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Dresdner Journal : 13.10.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186510137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18651013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18651013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1865
-
Monat
1865-10
- Tag 1865-10-13
-
Monat
1865-10
-
Jahr
1865
- Titel
- Dresdner Journal : 13.10.1865
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aalen, und wo« noch mehr ist, von der landwirthschast- lichen Gesellschaft gciheilt. Diese» letztere Institut be» rettet jetzt ein bezügliche» Memorandum vor, worin eines- thetls die möglich« Gefahr einer Hungersnoth genau dar gestellt wird und andererseits die Mittel zur bestmöglichen Abhilfe angegeben werden. Auch der Landesausschuß nimmt sich dieser Angelegenheit warm an und wird näch» stens zur Berathung der Mittel zusamwentrrtrn, welche dem Landtage zur Linderung des Nothstandr» der betrof fenen Laudrstheile zur Annahme zu empfehlen wären. Wie ich aus guter Quelle erfahren, ist sowohl die lavd- wirthschaftlichr Gesellschaft al« auch der Landesausschuß der Ansicht, daß da- Unglück nicht mit gewöhnlichen Mitteln zu heben oder zu lindern sei, da da- Land viel zu arm ist, um au-giebige Hilfe leisten zu können. Prsth, 10. Octobrr. (W. Bl) Heute Bormittag 10 Uhr wurde die Generalversammlung der Pesther Comitatsrepräsrntanz eröffnet. Dieselbe war so zahlreich besucht, daß der ComitatSsaal zu klein wurde. Der ObergespanSstellvertreter Kappy eröffnete die Versamm lung mit einer kurzen Rede, worauf Nyary das Wort zu einem Protest ergreift, in welchem u. A. die Hoffnung ausgesprochen wird, der Landtag werde zuerst dieComi- tatr restttuiren. Die Versammlung nimmt den Protest zur Einschaltung an. Kubinyi spricht nach der Verlesung des Einberufungsschreibens für ern verantwortliche» Mi nisterium Es wird zur Eintheilung der Bezirk« und zur Wahl des CentralauSschuffrS grschrittrn. Di« Sitz ung dauert fort. — In der gestern Vormittag abgehal- trnen Generalversammlung d«S Osner städtischen Re« präsentantenkörper» wurde der EentralauSschuß für die ReichStagswahlen constituirt und zugleich beschlossen, Er. Majestät durch eine eigene Deputation eine Dankadresse zu überreichen und in dieser auch die Bitte auszusprechcn, daß Se. Majestät geruhen möge, in Zukunft einen Theil des Jahres in Ofen, als der Landeshauptstadt, zu ver weilen. ll Berlin, 11. October. In einem Artikel „Da» Gutachten drS Krvnsyndikat» in der schleSwtg» holstrtnschenAngrlegenheit" sagt die officielle„Pro- vinzialcorrespondenz": .Nach der Ueberzeugung des KronsyndikalS ist die rechtliche Stellung von Preußen und Oesterreich in Gemäßheit des Frie densschlusses vom 30. Ocloder t804 von durchgreifender und ent scheidender Bedeutung gegenüber allen andern Fragen. Das Gut achten kommt zu dem Schlüsse: .Daß das Thronsolgegesetz sür die dänische Monarchie vom 31. Juli 18Ü3, nach welchem die Thron folge rn der Gesammtheil der unter dem Scepter deS Königs ver einigten Länder dem damaligen Prinzen Christian von Schles- wig-Holstein-Lvnderducg-GlückSburg, jetzigem König Christa» 1L. von Dänemark übertragen wurde, die Erbfolge den drei Lan den gegenüber in rechtSgrlliger Weise geregelt hat, daß ferner durch den Frreden vom 30. Ocloder 1804 König Christian IX. die ihm gebührenden Rechte an den drei Herzogthumern auf die Krone« Preußen und Oesterreich übertragen Hal und daß die beiden verbündeten Mächte der der Verfügung über die Herzvgthümer nicht verpflichtet find, anderweite Erbansprüche anzuerkennen.' AuS diesen Beschlüssen folgt, daß er aus eine Erörterung der früher