, zu Stellvertretern; 13) deS Handelsgerichts zu Annabe rg: den Kaufmann Robert Ferdinand Bach in Buchholz zum Feuilleton. H Meißen, 16. Februar. In dem gestrigen dritten Abonnementconcert, daS mit der Ouvertüre „Mee resstille und glückliche Fahrt" von Mendelssohn eröff net wurde, hatten die Eolovorträge übernommen: Frau Wernicke-Bridgeman, Concertsängerin aus Lon don, Herr KammermustkuS Böckmann und Herr Pia nist Heß aus Dresden. Frau Wernicke-Bridgeman sang: Arie „d«l roggio luoingbivr" aus „Semiramis" von Rossini, Arie aus „TituS" von Mozart und Lieder von R. Franz und A. Langert. Die ganz vorzüglich ge schulte Stimme dieser Künstlerin, ein Mezzosopran von bedeutendem Umfang, bewegt sich leicht in Höhe und Tiefe und ist dabei süllrrich und wohlklingend, ihr Vortrag warm, durchdacht und seelrnvoll. Vorzugs weise möchten wir ihre ganz vortrefflich ausgebildete Coloratur hrrvorhrben. Außerdem besitzt sie einen Tril- ler, wie wohl wenig andere Sängerinnen. DaS Pu blicum dankte der Künstlerin durch stürmischen Applaus nach jedem Vortrage und durch Hervorruf am Schluß. Der Violoncellist Herr Böckmann erfreute unS durch den Vortrag eines Adagio- von Romberg und eines Con- certS von Goldermann und fand gerechte Anerkennung. Herr Heß, den wir als lieben Bekannten begrüßten, gab uns auch gestern wieder Gelegenheit, seine vor trefflichen Leistungen bewundern zu können; er spielte zuerst daS Concertstück von Weber sehr eorrect und mit großer Klarheit, während er sodann in dem Bortrage einer Phantasie von Thalberg seine ausgezeichnete Tech nik von Neuem entwickeln konn'.e. Auch ihm wurde der reichste Beifall zu Theil. Lobend sei noch de» Cla- rinettisten gedacht, welcher in der TituSarie die Clari- nettrnpartie übernommen hatte. Die MendelSsohn'sche Ouvertüre sowie die Begleitung de» Solop'rcen wur- wirklichen Mitgliede, ingleichen die Fabrikanten August Rülke in Annaberg und Friedrich Brodengeyer daselbst zu Stellvertretern; 14) des Handelsgerichts zu Eibenstock: die Kaufleute August Drew» und Karl Lipfort, beider seits in Eibenstock, zu wirklichen Mitgliedern, ingleichen den Hammerwerksbesitzer Hugo Edler von Ouerfurth in Schönheiderhammer zum Stellvertreter; 15) des Handelsgerichts zu Zwickau: Gustav Hermann Pfau daselbst und Eduard Dir in Werdau, ersteren zum wirklichen Mitgliede, letzteren zum Stellvertreter; endlich 16) des Handelsgerichts zu Plauen: die Kaufleute Franz Junge und Robert Klemm daselbst, jenen zum wirklichen Mitgliede, diesen zum Stellver treter zu ernennen gnädigft geruht. Dresden, den 31. Februar 1867. Ministerium der Justiz. vr. Schneider. Nab». Nichtamtlicher Lheit. lledersickt. Telegraphische Nachrichten. TageSgrfchichte. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Pcovinzialnmhrichtrn. (Leipzig. Zwickau.) vermischte». Eingesandt»». Statistik und BolkSwirthschast. Feuilleton. Inserate. Tagr»kalrndrr. Börsennach- richtru. UtlciMvyislyL Nachrichten Berlin, Dienstag, 19. Februar, Mittag». (W. T. B ) Gr. Majestät der König hat heute vormittag vor seiner Abreise nach Dresden, welche AIL UHr rrr solgte, die Deputation der ständigen Bürgerrepräsrn- tation von Franksurt a. M. empfangen. Wien, Montag, 18. Februar, Nachm. (W.T.B.) Der folgende, auf einer allerhöchsten Entschließung vom 4. d. beruhende Erlaß der kaiserlichen Regierung wurde den heute zusammengetretenrn Landtagen kund- gegrben: Bei der Einberufung dcs außerordentlichen NcichS- ratheS wurde der Kaiser von der Absicht geleitet, allen nicht zur ungarischen Krone gehörigen Königreichen urd Ländern die Abgabe des durch das Patent vom Sep tember 1865 in Aussicht gestellten