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Dresdner Journal : 03.10.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186510031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18651003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18651003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1865
-
Monat
1865-10
- Tag 1865-10-03
-
Monat
1865-10
-
Jahr
1865
- Titel
- Dresdner Journal : 03.10.1865
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»3V sondern unterließ r» auch nicht, darauf htnzuweisen daß, wenn jene» Verlangen der Ritterschaft unmittelbar vor den König gebracht werden sollte, er, der Minister, sich in der Lage sehen würde, Er. Majestät dir Einverleibung Lauen burg» in den preußischen Staat anzurathen. Diese An deutung scheint ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben." — Eine telegraphische Depesche au» Hamburg hatte mitgrtheilt, daß die von den lauenburgschen Ständen gewünschte Bestätigung de- Recessr- von 1702 un mittelbar nach der Huldigung erfolgt sei. Diese Nach richt wird von der „N. Pr. Z." al- unbegründet be zeichnet. Auch eine osficiöse Berliner Meldung der ,,tzamb. Nachr." zwingt letztere, «hr jüngste- mit den Worten: „Hlcherm Vernehmen nach" «lngelriteteS Ratzeburger Te legramm zu demenliren, da der König thatsächltch weder dir Privilegien der Ritterschaft, geschweige den Lauenbur« grr Landreceß bestätigt habe. — Von zuverläistger Seite erfährt die „N. Pr. Z.", daß da- sogenannte „Früh stück» res cript" de- JustizmintsterS lediglich auf Er findung beruhe. — Herr Twesten hat an Herrn 0r. S. Müller in Frankfurt a. M. eine den Standpunkt de- preußischen „FonschritlSthumS" sehr charaktensircnde Antwort aus die Einladung der geschäft-leitenden Commission de- Ab geordnetentages gerichtet, worin au-g-sührt wird: Der Versuch von 1863, die deutschen Staaten in dieser großen nationalen Angelegenheit zu einen und sie für dirjenige Politik in Bewegung zu setzen, welche die große Mehrheit de» deutschen Volke- al- di« allein heilsame be trachtete, sei gerade den kleinern deutschen Staaten gegen über gescheitert; sie hätten nicht gehandelt, und die Sache sei ausschließlich den beiden Großmächten anheimgefallen. E- sei nicht erlaubt, von den Mittelstaalen, einzeln oder vereint, noch etwa- für die Macht und die Interessen Deutschlands zu erwarten. Ebenso wenig könne Jemand glauben, daß in der jetzigen Lage Beschlüsse de- Abgc- ordnetentages den mindesten Einfluß auf die Politik der beiden Großmächte üben würden. Die Majorität des preußischen Abgeordnetenhauses habe nicht blos das Selbst bestimmungsrecht des Volke- in Deutschland, nicht blö dle Rechte des Volkes den Regierungen gegenüber, sondern auch die Machtstellung deS preußischen Staate- ins Auge zu fasten und könne sich nie an Schritten brtheiligen, welche sich nicht bloS gegen die augenblicklichen Machthaber, son dern gegen de» preußischen Staat wenden, welche darauf abzielen, Preußen eine Riede-läge zu bereiten. Sie ziehe jede Alternative einer Niederlage de» preußi schen Staates vor. So Herr Twesten. Ein interessan ter Beitrag zu der fortschrittlichen Theorie von Preußens deutschem Berufe und dem Aufgchen Preußen- in Deutschland! — Auch Herr Prof. Mommsen veröffent licht ein ähnliches Absagcschreiben, wie Herr Twcsten. Nur spricht er noch offener aus, daß Preußen alle deut schen Mittel- und Kleinstaaten unterjochen müsse. Herr Mommsen sieht freilich ern, daß dazu noch wenig Lust in Deutschland vorhanden ist. Er