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Dresdner Journal : 28.12.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186512285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18651228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18651228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1865
-
Monat
1865-12
- Tag 1865-12-28
-
Monat
1865-12
-
Jahr
1865
- Titel
- Dresdner Journal : 28.12.1865
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IS30 's s ij b« D »« kl lngen und eitm «ine E da D d p irrten Amor- statten werden, dem Minister der dfsentttchen umme - - - < h< lt, ch d« dti S 6l «e del L gi er g» d« »u de vv tc f" ni d< A' w d- Ankünft Wird « >»« Der Landtag ßat sich dis -um < m V ' d« lft ui do tr dr W s« N til vo hl « K d« d« In w os d, tt d m wi in da di dr w rr lu M tu E ar i» ti. Tagesgeschichte. ÜL! Wien, 24. December. (W. Bl.) Die Rückkunft Ihrer Majestät der Kaiserin von München findet erst nach den Feiertagen statt. Ihre Majestät wurde aus telegra phischem Wege zu ihrem heutigen Geburt-feste beglück wünscht. Bet Hofe wird dal Geburt-fest der Kaiserin im Familienkreise begangen. — Die „Wiener Zeitung" bringt folgende „Berichtigung": „Die Notiz mehrer Wiener Blätter, daß die Gtaat-anwaltschast gegen die „Ost-Deutsche Post" eine Anklage wegen Hochverrath erhoben habe, ist unrichtig." — Die „Prager Zeitung" meldet: „Der „Bohemta" wird au- Wien mttgrtheilt, daß gegen die „Ost-Deutsche Poft" wegen eine- Artikel» über den Herrn Etatthaltereilritrr Grafm LazanSki rin Prrßproceß ringrleitet worden sei. Soweit wir gut un terrichtet sind, ist dem Herrn Grafen Lazanski von der Einleitung eine» Prrßprocrsse» gegen da- eben genannte Wiener Blatt nicht» bekannt." Die ,^L). P." bemerkt hierzu, daß gegen sie ein Prrßproceß wegen de- Verbre chen- der Störung der öffentlichen Ruhe etngrlettet ist und zwar wegen beider Leitartikel in Nr. 350 der „Ost- Deutschen Post", wovon der erste allerding» den Grafen Lazan»kt betrifft. — Da» Reich»gesetzblatt enthält in seinen neuesten Nummern den internationalen Tele graphenvertrag vom 17. Mai 1865; den Staat»- vertrag vom 5. August 1865 zwischen Oesterreich, Bayern und der Schweiz üller die Herstellung einer Eisenbahn von Lindau über Bregenz nach Et. Margarethen, sowie von Ritht nach Feldkirch; den deutsch-österreichischen Te« legraphenvereinSvertrag vom 30. September 1865. — (Boh.) Graf Elam-Marttnitz und Graf Roth- ktrch hatten gestern Audienz beim Kaiser. E- gilt hier al» ziemlich au»gemacht, daß Graf Rothktrch zum Statt halter und Graf Elam-Martini» zum Oberstlandmar schall von Böhmen destgnirt seien. — Banu» Sokce- »ich wurde telegraphisch nach Wien berufen. — Professor Hebra ist schwer erkrankt. — Da» nächstjährige Bud get, abermal» wesentlich herabgemindert, ist im Mini- sterrath definitiv festgestellt und hat die Drucklegung der selben bereit» begonnen. Win», 25. Decbr. (Boh.) Gutem Vernehmen nach hat die päpstliche Regierung, von einem de»fallfigrn An erbieten Frankreich» Gebrauch machend, rin au» fran zösischen Soldaten und Offiziere« zusammenzusetzende» Eorp» in der Stärke von 10,000 Mann in ihren Dienst zu nehmen beschlossen. Die wettern Modalitäten de» Ab kommen- find noch nicht bekannt, seine unter allen Um ständen große politische Bedeutsamkeit wird aber noch sehr wesentlich durch die Clausel erhöht, daß die sämmtlichen Angehörigen diese- Eorp», obgleich der päpstlichen Fahne schwörend, doch ihrer Eigenschaft al» Franzosen nicht ver lustig werden sollen. * Berlin, 25. December. Die feudalen Blätter be haupten, die Hamburger Nachricht, daß der Großherzog von Oldenburg seine Prätensionen auf die Herzog- thümer hab« an Preußen verkaufen wolle«, sei