gleichgewichtigen Vo tums bezüglich der Lösung der Verfassungsfrage zu sichern und gleichzeitig die Basis zur Verständigung und Ausgleichung der auch in diesen Ländern verwal tenden verschiedenen Rechtsansprüche und Rechtsaufsas- sungen zu bieten. Die Absicht des Kaisers fand nicht überall die gehoffte Würdigung, sic war vielmehr viel fach der Mißdeutung ausgesetzt, als gedenke die Re gierung hierdurch die durch das Octobcrdiplom und daS Februarpatent zugcsicherten verfassungsmäßigen Rechte zu schmälern oder gar dauernd zu entziehen. So sehr die Regierung eine solche Auffassung beklagen und al» unbegründet bezeichnen müßte, so wenig konnte sie sich darüber täuschen, daß auf diese Art der im Auge ge haltene Zweck wesentlich gefährdet erschiene. Zu diesen Erwägungen trat zeithcr noch ein sehr wichtiger fol genreicher Umstand hinzu, welcher da» Beharren auf dem eingeschlagenen Wege nicht mehr zweckmäßig er scheinen lasten konnte. Die seitherigen Verhandlungen führten zu dem erfreulichen Resultate, daß von Seiten deS ungarischen Landtags zuversichtlich die Zustimmung zu Anträgen zu hoffen ist, welche die Machtstellung der Gesammtmonarchie zu wahren geeignet sind und in ihrer Durchführung die gedeihliche Entwickelung der selben in Aussicht stellen. Als Vorbedingung für die praktische Durchführung des Ausgleichs erschien die Er nennung eine» verantwortlichen Ministeriums für Ungarn. War es ein Gebot politischer Nothwendigkeit mit dem den von unserm Orchester höchst lobenSwerth durchge führt, und gab dieses abermals Beweise von dem Fleiße und der Tüchtigkeit unsrer Orchestcrmitglieder unter Leitung des Herrn Musikdirektor- Hartmann. ä Periodische Literatur. Von der „Kinderlaube" (Dresden, Meinhold und Söhne) liegt daS zweite Heft deS V. Bandes vor und dringt wiederum, durch zahlreiche Abbildungen unterstützt, viel Ansprechendes und Lehrreiche». M. v. Lindemann erzählt eine an- muthige Kindergrschichte auS der KriegSzeit, „Die Bie nen" betitelt. O. Müller schildert in sinniger Weise die Ei-blumen, A. Gossel die rührende Anhänglichkeit eines Hunde», und K. Richter macht Mittheilungen au» dem Leben der Nadelbäume. K. Gerok spendet ein Ge dicht „Wie Kaiser Karl Schulvisttation hielt". Von Interesse ist die Mittheilung über die Prei»arbeiten, deren gegen 100 eingingen und deren Abdruck im näch sten Hefte beginnen soll. Die schönsten Schriften sind diesmal au» Mainz, Kamenz, Stettin, Bischofswerda, Allersheim bei Holzminden, Großenhain, Dresden, Saar brücken rc. gekommen. Von den jugendlichen Bewer bern erhielten 5 die großen Prämien, 25 die Bücher prämien, und 40 wurden durch namentliche Aufführung ausgezeichnet. — Im vierten Hefte der „Jugendblätter für christliche Unterhaltung und Belehrung" (Mün chen, Verlag von Braun und Schneider) begegnen wir vr. I. Proschko al» Erzähler; desgleichen gilbt auch Th. Messerer unter dem Titel „Auf Stelzen" eine er quickliche Geschichte auS dem Schullebrn. Zwei nam- daste Lyliker, E. Gcidcl un> Fr. v Kobell, steuern Ge dichte bei; doch ist Geidel's Gedicht „Ein Schloß" wohl mehr sür Erwachsene, al» für die Jugend geeignrt. — Von Karl Pilz' „Cornelia" (Leipzig, definitiven Ausgleiche Ungarn gegenüber nicht länger zu zögern, so vermochte die Regierung sich einer Täu schung darüber nicht hinzugeben, daß ein ungarisches Ministerium die vereinbarte Grundlage des Ausgleichs vor dem ungarischen Landtage vertreten müsse. Hier durch wurde der Grundgedanke, welcher bei Berufung de» außerordentlichen Reichsraths vorgewaltet, über holt, und es trat die wichtige Frage heran, ob bei die ser Sachlage nicht im Interesse des Reiches von der