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Dresdner Journal : 27.09.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186509272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650927
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1865
-
Monat
1865-09
- Tag 1865-09-27
-
Monat
1865-09
-
Jahr
1865
- Titel
- Dresdner Journal : 27.09.1865
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d tm de« all« sende »igkeit VIII. cdlng» chligt. taatt- Mav ldung -e ge- chl in solcher imml- .lassen er ab- is." de» rgen. ckk-hr Loche tsgue vor- star- Der »t ge- r 38 Uhr Za iffen. röea, halte welche jeder der und tigen !can> und z im ,848 hlt. nigl. sralh Äuf- i Be- plo- b zu lange >t dir des licht, » po- be« Sie- der hrem fthe, Seite , der Zn Shit, nente Auf. itung : des tzent- iclten > dcs unb -rzu- ande >nen nen, wer- chre- wird An. nheit st g«' da- urin renz »or- um rag ston ichen i ist ngen ihal- ^tou- aert- uner ank- drei über ste llten ; die igen erei« >sf<n t in die inen ndt- set« die Heu« der «der wen chra rtea ist» Lo»bay, 23. August. (W. Bl.) E« wird ein« neu« monatlich« Verbindung zwischen Bombay und Suez her« gestellt. Di« Operationen gegen Bhutan werden ener gischer betrieben. — Der Gesundheitszustand in Bombay ist trotz drS starken Regend eia befriedigender. Au» Rew-Aork, 11. September, wird gemeldet: Di« Streitigkeiten zwischen den Militär« und den Ctvilbehör- den in Südcaroltna stad gütlich beigrlrgt worden, so daß den bürgerlichen Gerichten alle Fälle zustrhen sollen, ja welchen keine Reger auftrrten; wo Neger brtheiligt stad, hat da» Gericht de» MarschaUprofoße» die Entschei dung. Die Militärbehörde hätte demnach ihre Auffassung der Sache durchgrsetzt. — Herr Thadden« Steven» hat eine einschneidende Red« gegen de» Präsidenten Politik gerichtet und verlangt, daß dem Eongrrfsr seine souveräne Macht und die Leitung der Reconstruction de» Süden« nicht genommen werde; der Süden müsse einstweilen noch al» ein eroberte« Land behandelt werden. — Die De« legirtenwahl in Eüdcarolina für die StaatSconven« lion ist völlig im Sinne der frühern Rebellion ausgefal len. — vor New Bork ist dir französische Fregatte „Themis" angekomme». Rew Aork, 16. Septbr. (Tel.) Jefferson Davis ist dem vernehmen nach seiner Gesundheit halber au« den Casrmatten de« Fort» Monroe in eine andere gleich falls im Fort gelegene Wohnung gebracht. — Die Re« publtkanercoavention de» Staate« Massachusetts hat sich bereit erklärt, den Präsidenten zu unterstützen, jedoch unter der Bedingung, daß die Mger da- Stimmrecht rihrlten und die ehemaligen Rebellen wahlunfähtg ge wacht werde«. Au» Havana, 2. September, kommt die Nachricht, daß der Präsident Gefsrard genöthigt worden sei, ab« zudanken, nachdem der ganze südliche Thetl der Insel von ihm abgefallen war. Er soll seine Familie bereit« nach Jamaica vorautgesandt haben. VchUtwig« Holtttw. Die „Generalcorrrspondenz au« Oesterreich" vom 25. September vernimmt au« sicherer Quelle, daß die von verschredrnrn Blättern gebrachten Mitthrilungen über den angeblich an die kaiserliche Regierung gerichteten Vor schlag der preußischen Regierung zu einer gemeinschaft lichen Entgegnung auf die Rundschreiben, welche jüngst, anläßlich der Gastriner Convention von Frankreich und England an ihre diplomatischen Vertreter ergangen