bestandenen Erbrechte an und für sich gar nicht mehr an kommt. Dem Befehle Sr. Majestät deS Königs entsprechend ist jedoch von dem Krvnsyndikat auch hierauf eirrgegangen worden. Bordehältlich ausführlicherer Mrtiheilungen über diese Untersu chungen ist einstweilen hervorzuheben, daß das Krvnsyndikat in Bezug aus dir Augustenburgschen Ansprüche zu folgenden rechtlichen Ueberzeugungen gelangt «st: daß der Herzog Christian August von Augustenburg (der Vater) durch den zwischen der dä nischen Krone und ihm (für sich und seine Erden) geschlossenen VerzichlleiftungSverlrag vom 30. December 1852 hinsichtlich der Nachfolge in die beiden Herzoglhümer hinter König Christian IX. und dessen männliche Nachkommen zurüekgetreten rst; — daß der Erbprinz Friedrich von Augustenburg selbstverständlich das ruhende Erbrecht seine» Vater» nicht an dessen Statt au»üben kann; — daß derselbe endlich auch nach dem Ableben seine» Vater» ein be vorzugte» SuccessionSrecht in die Hcrzogthümer nicht in Anspruch zu nehmen hat." (ES Wird die Veröffentlichung des Gutachtens der Kron« spndtci, welche- bisher geheim gehalten wurde, abzuwar- ten sein, um die Gründe würdigen zu können, welche dazu geführt haben, den von fast allen dcutschen Fakul täten, den deutschen Regierungen mit Inbegriff der preu ßischen Regierung und dcm deutschen Rationalgeiste mit seltener Einmüthtgkeit al- recht-unverbindlich zurückgewir- senen Londoner V.rtrag jetzt wieder al» rechtSgiltig anzu sehen. ES wird auch nicht ohne Bedeutung sein, zu erfahren, mit welcher Stimmenzahl die obigen Beschlüsse gefaßt wurden und welche Herren dafür, welche dagegen gestimmt haben.) Die ministerielle „Provinztalcorrespon- denz" schrelbt ferner: .Der Ministerpräsident Gras Brtmarck, welcher sich mit feiner Familie nach kurzem Aufenthalte in Pari» in da» Seebad Biarritz begeben hat, ist dort bald nach seiner Ankunft und seit dem mehrfach von dem Kaiser Napoleon empfangen worden. Die ehrenvolle und herzliche Aufnahme, welche ihm zu Theil gewor den, und die offene Aussprache de» Kaisers über die wichtigsten Interessen der preußischen Politik geben eine neue Bürgschaft für die unveränderte Fortoauer der erfreulichen Beziehungen, welche zwischen den beiden Regierungen seit langer Zeit bestehen und welchen eS wesenllich mrt zu danken ist, daß die schleSwig-holstein- sche Frage ihrer Lösung im deutsch-nationalen Sinn« ebenso wie in Uedereinstimmung mit den Interessen Preußen» entgegen ge führt werden konnte, ohne eine europäische Verwickelung zu ver anlassen. C» ist außer Zweifel, daß der Kaiser seine ebenso be sonnene, wie ehrenhafte und uneigennützige Politik, für welche ihm Deutschland und Europa Dank wissen, auch seiner zu dr ¬ aus BoUftänVlgkett, trotz alles aus Vicjelbcn verw-nkulrn Sammlerfieißes, zu wünschen übrig; bie besten Special biographien stirb thcils immer noch unvollständig, theil« nicht allenthalben zu erlangen; unsre EonveisationSlcrika und Universal-Encyklopädien aber sind nicht bloS sehr lückenhaft, sondern nicht selten auch unzuverläsfig, und gar häufig begegnen wir in ihnen ausfallenden Wider sprüchen in Bezug auf die nothwendigsten Daten deS Geburt»- oder Todestaz» rr. hervorragender Persönlich keiten Eine gedrängte, übersichtliche und zuverlässige Zusam menstellung aller biographischen Notizen, die in den zu ganzen Bibliotheken angcschwollenen historisch - gcnealogt- scheu Handbüchern, den biographischen Sammelwerken aller Zetten und Länder verzeichnet sind, ist daher «in Unternehmen, welche» von den Gelehrten aller Fächer der Wissenschaft mit ungrtheilter Freud« begrüßt werden muß, freilich auch ein Unternehmen, dessen Vollendung echt