Berufung des außerordentlichen Reichsraths abzugehen sei. Die Regierung mußte sich, von folgenden maß gebenden Gesichtspunkten geleitet, für Bejahung dieser Frage entscheiden: Seit einer langen Reihe von Jah ren krankt die konstitutionelle Organisation der Mo narchie an bisher unlösbar gebliebenen Widersprüchen zwischen den Litern Rechten der ungarischen Verfassung und den freiheitlichen Institutionen, deren Durchfüh rung in der Gesammtmonarchie der Kaiser sich zur Le» bensaufgabe gemacht hat. Vor Behebung dieses Con- flictes ist eine Wiederherstellung der Größe und welt geschichtlichen Stellung des Kaiserstaates im europäi schen Staatensystem nicht zu erhoffen. Bei den durch die letzten unheilvollen Ereignisse geschaffenen Verhält nissen ist jede Verzögerung des Ausgleichs mit den ent schiedensten Nachtheilen verbunden. Tritt der Ausgleich jedoch in- Leben, so erscheint zugleich der Zweck er reicht, welcher der mit dem Septemberpatente verfüg ten Sistirung zu Grunde lag. Diese, wegen Einlei tung einer Verständigung mit Ungarn ergriffene Maß regel ist fortan nicht mehr nothwendig. Die Rückkehr in die verfassungsmäßige Bahn ist von selbst gegeben und der Regierung Gelegenheit geboten, dem versam melten Neichsratbe über die gepflogene Verhandlung Aufschlüsse zu ertheilen und ihre Schritte zu rechtfer tigen. Der Kaiser verordnete demnach mit Enschlie- ßung vom 4. Februar, daß von einer Einberufung des außerordentlichen Reichsraths abzukommen sei, der ver fassungsmäßige Reichsrath am 18. März in Wien zu sammenzutreten habe und demselben die rücksichtlich de» Ausgleichs mit Ungarn nothwendigen Verfassungsände rungen zur Annahme vorgelcgt werden sollen. Dem ReichSrathe werden sofort noch Gesetzentwürfe über die Entsendung von Deputaten in den BerathungSkörper für gemeinsame Angelegenheiten, über Ministervcrant- wortlichkeit, Modificirung des K 13 des Februarprtcn- tes, über Erweiterung der verfassungsmäßigen Auto nomie der einzelnen Länder, über eine neue Wehrver fassung, über Verbesserung der Rechtspflege und Hebung der volkSwirthschaftlichen Interessen vorgelegt werden. Die Regierung hofft zuversichtlich, daß die Landtage sofort zur Wahl der Mitglieder für den verfassungs mäßigen Reichsrath schreiten und hierdurch beitragen werden, die nur allzulange schon fortdauernde Verfas- fungskrisiS zu beenden. Pesth, Montag, 18. Februar, Nachmittag». (W. T. B.) Ein in der heutigen Sitzung de» Unterhauses verlesene» königliches Refrript willfahrt der Bitte um Sistirung der Wehrpatent», welche» nunmchr der ver fassungsmäßigen Behandlung zugewiesrn wird, ver heißt die Herstellung der Verfassung und die Einsetzung eine» Ministerium» für Ungarn, zu dessen Präsidenten bereits Gras Andrassy ernannt wird. Tie Verlesung wurde von stürmischen Eljenrufen begleitet. Der Prä sident de» Unterhauses beantragte dir Absendung einer Dankdeputation an Se. Majestät. Gras Andraffy ver sprach die baldige Vorlegung feiner Ministerlistr. Pari», Montag, 18. Februar, Abend». (W. T. B ) Dem „Eonstitutionnel" zufolge hat der Staat»- rath da» ArmeereorganisationSprojrrt angenommen. Die Basi» desselben sei rin in zwei Thrile gethrilte» Cantingent von 160,000 Mann, dessen eine Hälfte 5 Jahre in der activra Armee diene, während die Dienstzeit der andern Hälfte auf 4 Jahre in der Re serve und auf 5 Jahre in der mobilen Nationalgarde festgesetzt sei. (Vkrgl. vorige Nummer.) Der „Adendmonitenr" meldet, daß die Vorlegung de» gelben Buche» übermorgen (Mittwoch) erfolgt. Die „France" will wissen, daß dir Verzögerung auf Winter'sche DerlagShandlung) ist das erste Heft de» VII. Bandes erschienen. Diese