sagt: „Wäre es zu erwarten, daß ein deutscher Abgeordncftnlag definitive ewige Unterordnung unter den preußisch deutschen Groß staat den sämmtlichen Mittel- und Kleinstaaten und ins besondere jetzt den Elbh.rzogthümern verschriebe, so würde eine solche Versammlung allerdings befugt sein, in der jetzt schwebenden Frage zu vermitteln. Aber cs ist dies nicht zu erwarten." Die Bevölkerung der Mittel und Klei staaten „in ihrer Mehrheit" könne sich für unsre Politik noch nicht „begeistern." Auch die Minderheit nicht, Herr Mommsen! Stralsund, 29. September. (Nat. Zig ) Mit dem heutigen Tage beschloß der Direktor Ntzze seine lange Wirksamkeit an dem hiesigen Gymnasium durch einen bc- Wegten, von Schülern und Lehrern genommenen Abschied. Die allgemeine Verehrung, welche der Scheidende genießt, gab sich gestern Abend in einem, solennen, demselben ge brachten tzackelzugc kund, an welchem sich ehemalige und derzeitige Schüler des Gymnasiums zahlreich betheiligt hallen. Im Jahre 1861 feierte er unter allgemeiner Theilnahmc sein 50jährig>S Dienstjubiläum. Vor zwei Jahren kam er durch ein sreimüthlgeS Aussprechen seiner politstchen Ueberzeugung bei Gelegenheit der damaligen Ab- geordnctenwahl in einen Co^flict mit der StaatSregie- rung, welcher für ihn und drei and-re L hrer L«s Gym nasiums und der Realschule einen osficiell n Verweis von der Provinzialschulbehörde zur Folge halte. Als kann der Dircctor nicht zum freiwilligen Rücktritt zu bewegen war, ward im vrrg mgencn Winter die Quiesctrung des selben vom Ministerium «ngcordnrt, die Ausführung der selben indeß von Ostern, wo sie ursprünglich beabsich tigt war, bis auf Michaelis vertagt. München, 28. September. (N. C.) Auf die von den bayerschen Mitgliedern des rechsunddreißigerausschusses ergangene Einladung zur Thctlnahme an dem Abgc ord ne tcntag zu Frankfurt haben bekanntlich 14 Abgeord nete unsrer Zweiten Kammer ablehnend geantwortet. Dir nun veröffentlichten Gründe für diese Ablehnung sagen übrigens: ,WaS in der schlesivig holsteinschen Sache Rechtens sei, dar über haben sich die Mitglieder der bayerschen Landesvertretung wiederholt so klar und entschieden ausgesprochen, daß darüber kein Zweifel bestehen kann. Um aber der Gewalt, welche diese» Recht zur Zeit unlerdiückl und gefährdet, rnil Aussicht aus Erfolg entgegen zu treten, dazu fehlen uns die Mittel. Hätten die Mit glieder aller deutschen Kammern die am 21. Deeemder 1863 in Frankfurt übernommene Verpflichtung, .jene deutschen Regierun gen, welche daS Recht und die Ehre Deutschland» in der schles- wig-holsteinschen Sacht PrccS geben, mit allen verfassungsmäßigen Mitteln zu bekämpft»', wirklich gelöst, die Sache der Elbherzog- thümer stände zur Stunde wohl besser, alS sic steht! Sollte man aber in Frankfurt über da» Bereich der Resolution oder Prote station in Sachen Schlerwig-Holft-inS hinausgehende Maßregeln beschließen Worten, so wären wir selbstverständlich in noch hüh.rm Grase veranlaßt, un» von der beabsichtigten Versammlung fern zu halten, da wir die Verantwortung tür dre Gefahren und Nach theile nicht mit übernehmen wollen, welche ein solche« Vorgehen für unser engere» und wettere» Vaterland, sowie für die Elbher- z»gthümer insbesondere unausbleiblich nach sich ziehen würde. Au» diesen Erwägungen können wir, nach wie vor bereit, »mit allen gesetzlich zulätsigen Mitteln in unserm Wirkungskreise für da» Recht der Herzvglhümer zu wirken', ct nicht sür angemessen erkennen, der übersendeten Einladung zu