deutschen Sammlerfieiß, deutsche Genauigkeit, deutsche Unermüdlichkeit erheischt. Wir würden unfern Lesern etwa- Bekannte- sagen, wenn wir mittheilen wollten, daß der im Gebiete der Bibliographie und Biographie bereits in weitesten Kreisen geschätzte Schriftsteller Ed. Maria Oettinger seit 20 Jahren einen: Sammelwerke seine Thätigkeit gewid met hat, wclches den oben bezeichneten Erfordernissen ent sprechen und unter dcm Titel: „Datrn'lLrrikon" eine Million biographisch genealogisch historischer Angaben über Leben und Laufbahn von hunderttausend geschichtlichen Persönlichkeiten aller Zetten und Nationen enthalten soll. Wir würden ferner etwas Bekanntes sagen, wenn wir erwähnen wollten, daß der Verfasser der „Sidttograpki« diogropkiq»» »niraraatt« ", der „Arvbir— kistoriqo»»", des ,^)ir»i»a»»ir, st« ststri»««" rc. durch seine bisherigen Ar weiten sich bereits als der Mann bewährt hat, der vor wahren entschlassen ist. Der preußisch« Ministerpräsident gedenkt bi« Ende diese» Monat» in dem sranzbstschrn Bade zu verweilen.' (Es war vvrauszusehen, daß die Berliner Offietvsen aus der Reise tze» Grasen Bismarck nach Biarritz Ca pital für die preußische Politik in den Herzogthümern schlagen würden. Wir find gefaßt, daß diejenigen Zri- tungsstimmen, welche bisher über die unberufene Ein mischung Frankreichs in dir deutschen Angelegenheiten so viel zu sagen wußten, uns nun nächstens über dir Bedeutung und di« Nützlichkeit der Stellung Frankreichs zu Deutsch land belehren werden. Man wird übrigen» wohl thun, die in dem obigen Artikel enthaltenen Andeutungen, als ob Preußen sich von dieser Sette her Zustimmung zu einer AnnerionSpolitik gesichert hätte, vorläufig al» eine blose Taktik zu betrachten, welche dazu dienen soll, morali schen Druck auf dir Herzogthümrr auszuübrn und deren Widerstandskraft zu untergraben. Dasselbe wird in ofst» ciösrn Correspondrnzen von Berlin auS jetzt gegen die Mittrlstaaten versucht, indem offen ausgesprochen wird, Graf Bismarck wrrde sich an deren Widerspruch nicht keh ren, ja, wenn nöthig, ihnen mit den Waffen entgegrntre- trn. Es mag genügen, den Officivsen in Berlin zu ver» sichern, daß diese Taktik die beabsichtigte Wirkung nicht hat.) Urber die Kieler Garnison sagt dir „Provin- zialcorrefpondenz": .Die Besatzung-Verhältnisse in Kiel, wo aus Grund der Ga- sierner Convention außer den österreichischen Truppen auch preu ßische Marinetruppen garnisoniren, find durch «ine besondere Urber- einkunst zwischen der preußischen und österreichischen Regierung geregelt worden. Die Stadt Kiel ist hiernach in zwei Bezrrke ge- lheilt und der östliche Ouartierbezirk den preußischen Marrnetrup- pen, der westliche den österreichischen Truppen zugewiesen.' — Der „St.-Anz." meldet an der Spitze de» nicht amtlichen ThetleS: „Am 28 September d. I. hat in St. Petersburg die Auswechselung der allerhöchsten Ratifika tionsurkunden deS unterm 22. August d. I. zwischen Preußen und Rußland abgeschloffenen neuen Post» Vertrags stattgefunden. Der Vertrag kommt anfangs» Januar k. I. zur Ausführung." — Der Abg. Harkort hat in der Frage des Ab- gevrdnrtentagrs und in Sachen Schleswig-Holsteins fol genden Brief geschrieben: .Die Erklärungen der Herren Twesten, Mommsen u. Kerst nLlhigen zum Reden, damit Schweigen nicht al» Zustimmung gedeutet werde! Ich war nicht in Gotha, bin kein Mitglied de» Nationalverein» und der Fortschrittspartei rrnd stehe außer Be ziehung zum 30er-Ausschuss«. Die Frankfurter Versammlung besuchte ich nicht, uni d.n nächsten Beschlüssen der preußischen Volksvertretung nicht vorzugreifen; ich erwarte, daß da» Hau» sich treu bleibt. Die politischen Wandlungen der