falsch. — Au den früher« von der Presse lebhaft besprochenen land- räthlichen Rescriptrn kommt ein neue» vom Landrath ». d. Marwitz in Scelow, worin einem dafigrv Schuh machermeister, welcher sich darüber beschwerte, daß der Gendarm th» fortwährend mit Nachfrage wegen eine» Jagdscheine» incommodtte, ungeachtet er de» letzter« schon mehrere Male productrt habe, die Erwiderung wurde, daß der Gendarm Schulz wohl befugt sei, nach den» Jagdschein z» fragen; übrigen» die etwaigen Anfragen de» Gendarmen S. dem Beschwerdeführer „nicht so viel Zeit koste» wrrdeu, al» da» für einen Handwerk»meister ganz unnütz« Jagdver- gnügen, und wäre r» besser, wenn auf Sie da» bekannte Sprichwort Anwendung finden könnte: „„Schuster, bleib Bauprämie (530,000 Thlr ) vo» Seite» Preußen» ge- »«» recttsirMwe Vnbgrt für ISIS bttttsft, so kam, diese- Herr knüpft. Die Direktion der Friedrich-WilhelmS-Nordbaha dcm.St»^t^m>ch«Uhtd»chgm, doch -laudt er v«. hat 12 Mill, zugesagt, wie gestern tu der Sitzung pyc Telegramm gemeldet wurde» fie wird also ein« GewMft» Händen greift« läßt, der eben genannte Vertrag, „ein bedeutsamer Schritt zur vollständigen Erreichung der Ziel« der schle-vig.holstrinschen Politik Preußen»", hab« we sentlich der vorsichtigen Erwägung Oesterreich» seine Ent- stchung zu verdanken, daß „hinter dem Wort« Preußen» die Macht gestanden". E» ist im Uebrigen nicht unser» Amte», den Wegen nachzugrhen, auf welchen man in Berlin «ine Organisation, di« dem entschiedensten Wider spruch der legalen Vertretung dr» Lande» begegnet, nach träglich zu akklimattfiren versucht, aber wir müßten sehr schlecht unterrichtet sein, wenn wir nicht mit der vollsten Sicherheit sollten behaupten können, daß gerade der Ga- steiaer Vertrag in der Hand Oesterreich» sich al» eine Masse bewährt hat, deren scharfe Schneide da» Recht der Herzogthümer der „erfolgreichen Durchführung der Aus gaben Preußen»" unnahbar gemacht hat und daß der Weg zur „vollständigen Erreichung der Ziele seiner schle»- wig-holstetnschen Politik" nicht durch diesen Vertrag geht, sondern über ihn hinweg. Ob Preußen diesen jedenfalls noch „bedeutsamrrn" Schritt zu thun sich entschließt, wird Oesterreich, wenn auch nicht mit der „unvergleichlichen Zuversicht, mit welcher die preußisch« Regierung da» Werk der Befreiung Schleswig-Holstein» beginnen konnte," so doch mit derjenigen vollständigen Ruh« abwarteu, welche da» Bewußtsein verleiht, daß seiner Macht auch da» Recht zur Seite steht." Di« neueste officiöse „Russische Korrespondenz" enthält folgende Betrachtungen über die allgemeine po litische Lage Europa»: „Der Kampf zwischen Oester reich und Preußen dauert im Stillen, aber eifrig fort. Diese letztere Macht hat eine solche Stellung eingenom men, daß fie auf ihre Vergrößerung-Pläne nicht verzichten kann, ohne ihren Einfluß »ach außen und ihre Ruhr nach innen zu gefährden. Die Eisrrsichteleten im preu ßischen Cabinet, die heftigsten Erörterungen selbst von Detailfragen, beweisen die für Herrn Bi»marck bestehend« Nothwendtgkeit, vorwärt» zu schreiten, um die von ihm seinen Mitbürgern auferlegte Regierung-weise aufrecht zu erhalten; rr kann fie nur befriedigen, indem rr ihnen militärischen Ruhm und Eroberungen bietet. Belgien- Loo- erheischt daher nothwendig Aufmerksamkeit, denn Herr v. Bt-marck wird die Annexion nicht durchführen, ohne Aufopferung einiger Grundsätze. GleichgewichtS- gründ« stellen sich zur rechten Zett ein für Diejenigen, die sie brauchen, um ihren Ehrgeiz zu rechtfertigen, und wenn Preußen sich im Westen Europa- «»»breitet, Frank reich wird sich durch seine Grenzen nicht zurüähalten lassen, ihm entgegen zu gehen. Wie dem auch sei, die Rolle Rußland» ist bet diesem alle Welt beschäftigenden