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»r um, »8. kill- Se- «. Ha ¬ llos Sonnabend, den 23. Februar. 2llwmlr»ntt*»rrtsr: Dres-nerIaumal Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. i» tritt ?o»t ll. 8t«mp«I- »a»obl»g NillLll. Inseratenpreise: kllr 6ea Nllniil «ioer x«»p»Iteil«n Heil«: 1 Xxr. Vlltsr „Liox8»»»ät" äis 2ei>: 3 klz-r. erscheinen: Nl^Itab, mit X-i«o»biv« 6er 8000- u»6 k'eierl»^«, Xdsuds für 6eu sulx«u6en ^»krliok: SrNle—»xr. ^jNdrllek: 1 „ IS „ Aoo»tUcd:— „ IS „ xloietosktumwero: 1 „ 1867. rnleratenallnahme auawürt,.' t » Sll^»vir»eill», l.'oii>wls,l<>iUlr 6e» vr«»6ll«r 6ourn«le, «b«n6it,.! rr knal-ll», Lvoi» l'o»r; L»mdllr,->,rU^. Vi«ll-rr»llUllrt » N.: L Voai.»»; L«rU»! O«»eiv» »ek« öuebb, Itr riurri»'» Nureau; Vr»m«»: L. 8v»l.oerll; Lr»»I»ll:.l,.8eL«a>!llHooolio«lldllr«»o, 6««»« L 8^-mou^v»««; rr»»>ckurt ». N.: Luekb.; Lölll: Lo. LLv»lL»;r»ri»: Lvl.r.1»» L 60., (S, klses 6s I» Lourss); kr»^: k», La»r.iou'i LllekN.j Visu. ^l.. Oee»l.i«. Herausgeber; Loutgt. Lipsäitton äs» OrsaNasr sollen»!», vrssäso, L1»rj«ostr»»»s Nlo. 7. »ll- mpt kod« nät, >. statt ava it ldeu IM. Zeel- . sür M«t- owie saa- do. 7l!4 lb-r- rufs. chli« aller edtl Dis- dilb. haer mei- ,B.; edit- wei- G.; »ach eiall ins«« chrv bub. irv G. «h.- «er- am- G.; sch« pap G G.i . N. >. lt. chies. fische külld- G.; he v. I85V l. v. lyao vaer bj-r :lSb. G.; kact. G-; senk. L: agll. doer IG.; d,.; lort- b».i Ür- elt. sei. alle 0»- ner 's». «1» >Ie Amtlicher Theil- Dresden, 18. Februar. Seine Majestät der König haben zu genehmigen geruhet, daß der Hofarztvr. Sch urig das von Seiner Majestät dem Kaiser von Oesterreich ihm verliehene Ritterkreuz deS Franz-Joseph-Ordens annehme und trage. Nichtamtlicher Theit. llrbersiibt. Telegraphische Nachrichten. TageSgrschichtr. Dresden: Staatsminister v. Friesen nach Berlin. Berichtigung. — Berlin: Reichstags angelegenheiten. Personalnachrichten. Zur Regulirung der Lehrergrhülte. Eisenbahnvertrag. Stadtverorv- netensttzung.— Hannover: Beamtenbeeidigung. Ad jutant verhaftet und wieder sreigelassen. v Lenthe pensionirt. — AuS Schleswig-Holstein: Aus hebung der Flattenmannschaften. — Dessau: Mi nister Sintenis. Landtagsvorlage. — Wien: Unga rische Angelegerheiten. Die Haltung der Polen. Ver mischtes. — Innsbruck: Vom Landtage. — Prag: Generalversammlung. — München: Kammer verhandlungen. Zur Ministerkrisis. Dementi. — Darmstadt: Haussuchung. Vorstellung der kathol. Geistlichkeit. Militärisches. — Karlsruhe: Die Stellung der Südstaatcn. — Paris: Zur Situation. Das neue Preßgesetz. Neues Naturalisationsgesetz. — Brüssel: Kammerdebatten betreffs der Wahl gesetzgebung. Die Schcldefrage. Arbeiterdemonstra- tion unterblieben. — Florenz: Graf Langrand nach Brüssel zurück. Wahlmanifest der Opposition. — London: Verkchrsangelegcnhcit. Aus Canada. Par- lamentsvcrhandlungen. Die „Tornado"-Affaire. Ver- urthrtlungrn in Dublin. — Stockholm: Kammer beschlüffe. — St. Petersburg: Zur orientalischen Frage. Epidemien. — Warschau: In VerwaltungS- ' fachen. — Bukarest: Neuer Kriegsminister. — Athen: Ercesse in Anatolien. Kandiotisches. — New-Bork: Mericanische Nachrichten. Dresdner Nachrichten. Prndinzialnachrlchtev. (Freiberg.) Vermischter. Eingesandte«. Statistik und