genannten Her ren, welche die Klusl zwischen Bundesstaat und Annerion so leicht überspringen, zu beurtbeilen, überlasse rch dem Richterstuhle der deutschen öffentlichen Meinung Auch ich halte die Machtstellung meines nähern Vaterlandes so hoch, wie die Herren Twesten u. Gen., allein höher da» Recht. Kant sprach die scharfen Worte auS: „Wehe Dem, der eine andere Politik anerkennt, al- dieje nige, welche die RrchtSgesetze heilig hält/' Dem pflichte ich bei. Wer da» Selbstbestimmung-recht Anderer nicht achtet, untergräbt die eigene Freiheit. Nie werde ich der staatenverderblichen Lehre huldigen, daß Macht über Recht gehe, und sicherlich nicht dem Manne, der in frivoler Weise dieselbe autsprach Der Wahl spruch Welleslev'S: .Die höchste Rechtlichkeit ist die höchste Klugheit' scheint den Staatemännern der Gegenwart abhanden gekommen zu sein! Die Lohnschrriber mahne ich an die frühere Einverlei bung Hannover» und die schweren Folgen; Frankreich giedt, um doppelt mehr zu nehmen. Die Tage von Leipzig und Belle- AUiance stehen noch rm Schuldduche, nachdem mit Oesterreich und Rußland bereit» abgerechnet ist! Cäsar vergißt nicht und ver steht zu warten! Friedrich Harkort, Mitglied de» preußi schen Abgeordnetenhauses.' In Posen ist, wie der „Pos. Z." berichtet wird, an der Schweiz die Nachricht eingetroffen, daß der vom pol nischen Aufstande her bekannte Graf Edmund Tacza- nowSki, der vielgenannte Jnsurgentenchrf, nach mchr- wöchentltchcr schwerer Krankheit gestorben ist. München, 10. Oktober. (B. Z.) Die Zusam menrottungen haben gestern Abend sich in der Son- nenstraße und deren Umgegend erneuert, jedoch in gr- ringerm Maße; sie trugen, soviel zu unsrer Kenntniß kam, lediglich den Charaklrr eine» muthwilltgen, bubenhaften StraßenskandalS; ein Vorspiel dazu war cs, daß Nach mittag eine bübische Rott« die vor den Wirthschafts- buden auf der Festwiese befindlichen Fichtenbaumchrn auf einen Haufen zuiammenschleppte und diesen anzündete. DaS Feuer, wclches leicht den Buden gefährlich werden konnte, wurde durch einige schleunigst herbeigeholte Feuer spritzen bald gelöscht. — Gegenüber den vielfach verbreiteten übertriebenen Gerüchten über die Zahl der beim vor gestrigen Straßentumult Verwundeten können wir aus bcster Quelle rntttheilen, daß im Ganzen fünf Verwun- düngen amtlich zur Kenntniß gekommen sind. Vier der Verwundeten sind durch ihre Wunden jeder nicht über fünf Tage arbeitsunfähig; der Fünfte unterliegt dermalen noch der Elnwirkung, welche ein seiner Verwundung vorangegangener, sehr starker Genuß alkoholischer Ge tränke auf die Wunden nothwenbig üben muß. Kassel, 10. October. (Fr. I.) Schon vorgestern hat der Landtagscommiffar dem Präsidenten der Stände- versammlung eine Vorlage zur vorläufigen Kennt» nißnahmc mitartheilt, welche unter Bezugnahme auf die cinstrverlige Mrtthetlung an den ständischen Ausschuß den Schwierigkeiten seines Unternehmens nicht blo« nicht zurückschreckt, sondern ihnen auch gewachsen ist. Wir wollen unfern Lesern daher bloS die eine Thatsach« als eine vielleicht noch nicht bekannte mitiheilen: daß das Manuskript dieses kolossalen Sammelwerk-, welche» etwa ISO doppelspaltigc Quartbogrn auSsüllen dürfte, jetzt druckfertig vorltrgt, und knüpfen daran nur den Wunsch, daß die Veröffentlichung des W-rkeS mit demselben Eifer begonnen und fortgeführt, mit derselben Freudigkeit unterstützt werden möge, denen die ganze Arbeit ihren Ursprung verdankt. Wien hat abermals einen seiner bekannte»« Jour nalisten verloren. Am S. d starb daselbst Ferdinand Ritter v. Seyfried nach langen und schweren Leiden. Schon im Jahre 1849 einseitig gelähmt, war er seit 1859 unausgesetzt an das