Ereigniß klar »orgezrichnet. E» wird nicht allein da» Recht verthetdigrn, ein solche» Unternehmen ist ihm in der Vergangenheit zu schlecht gelungen, um e» noch ein mal zu wiederholen, und übrigen- sieht e» sich dazu heute außer Stande. E» wird sich daher so lange auf Vor stellungen beschränken, bi» der Augenblick gekommen, wo seine Interessen im Spiele find — wa» nur dann geschehen kann, wenn die Verwickelungen ganz Europa umfassen. Welcher Art diese auch sein mögen, man kann versichert sein, Rußland zu jedem Opfer bereit zu finden, um seine Rechte zu vrrtheidigen." bei deinem Leisten!"" — Aur Trtchtneufrage ist zu bemerken, daß eia« neue Versammlung der Schlichter- tnaung mit strengem Ernste Alle», wa» bisher über Tri chinen hin und her verhandelt wurde, reiflich erwog und zu einem praktischen Resultate gelangte. Die Frage, ob säuuntltche hier geschlachtete Schweine durch Sachverstän dig« mikroskopisch untersucht werden sollten, wurde von den Anweseiüen mit ungefähr 200 gegen 0 Stimmen bejaht. Ferner «tschied sich die Bersananlung einstimmig dahin, daß der Vorstand der Innung auf den 28. De- cembrr eine Gewerk-versammluug anberanme und dazu auch MagistratSdeputirte rtnladen möge, um einen In« nuag-beschluß herbetzuführen, nach welchem gegen die Schlächter, welch« nicht untersuchen lassen wollen, selten der Innung zwang-weise vorgrgangen werden könne. Ja der Debatte selbst sprach sich auch sehr lebhaft der Wunsch au-, die Gemeinschaftlichkeit der Interessen auch dadurch zu bethättgrn, daß den Schlächtern, welch« ein trichinen kranke» Schwein kaufen und zur Anzeige bringen, der Werth de» Thtere» ersetzt und außerdem eine Prämie gezahlt werd«. — Au» Torgau wird gemeldet, daß durch Beschluß dr» kgl. Etaat-mintsterium» vom 16. September d. I. da» Urthril de» Dt-ctplinarhofe» vom 1. April 1865, durch welche» der Prorrctor de» dortigen Gymnasium», der Professor Vr. Arndt, wegen seiner Weigerung, au» dem Nationalvrrein aulzutrrten, mit Dienstentlassung bestraft wurde, lediglich bestätigt ist. — Die auf den Professor vr. Heyne in Weimar gefallene Wahl zu« Direktor de» Gymnastium» in Anclam ist vom König nicht bestätigt. E» soll höherer Anordnung zufolge eine andere Wahl getroffen werden. München, 24. December. (B. Bl.) Diesen Morgen wurde (wie bereit» durch ein Ertrablatt de» „ Drr»dner Journal»" dem größten Theile unsrer Leser bekannt wurde) Ihre königl. Hoheit di« Frau Herzogin Sophie, Gemahlin de» Herzog- Karl Theodor in Bayern, von einer Prinzessin glücklich entbunden; fast glrichzeittg meldet eine telegraphische Depesche die Entbindung der Erzherzogin Marie Thrresie, der Gemahlin de» Herzog- Philipp von Württemberg, von Zwillingen, einem Mädchen und einem Knaben. — Ihre Majestät die Königin von Sachsen ist am 22. d. Nachmittag» 1 Uhr hier ringetroffen und im Palat» Sr. königl. Hoheit de» Herzog» Mar abgrstiegen. — Diesen Vormittag ist Graf ».Hompesch aus seinen Gesandtschasttposten am königl. italienischen Hofe nach Florenz abgerrtst. — Die officiöse „Bayer. Ztg." veröffentlicht eine Verthridigung de» viel fach angegriffenen Eabtnet-seeretartat», für dessen Unentbehrlichkeit nach den verschiedensten Richtungen hin da» officiöse Blatt den Nachweis zu führen versucht. Die Furcht vor dem inconstitutionrllen Einfluß de- Cabinet» srt -rundlo». „Da» bayersche Volk möge da» beruhigend« Vertrauen fassen, daß seine Geschicke von einem selbst ständigen Willen geleitet werden, der ungebührlichen Ein flüssen keinen Spielraum gewährt." Jene Besorgnisse vergäßen ferner den durchgreifenden Umstand, daß die Minister verantwortlich seien und daß die königlichen Entschließungen unter ihrer Gegenzeichnung zum Vollzüge gelangen. Sticht gegen