Zeitschrift will bekannt lich der häuslichen Erziehung hilfreiche Hand leisten und bildet vorwiegend eine geeignete Lectüre für Mütter. Wir heben vier Aufsätze heraus, die von Neuem den Beweis liefern, wie reich der Stoff ist, der hier zur Verarbeitung gelangt; e» sind dies folgende: Anato mische Betrachtungen für Mütter (vr. O. S ). Meide den Schein in der Erziehung (vr. Curtmann). Lyceen für Frauenbildung (vr. R. Dieck). Naturstudien in der Häuslichkeit (K Ruß). Daß auch für paffende Unter haltung im engern Sinne gesorgt wird, wie die-mal durch die Erzählung „Ein vergessene» Gebet", kann der Zeitschrift nur zur Empfehlung gereichen. Die Wan derung durch die bedeutendsten Pensionate Berlins wird in den nächsten Heften fortgesetzt werden. s Jllustrirte Literatur. Die allgemeine illustrirte Zeitung „lieber Land und Meer" (Stuttgart, Eduard Hallberger) hat den neuen Jahrgang recht glück lich mit zwei trefflichen Novellen von Wilhelm Raabe „Im Siegerkranze" und von Franz Dingelstedt „Die Amazone" eröffnet. Außer diesen Novellen bringen die neuesten Nummern von „lieber Land und Meer" eine anziehende Dorfgeschichte auS der Wrstschweiz: „Het- mathlo»" von Robert Schmeichel und den Anfang einer mit gewohnter Meisterschaft erzählten Familiengeschichte: „Zwölf Zettel" von dem Herausgeber F. W. Hackländer. Auch die Zeitgeschichte ist reich vertreten; den künst lerischen und literarischen Leistungen, den industriellen und wissenschaftlichen Bestrebungen wird eingehend Rech nung getragen. Correspcndenzcn au» den größern Städten dringen ein« fortlaufende Chronik der TagcSbegeben- heitcn, die durch die Rotizblättrr ergänzt und erläutert wird. Die Illustrationen, welche die uns vorliegenden den Wunsch de» Minister» de» Auswärtigen, Marquis de Moustier, erfolgt ist, die neuesten Dokumente vor- zulegrn, welche den Beweis liefern würden, daß die Türkei bereit sei, dos Werk der Versöhnung zu er leichtern. Die aus Kandia bezüglichen Dokumente würden da» stete Einverständniß Englands, Ruß land», Oesterreich» u. Frankreich» zeigen. Die Basi» de« Einverständnisse» sei die Nothwendigkeit der An erkennung der Autonomie Kandia« unter einem christ lichen Gouverneur. Pari», Dienstag, 19. Februar. «W.T.B.) Da gelbe Buch, in welchem über sechzig Seiten der kan- diotischrn Angelegenheit gewidmet find, enthält zahl reiche Depeschen nach Konstantinopel und nach Athen. Die an die Pforte gerichteten Depeschen rathrn ent schieden zur Nachgiebigkeit feiten der Türkei gegen die christlichen Unterthanen. Die nach Athen ergangenen Depeschen machen die griechische Regierung aufmerk sam auf die gefährlichen Verwickelungen, welche von Griechenland geduldete Agitationen Hervorrufen kön nen, warnen vor Ucbersturzung und behalten Frank reich die Wahl de« Zeitpunkte« vor, um geeignete Rathschläge zu ertheilen. Kairo, Montag, 18. Februar. (W.T.B.) Da» erste Schiff, von 80 Tonnen Gehalt, ist von Triest kommend gestern in da« rothe Meer eingelaufen, nach dem e» Aegypten durch den Suezcanal passirt hat. New-Bork, 9. Februar (per „City of Paris"). Im Hause der Repräsentanten wurde eine Bill ein gebracht, welche den Transport von Verbrechern nach Amerika verhindern soll. Der Kostenbetrag der Schatz kammer betrug am 1. d. M. 143 Millionen. Au» Mexico sind Berichte ringetroffen, welche bi» zum 2. Februar reichen. Diesen zufolge marschiren die Generäle Miramon und Mejia auf San-Lui»- Potofi mit der kaiserlichen Ordre, eine Schlacht zu wagen. Bon dem Ausfälle derselben soll es abhängen, ob der Kaiser die Wahlen zum Nationalkongreß au»- schrribe, oder ob er nach Europa zurückkehre. New-Hork, Montag, 