VottSwirthschast. Feuilleton. Inserate. Dagrekalrndrr. Borsennach- richtrn. TelrgriwiMir Nachrichten- Berlin, Freitag, 22. Februar, Vormittag«. (W. T. B.) Bei der gestrigen Nachwahl in Elberfeld wurde der Ministerpräsident Graf v. Bismarck mit 10,199 Stimmen zum ReichStagsabgrordnrtrn gewählt; der Gegenkandidat, Herr v. Forckrnbeck (Präsident drS Ab - geordnrtenhause«), erhielt 6944 Stimmen. Wien, Freitag, 22. Februar. (W. T. B.) Au« Bukarest geht dir Meldung ein, daß die Regierung mehrere Offiziere, Beamte und Private hat verhaften lasten, die der Brthriligung an einer Verschwörung verdächtig sind, welche einem Gerüchte zufolge am 23. d. M. (dem Jahrestage der Revolution) hatte auS- brrchrn sollen. Triest, Donnerstag, 21. Februar. (W. T. B.) Mit der Levantepost eingrtroffene Nachrichten melden au« Konstantinopel vom 16. d. Mt»., daß Lord Stratford in außerordentlicher Mission daselbst er wartet werde. Au» Athen wird vom 16. d. M. mitgetheilt, daß Ranieri al« griechischer Bevollmächtigter nach London gehe, um wegen der neuen griechischen Anlrhen» zu unterhandeln. Der von der griechischen Regierung angekaufte Schnelldampfer „Arkadion" (früher unter Feuilleton. Dresden. Im wissenschöstlichen CycluS sprach am 1l. Februar Herr Medicinalrath Professor ve. Mer tz ach über eine Nachtseite jener in ihren lichten wie in ihren dunklen Erscheinungen so reichen und interessanten Zwischenzeit zwischen dem Alterthum und dem modernen Leben, nämlich über die großen Völkerkrankheiten im Mittelalter. Diese Epidemien erstreckten sich nicht blos über gewisse Volksschichten, sondern über ganze Völ- ker; sie waren erschütternde Weltbegebenhciten, die in ihrem Gebiete eine Niederlage drS Menschengeschlechts zur Folge hatten. In ähnlicher Ausdehnung und Verheerung treten sie jetzt — Dank den Veranstaltungen der SanitätSbehör- , den — nicht mehr auf. Zum Beweis dafür, daß e» in alten Zeiten nicht an diesen menschenfeindlichen Mächten gefehlt hat, braucht nur an die Pest erinnert zu werden, die nach der Schilderung de» Thukydide» im peloponnesischen Kriege dir Blüthe Griechenland vernichtete und die im zweiten Jahrhunderte v. Ehr. unter MarcuS AureliuS von Persien bi» nach Gallien hin ihre verderblichen Wirkungen äußerte. E» sind hauptsächlich drei KrankheitSformen, welche für da» Mittelalter in Betracht kommen: der Au-satz, der durch die Kreuzzüge nach Europa gebracht wurde, aber seit der Reformationszeit, einige Vorkommnisse in Irland und Norwegen ausgenommen, verschwunden ist; die Pest, deren Herrschaft ebenfalls vorüber ist; und der schwarze Tod oder da» große Sterben, schrecklichen Na men» wegen seiner furchtbaren Verwüstungen, im ver gleich mit denen dir Verluste, welche die in neuerer Zeit an feine Stelle getretene Cholera hrrtzeisührt, un bedeutend zu nennen find. Der Vortragende machte darüber sehr zahlreiche geschichtlich« und statistische Mil ¬ dem Namen „Alabama" im Besitz der conföderirten amerikanischen Südstaaten) ist in Syra ongekommen. Der griechische Dampfer „Panhrllenion" ist glücklich von Cerigo nach Kandia entkommen, ohne von tür kischen Kriegsschiffen belästigt zu werden. Pari«, Donnerstag, 21. Februar, Abend«. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung de« gesetzgebenden Körper« haben dir Bürraux die Autorisirung ertheilt zur Interpellation über dir Abänderung dr« Novrm- berdrrrrt« bezüglich der Adreßdrbatte, sowie über da« Eireular de« Generalpostdirertor« Vandal. Tie In terpellation über den lrtztrrn Gegenstand wird bereit« morgen zur Erledigung kommen, die über da« Ro- vrmbrrdrerrt am nächsten Montage. Ein Börsenanschlag veröffentlicht folgende in New- Orleans aufgrgebrnr Depesche de« General« Eastelnau: V er a-6 r u;,14.Frbr. Dir am S.Febr. vollzogene Räu mung der Hauptstadt hat nur sympathische Kundge bungen hervorgerusen. Der Rückzug sand in der größten Ordnung statt uod ohne daß rin Schuß ge fallen ist. Der Kaiser Maximilian bleibt in der Hauptstadt. Dieselbe ist ruhig. Ta« belgische Corps und da« 81. französische Linienregimrnt werden aus drei Tran«portdampsern ringrschifft, deren Ankunft im Hasen von Vera-Cruz für den 18. d. signalifirt ist. Die Einschiffung wird ohne Unterbrechung statt finden. Der Gesundheitszustand der Truppen ist vor trefflich. Ich begebe mich an Bord des Postdampfer«, der heute nach Europa zurückkehrt. Florenz, Donnerstag, 21. Februar, Abends. (W. T. B.) Ter König hat sich nach Turin begeben. Es wird versichert, daß dir Regierung da« Projekt de« Ministers der öffentlichen Arbeiten, Jacini, be treffs de« Rückkauf« der Eisenbahnen ausrrcht erhaltm werde. Graf Launay (bisher Gesandter in St. Pe tersburg) ist für den Berliner GesandtschastSposten designirt. Sämmtliche Ministerien ernennen Kommis sionen, um Vorschläge zu Ersparnissen in allen Ge bieten der Verwaltung zu machen. London, Donnerstag, 21. Februar, Mittag«. (W. T. D.) Tas Befinden der Prinzessin von Wale« macht zufriedenstellende Fortschritte. Die Dircctoren der anglo-amerikanischen Telegra- Phengesrllschaft haben vorbehältlich der Zustimmung der atlantischen Trlrgraphrngesellschast vorgrschlagrn,. die Gebühr für rin einfache« Telegramm vom 1. Mär; ab auf 5 Pf. St. herabzusetzrn. New-Park, Donnerstag, 21. Februar. (W. T. B) Der Kongreß hat die RrronfiruktionSbill an genommen, welche in den Südstaatrn die Militärver waltung einführt, bis dieselben da» Versaffungkamende- ment anerkannt haben. Inzwischen bleiben die bei der Rebellion Betheiligten von dem Stimmrechte aus- grschloffkn. Tagesgeschichte. Dresden, 22. Februar. Der Staatsminister Frei herr v. Friesen hat sich heute auf einige Tage nach Berlin begeben. Dresden, 22. Februar. In Nr. 41 der „Consti- tutionrllen Zeitung" heißt cs am Schluffe eines Referats über die letzten Verhandlungen der Ersten Kammer: „Der eigentliche Vertagungsakt unterblieb", und in Nr. 43 desselben Blattes: „Aus dem „Dresdner Journal" ersehen wir jedoch, daß aller dings post kottum oder vielmehr post proloüollmn, d. h. nach bereit- erfolgter Unterzeichnung des Protokolls, Herr Minister v. Falkenstein die vorher vergessene Ver- tagungserklärung noch nachträglich abgegeben hat. Ob darüber auch noch ein nachträgliches Protokoll ausge nommen worden, wissen wir nicht. Wäre es nicht der Fall, dann würde es freilich heißen: 0»o6 non in peotokollo, non vst in munüo." Zur Beruhigung des theilungen und hatte auch den Gang der Epidemien auf ihren Schrcckenszügen von Osten nach Westen gra phisch dargestellt. Die damals angewandten Gegen mittel waren im Geiste der Zeit von der Art der Geißlervereine und Judenverfolgungen, und auch