sein sollen, jeder Begründung ermangeln. Die „Gcneralcor« rejpondenz" erklärt, daß weder die französische, noch die britische Regierung, sei rö tm amtlichen, oder außeramt« sichen Wege, irgend welche Eröffnung im Sinne der er» wähnten Rundschreiben an da« kaiserliche Cabtnet haben gelangen lassen, daß mithin auch für letztere« kein An laß zu Gegenbemerkungen vorltege. Kiel, 24. September. (H. N.) Da der politischen Verhältnisse wegen da« Jubelfest des zwethundertjäh- rigen Bestehen» der Universität nicht gefeiert werden wird, so haben sich eine größere Zahl alter und jetziger Mitglieder de» Kieler SentorenconvenlS zu einer Auf forderung an alte CorpSstudenlen vereinigt, hier am 26. und 27. October einen feierlichen CommerS zu halten. E» werden umfassende Vorbereitungen für diese« Fest getroffen. * Kiel, 25 September. (Tel.) Wie die „Kieler Zei tung" meldet, ist Reimer zum vortragenden Rath de» Statthalter«, Krau» zum Chef der dritten Section der holsteinschen Landesregierung ernannt. — Gestern liefen La» Kanonenboot „Skorpion" und zwei Ruderkano nenboote von Stralsund kommend hier ein. Schleswig, 22. September. Dem „A. M." wird von hier geschrieben: „Seitdem das Formular de» Re verse», der in Holstein den Beamten oorgelegt wird, hier bekannt geworden, wird in Beamtenkreisen die Sach« viel besprochen. Der Revers wird höchst wahrscheinlich fast ebenso lauten, wie derjenige, den einzelne RegierungS- bramie zugesandl bekommen: „Ich verspreche, daß ich Sr. Majestät dcin Könige von Preußen und ven von Aller- höchstbemselden eingesetzten Autoritäten de» H.rzoglhum» Schleswig Gehorsam leisten und mich bei meiner Amls- sührung von keiner Seite beeinflussen lassen will." — Nach demselben Blatte fand gestern hier eine Eonserenz der Pastoren der hiesigen Propstet statt, woran etwa 30 Geistliche Thetl nahmen; darunter auch manche au- andern Propstrien de- tzerzogthum» Schleswig und viel leicht auch au« Holstein. Wenigsten» war Pastor Schra der aus Kiel anwesend. ES wurde über di« etwaigen Schritte gesprochen, die zu thun wären, wenn von ihnen rin Revers oder rin Ktrchengebet verlangt würde, die ge gen ihre Ueberzrugung stritten. Ob bet der Verhand- lungein Beschluß gefaßt worden, ist nicht bekannt geworden. Schleswig, 24. September. DaS heute auSgrgebene 2. Stück des „Verordnung-bl. f. d. Herzogth. Schleswig" enthält u. A. eine Bekanntmachung, betreffend die Er nennung d«S Baron- H. v.Pl essen in Eckernförde zum Amtmann der Armier Gottorp und Hütten. — Zufolge einer Verordnung de- k. preußischen CivtlcommissarS für da- Herzogthum Schleswig treten di« bisherigen gemein schaftlichen Freimarken für Schleswig-Holstein ä 2 Schill., 12 Schill., 12 Schill., 2 Schill, und 4 Schill, mit ult. October er. für da- Herzogthum Schleswig außer EourS und werden vom 1. November or. ab nur mit der Bezeichnung „Herzogthum Schleswig" versehene Frei marken zur Franktrung von Postsmdungen daselbst be nutzt werden können. — Die „Personal Chronik" des selben Blatte- meldet: Unter dem 15. September ist der const. Amtmann der Armter Tondern und Ligumkloster, OberappellationSgerichtSrath de Fontenay, auf Ansuchen von seinen bisherigen Functionen vom 1. k. MtS. ab entbunden worden; ferner sind unter dem 15. d. MtS. der const. Amtmann d«S Amte» Flensburg, Ober- und LandgerichtSadvocat