die Kanzlei dr» König», welch« die Entschließungen an die Minister expedire, sondern gegen die Minister, welche fie vollziehen, seien als» die Vor würfe »der Anklagen zu richten, zu welchen irgend eine Regierung-Handlung Grund oder Vorwand gebe. Wenn solche inconstitutionelle Einflüsse, wi« fie behauptet wer den, wirklich beständen oder versucht würden, so würde Niemand dadurch beschwert oder gehemmt werden, al» die Minister, und deren Sache wäre r», sich derselben zu er wehren. Jene Klagen enthielten also eigentlich die An nahme, daß die Minister ihre bessere Uebrrzeugung den Rathschlägen der königl. Kanzlei unterordnen, und eine solche Annahme müsse, so lange fie nicht auf thatsächltch« Beweise gestützt werde, al» eine grundlose Verdächtigung zurückgewtesen werden. Schließlich wird in Betreff de» Hauptbeschwerdepunkte», welcher bekanntlich da» Anstrl- lung-wesen betrifft, die bestimmte Versicherung gegeben, daß der König hierin seit dem Regierungsantritte den Ministern die Initiative überlassen habe, und daß die Beanstandung eine» Personalantrage» nur al» ganz ver einzelte Au»nahme vorgekommen sei. Schließlich heißt e»: „Wir schließen unsre Betrachtung tu der Hoffnung, bet allen ruhig und besonnen Urthrilrnden die etwa vorhan denen Besorguiffr wegen de» angeblichen inconstttuttonellen Einflüsse» de» sogenannten Eabinrt» beseitigt zu haben. Für jene leidenschaftlich erregten Kreise, welche in stet unziemlicherer Weise Sturm lausen unverkennbar viel mehr gegen Persönlichkeiten al» gegen die Einrichtungen, haben wir nicht schreiben wollen. Diese werden sich Grün den nicht fügen, sondern nur der Erfolglosigkeit ihrer Angriffe, die wir denselben mit Sicherheit in Aussicht stellen können." Münch««, 25. December. (N. C.) Der auf heute Vormittag anberaumt gewesene öffentliche Kirchgang de» König» in Begleitung de» großen Eottöge» ist wegen de» Unwohlsein» Sr. Majestät unterblieben. — Die Frau Herzogin Sophie und die neugeborne Prin zessin befinden sich nach dem heutigen Büllettn vollkom men wohl; die feierliche Taufe der Letzter« wird morgen Mittag im Herzog-Mar-Palast in Gegenwart der könig lichen Familie stattfinden. Taufpathinnen sind Ihre Ma jestät die Königin-Mutter und Ihre Majestät die Köni gin von Sachsen. Schwerin, 22. December. In Betreff der Unter suchung wegen der tumultuartschen Auftritte, de» Ungehor sam» und der Widersetzlichkeit von 21 Tagelöhnern in Prit zier gegen den Gut-Herrn und da» Patrimonialgericht mel det die „M. Z." au» Bützow, daß die Leute vom Ert- minalcollegium in der Hauptsache und auch von den Ko- > sten rein frei gesprochen worden sind, wonach thnea also Haft-, Derthcidigung»- und Reisekosten au» der Cri« minalkaffe ersetzt werden. Wiesbaden, 22. December. (F. I.) Die Casino gesellschaft hat in der gestrigen Versammlung den in folge der Affaire Siebert-Vogler von dem Offiztrrcorp» gestellten Antrag auf Ausschluß dr» Abg. Procurator vr. Siebert verworfen. Bon 330 Stimmberechtigten wa ren 202 Personen erschienen. Davon stimmten für deu Ausschluß 99 (worunter etwa 80 Offiziere und Militär- Pensionäre). Man vermuthet, daß die Offizier« nunmehr sämmtltch au» der Eastuogeftllschast auStreten und rin besondere» Mtlttärcafino bilden würden. Ortmold, 23. December. (Wes.