die prophylaktischen Maßregeln der Arzte unterschieden sich kaum sehr vortheilhaft von den Feuern, welche die Päpste zur Verhütung der Ansteckung anzünden ließen. Der Fortschritt der Cultur und die Verbesserung der socialen Verhältnisse sind es, welche den Boden umge staltet haben, auf dem jene giftigen Ungeheuer so üppig gedeihen konnten. Daß dieselben aber, wenigstens waS die Cholera betrifft, wesentlich pflanzlich-parasitischer Natur sind, scheint auS den neuesten Untersuchungen immer klarer hervorzugehen, wie wir wegen der Wich tigkeit der jüngst gemachten Entdeckungen in der Kürze hinzufügen wollen. Außer den berühmten Fachmännern, den Professoren Prttenkofcr, Griesinger, Wunderlich und dem Engländer Macpherson, welche die Resultate ihrer Forschungen vor Kurzem auf einer Conferrnz verglichen und in vielen Punkten übereinstimmend befunden haben, hat sich namentlich der Professor und Prosector vr. Juliu» Mar. Klob in Wien mit dieser Angelegenheit beschäftigt und ein Werk darüber veröffentlicht unter dem Titel: „Pathologisch anatomische Studien über da» Wesen de» CholeraprocefseS". Derselbe hat die schon mehrfach ausgesprochene Ansicht, daß die Ercremrnte der Kranken hauptsächlich der Sitz de» AnsteckungSftoffeS seien, von einer Hypothese zur wissenschaftlichen Gewiß heit erhoben, indem er darin durch beinahe tausendfache Vergrößerung Millionen mikroskopischer Pilze entdeckt hak Bei der ungeheuer raschen Vermehrung, deren dir Pilze überhaupt unter günstigen Verhältnissen fähig find, liegt di« Bermuthung sehr nahe, daß sie die Grund lage der furchtbaren Krankheit bilden und daß durch gedachten Blattes wollen wir, nach genommener Ein sicht in das Protokoll, die Bemerkung nicht vorenthal- ten, daß die Erklärung des Herrn Staatsminister»: „Im Namen Sr. Majestät des Königs und in Gemäß heit deS vorgelesenen allerhöchsten Decrets erkläre ich den Landtag für vertagt" in dem Protokolle steht; daß nach dieser Erklärung dl!'Sitzung geschlossen, aus Se. Majestät den König ein Hoch ausgebracht und dann daS Protokoll vorgelesen, genehmigt und vollzogen wor den ist. Es ist somit Alles in Ordnung. * Berlin, 2l. Februar. Vorgestern hat eine Sitzung deS Staatsministeriums stattgefunden, in welcher, wie die „N. A. Z." schreibt, wahrscheinlich die Eröffnungs rede für den Norddeutschen Reichstag den Haupt gegenstand der Bekathung gebildet haben dürfte. — Zu Commissaren für die Vertretung des Verfassungs entwurfs dem Reichstage gegenüber, welche bekanntlich von den Regierungen des Norddeutschen Bundes der Krone Preußen übertragen worden ist, hat Se. Maj. der König den Ministerpräsidenten Grafen v. Bismarck und den wirk!. Geh. Rath Herrn v. Savigny ernannt, und zwar den Grafen Bismarck zum ersten und Herrn v. Savigny zum zweiten Cvmmissar. Für die verschie denen einzelnen Fächer werden denselben vermuthlich noch Specialcommissare beigegeben werden. — Die Räume Les Herrenhauses, welche für den norddeut schen Reichstag eingerichtet werden, sind so weit fertig, daß sie jedenfalls am 24. Februar zur Verfügung stehen werden. Eine Rednerbühne befindet sich, der „N. P. Z." zufolge, nicht im Sitzungssaal-; die Abgeordneten wer den also vom Platze aus sprechen. — Die Herren Eber hard Graf zu Stolberg, v. Bodelschwingh, v. Blancken- burg, v. Arnim-Heinrichsdorf, Wagener