Krankenlager gefistelt. Vom Jahre 1844 bis 1862 war er Redactrur des „Wanderer." Zahl lose größere Theaterkritiken und kleine Bühacnnottzrn, aus seiner Feder hcrrührend, find im „Wanderer" hin terlegt. Einen Bruchihetl dieser seiner Wirksamkeit bildet eine im vorigen Jahr« erschienene „Rückschau auf das Thraterlebrn Wien»", die rr gleichsam al» letz:«» litera risches Vcrmächtniß ntederschrteb. s Die Ausstellung der Werke Rahl's im öster reichischen Kunstvereinr wurde, wir Wiener Blätter mel den, im Laufe des Monats September von 14,763 Per sonen besucht. Die genannte Ausstellung ist bis Ende Oktober verlängert worden. Noch wird berichtet, daß Th. Hansen für seinen verstorbenen Freund Rahl «in Grab denkmal i« griechischen Stile entworfen hat, das mit einem großen Fresko: „Rahl wird vom Todesengel in das Schattenreich hiaabgrführt" geschmückt werden soll- « Emanuel Getbel's neu« Tragödie „Sophontsbe" wird demnächst an di« Bühnen zur Versendung gelangen. den Ständen folgend« Provofition bezüglich de» kurfürst. lichen Ltibgehegrs Unterbreitet: „mit Vorbehalt aller dem kurfürstlichen Hofe nach der Vereinbarung über dir Hof dotation an dem Letbgrheg« zustrhenden Rechte der Ständevrrsammlung als einstweiliges Abkommen Stach» stehendes zu proponirru": 1) iusoweit das Pachtgeld für dir zufolge de« neuen Jagdgesetzes vom Jagdrrcht abgelösten Grundstücke für die künftig« Leidhrge die Summe von 6 Procrnt des Ablösungseapttals übersteigt, den Restbetrag aus der Staatskasse zuzulegen; 2) di« Kosten der Einfriedigung der Waldreviere, welchr an die Hofjagd grenzen, sowie die jährlichen Unterhalt»« s- kostea dieser Einfriedigungen au« der Staatskasse zu be streiten. Brmerkenswerth ist sodann aus der heutigen Sitzung eine Interpellation des Abg. Henckel, betreffend die Grenzen der Zuständigkeit de» Kurfürsten al» obersten Militärchess und des KriegSministers als verantwort lichen Vorstände- des Kriegsministeriums, tn-besondere hinsichtlich der Behandlung der zur Festungshaft von Civtlgrrichtcn verurthrilten Staatsgefangenen. Es hat diese Anfrage Bezug auf die Verbüßung der Festungs haft des Abg. Henckel selbst. Dessau, 10. Oktober. (L. Z.) Dir heute auSgegrbene Gesetzsammlung verordnet die Auflösung des Land- tag- und die Wahlen zum neuen Landtag für den sechsjährigen Zeitraum vom 13. November 1865 bi» da hin 1871 — Der Verein deutscher Gerber ist jetzt hier zusammen und brrälh wichtige, da» Handwerk und dir Interessen der Gerber betreffende Fragen. — Nach eingrgangener telegraphischer Depesche ist Prinzessin BathildiS von Lippe, geb. Prinzessin von Anhalt, den 8. Nachmittag» in Ratiborfitz von einem Prinzen glück lich entbunden worden. Rudolstadt, 8 October. (L. Z.) In der velflossenrn Nacht verschied nach kurzem Unwohlsein die Gemahlin des durchl. Prinzen Albert von Schwarzburg Rudolstadt, Prinzessin Auguste, geb. 1804, geborne Prinzessin von SolmS-BraunfelS. * Parit, 11- October. AuS Biarritz vom gest rigen Tage meldet der „Moniteur", daß Ihr« Majestäten der König und die Königin von Portugal Vormit tag» ^11 Uhr daselbst angekommen sind. Nach kurzer Erholung machten di-selben, vom Kaiser und der Kaise rin geleitet, einen Spaziergang und nahmen dann ein gemeinschaftliches Diner. Nachmittag» 1 Uhr begleiteten die französischen Majestäten ihre hohen Gäste, welche sich nach Paris begeben, zum Bahnhcfe. — (K Bl) Auf all n Punkten deS südlichen Frank reich- ist die Cholera im Abnehmen begriffen. In Marseille sind am 7. im Ganzen 38 Personen, worunter nur 10 an dcr Cholera gestorben, am 8. Octbr. 