Krau», der const. Amtmann der Aemtcr Gottorp und Hütten mit der Landschaft Stapel holm, F- Jacobsen, der const. Poltzeimrister der Stadt Flensburg, Ober- und LandgerichtSadvocat Nitzsch, der const. Bürgermeister, Stadtvogt und Stadisecrrtär der Stadt Sonderburg, v. PaschkowSki, und der const. Actuar für den nördlichen Thetl d«S Amte» Gottorp, F. Borg- frldt, dieser ihrer bisherigen Functionen enthoben und dagegen brr vortragend« Rath bei der vormaligen k. k. österreichischen und k. preußischen obersten Civilbehörde sür dir Herzogthümer Schleswig, Holstein u. Lauenburg, k. preußischer Kammrrgertcht«affeffor Draug. v. vaudisfin, al» Amtmann de« Amte« FlenSburg, der frühere Erp«- ditiontsecretär untrr dem vormalige» Ministerium für di« Herzogthümer Holstein und Lauenburg, Ho», al« Polt- zetmetstrr, RathSverwandirr und Rrchnunglführer der Brandkaffe der Siadt FlenSburg, der const. Stadtsecrrtär in Hader»l«b«n, Kanzleirath TovSbuy. al« Bürgermeister,' Stadlvogt und Stadtsecrrtär der Stutzt Sonderburg und al« HardeSvogt der Süderhard« de« Amte» Sonderburg, der seitherige Actuar der Kapplrr Hache, Wolfhagea, al« Actuar sür den nördlichen Thetl de« Amte« Gottorp, und der UntergerichtSadvocat A. Rathlev au« Kiel al« Actuar der Kapplrr Harde constttutrt worden. Unter« selbigen Datum sind der const. Actuar der Lundtoflharde, Dellesfen, al» Stadtsecrrtär und gelehrter Rath-verwand ter der Stadl HaderSleben, und der AmtSsrcretär, Kam- merjuuker I. v. Rosen in HaderSleben, al» Actuar der Lundtoflharde constituirt. — (H. N) <rr Minister de» Innern, Graf Eu lenburg, Hal über wichtige Fragen der inncrn Orga nisation de» Herzogthum» mit dem Gouverneur v. Man teuffel und dem Frhrn. v. Zedlitz anhaltende Confcrenzen gehabt. Gestern war bei dem Gouverneur groß»» Diner, zu welchem zahlreiche Beamte Einladung erhalten hatten. Heute Morgen besuchte der Minister mit dem Gouverneur den Dom und andere öffentliche Institute, heute ist Tafel bei Herrn v. Zedlitz. Wahrscheinlich reist der Minister heute Abend nach FlenSburg und geht von dort nach Düppel und Alsen. — Der Gouverneur General v. Manteusfel ist heute Abend mit Ertrapost nach FlenS burg gereist und geht von dort nach Eonderburg. — Für die Düppel Alsenrr Befestigungsarbeiten wer den 1800 Mann abcommandirt, denen 600 Civilarbeiter beigegeben werden. FlenSburg, 22. September. (Ndd. Z) Heute ist hier rin auS 1 Offizier, 6 Unteroffizieren und 60 Mann bestehendes Pionnieldetachement aus Stettin eingetroffen, welche» bestimmt ist, die Vorarbeiten für die Befesti gung-Werke bei Eonderburg und Düppel vorzu nehmen. Dasselbe geht morgen weiter nach Eonderburg- Apenrade, 18. September. (Fr.) Am Sonntage passtrte auf dem Ochsenwege nach den Grenzdistrie- ten gegen Jütland eine bedeutende Abtheilung preußischer Dragoner, welche dort einquarttert werden sollen, um möglichen Unordnungen vorzubeugen, welche in der letzten Zeil dort ziemlich häufig vorgefallen sein sollen. AuS dem Lauenburgschen, 20. September. In folge eine» ConvocationSschrcibenS de- Landmarschall» amte- vom 18. d. M. war gestern in Ratzeburg der LandeSconvent znsammcngetreten. Ueber die Verhand lungen schreibt die „Eisenb.