entsprechen!' Bis zum 28 haben unlcrzuchnet: Evel, Engert. Förg, Frhr. v- Frcyberg, Hänle, Hirschberger, Flhr. v. Lerchen feld, v. Neumahr, Frhr. v. Ow, vr Pözl, Reger, S dl- mayr, v. Steinsdorf, Steno,lein. Stuttgart, 28. September. (F. I ) Für daS die- jährige Volksfest (landwirihschaftliches Hauptfest), besten Haupttag h ute war, ist erstmals der V-rsuch mit einer großartigen Vtchausstellung gemacht worden und gelun gen ausgefallen. Sc. Majestät der König besuchte dieselbe am gestrigen Nachmittage und ließ sich von dem Mini ster be» Innern, v. Geßler, dem Dircctor dcr Central stelle sür die Landwirthschast, v. Opprl, dem srühern Di rrctor der Hohenhelmcr Akademie, v. Walz. d<m Ocko- nomierath Rau und de» Obcramtsthierarzt Kalischmidt bei Besichtigung ter einzelnen Thier« geleiten und die rrford rlichrn Erläuterungen geben, worauf er selbst mit dem Minister v. Geßler die Abgabe der Preise an dir Preisträger vornahw. Die Zahl sämrotlicher ausgestell ten Thtere beläuft sich auf 262, die nach Schlägen und Stämmen geordnet find. Erthcilt wurden 62 Preise. Die fremden Besucher der Ausstellung, namentlich au- Norddeutschland, Bayern, Baden, der Schweiz ,c. drückten ihre Hohr Verwunderung und Anerkennung wegen der großen Zahl solchen Prachtvieh» in Württemberg au-. Bei dem heutigen Hauptvolkssestr war Se. Majestät der König begleitet von den Prinzen Friedrich und Wilhelm von Württemberg, dem Prinzen Hermann zu Weimar und dem Grasen Wilhelm von Württemberg. Die Er. Majestät begleitende Caoaleade war zahlreich und glän zend und bildete die Stuttgarter berittene Bürgrrgard« die HaupteScorte. Ihre Majestäten der König und die Kö nigin wurden mit anhaltenden Hochrufen begrüßt und bei ihrem Abgänge ebenso begleitet. Ein neue» Element bet dem Volksfeste waren diese- Jahr die Wettläufe der Turner, bestehend in einem Schnellläufe und in eine« Dauerlaufe, letzterer in Verbindung mit 660 Fuß Schnell lauf; eS wurden je drei Preise verihcilt. Außerdem fand rin Wagrnrennen statt und ein Jockeyrenncn, letztere» in Verbindung mit dem Rennen der Bauern, die aber sämmt lich von Jockeys überholt wurden, welch Letztere alle drei Preise erhielten. Morgen und übermorgen die großen Rennen deS Privatwcttrennvereins. Kassel, 29. September. (K. I ) Die über den Ge sundheitszustand Sr. königlich:» Hoheit deS Kurfürsten verbreiteten Gerüchte erweisen sich als übertrieben. Der hohe Herr, welcher vorgestern Abend von PhtlippSruhe dahier etngetroffen, saß wenigstens gestern, wo er eine Heerschau in dcr Aue hielt, ganz rüstig zu Pferde. — Die Stände treten morgen zusammen, aber Vorlagen wer den ihnen schwerlich gemacht. Der geh. RegierungSrath Mittler, der den Posten «ine- Minister- de» Innern zeither versah, hat seit einigen Tagen die Arbeit vollstän dig eingestellt. Nachdem er dreimal vergebens um Ent hebung von der Stelle eines provisorischen Ministerial- vmstandeS gebeten und der Kurfürst jedesmal diese Bitte abgeschlagen, wurde er krank. Wie man hört, soll die Entlassung heute erfolgt sein. Von einem Nachfolger ver lautet indeß noch nichts. Kassel, 30. September. (Tel.) Die hier erschienenen Landlagsabgeordncten, 28 an der Zahl, berirthen hcute Mittag über ihre Betheiligung am Abgeordneten tage. Nur einer derselben erklärte sich sür, die übrigen erklärten sich gegen die Betheiligung. Karlsruhe, 29. September. Die „Karlsruher Zei tung" schreibt: „Es geht uns die Nachricht zu, daß der Präsident des Ministeriums der auswärtigen Angelegen heiten, Frhr. v. Roggenbach, rn