Drucksachen Nr. 11. Sack & Kiesselbach. in Düsseldorf-Rath. Fabrik für Locomobilen, Dampfmaschinen und Condensations-Anlagen. Allgemeines über Condensationsanlagen. Die Erfindung der Condensatoren ist so alt, wie die der Dampfmaschinen überhaupt. Die ältesten Dampfmaschinen sind ohne Condensation undenkbar. Dass in der späteren Entwickelung des Land-Dampfmaschinenbaues die Conden satoren, sowohl bezgl. Verbreitung, als auch in constructiver Hinsicht zurückblieben, hat seinen Grund in dem Mangel an Verwendungsgelegenheit, infolge der Schwierigkeit, das Kühlwasser zu beschaffen. Man ist nun neuerdings dazu übergegangen, das aus dem Condensator warm ablaufende Wasser in fein vertheiltem Zustande, durch Berührung mit Luft, wieder abzukühlen und von neuem zum Niederschlagen des Dampfes zu verwenden. Das hierbei durch Ver dunstung verloren gehende Wasser wird erfahrungsgemäss reichlich ersetzt durch den zu Wasser werdenden Dampf, es ist also nur die zur Kesselspeisung erforderliche Wassermenge, wie auch ohne Condensation, neu zuzuführen. Selbst gänzlicher Kühl Wassermangel bildet daher keinen Hinderungsgrund, sich die Vortheile der Con- densation, nämlich eine Brennmaterial-Ersparnis bis zu 40 % und mehr, zu nutze zu machen. Fig. 1. Gradirwerk einer grösseren Centralcondensation, für 6—8 cbm. minütlicher Kühlwassermenge oder 320 kg zu condensirenden Dampf, entsprechend 2000 Compoundmaschinen-Pferdestärken. Derartige Wasserkühleinrichtungen erfüllen ihren Zweck thatsächlich und verkörpern daher einen wich tigen Fortschritt. Besonders bewähren sich die ohne künstlichen Luftzug arbeitenden, gewöhnlichen Gradirwerke. Dieselben sind sowohl wegen ihrer ausserordentlich billigen und einfachen Herstellung und Unterhaltung, als auch wegen ihrer langen Dauer und ihres guten Wirkungsgrades unübertrefflich. Dabei ist der Raum- und Kraftbedarf keineswegs so gross, als man geneigt ist, anzunehmen. So genügt z. B. für eine 100-pferdige Compound-Maschine ein Gradirwerk von 5 m Höhe und 4 m Länge, noch dazu bei unvortheilhafter Aufstellung zwischen Gebäuden. Selbst bei beschränkten Platz verhältnissen lassen sich daher Gradirwerke aufstellen. Nötigenfalls setze man sie auf das Maschinenhaus- oder ein anderes niedriges Dach in der Nähe. In diesem für den Kraftverbrauch ungünstigen Falle beträgt der Arbeitsaufwand für die Wasserförderung auf das Gradirwerk höchstens 1% der Maschinen-Leistung. Belästigungen durch Sprühregen bei starkem Wind verhindere man erforderlichenfalls durch einen jalousieartigen Bretterverschlag. Wir übernehmen den Bau von Gradirwerksanlagen oder liefern die erforderlichen Zeichnungen gegen billigste Berechnung.