23, worunter 8 an der Cholera. Die Sammlungen sür die Nothleidenden in Marseille belaufen sich bereits auf die Summe von 103,126 Fr. Die Filialanstalt der fran zösischen Bank an diesem Platz hat 6000 Fr. gezeichnet. In Marseille ist der außerordentliche Dienst in zehn Apo theken, welche Tag und Nacht geöffnet waren, um un bemittelten Kranken unentgeltlich ärztliche Pflege und Arzneimittel zu spenden, eingestellt worden. London, 9. Oktober. (E. C ) Der HirauSgrber deS „Connaught Patriot" ist am Sonnabend nebst mehrer« andern Verhafteten nach bestandenem Vorverhör in da» Dubliner Gefängniß abgeführt worden, um mit den zahl reichen StrebenSgrn offen, die rr schon dort antraf, dem großen Frnierproceß entgrgenzuharren. — In Ktlle- shandra (Grafschaft Cavan in Ulster) sind zwei Männer verhaftet worden, welche, kürzlich aus Amerika zurück- gekehrt, die Angabe machten, daß sie al» Offiziere in der Armee der Vereinigten Staaten gedient hätten. Eine gute Summe Geldes, sowie der unvermeidliche srchsläu- figr Revolver und Munition wurden bet ihnen vorge» funden. Der Friedensrichter ließ sie al- Fenier in« Ge» fängntß abführen. * Kopenhagen, 11. Oktober. (Tel.) In der gestri gen Sitzung de» ReichSraths-VolksthingS bean tragte die Partei der Bauernfreunde die Niedersetzung eine- AusschuffeS behufs Ermittelung der Competenz- überschreitung, welche da» Ministerium begangen habe, indem eS den durch die internationale Grenzrrgulirungs- commisston ausgeführten, im Wiener Fricdensvrrtrage nicht vorhergesehenen Landcintausch gutgeheißen. Der Conseilpräsident warnte vor der Ntrdersetzung diese» AuS» schuffeS, da die fragliche Abmachung Dänemark besonder günstig gewesen sei Der Antrag wurde mit 49 gegen 29 Stimmen zurückgewiesen. Lon der polnischen Grenze, 9. October. (F P.) Im Königreiche Polen macht gegenwärtig die sogenannte sibirische Verschwörung viel von sich reden, und da bereit» einige Verhaftungen vvrgekommen find, so herrscht schon in vielen Kreisen Unruhe und Besorgniß. Diese Conspiration hat jedoch keinen andern Zweck, al- durch Sammlungen eine bebrütende Geldsumme zusammen zu bringen, mittelst welcher die russischen Aufsichtsbeamten in Sibirien bestochen werden sollen, um die Flucht von etwa 120 in Oststbirien internirtcn Polen au» den hö her« Eländen über den stillen Ocean nach Amerika zu begünstigen. Die Sache ist jedoch durch einen Denun- cianten verrathen. — Die Conseription in Polen ist beendigt und ist diesmal ganz friedlich von Statten ge gangen; auch soll die Zahl der über die Grenze Ent wichenen gering sein. Die Abschaffung de» gehässigen System» der Branka hat sich somit bewährt. — Inter essant ist eS, heute eine crnsurfreie russische Zeitung zu lesen; es herrscht darin eine Freiheit des UrtheilS über das eigene Vaterland, di« man in deutschen Blät tern vergebrnS sucht. Rußland geht somit in jeder Be ziehung rasch vorwärts, denn auch sür die Verbesserung des Unterricht-Wesen» werden jetzt enorme Opfer gebracht. In Polen ist man damit nicht ganz zufrieden, da die Deutschen daselbst jetzt offenbar sehr begünstigt werden. Rew-Aork, 28. September. (E. E.) Eine Reihe ein gebrachter Vorschläge ist von der Convention des Staates Alabama zu Beschlüssen erhoben worden. Die Secesfionsacte wird durch dieselben widerrufen, alle Be stimmungen, di« sich auf Sklaven und Sklaverei beziehen, sollen auS der Verfaffungsurkund« des Staates gestrichen wer den, da die Sklaverei aufgehoben sei und unfreiwillig« Knechtschaft hinfort nur in Gestalt der Zwangsarbeit als Strafe für Verbrecher eristiren dürfe; di« Legislatur wird beauftragt, Gesetz« zu« Schutz« der Freigelassenen und ihrer Rechte, sowie zur Abwendung der Nebel der plötz lichen Emaneipation von Regern und von den Weiße« zu erlassen, von