den letzten Tagen auf seinen bereits früher ausgesprochenen Wunsch eine- Rücktritls von dem innehabenden Amte zurückgekommen ist. Wie wir vernehmen, hat Se. königl. Hoheit der Großherzog geruht, in Berücksichtigung der dafür geltend gemachten Gründe, diesem Ansuchen stattzugebcn. Es sind dieselben theils persönlicher Natur, thells nehmen solche ihren Ausgangspunkt in bestimmten, von den An schauungen der Majorität der Zweiten Kammer abwei chenden Ansichten des Frhrn. v. Roggenbach über die Methode der Behandlung wichtiger innerer legislatorischer und constitulioneller Fragen. Eine Aenderung deS bis her von der grvßhcrzoglichcn Regierung innegehaltcnen Systems ist durch diese Pcrsonalveränderung tm Mini sterium nicht bedingt". Gotha, 28. September. (Fr. Pstj.) Wie jetzt bekannt geworden, wiid von hier aus der Abgeordnctentag rn Frankfurt a. M. nicht besucht werden, und es ist sür diese Abstinenz die Eiklärung dcr kurhessischen Ad geordneten nicht ohne Einfluß gewesen. Auch von Ko- burg wirb die Betheiligung eine nur schwache sein, und ebenso werden die Landtage dcr übrigen thüringschen Länder sich vereinzelt vertreten finden. (Wir fügen dieser Nachricht eine Auslastung der „Fr. Pstz." über den Ab - geordnelcntag hinzu: „Wie es scheint, wiid Oester reich fast gar nicht Preußen nur durch einige dcr äußer sten Linken angehörige Mitglieder de- NationalvcreinS vertreten sein. Da die neue gothaijche Partei schon von Beginn an >n jener neugeschaff nen Association Sitz ge nommen und dadurch den Andersdenkenden die Theil- nahme verleidet hat, so ist cs sehr erklärlich, daß sich rin allgemeines Vertiauen auf cine erfolgreiche Wirksam keil in so schweirr Zeit nicht einfinden will Auf bau crnd: Vereinigung der Parteien ul« solcher wird niemals zu rechnen sein. Wohl aber ist cs nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich, daß sich nach der notorischen In nern Auflösung dcr Parteien auS alten und neuen Ele menten eine neue föderalistische Partei zusammcnfinden wird. AuS Bayern, Württemberg und andern Ländern sind hochachtbare Männer angcmeldet und ein mündlicher Gedankenaustausch kann nur fruchtbar wirken, wenn auch die formellen Resultate wohl wenig in die Augen fallcn und befriedigen weiden. Irren wir nicht, so wird der Gedanke wohl nirgends Glück machen, baß man mit blosen Demonstrationen oder auf Agitation des Volke- berechneten Ansprachen der Sache ecr H.rzogthümer prak tisch zu Hilfe kommen kann. Herrschte in der großen Masse auch Nicht allgemeine Abspannung, so kann doch hier wie bei anbcrn Gclegenh iten von Besonnenen un möglich daran gedacht werden, mächtigen, einheitlich or ganlsirten, von Heeren und dem Volksgeist unterstützten Reg'eiungsgewalten, durch Hinweisung auf Revolution und Frcischaarcn Trotz zu buten oder auch nur zu im- peniren. Nur durch Vereinigung dec staatlichen und volklichcn, der gouvcrncmcnlalen und bürgerlichen, der materiellen und der moialischen Kräfte kann etwa- auS- gcrichtcl und crnc Geg »macht geschaffen werden, die we nigst,ns ins Gewicht fällt.' ) Paris, 30 Scpl mver. (K. Z ) Nächsten Montag be ginnt die Operation betirfs» der Conv-rfion der mert- cinijch-n Anleihe. DaS Comploir-d'Escomplc und dcr Kredit Mobilter haben sich geeinigt. — In Lille ist sitzt ein meritanischeS Wcrbebüreau errichtet wor den. Dasselbe dehnt seinen Wirkungskreis hauptsächlich auf Blichen aus. Die belgischen Unteroffiziere, welche sich dort anwerben lassen, erhalten UnterlcutnantSrang. — In