-Z.) Eben wurde die Vorlage der Regierung wegen der westfälisch-holländischen Eisenbahn »o« Landtage einstimmig abgelrhnt, dagegen ein Vermtttrluug-vorschlag augeuommen, der sich unaus führbar erweis«» »wird, insofern dft Geldmittel für die Zweigbahnen Lage »Laug» und Lage-Herford vermittelst einer PriorttätSanleth« beschafft werden sollen, wozu die Einwilligung der übrigen Aktionäre erforderlich sein wird. Auch selbst dies« Bedingung ist an die Bewilligung einer sich nicht getäuscht hat. 3. Januar »erlagt Frankfurt, lieber ^ie BuildeStägSsttzuag von» 21. December lautet die officielle Mtttheilung: Der Bun desversammlung wurden die Vollmachten deS nm eintre- teaden k. württernberaschen Buad«Stag»gesaudtra Staat»- Minister» Frhrn. v. Linden vorgelegt und von derselben al» richtig anerkannt. Eben so nahm sie Kenntntß von einem Abschied»schreib«a de» abberufeven k. Württemberg- schen Gesandten, Staat-rath» v. Reinhard, und geneh migte dm Entwurf einer entsprechenden Erwiderung. Bon dem Militärausschüsse wurden Vorträge erstattet, welch« sich auf die Jahre-rechnungen der Buude-festung Ul« von 1862 und der Bunde-ftstung Rastatt von 1863, auf di« Reserven für die Proviantfonds der Bunde»- festuagrn und auf da» ArbettSloeal der BundeSltqutda» tion»coamnsfion bezogen. Der Witwe eine» frühem Bun- deSkanzleipedrll» ward eine Unterstützung bewilligt und einem frühem Marineregistrator di« seither gewährte Bei hilft auf weitere drei Jahre zuerkannt. Breme», 23. December. Der „Elbrrf. Ztg." schreibt man von hier: Endlich ist der Zollvertrag zwischen Bremen und dem Zollverein defintttv abgeschlossen worden, vor einige» Tagen warm die Eommiffare der betreffenden Regierungen hier in» „Lindenhof" zu einer Echlußcoaferenz versammelt; von Oldenburg Oberzollrath Meyer, von Hannover Oberzollrath Lammann, von Preu ßen Oberfinanzrath Henny, von Kurhrffen geh. Ober- finanzrath Kramer, von Bremm die Senatoren Duckvttz, Kottmeirr und Grave. Die früher sehr lebhaft dt»cuttrte Frage über die Zollgrenze zwischen Bremen und Hannover ist den Unterhandlungen zwischen beiden Staaten über lassen worden. Der „Wes.-Ztg." zufolge wurde der Bür gerschaft gestern schon eine vertrauliche Mtttheilung über den Vertrag gemacht. Pari-, 23. December. (K. Z.) Die heutige Note im „Moniteur", welche da» Auftreten der Polizeidtever, die gestern den Studenten ihre LegitimattonSkarten entrissen, indirekt gut heißt und anordnrt, daß Allen, die sich an den Kundgebungen betheiltgm, ihre Karten weggenommen werden sollen, hat dir Aufregung im Quar tier-Latin und auch in Pari», wenn möglich, noch ver mehrt. In der Rechtsschule kamen die Anordnungen der Montteumote bereit» heute in Anwendung. Am Ein gänge derselben mußten all« Studenten, die sich in di« Hörsäle begeben wollten, ihre Karten vorzeigen; an den Thürev der Hörsäle selbst empfing sie ein von Polizei dienern umgebener UniverfitätSbramter, der ihnen ihre Karten ebenfalls abvrrlangt«, worauf er die Frage an fie richtete, ob fie kämen, um zu protrsttren oder die Vor lesung avzuhören. Denen, welch« protrsttren wollten, gab er die Karte nicht mehr zurück, wie» fie weg und ließ nur Die zu, welche di« Erklärung abgaben, daß fie dem Professor zuhörm wollten. Al» ma» nun sah, daß die Karten nicht zurückgegeben wurden, zog eine große Anzahl Studenten ab, ohne dem UniverfltätSbeamtm ihre Kartm anvertraut zu habe«. Mehrere Professoren der RechtSschule hattm sich krank gemeldet und waren nicht erschienen. Ortolan und Colmet d'Aage hielten Vor träge; in jeder Vorlesung waren aber höchsten» 20 Stu denten anwrsmd. In der medictnischen Schule ging e» sehr ruhig zu. Man hatte dieselbe nämlich geschlossen und ungefähr 100 Agmten auf dem freien Platze vor derselben aufgestellt. Di« Vorlesungen find infolge de» Weihnacht»feste», wie auch durch Anschlagzettel an dm UniverfitätSgebäudrn kund gegeben wird, für 4 Tage ge schloffen und beginnen erst wieder nächsten Donnerstag. In Pari« ist fast überall von den Studentenunruhen dir Red«, obwohl die Journale nicht viel von diesen Angelegenheiten berichten, die, da e» ungefähr 8000 bi» 10,000 Studenten in Pari» gtebt, fast eben so viele Familien