politischer Gleichberechtigung der Far bigen will dir Convention nichts wissen, denn ein fer nerer Beschluß lautet, daß der weißen Bevölkerung des Staates das Recht der Vertretung ausschließlich zustrhe« soll« Eta Vorschlag, den Negern das Recht der Zeugen aussag« vor Gericht und des Besitzes von Grundetge»- thu« zu verleihen, ist »och nicht zur Erledig»»- geö»«- »en. — Die Convention von Sützearvltna hat gleich falls die Abschaffung der Sklaverei ratifictrt. Str Hot ferner beschlossen, eine Deputation nach Washington zu senden, um sür Jefferson Davis und Stephen» Begna digung zu erlangen. Trenholme Magrath, der Gouoer- arur von Südcarolina, ist angewiesen, Mtlizcompagatea zu organistre»; dieselben sollen jedoch unter di« Befehle drr Militärbehörden gestellt werden. — Au« Mtssts- sippt berichtet Ober st Thoma», daß Streitigkeiten zwischen den Freigelassenen und dry Weißen zu befürchten ständen, wenn die vorgeschriebene Organisation drr GtaatSmiliz durchgrführt werden sollte. — Gegen dir Generäle Palwer und Britbain ist in Kentucky die Anklage vor Gericht erhoben worden, daß sie Sklaven entführt und in son stiger Weise sich gegen die Sclavengrsrtze vergangen hätten. — Der Attorney-General hat di« Entscheidung gefällt, daß Amnrsttrungsgesuche von Rebellen, dir sich im Ausland« aufhalten, nicht zu berücksichtigen seien. — Herr Günther, drr Mayor von New-Bork, und andere städtische Beamte find unttr ter Anklage, daß sie sich bei Ge währung von Contracten hätten bestechen lassen, vor dem Gouverneur Fenton erschienen. Günther'» Verthei digung sah der Gouverneur für eine vollständige Wider legung der Anklage an, die Untersuchung gegen die übrigen Beamten wurde um eine Woche verschoben. — Ein po lizeiliche» Verhör gegen den Capttän des amerikanischen AuSwanderetschiffe» „Villafranca", namens An- derson, hat zum Resultat gehabt, daß derselbe wegen Miß handlung und unzureichender Verpflegung seiner Passa giere vor dit Geschworncn verwiesen worden ist. — Frühern Angaben widersprechend, wird jetzt behauptet, den Banken von Et. AlbanS sei nicht der ganze Betrag drr von den Streifzüglcrn geraubten Gelder seilen der kanadischen Be hörden zurückerstattet worden, und Hcrr Scward habe von der britischen Regierung Zahlung deS Restes verlangt. — Die Fenier haben in New Bork eine große Versamm lung abgehalten; in den Reden hörte man viel von der demnächstigerr Ankündigung einer Anleihe der irischen Republik. — Wie auS Panama vom 6. d. berichtet wird, ist der britische Kriegsdawpfer „Devastation" von Bca- pulro ausgelaufen, um auf da» Raubs chisf „Shenan- doah" Jagd zu machen. — Der neue brasilianische Ge sandte in Washington, Joaqutm de Azambuja, der Nach folger drS Senhor Lisboa, hat dem Präsident-« Johnson am 23 d. seine Beglaubigungsschreiben überreicht In seiner Antwort bemerkte der Präsident: .Amerika Hai den Wunsch, die Eivilisatioir aus dieser He misphäre zu fördern, ihre materiellen Hilstauellen zu entwickeln, den Handel und Verkehr zu h-den und zur Bebauung dir jung fräulichen Gefilde diese» Contmenl» körperlich und geistig fier« Arbeit heranzuziehen. Statt neue amerikanische Staaten zu schwächen, wünschen wir sie zu stärken, Ardem wir lieber ein grob- herziges Vertraue» in sie setzen, al» mit Eifersucht aus ibr Sc- deihen Hinsehen, oder über die Art ihrer RegierungSweifi zu ha dern. Alle Nationen Amerika», wenn sie ander» sortbestcn wollen, müssen eine unbedingt selbstständige Unabhängigkeit und völlige politische Gleichheit mit andern Nationen anstreben. Schließt Brasilien sich dieser Politik an, so werden wir nicht nur Neue Freunde sein, sondern der Thal nach feste Verbündete