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A. L G. Dehne, Halle (Saale). Maschinenfabrik, Metall- und Eisengiesserei. Wasserreinigung und Kesselsteinverhutung. Die vielfachen Unkosten, Störungen und Gefahren, welche bei Verwendung ungereinigten Wassers durch die schlecht Wärme leitende Kesselstein- und Schlammschicht und den Rost verursacht werden: das lästige, kostspielige und die Kessel sehr angreifende Ausklopfen, um 15 — 20% erhöhter Kohlenverbrauch, das Durchbrennen, die Entstehung schwacher Stellen, das Undichtwerden der Kesselnähte als Folge der ungleichmässigen Erwärmung und Ausdehnung der Kesselwandungen, u. s. w. dürften jedem Kesselbesitzer genugsam bekannt sein. Zur Bekämpfung dieser Uebelstände sind zahlreiche Mittel im Gebrauche, und zwar: 1) Kesselsteinlösungsmittel, welche dem Wasser im Kessel zugesetzt werden. Dieselben enthalten nachgewiesenermassen häufig geradezu schädliche, Kessel und Armaturen angreifende Bestandtheile. Im günstigsten Falle verhüten sie die Bildung einer harten Kruste. Dafür bildet sich aber in sehr reichlicher Menge Schlamm, der allerdings leichter zu entfernen ist, jedoch durch seine Ab lagerung über den vom Feuer berührten Stellen in Bezug auf Wärmeentziehung, Durchbrennen, Explosionsgefahr u. s. w. nicht weniger schädlich ist als Kesselstein. Auch kommen diese unzulänglichen Mittel im Betriebe sehr theuer. 2) Schlammfänger. Die Kesselsteinbildner werden durch geeignete Zusätze im Kessel in Schlamm umgewandelt, welchen die Schlammfänger absaugen sollen; dieser Zweck kann aber nur sehr unvollkommen erreicht werden. 3) Wasserreinigungsverfahren, durch welche das Wasser vor Eintritt in den Kessel gereinigt wird. Das vollkom menste dieser Verfahren ist Dehne’s Wasserreinigung, D. R.-Patente No. 34415 und 43825. Fast 300 Anlagen im zufriedenstellendsten Betriebe. Wie auf den Seiten 6—11 meiner ausführlichen Abhandlung über „Wasserreinigung und Dampfkesselspeisung mit kesselstein freiem Wasser“, welche ich auf Wunsch kostenfrei übersende, begründet und bewiesen, werden die Kesselsteinbildner, welche bekanntlich zum grössten Theile aus den Salzen des Calciums und des Magnesiums bestehen, sofort und vollständig ausgeschieden, wenn das Wasser auf 70—80° Celsius erwärmt wird und ihm dann Aetznatron und Soda zugesetzt werden, wie bei meinem Verfahren. Auf kaltem Wege und mit anderen Fällungsmitteln bleibt dagegen der Erfolg selbst bei stundenlanger Einwirkung ein höchst unvollkommener; besonders die Magnesia wird so gut wie garnicht beeinflusst und verursacht reichliche Schlammbildung im Kessel. Aetznatron und Soda können zu gleicher Zeit, in geeigneter Mischung zur Anwendung kommen, weshalb bei meinem Verfahren die umständlichen Rührwerke, Absatz- und Klärbehälter fortfallen. Kalk und Soda können erst nach einander zugesetzt werden, um eine gegenseitige Zersetzung zu verhüten. Es kommen nicht selten, namentlich in Bergwerksbetrieben, Wässer vor, welche — obgleich nicht sauer reagirend — die Kessel stark angreifen. Dies rührt meistens von einem Gehalte an Chlormagnesium und Chlorcalcium her, welche Salze in der Hitze sich leicht zersetzen und freie Salzsäure abscheiden. Solche Wässer müssen natürlich unter allen Umständen mit Aetznatron gereinigt werden; durch Anwendung von Kalk würden sie ihre Schädlichkeit nicht verlieren. In mehreren der auf der letzten Seite abgedruckten Zeugnisse ist bestätigt, dass nach Einführung meines Verfahrens die Rostbildung ganz aufgehört hat. Ich habe mir das Ziel gesteckt und nach den zahlreichen schmeichelhaften Anerkennungsschreiben auch erreicht, das Wasser selbsttätig, vor Eintritt in den Kessel vollkommen zu reinigen und bis auf 0° Härte zu bringen, sodass jede Bildung von Kesselstein, Schlamm und Rost verhütet wird und die Kessel im Innern vollständig blank bleiben. Die sich hieraus ergebenden Ersparnisse durch Verminderung des Kolilenverbrauchs und Wegfall des Ausklopfens und der mit demselben verbundenen Reparaturen und Betriebsstörungen decken die Anschaffungskosten in kurzer Zeit, wie aus dem Gewinn-Nachweise auf der dritten Seite ersichtlich ist. Fernere wichtige Vortheile sind: Sicherstellung vor Explosionsgefahr. Viel längere Dauer der Kesselanlagen. Wir mir von vielen Brauereien, Brennereien und Färbereien bescheinigt ist, wird bei meinem Verfahren der Dampf durch die Zusätze nicht verunreinigt. Beschreibung auf der folgenden Seite.