interesfiren- — Die Stadt Pari» hat eine freie Bewerbung zum Entwarft einer Denkmünze über dm Besuch de» Kai ser» und der Kaiserin in den Cholerahospitälern von 1865 ausgeschrieben. — Die „France" meldet, daß der Prinz Napoleon bet dem NmjahrSempfange in den Tuilrnen erscheinen werde, und daß e» nicht minder ge wiß zu sei» scheine, S:. kats. Hoheit werd: alsbald da» Präsidium der Commission für die Ausstellung von 1867 übernehmen. — Die Schilderungen von der algte« rischen Reise de» Kaiser» Napoleon im Mat diese» Jahre» find jetzt, wie der „Moniteur" anzeigt, mit Illustrationen bei Plon in einer ausführlicher« Bear beitung al» „Voxagv so Xlgörio 6« »> Nojoolt klopo- iöon Ill„ por ». klorion kkaroo», illootrö por X. vorjoa" erschienen. — Die „Patrie" enthält folgend« officiöse Mtttheilung: Prtvatbrtefe au» New-Bork vom 8. d. melden un», daß der franzöfische Gesandte in Washington ein» lange Conftrenz mit Herrn Seward über die letz ten Vorfälle an dm Ufern de» Rio-Grande hatte. Herr Seward, so sagt man, hat versprochen, daß Ge neral Weitzel vom Krir-Sminister den Befehl erhalten werd«, die Wiederholung solcher Thatsachen zu verhindern. — Wie etn Telegramm der „Patrie" au» Glasgow vom 20. d. meldrt, ist daselbst da» Postschtff „Ville d« Part»" von Herrn Napier u. Sohn für Rechnung der „tranSatlanttschcn Compagnie" in Pari» gebaut und für die Linie Havre-New-Pork bestimmt, glücklich vom Sta pel gelaufen. Der„Peretre", welchrr, auf demselben Werste gebaut, am 4. November abgelaufm war, hat bereit» seine Maschine von 1300 Pfrrvekraft vollständig an Bord ausgestellt und wird -egen End« Januar seine Probe fahrt machen. Die Gründung und Unterstützung dieser mehr und mehr aufblühenden direetrn Schiffsver bindung Frankreich» mit Amerika gehört gewiß zu dm bedeutendsten und folgenreichsten Verdiensten der Napoleon'fchm Regierung. Vesser al» der i. Napoleon erkennt der Ul., wo England sterblich ist. * PariS, 24. December. Der heutige „Moniteur" publtctrt den Bericht de» Finanzminister», Herrn Fould, an dm Kaiser über die Finanzlage. Der Rapport ist vom 20. d. Mt». datirt, beschäftigt sich zunächst mit dem abgeschlossenen Finanzjahr 1864, welch«» etn Defi cit von ea. 50 Millionen aufweist, und geht al-daan zu dem Budget von 1865 über. Wal da- Budget von 1865 anbetrifft, so kann der nach dem recttsttattv« «udatt diese« Jahrgang» vorgesehen« Uebrrschuß von 7^12,00» Frc«. sich um Einige» vermtndern. E» »trd «tmlich von dem Martncmüüßerium noch ei» Supplementär- credit von 4 Millionen etwa nachbtgehri, und außerdem hat sich auch bei der Realtfirung der mrrltmnschcn Renten ein gewmer Verlust ergeben, der «es «,»42,000 Frc«. anaeschlaam wird. Dessenungeachtet bat Hr. Fould Hoffnung, da, sich «u»gabm und Einnahmen dr» Budget« von 1866 glrichstrllrn werden. Was Red«, und al» er dm „Ich hoffe, daß, bevor gefangen fitzen werden, laut Telegramm der „Times", der Angeklagte O'Cal- laghau Holme» O'Reardon von der Jury freigesprochen Word«. Er war früher Kapitän in der nordamertkani- schm Armee und hat al» Feldwebel im englischen 10. Hu- sarmregimmt dm Krimkrieg »itgemacht. Die Zeugen wußten von ihm nur zu bekund«, daß rr Vchießunter- richt gegpbea und eiumal gesagt hab«, er werd« mit 200,000 Ämtern von Amerika herüberkouuurn. — Die der Fälschung russischer Banknoten angeklagten Russen und Pol« find schuldig gesprochen und verur- theill Word«; und zwar Holchoster al» der Hauptschul dige zu 12, veren» zu 7, Davis zu 5 Jahren, Silber- »an, eia noch junger Manu, und Beyer, der seine Schuld . don Belang zur Vollendung begonnener Untnnrhmun- Versammlung zu beruft» hab«, um dies« vlfthlnß z» " Anfügung Sellen, «ne UederstiRdM rrctisicativen '"UL". WL ausführbar, die