und Graf zu Eulenburg laden die Abgeordneten zum Reichstage, welche gewillt sind, die Gestaltung des Norddeutschen Bundes auf der Grundlage Les vorgelegten Verfassungs- ' entwurfs zu fördern, zu vorläufigen Besprechun gen am Sonnabend den 23. und Sonntag den 24. d., Abends 7 Uhr, im „Englischen Hause", Mohrenstraße Nr. 49, ein. — Der Herzog v. Ujest, der Herzog v. Ratibor, Graf Bcthusy und Graf Renard ersuchen die jenigen Abgeordneten zum Reichstage des Norddeutschen Bunde-, welche der freien konservativen Richtung an gehören, Sonnabend den 23. Februar, Nachm. 6 Uhr, zu einer Vorbesprechung im „Hotel de Rome" zusam menzutreten. — Gestern, am 20. d., feierte der Histo riograph geh. Regierungsrath Prof. vr. v. Ranke sein SOjährigcs Doctorjubiläum, zu welchem Se. Maj. der König demselben den Stern zum rothen Adlerorden 2. Klaffe verliehen hat. Der Kultusminister v. Mühler überreichte dem Jubilar am Morgen die Insignien des Ordens mit seinem Glückwünsche. (Vom Könige von Bayern erhielt Ranke, der Vorsitzender der Commission für deutsche Geschichts- und Quellenforschung bei der k. bayerschenAkadcmic derWisscnschafteninMünchen ist, das Großcornthurkreu, des Michaelordens ) — Wie die „N.-Z." hört, ist der durch seinen Conflict mit der württemberg- schen Regierung bekannte frühere Prof. Pauli in Tü bingen als ordentlicher Professor der Geschichte nach Marburg berufen worden. — In dem Staatshaushalt etat sür 1867 ist, da eine neue gesetzliche Regelung der Angelegenheiten noch nicht erfolgen konnte, einstweilen eine Neubewilligung von 165,000 Thlr. zu Besoldungs verbesserungen für Elementarlehrer ausgesetzt worden. Verwendungen aus dieser Summe sollen jedoch nur da eintreten, wo die Kräfte der Nächstbethciliztcn zur Auf bringung der unerläßlichen Verbesserung nicht ausreichen. Um aber die durch jene Bewilligung den Elementar lehrern zugedachte Wohlthat so bald als möglich in um fassender, sür das gesammte Dolksschulwcsen heilsamer Weise ins Leben treten zu lassen, hat, wie die „Prov.- Corr." meldet, der Minister der Unterrichtsangelegen heiten, v. Mühler, im Zusammenhänge mit der Ver- theilung obiger Summe durch ein Rundschreiben an sämmtliche Regierungen die allgemeine Wiederaufnahme der neuen Regulirung der Lehrergehalte nach einem Gcsamnttplane und nach bestimmt vorgeschriebencn Grundsätzen angeordnct. sie die leichte Uebertragung der Cholera bewirkt wird. Ja, eS taucht bereit- hier und da die Meinung auf, daß Typhus, Pocken, Scharlach, Masern und ähnliche ansteckende Krankheiten von analoger Natur seien, wie denn im Allgemeinen die primitivste Pflanzenwelt und ihre Keimsporen für den menschlichen Organismus eine bisher nicht geahnte Bedeutung zu haben scheinen. So gar die Symptome der Kehlkopfschwindsucht, die einen schnellen Tod zur Folge hatten, sollen bei der Sektion als auS einer gänzlichen Ueberwuchrrung des Kehlkopfes mit unzähligen Pilzen hervorgegangen, sich herausge stellt haben. —o— s UnterhaltungSlitrratur. Die Verlagsbuchhand lung von Otto Janke in Berlin kündigt ein neues Unternehmen unter dem Titel „Romanmagazin deS Auslandes" an. Der Prospect besagt, daß mit dem berühmtesten Romanschriftsteller deS Auslandes, nament lich Englands, im Interesse des Unternehmens