werden.' Mexico. Aus BrownSville, vom 8 September, ver nimmt man, daß die Statt Matamoros noch immer von zahlreichen Schaarcn republikanischer Truppen be droht sei; und au» Vera Cruz vom 15. Splember kom men Berichte, nach deurn die Republikaner unter Eo>- tinaS und Cobea eine Colonue dcr Mcjia'schen Aimce bei Colero» (Monte MorrloS?) in Neu-Leon nach drei stündigem Kampfe zum Rückzüge gezwungen hätten, ferner hätten die Republikaner unter Vega die Stadt Catarce» eingenommen und eine Anleihe von 80,000 Doll, erhoben. Schleswig-Holstein. Alt» na, 8. Octobcr. (J.N.) Der Antrag de» Staats anwalts gegen May lautete auf zwei Jahre Gefängniß. Ueber da» Verhalten der Richter hat sich May sehr an erkennend ausgesprochen. Dagegen hat er eine gewöhn lichr Verbrrcherzelle bewohnt, in welcher sich in den ersten Tagen nicht einmal ein Tisch befand, so daß der Ge fangrne beim Essen, den einzigen Stuhl als Tisch be nutzend, auf drr Erde sitzen mußte. Eine Rechtfertigung der gewaltsamen Verhaftung ist gar nicht versucht weiden. Die Untersuchungsarten begannen erst mit dem 2. Sep- teptember; in DaS, was vordem pasfirt, stand den Rich tern, nach ihrer eigenen Erklärung, keine Einsicht frei. May glaubt übrigen», daß man von Seiten der Staats anwaltschaft noch einen neuen Proceß gegen ihn anstrengen wird. (UebrigenS wird Herr May die Redaction der „Schl. Holst. Atg." wieder übernehmen, doch ist derselbe, laut einer Bekanntmachung deSLcrwaltungSrathS in der neuesten Nummer diese» Blatte», au» Gesundheitsrücksichten ge- nöthigt, sich noch einige Zeit von den RedactionSgcschLslen fern zu halten.) * Hadersleben,»11. Oktober. (Tel.) Die hiesige „NordsleSvigSkc Tidende" widerlegt abermals in nach drücklichster Weise die in französischen Zeitungen auftre- trnden Gerüchte von drr Eristenz einer Adresse bL- nischgesinnter NordschlrSwiger an den König von Preußen, welche von dcr Rückgabe Nordschlcs- wig» an Dänemark handle. Da» Ganze sei eine tcn denziöse Erfindung, um im Ausland« irrige Begriffe von den Zuständen Schleswig» zu verbreiten. Kein Nord schleswiger denke an ähnliche Demonstrationen. Dresdner Nachrichten vom 12. Oktober.. 8 In der gestern abgchaltenen Stadtverordneten sitzung wurde nach dem Vortrage aus der Registrandc zunächst zur Wahl der diesseitigen Mitglieder für ein gemischte Deputation zu besserer Berwrrthung der cow mualichrn Grundstücke in drr Breitestraße derfchritten und die von der Wahldrputation hierzu vorgeschlagenrn Stadt verordneten Anger, Oberländer und Seysfarth durch Be schluß gewählt. — Bereits in der Sitzung vom 13. Sep tember d. Js. stand die Ministerialverordnuug bezüglich der wegen Wucher» von Ausübung der bürgerlichen E h - rrnrechte Ausgeschlossenen auf drr Tagesordnung; es wurde jedoch die Beschlußfassung bis nach bewirktem Druck des Berichts und vertheilung desselben ausgesetzt (vergl. Nr. 214 d. Bl). Dies ist inzwischen geschehen. Da« Collegium trat «ach einigen Bemerkungen de« Stadtv. Lehmann III. und des Referenten (vr. Schaffrath) den im Berichte aiedergrlegten Ansichten einstimmig bei und nahm auch ebenso den van drr Berfassungsdeputation ge stellten Antrag: es bleibt das Recht, nach der Strafaus- hebung des Wuchers das wahrhaft wuchrrliche Gebahren i» sei»er unsittlichen Natur zu erörtern, für jeden con- ereten Fall ausdrücklich Vorbehalten (K 74 der Städte ordnung), gegen 11 Stimmen an. — Die Verhandlungen wegen Verbreiterung der Blumrustraße stad »u» zum Abschluß gediehrn; da« Collegium girbt Hinz» sein« Zu stimmung, bewilligt die avthigen Gelder und tritt auch de» Antrag« des Stadt». Seyßarth, dt» Ausführung zu
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