Nächste Arknnft wird «O lehr«, ob fie Wcativ« Budget für 1862 betrug nämlich 231^57,53» Frc«., ^dasjenige für 1863 die Summe vo» 221^78,«3 Frc«., da« für ,-486« nur lZ»,070,321 Frc«. uud da« für 18« dir Summe von 82,843,112 Fr. Da« rrctificativ« Budget für 1866 wird noch geringer sein, da der Krieg«, und Mariuemimster bereit» Erspar nisse in der Höhe von 11 Millionen angemrldet haben. — Da ordentliche Budget sÜr 1867 erhält durch verschiedene Verän derungen einen brsondrrn Charakter. Die hauptfachULne dersel ben dezieht sich aus dir Einnahme und vcraudgabuna de« Amor- tisatiantfond«, svwte auf die Umgestaltung überhaupt dieser Ein richtung. Der Amortisativntsond belief sich l8« ans 184 Millio nen und würde 1866 aus IS2 Millionen gestiegen sein, wenn nicht in der vergangenen Session die Kammer, aus Antrag der Regierung, 6d Mlllwne» davon annullirt hätte, so daß er für I8V6 nur noch 127 Millionen beträgt. .Obgleich nun aber', spricht Herr Fould, .seit mehrer» Jahren die Staat-bedürfnisjr l nicht gestatteten, einen Lheil diese» Fond« auf Ablösung der öffentlichen Schuld zu verwenden, so wurde doch immer in Ge- , mLßheit de» Gesetze» die Summe, welche zu diesem Zwecke be stimmt war, im Au«gabrbudget anigesührt Auf der andern " Seite aber wurde sie auch in« Einnahmebudget ausgenommen > und 1866 aus da« ordentliche und außerordentliche Budget in , folgendem Berhältniß verlhellt: 32 Millionen verblieben zur , Herstellung de« Gleichgewicht« brm ordentlichen und VS Millio nen zur Berau«gabung für öffentliche Arbeiten dem äußerer- deutlichen Budget. Da» iStaat-budget schwoll aus diese Weise um eine beträchtliche Summe an, und anstatt zur Befestigung de« Kredit« zu dienen, verlieh die «mortisation, dir nur den, Namen nach, nicht aber in der Wirklichkeit vorhanden war, unsrer Finanzlage nur einm salschrn Anschein. Man hatte seit langer Zeit erkannt, wie vortherlhast die Abschaffung eine» so verwickelten Zustande« sein würde. Doch war e« nicht gerathen, dieselbe vor dem Etntrrteu zweier Bedingungen vorzunehmen: die erste bestand darin, daß wir nicht «ehr nöthia hätten, zur Bestreitung unsrer ordentlichen Lu«g»bm Anleihen bei dem Amorttsanon»fond zu machen; die zwrrte, daß wir gewisse Hilss mittel aus die Reorganisation dieser Einrichtung aus neuer Grund lage verwenden könnten. Dank den in verschiedenen Minifterial- abthrilungen vorgenommrnen Verminderungen werden diese bei den Bedingungen im Jahre 1867 sich erfüllen. In dieser Laae hat der Kaiser mir den Befehl gearben, einen neum Reorgam- s»tion«plan sür die Amoüisationlkaffe auözuarbeiten. Nach die sem gegenwärtig dem Staattrath unterbreiteten Plane wird die Amortisatton-kasse verschiedene temporäre Ausgaben, die allmäh lich abnehmen und zuletzt verschwinden werden, zu leisten haben, während ihr dafür ihrer Natur nach stet« steigende Einkünfte zu gewiesen werden sollen. Au» der Bilanz der Lasten und Hilfs mittel ergicbt sich ein Uebrrschuß von 18 Mill, etwa, der, ohne da» Gleichgewicht zu stören, dem ordentlichen Budget entzogen werden kann. Zu diesem jährlich wachsenden Einkommen "" noch andere Sicherheiten und Hilf-mittel hinzu, welche der tisationskasse gestatten werden, vom ersten Jahre an schon an 3V Mill. Frc«. aus Rückkauf der Schuld zu verwenden. Ich hätte nicht über die besagte Summe zu Gunsten der Amortisation»- kaffe verfügen können, wenn nicht in den verschiedenen Zweigen der Verwaltungen Reduktionen der Autgaben zu bewerkstelligen wären, die sich zusammen aus ungefähr »0 Millionen erheben, aber infolgt unabweisbarer Forderungen in andern Dienstzwei- gen sich in der Wirklichkeit auf 26,Suv,0vv Franc» belaufen.' Herr Fould führt nun diese Ersparnisse einzeln aus und geht