Marseille starben am Donnerstag 19 Personen an der Choleros, in Toulon am Mittwoch 43 und in Arlc» an demselben Tage 20. Ja Marsrille herrscht cine sehr aufgeregte Stimmung. Der Kaiser und Herr v. M.upaS wurden bei den großen Feuern, wclch« man angczündet, in «lügi« verbrannt. Man beschuldigt sie nämlich, keine Maßregeln gegen daS Eindringen der Cholera getroffen zu haben, die durch algerische Pilger dort ringe,chlcppt wurde. — Herr Dalloz, dcr Dircctor de« großen „Moniteur", widerlegt die Nachricht, daß er den , Abend Moniteur ' verkauft habe. Brüssel, 27. Seplrmbrr. (F. I.) Herr Longurt, der Hauptredactrur der „Rio« gauche", ist gestern Abend, nachdem cr die ihm durch k. Decrrt bewilligte Frist von 24 Stunden überschritten, in seiner Wohnung arrrttrt, von zwei Agenten in einen tz»aker gebracht und nach de« Gefängniß der pottw Ourme, tran-portirt worden, wo er dir Nacht zubrtngrn mußte. Diesen Morgen ward er endlich nach der Luremburger Eisenbahn begleitet. In Luxemburg erwartet ihn sein LeidenSgenoffr, Herr Ro- grard. Di« „Rtvr gauche" wird nur noch einmal er scheinen und dann vorläufig fisttrt werden. Florenz, 27. September. (O. P.) Ich kann nicht umhin, Sie auf dir großartigen Arbeiten aufmerksam zu machen, welche jetzt in Spezzia vorgrnommrn werdrn, um cS in einen KriegShafrn ersten Range» zu ver wandeln. Dieser Hafen wird mit allen Einrichtungen versehen, welche zum Bau, zur AuSbrffcrung und zur Ausrüstung dec größten Kriegsschiffe nothwendig sind. Von den zehn großen Bassin- oder Dock-, in deren je dem ein Kriegsschiff ersten Range- trocken selegt werden kann, ist rin» bereit» fertig, ein zweite» im Bau be- giiffen. Um diese Bassin- herum wird sich eine neue Stadt von Magazinen jeder Art, Werkstätten, Wohn häusern sür die Arbeiter und Matrosen «. erheben. Die Einfahrten werden durch Dämme und Batterien geschützt Außerdem wird dir ganze Mündung deS Gol fe» durch einen großen Havptdamm geschloffen, der nur eine einzige Einfahrt für die ein- und au-laufenden Schiffe übrig lassen wird. Diese Einfahrt soll durch imposante Befestigungen vertheidigt werden. — Dem Vernehmen nach will der Minister Gella au- dem Gesetz vorschläge übcr die Mahlsteuer «ine CabinrtSfraze ma chen. Er hofft, ouS dieser Steuer rin Erträgniß von 170 Millionen zu erzielen, während da- Brod nur um «inen Centeflmo per Kilogramm thrurrr werden soll, lempor, mutrntur. Am 19 Oktober 1854 erließ Graf Cavour ein Circular an die Syndici aller Provinzen, worin er ihnen die Nützlichkeit der Aufhebung der Brod- steuer auseinander sctzte. Hcute wird sogar eine Mahl steuer eingeführt! Florenz, 28 September. (A Z.) Vom KricgS- ministerium find die Soldaten der Altersklasse 1840 in unbestimmten Urlaub entlassen, ebenso die neapoli tanischen Requisiten von 1859 und 1860. Am Jahres ende wird vollständig verabschiedet die Altersklasse 1833 der alten Provinzen und die Klaffe 1834 der lombardi schen und neapolitanischen Requifitcn von 1857. * Florenz, 30 September. (Tel) Die italienische „Gen. Corresp." meldet, daß die Franzosen mit der Räu mung Roms in einigen Wochen bcg-nncn und daß päpst liche Truppen sie an Len neapolitanischen Grenzen ersetzen Werden Die französische Regierung habe die- der ita lienischen osficiell angezeigt. AuS Rom, 27 September, wird über Marseille be richtet, daß dcr Papst die CardtnalSernennun gen, welche im Drcember ftattfindcn sollten, auf nächste Ostern verschoben hat. — Die Gesundheit des h. Vater» läßt nichts zu wünsch:» übrig. * Rom. 