18. Februar. (W. T. B.) Der Senat hat die, den Kriegszustand der Südstaaten betreffende Bill de« Repräsentantenhauses verworfen und eine Bill angenommen, welche eine provisorische Militärverwaltung in den Südstaaten verfügt, bi« eine Regierung gebildet ist, welche den Negern da» Stimm recht zugrsteht. Diese Bill spricht den Rebellenstaaten da« Recht ab, über da« Versastungtamendement Be schlüsse zu fasten. - Tagesgeschichte. Dresden, 19. Februar. Heute Nachmittag kurz nach 3 Uhr trafen Se. Majestät der König von Preußen und Se. königliche Hoheit der Kronprinz von Preußen per Ertrazug von Berlin hier rin. Se. Majestät der König Johann waren Ihren hohen Gästen bis Priestewitz entgegengefahren, zu deren Empfange auf dem Leipziger Bahnhofe Ihre königl. Hoheiten der Kronprinz Albert und der Prinz Georg sich eingefunden hatten. Ferner waren daselbst anwesend Sc. Ercellenz der Höchstcommandirende, General der Infanterie v. Benin, die königl preußische Gesandtschaft, die Herren Staatsminister sowie die königl. preußische und königl. sächsische Generalität und sämmtliche Offiziere der beiden hier garnisonirendcn Truppcnthcile. Bei der Ankunft de» Zuges ertönten lebhafte Hochs, und das Musikchor des könrgl. preußischen Leibgrenadierregiments spielte die Nationalhymne. Hierauf begaben sich ihre Majestäten durch den Wartcsalon auf den Platz vor dem Bahnhofe, wo eine Compagnie dcs königl.preuß. Gardegrenadierregi ments „Königin Elisabeth" als Ehrenwache sich befand, und schritten unter den Klängen der Regimentsmustk die Front derselben ab. Hierauf geleiteten Se. Ma jestät der König Johann unter anhaltenden Hochru fen des in großer Menge versammelten Publicums die hohen Gäste nebst zahlreichem Gefolge in das königl. Resibenzschloß, in besten erstem Vorhofe eine Compagnie der königl. sächsischen Leibinfanteriebrigade mit der Fahne und dem Musikchor ausgestellt war. Nummern, Nr. 9 bis 16, enthalten — nahezu ihrer siebzig —, rühren meist von namhaften Künstlern her. Auch die „Jllustrirte Welt", ebenfalls ein Ver« lagSunternchmen von Ed. Hallberger in Stuttgart, bietet in ihren neuesten Heften (Heft 3 und 4) einen reichen belehrenden und unterhaltenden Inhalt. Eine hübsche Novelle hat A. Müller unter dem Titel: „In Feindes land" gespendet, von I. D. H. Temme lesen wir den Schluß einer Erzählung „Alter Samen und frische» RciS", ferner Fortsetzung und Schluß deS spannende« Romans „Die Tochter des Juwelenhändlers" von I. W. Smith, eine prächtige Jagdgeschichte „Der Fuchs bau" von Friedr. Gerstäcker und den Anfang eines eng lischen Romans „Die heimliche Ehe". Spangenberg und Echmidt-WeißenfelS behandeln sodann die kriegerischen Ereignisse deS letzten Jahres, während I. Rodenderg, R. Andree rc. Land und Leute schildern. Gedichte, Räthsel machen den Inhalt noch bunter und mannich- faltiger, der durch Girardrt, Puschkin, Schuler, Hose mann u. A. m. reich und gut illustrirt ist. Die „Hamb. Nachr." melden au» Hamburg: Am 6. Februar fand im Saale Sagebiel'S rin Concert der „Singakademie", am 8. im Wörmer'schen Saale rin solche» statt, gegeben vom „Cäcilien-Verein", und beide Aufführungen hatten nicht nur die persönliche Mit wirkung de» Künstlerpaare» Bürde au« Dresden ge meinsam, sondern sie trafen auch in einer der Haupt nummern ihrer Programme überein: in dem Mendel»- fohn'schen Lorelei-Finale, da» hier wie dort mit dem Solo Sopran der Frau Bürde-Ney zu Gehör gebracht ward. Diese doppelte Aufführung des Lorelei-Bruch- ftücks hat un» darum besonder» wohlgelhan, wett die geistvoll charakteristrende Composttron bei wiederholter Betrachtung an genußreicher Klarheit deS Tongemäldr»