als dann aus da« außerordentliche Budget sür 1867 über, dessen Hauptelement von den V0 Mill. Uebrrschuß dr» ordentlichen Bud get» gebildet wird. Dmu kommen noch 2S Mill, jährlicher Ent- schLdigung»geldkr au» Mexico, 16,666,6« Frc». al» zweite Ein zahlung der algierischrn Gesellschaft und endlich noch anderwei tige Erträgnisse von zusammen 4,330,000 Frc»., »der zusammen 13S,VS6,«S Frc«. Dir Au»qabrn werden nun angeschlagen aus 133,«6,201 Frc«-, also 16 Mill, weniger al» die außerordent lichen Autgaben von 1866. — Der letzte Theil de« Kould'schen Berichte« handelt von dek schwebenden Schuld. Dieselbe be trug am 1. Januar 18« die Summe von 808 Mill., heute be trägt sie 772 Mill., übersteigt also um 69 Mill, da« frühere De- couveri von 1804, da» 703 MUl. »»«machte. Di«4er tUrtrrfchied rührt davon her, daß die schwebende Schuld in Frankreich, in den Colonien und überall, wo französische Truvpm stehen, die Zahlungen für die laufenden Bedürfnisse zu übernehmen hat. Der Gesammlbetrag der au-gegebenen Schatzbon» am 1. Januar 1865 war 208 Mill, zu sehr mäßigem Zin», , den man der be friedigenden Lage der innern Angelegenheiten und dem Gedeihen unser« Handel« zu verdankm hat.' Der Finanzminister schließt seinen Bericht mit folgenden Worten: »Dank brr weisen und friedlichen Politik Sw. Majestät können wir daraus rechnen, daß wir unsre Hilftmtttel wachsen und unfern Wohlstand sich noch mehr entfalten sehen. Der Kaiser erhält so neue Ansprüche aus die Dankbarkeit dr« Lande«. — Der „Moniteur" zeigt an, daß infolge der inter nationale« Couferenz, in welcher Herr v. Parieu den Vorfitz führte, eine Münzconventton zwischen Frank reich, Belgien, Italien und der Schweiz am 23. Decem- ber unterzeichnet worden ist. — Die rrlegirten Stu denten find, der „K. Z." zufolge, für nächsten Diens tag vor den obersten Unterrichttrath geladen. Wie «r im Quartier-Latin heißt, wrrdeu sie dort nicht persönlich erscheinen, sondern sich darauf beschränken, demselben eine Denkschrift einzusenden. Die Aufregung im Quariicr- Latin dauert fort und ist sogar im Zunrhmen begriffen- — Der „Abend-Moniteur" meldet: Durch Beschluß vom 24. December 1865 ist Herr Faurie, Jnspector bei der Akademie von Part», vom Minister de» öffentlichen Un terricht» zur Verwaltung der medictnischen Fakultät von Paris zur Ersetzung de» Hrn. Tardie« berufen worden, der seine Entlassung al» Deeau dieser Facultät ein gereicht hat und welche Entlassung angenommen wor den ist. Brüssel, 23 December. (K.A.) Der Senat hat sich heute auf HNbrsttmmte Zett vertagt, nachdem rr seine Tagesordnung durch Genehmigung der Budget» und de» Armeecontingent» für 1866 erschöpft hatte. Bei Gele genheit de» Justizbudgct» gab der erste vicepräfldent, Herr d'Omaliu» d'Halloy, im Namen der Rechten die Erklärung ab, daß dieselbe unter den gegenwärtigen Um ständen keine politische Debatte erLsfnen wolle und des halb au» rein administrativen Rücksichten eia bejahende» Votum abgeben werde. — Der König hat seinem Sohne und Nachfolger, der bisher den Namen Graf v. Henne gau führte, den al» nunmehrigem Thronerben ihm gebührenden Titel al» Herzog v. Brabant erthetlt. ÄAdou, 22. December. (E. E.) Da» Handel-amt hat eine Untersuchung über die Umstände aageordnet, welche den Zusammenstoß d«S Postdampfer» „Sam- phire" und der amerikanischen Barke „Fanny Buck" herbeigeführt hitbeu. — Gestern ist in Cork, wie der „Time»" trlegraphtrt wird, der Angeklagte Eharle» Un- derwood O'Convell zu zehn Jahren Zwangsarbeit ver- urtheilt worden. Er hielt eine sehr leidenschaftliche Spruch vernommen, erklärte er: zehn Jahre vergehen, ander« Leute <U» vir." Heute ist in Cork, der Angeklagte O'Cal-
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