30. September. (Tel.) Das „Römische Jour nal" veröffentlicht die päpstliche Allocution de» letzten Konsistoriums Dcr Papst hält fest, daß die Freimaurerei nicht Zweck: der Mildthätigkeit, sondern den Ruin der Kirche und der Civilregterungen verfolge, verdammt sie darum fetcrlichst und ercommunicirt ihre Adepten und Beschützer. Lissabon, 28. September. (Tel.) Nachdem bereit» am 19. September der bevollmächtigte französische Mi nister Herr Bourr-e, welcher den Kaiser bei dcr Taufe deS Jnfanten vertreten sollte, eingetroffen war, hat gestern dieser Act in siicrlicher Weise staltgrfunden. — Die Majestäten werden Lissabon zwischen dem 10. u. 15. Oktober verlassen und zunächst einen Besuch in Compisgn« machen, dann von Marseille auS zu Schiff nach Genua, Livorno un» Florenz reisen, woselbst sie am 29. Oktober erwartet werden. Vielleicht dehnen die selben ihren Ausflug auch nach England auS. London, 28. September. (E C) Die Gräfin von Part- ist heute Morgen in Twickcnham, dem von Louis Philipp angckauflen Familiensttzc an der Themse, von einer Tochter entbunden worden. Sämmttichc in Eng land befindliche Mitglieder d:S Hause- Orleans waren anwesend: der Graf von Paris, dcr Herzog und die Her zogin von Chartres, der Herzog von Alenyon, Prinz und Prinzessin von Jotnvtlle, der Herzog von Aumale sammt G-mahlrn, der Prinz von Condö und dcr Herzog von Montpenfier sammt Gemahlin. Die neugeborene Prin zessin wird in der Taufe die Namen Marie Amelie Louise Helene erhalten. — Die Blätter melden den Tod de» Viceadmirals Str T. R. T. Thompson. * London, 30. September. (Tel.) Gestern hat der Proceß gegen die Fenier begonnen. Die Anklage laute auf Hochvcrrath. Die Verschwornen wollten angeb lich die Aristokraten ermorden, die Republik proclamiren und sammelten dazu Waffen und Gelber. Dublin, 29. September. (Tel.) Ein Barbier, ein Drucker und cin Student find gestern verhaftet wor den. Man fand bei ihnen Waffen, Munition und wich tige Dokumente. Fünfzehn Personen wurden in Bal- lagbaderin und fünf in Kerry festgenommen. Die Frc gatte „Liverpool" von der cngltschen Marine stationirt in Queenstown. * Kopeuhugeu, 1. Oktober, kiel.) Der morgen zusammeniretcnde Reichstag wird bis zum 20. November vertagt werden. St. Petersburg, 28. September. (N.-Z.) Andere Dinge als Crrminalia stad jetzt kaum von hierzu be richten Banknotcnfälscher und „Kaladschülcr" tionnoot l« Kurt <Iu pars, wie die Franzosen sagen. Ja Moskau hat sich ein Professor der allgemeinen Geschichte, namen» Neophyioff, so weit vergessen, aus Lottrrteloosrn t 100 Rubel solche i 5000 Rubel zu fabriciren, und er soll so bereit« cine Summe von 400,000 Rubel in Umlauf gesetzt haben. In einer andern Stadt ist rS ein AdelS- marjchall, der in einem Dorfe seine» Kreise» ein Hau» mtelhet, wo er drei Spießgeftllen mit den nöthigrn Werk zeugen zum Fälsben von Banknoten untrrbringt; er wurde verhaftet und soll hierher gebracht werden. Eia Schwager desselben erschoß sich im Augenblick, al» die Un- tersuchungscommisfion in ftine Wohnung trat; er hinter ließ einen Zettel mit der Versicherung, er sei unschuldig und nur ein Opfer seine» Schwager» Auch au- andern Gegenden werdrn ähnliche Fälle gemeldet; die Fälschung hat dabei den Vorthrtl einer großen Au-wahl unter den vielen hier zu Land« vorhandenen Umlauf-papieren, und man begegnet selbst hier in der Hauptstadt oft genug falschen Creditbilleten, Tresor scheinen oder Lottcrieloosen, so daß selbst Freunde von einander Geld nur mit Vor ficht