Verbin dungen angrknüpft sind, so daß die neuesten Romane derselben in vielen Fällen gleichzeitig mit den Origi nalauSgaben in dem angekündigten Magazin veröffent licht werden können. Alle 32 Tage erscheint rin Heft von 16—18 großen Bogen Velinpapier, den Inhalt von 3 resp. 4 starken Romanbänden repräsrntirrnd, für den in Leihbibliotheken üblichen Lrihprei» von nur 10 Sgr. DaS erste Heft des „Romanmagazin-" ist am 1. Februar erschienen und bringt, außer Noveletten, Biographien und Skizzen, einen Roman aus dem Schwe dischen: „Sein u. Nichtsein" von Marie Sophie Schwartz, und den Anfang eine» Romans auS dem Englischen: „Lady Adelaide'» Schwur" von Mr. Henry Wood. 's I« Florenz, wo seit einigen Monaten Fräul. Marie Wieck sich aufhält und um die Pflege deutscher — Der „Staatsanz." enthält den zwischen Preußen und Schwarzburg-SonderShausen wegen der Anlage einer Eisenbahn von Nordhausen nach Erfurt abgeschlossenen Vertrag vom 21. December 1866. — In der heutigen Sitzung der Stadtverordneten fand die Einführung der neugewähltcn und von der Regierung bestätigten unbesoldeten Stadträthe Kathen, Reichenheim, Wilkens, v. Hennig, Volkart, Deibel und De. Degenkolb durch den Oberbürgermeister Seydel in Begleitung einer größer» Anzahl von Stadträthen statt. Mit deren Eintritt in das Magistratscollegium wird dasselbe seit längerer Zeit zum ersten Male wieder voll ständig besetzt sein und auch jenes Ausnahmeverhältniß, wonach dem Magistrate wegen der Nothwendigkeit der Geschäftserledigung eine Anzahl ckdn Commissaren bei geordnet werden mußte, sein Ende erreichen. Hannover, 20. Februar. (N.-Z.) Heute Mittag hat im Nesidenzschlosse die Beeidigung der Departements directoren, Näthe, der Landdrosten und der Vorstände anderer höherer Verwaltungsbehörden stattgefunden. Im Schwurgerichtslocale beeidigte dcr Präsident des Obergerichts, nachdem er zunächst selbst den Eid geleistet, die Mitglieder und Angestellten deS Obergerichts, auch die auf Wartegeld Stehenden, dann die Anwälte und Advocaten. Ein auf Warlegeld gesetzter Obergerichts- secretär leistete den Eid nur unter ausdrücklicher Bezug nahme auf die Bekanntmachung der vormaligen General- secretäre wegen der Eidesentbindung und bezog sich dann auch noch auf den (in Nr. 44) erwähnten Erlaß des Landesconsistoriums an die Geistlichen in derselben Angelegenheit. Dem amtsgerichtlichen Personal nahm der Kronanwalt den Eid ab. — Der Adjutant des Prinzen Ernst August, v. Klencke, der von Wien mit einer Mission an die Königin Marie abgeschickt war, wurde gestern Abend, als er den Eisenbahnzug verlassen wollte, auf dj«m Bahnhofe zu Nordstemmen verhaftet und sein Gepäck mit Beschlag belegt. Man scheint ver- mulhet zu haben, daß derselbe preußenfeindliche Flug schriften, deren Colportage im Hannöverschen jetzt wie der zu beginnen scheint, mit sich führe. Der Verdacht muß sich aber nicht bestätigt haben, denn der Verhaftete, der in der Nacht im Osfiziersarrestzimmer auf der Marktwache detinirt ward, wurde heute früh wieder entlassen und seiner Fahrt nach der Marienburg kein Hinderniß in den Weg gelegt. — Der Pastor Nicolaffen zu Fischerhude, der wegen Verbreitung von Proklama tionen des Königs Georg nach Minden gebracht war, ist von dort wieder entlassen und zu seiner Gemeinde zurückgekehrt. — Der Oberappellationsrath v. Lenthe, der in einer Zuschrift an die „Krcuzzcitung" die vom Justiz ministerium den Justizbeamtcn unter den Ritterschafts protestanten ertheilte Verwarnung zum Gegenstand des Angriffs machte und deshalb suspendjrt wurde, ist jetzt, der „Hamb. B.