übernehmen. — Da« kürzlich den jüdischen Grwerbtreibea- drn und Handwerkern verliehene Recht zum freien Aufent halte im ganzen Reiche ist eine Maßregel von bedeut samer Tragweite. Bisher, sagt die „N. Pr.", dursten die Juden sich nur in den westlichen Theilen de» Reiche» aufhaltea. Dieselben zählen im Ganze» 18,222,000 Ein wohner, darunter 1.430,000 (also 7,« Proc.) Juden. Be rechnet man di« Gesawnrlbevölkerun- Rußland» (ohne Polen und Finnland) zu 67,235,000 Individuen, so be trägt die jüdisch« Bevölkerung nur 2,r« Proc. jener. Warschau, 30. September. Die hier aus Re- gtrrung-kosten erscheinend« Zeitung in russischer Sprache will auS authentischer Quelle von gar schauerlichen Ent deckungen wissen, die eene vom General Trepofs nie- dergrsetzte Untersuchungscommisston in dem hiesigen Jr- revhospital gemacht hat, welches im Kloster dcr wohl thäiigen Brüder hier sich befindet. Die Untersuchung, deren End«, wie Vas Blatt sagt, noch gar nicht abzu sehen ist, hätte hi» jetzt zwei ganz gesunde Männer ent deckt, die nur al» irrfinnig angegeben wären, um sich verstecken zu können. Der eine dieser Beiden soll cm RrvolutionSgendarm gewesen sein, der andere ein genier- nrr Mörder, brr seine eigene Braut ermordet habe. Auß.r- dem sollen viele ganz gesunde Personen rm Hospital enl- deckt worden sein, welche wegen Familtenintriguc und wegen Erbschaftsangelcgenheilrn dahin gebracht wurden. Endlich soll cin ganz gesunder Geistlicher gefunden wor den sein, der im Jahre 1862 wegen treuer Gesinnung für dir russische Regierung von dcr katholischen Geistlich kert (»io!) zur Einsperrung in- Jrrenhau» vrrurtherlt worben wäre. — Die ganze Mrtthcrlung hat viel Ten denziöseS und wird vor Allem der amtliche Bericht ao- zuwarten sein. BemerkrnSwerih ist eS, daß die Anktage de» Blatte- nicht nur den Geistlichen dre Hospit.lr, sondern dcr katholischen Geistlichkeit »m Allgeunincn zur Last gelegt wird. — Ich glaube schon berichtet zu hadcn, daß die polnischen Schulen dcS Königreichs Polin die Weisung erhalten haben, Kinder griechisch untrtcrCom fesfion unter keinen Umständen aufzunehmen. Anbcrcr- srit« habe ich zu berichten, daß die hiesige russische Schule ermächtigt ist, polnische Kinder, dir bet rhr ein treten, nicht nur bkreitwillrgst aufzunehmen, sondern oben drein sür sie Stipendien au-zusrtzen. Konstantinopel. Der niedergebrannte Stadtiheil dars nicht mehr in Holz, sondern muß in Stcin aufg führt werden. — Dir SanitätScommission wurde aufgelöst. — Daud Pascha gehl tefintiiv nach dem Libanon. Einr neue Gesellschaft für Schleppschiffe im Bosporus Hai sich gebildet. Bukarest. Die Londoner „Morning Post" meldit, daß Fürst Kusa ein Circular an sein: Liplomanichen Agenten im Ausland« gerichtet habe, um eS kn Mini stern deS Auswärtigen vorzulegen. Der Fürst rcchiser- tigt darin seine Regierung und weist auf d«c Bemühun gen hin, die er zur Verbesserung der Zustände in den Donaufürstenthümern gemacht habe. Auch sein politi sch.- Verhalten sei ein derartiges gew.srn, daß cr wo^l die Unterstützung der fremden Mächte beanspruchen dä-f. Ostindien und China. Die in Triest am 29. Scp tember erngeiroffenc Ueberlankpost bringt Nachricht n au- Kalkutta 23., Singapur 19- und Hongkong 12. August. In Bhutan find friedliche Aussichten. — Anstatt Lau kotiusiu, welcher gestorben ist, wurde Tseng Kinsau Ge neralissimus der kaiserlich chinesischen Truppen, dessen Gesinnung den Fremden feindlich ist; auch Prinz Kong, welcher das auswärtige Amt leitet, ist cin Feind der Frem den. — Burgewine soll ertrunken sein. Rew Aork, 20. September. (K Z) Die Corrcspon dcnz zwischen dem Staatssekretär Seward und dem amerikanischen Gesandten in London, Herrn Adam», bestreitet den englischen Gläubigern der Consödenrlen d»S Anrecht auf die kraft Entscheides der e-glischca Ge richte mit Beschlag belegte Baumwolle und beansprucht deren Zurückerstattung — Die Convention von Ala bama erkennt die südstaatliche Schuld nicht an, drsül- wortet die Reconstruction ter Union, verbietet die Lcia- verei, befiehlt d»e Versorgung der Neger und gestaltet da» gerichtliche Zeugniß von Negern. — Dir Conventtou SüdcarolrnaS hat den Scceiflon-brschluß widerruftn. — Juarez hat in Chihuahua einen Protest gegen das mcricanischc Kaiserthum veröffentlicht und den Berichten in Betreff seiner bevorstehrndcn Landesflucht widersprechen. L-Htes-utthj Ov.strNc Kiel, 29. September. Auf ein Gesuch de» Lehier» Fr. Aßmann zu Segebcrg um endlichen Vollzug dcs Do - tationsgesetzeS hat der Statthalter Frhr. v. Gablcnz nachstehende, rn dcr „Schl. Holst. Schulzeitung " outge- thetlle Antwort erlassen: „Aus Ihr Gesuch vom 21. b. um Erhöhung Ihre- DrensteinkommenS nach Maßgabe deS Patent» vom 16. Juli 1864 wird Jhmn dcmcrkt, daß ich diese Angelegenheit bereits ins Auge gefaßt und die Verfügung getroffen habe, daß die Durchsühiung de« erwähnten Gesetzes schleunigst erfolge. Kiel, den 23. Sep temder 1865 Der k. k. Statthalter sür Holstein." Flensburg, 27. September. Die Flensburg-, ,-Ndd. Z" schrerbt: „Während frühere Millherlungen die Meinungen entstehen ließen, daß die jetzt anzuslellen den Beamten sämmilich sofort sist ernannt w-rdcn wür den, zeigt VaS Amtsblatt, daß b,S auf die Ernennung deS Herrn v. Scheel Pleffen nur noch Constiluirungen erfolgt find. Wie man hier hört, ist von definitiven Ernennungen der Regel nach überhaupt einstweilen Ab stand genommen, da der Gouverneur sich vorerst über Verhältnisse und Persönlichkeiten näher zu orienttrca wünscht." Das heißt also, man will die Macht behal ten, die Beamten sofort wieder zu entlassen, wenn sie sich nicht dcm preußischen Systeme gefügig zeigen! — In HadcrSlcbcn find nach den neuesten Zri tungen mehr als 30 der arbeitenden Klaffe angehörige Einwohner beiderlei Geschlecht» wegen d«S TragcnS von Danebrogschleifen, sowie wegen dcS Adfingcns dänischer Kriegslicdcr in Straf« genommen worden. Es wrr^ ferner gemeldet, daß an der südlichen Grenze Jütland- dir Errichtung dänischer UntcrrichtSanstalten, cirur landwrrthichaftlichcn Hochschule sowie einer Vorbereitung», anstatt für Gy unafiasten, devorsteht, um Propaganda sür da- Eiderdäncnthum in NordjchleSwig zu machen. Innere Angelegenheiten. Die Viehseuche in England und Holland betreffend. Den neuesten officiellcn Nachrichten zufolge dauert die Rinderpest in England nicht nur fort und soll bereit» 40,000 Stück zum Opfer gefordert haben, sondern hat in neuerer Zeit sogar die Echafhrerden ergriffen. Des gleichen wacht di« Seuche in Südholland noch immer Fortschritte. Bi» zum 21. September waren daselbst bereit» 47 Ortschaften verseucht. Auch in den übrigen Provinzen von Holland find vereinzelte Seuchrnfälle vor gekommen; z. B. in Maarscveer, tm Utrechtschen und in eine« Orte tm Gelder land. Während man daselbst bi» jetzt durch sofortige Tödtung de» erkrankten Piche» und Absperrung der tnfictrtrn Gehöfte der Weiter Verbreitung der Seuche mit Erfolg vorgcbeugt hat, ist die» in Süd-
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