-H." zufolge, mit 800 Thlr. Pension in den Ruhestand versetzt, während sein bisheriger Ge halt etwa 1800 Thlr. betrug. DaS Justizministerium hat das Resultat der gegen Lenthe eingeleiteten Disci- plrnaruntersuchung nickt abgewartet, sondern im Inte resse der öffentlichen Ordnung diesen äußersten Schritt für erforderlich erachtet und damit während des Aus nahmezustandes das Princip der Unabsehbarkeit der Richter als fortbestehend nicht anerkannt. Aus Schleswig-Holstein, 20. Februar. Das heutige „Verordnungsblatt sür Schleswig-Holstein" enthält eine Bekanntmachung, betreffend die Aushebung von Flot- tenmannschaften aus den dienstpflichtigen nordschleS- wigschen Jahrgängen 1842 bis 1845. Die deSfallsige Recrutirung wird bereits in den letzten Tagen dieses Monats ihren Anfang nehmen, und zwar in dem zum Landwchrbataillonsbezirk Apenrade gehörigen Amte Tondern. Dessau, 20. Februar. (N. Pr. Z.) Der Vorsitzende des Staatsministeriums, wirkl. Geh. Rath vr. Sin tenis, ist, in Betracht dcr sehr gesteigerten Ministerin!» geschäste, auf Ansuchen von dem bisher geführten Ober- landcsgcrichtspräsidium entbunden. Man bezeichnet al» klassischer Musik hoch verdient macht, ist neuerdings auch eine zweite Landsmännin von unS, Fräul. Mary Krebs, mit großem Erfolge aufgetreten. Dieselbe bereist augenblicklich als Mitglied der von dem bekann ten Impresario Hrn. Ullmann arrangirtcn sogenannten „Patti-Concerte" Italien und ist außerdem in Mailand, Brescia, Padua, Mantua, Bologna, Venedig, Verona, Livorno und Triest ausgetreten. Wir können uns nicht versagen, aus einer Reihe unS vorliegender Journale das Urtheil deS ,.Os»erv»Iorv li-iettino" über die jugend liche Pianistin in deutscher Uebertragung wiederzugebcn, welche- also lautet: „Diesen vortrefflichen Künstlern (der Ullmann'schen Gesellschaft) schließt sich eine blonde, liebliche Sachsin an, von schlanker Gestalt und von dem reinsten Profil de- Gocthe'schcn Gretchen. Es ist die Signorina Krebs auS Dresden, eine vortreffliche Cla- vierspielerin. Von vollendeter Ausbildung in der klas sischen Musik und in jeder Hinsicht vertraut mit den Schönheiten der klassischen Musik ihre- Vatrrlandc», welche sie mit Kraft und Präcision ausführt, zählt dieses Mädchen doch kaum 16 Jahre." DaS Blatt „kinnovamenlo" in Venedig bewundert ihre Ueberwin- düng der „grausigen Schwierigkeiten, mit welchen Liszt unsre reinsten und einfachsten Melodien auSzuschmücken für gut befunden hat." — Fräul. Marie Wieck scheint sich in Florenz bereit» künstlerische» Bürgerrecht erworben zu haben. Wenigsten» wird sie in ihren rüh- mcnSwerthen Bestrebungen von dortigen Musikern un terstützt, wie wir au» dem Programme eine», im Saale der philharmonischen Gesellschaft gegebenen Concert» ersehen, auf welchem wir den Namen Haydn (Trio für Pianoforte, Violine und Violoncell), Mozart (Bariton arie au» „Don Juan"), Schumann (Quintett, Schlum merlied) und Weber (kerpolomn mobil«) begegnen. Am 1. Februar spielte Fräul. Wieck, welch« demnächst nach