-Ztg.": »Bei dieser Gelegenheit hat man auch von Seilen der Rit ter- und Landschaft Das Besitznahmepatent Sr. Majestät vom l3. September l805 discutirt und Bedenken getragen, sich bei der in demselben gegebenen Zusicherung »des landcShcrrichen Schutzes, die Bewohner des Landes gerecht zu regieren, das Land und seine Bewohner bei ihren wohlerworbenen Rcchlen zu schützen und die landcsväterlich« Fürsorge aus die Wohlsahrl derselben richten zu wollen", zu beruhigen. Die Majorität der Ritter- und Land» schast sieht in dieser allgemein gehaltenen Bestätigung der Lan desrechte die Rechte des Landes bedroht und verlangt, dah feiten des König» der Landesreceß vom 15. September 1702 pur« be stätigt werde, gleichwie er unter dem 27. August 1729 von Georg II., unlcrm 21. Juni 1705 von Georg III. bestätigt worden ist. Ebenso wurde der Landesreceß durch die Versicherungsacte vom 0. De- cemder 1815, welche zugleich mit dem Bcsitznahmcpalente von dem selben Datum, untcrm 27. Juli 4810 im Herzogthum publicirt, von Friedrich VI. und später von seinen Regierungsnachjolgern bestätigt. Durch da» Patent vom 20. December 1853, wodurch die Ritterschaft in ihrer jetzigen Zusammensetzung geschossen wurde, erhielt der Receß im Allgemeinen auch wieder die Bestätigung, insbesondere aber die darin enthaltenen Punkte, daß auch künf tighin dem Lande eine Regierung, ein Eonsistorium und ein Hoj- gencht verbleiben solle. In dem Convente hat man nun mit großer Majorität gegen «ine kleine, vorzugsweise aus den bäuer lichen Deputirten bestehende Minorität beschlossen, das Mini sterium sür Lauenburg zu ersuchen, daß cS die namhafte Bestäti gung dieses Patents vom 20. December 1853 der Sr. Majestät dem Könige veranlasse." Dir „Eisend. Ztg." fügt dem hinzu: „AuS diesem Be» schlufle sehen wir aufs Neue, daß die lauenburgsche Rit ter- und Landschaft stet» bemüht ist, ihr Sondcrtntereffe, welche» mit den Interessen und der Wohlfahrt des Lan de» nur zu häufig colllbirt, zu vertreten. Der Lande»« receß ist, abgesehen von einigen Ncbenpunkten, eine Ur kunde, welche einigen Staatsbürgern so umfassende Pri vilegien rrthcilt, daß eine Regierung, welche die Wohl fahrt aller Landcsunterthanen zu befördern sich bemüht, nicht damit regieren kann, wir erinnern nur an den 16. Punkt des Rrccsses, den „kuactum collvotarum" ober die Vertheilung der Steuern anlangcnd. Sobald an den Staat irgend welche größere Anforderungen und Ver pflichtungen herantreten, wie cs jetzt auch bei Lauenburg der Fall ist, muß dessen Finanzjystcm sich'' fest auf den Grundsatz stützen, daß das Einkommen aller und jeder Staatsbürger ohne Ausnahme die Lasten zu tragen habe. Wird durch die bestehenden Steuergesetzgebungen, wie neuer dings wieder durch den § 43 der provisorischen Wegeord nung vom 5. August d. I. rin großer Thetl der Staats bürger erimtrt, so werden solche Gesetze, mögen sie nun so oft sie wollen bestätigt worden sein, zu dem aller größten Unrechte für die Belasteten. Wir konnten uns freuen, wenn im Patente vom 13. September d. I. der LandcSrrccß nicht erwähnt wurde, weil wir darin die Ab sicht de» neuen LandeSherrn erblickten, die gerechtesten Wünsche drS Lande» zu realtfiren. Andererseits halten wir den vom LandeSc»nvente gefaßten Beschluß, Oppo sition gegen den ersten landesherrlichen Erlaß zu machen, für sehr bedenklich; nur auf einen Punkt dürfen wir aufmerksam machen: kann die Regierung eines Landes, dessen Bewohner Schutz und Anerkennung finden, zu wel cher christlichen Confesston sie auch gehören mögen, sich dazu verstehen, einen Passus, wie den zweiten tm Lan- deSreceß, zu bestätigen, ohne sich allen möglichen Verlegen heiten au-zusrtzrn?" Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Departement der Aiuanzru. Bei der fi»calischrn Straßenbauverwaltung find ernannt worden: Alexander Lehmann, zrither technischer Hilfsarbeiter, al» Obrrchausseewärter in Moritzburg. Dresdner Nachrichten vom 26. September. 8 Gestern Abend nach 27 Uhr wurde da- Wasser der Weißeritz wieder, in den Mühlgraben gelassen, nachdem r» seit dem 17. d. Mt». behufs der Räumung desselben und Reparatur der Ufer abgeschlagen worden war. Während dieser Zett wurden die VerlegungSarbeiten de« Mühlgraben« zwischen dem kgl. Kanonenbohrwerk und der sogenannten „Würzmühle" soweit vollendet, daß nunmehr der neue Mühlgraben ta Benutzung getreten ist. Diese Arbeiten bezweckten lediglich di« Einmündung beim kgl. vohrwerk bez. die Au«mündung in der „Würzmühle." Di« übrigen Arbeiten waren bereit« vorher vollendet, auch de, Graben unter der AlbertSbahn durch einstwei lige Verlegung d«S BahnglrtsrS hergestellt worden. Die Verlegung machte sich durch die Anlegung de» neuen Gütrrbahnhof» nöthig, thetl« um Raum zu gewinnen und da« Terrain nicht durch den Mühlgraben und dessen Dam« durchschnitten zu sehen, thetl« um dasselbe besser nivelltren zu können. — E« ist anch bereit« der Damm, auf welchem der nach d«, Restauration „zum Thürmchen" führende Weg güegeir »ar, durchbrochen nutz ein Bau- gl«i« quer durch den alten Mühlgraben gelegt worden. Au« dem alten Graben werden die Steine und da- Holz werk entfernt und derjelbe sodann an seinem obern Theile »»«gefüllt — unterhalb de» Bohrwelk» hat man bereit» damit begonnen — und beziehentlich geebnet werden. — Ein weiterer Hauptbau fand am .Mühlhofc" statt, wo neben dem dortigen obrrschlächtigcn Fall de» Wasser» an der Hof und Bäckermühle rin Bassin gebaut wird. k. Die Heilanstalt de» Herrn vr. mock Flemming, Falkenstraße 55 hterselbst, in welcher warme Sand bäder curmäßig in Gebrauch gezogen werden, erfreut sich ungeachtet rhreS erst kurzen Bestehens schon einer ungewöhnlichen Theilnahme von Seilen de» leidenden Publicum- und in zahlreichen Fällen sind dir Sandbäder bereits mit überraschendem Erfolge in Anwendung ge bracht worden. E» ist diese Heilmethode allen Denjeni gen, welche an chronischem Rheumatismus, rheumatischen Gelenkentzündungen, Bright'schcr Nierenerkrankung, Rha- chiti«, ScrophuloflS, Gicht rc. leiden, ganz besonder« deswegen zu empfehlen, weil die Euren auch mr Herbst und im Winter fortgesetzt werden können, wo ander« Badekuren gegen diese Uedel meist unausführbar find. * Gestern Abend gegen 7 Uhr wurde die siebenjährige Tochter der Wäscherin Gr. an der Ecke der Sidonien- und Lüttichaustraße von dem Kutscher D. überfahren und dabei dergestalt verletzt, daß sie 2 Stunden darauf starb. Da» Unglück soll durch das zu schnelle und unvor sichtige Fahren des D. herbeigesührt worden sein. — Die in der gestrigen Nummer enthaltene Leipziger Notiz über den in der Person eine« Soldaten in Riesa festgenommenen angeblichen Mörder der Birnstein'- sehen Eheleute in Großenhain beruht, wie wir au- glaubwürdiger Quelle vernehmen, aus einem Irrthume. (Vgl. auch unter „Leipzig".) ProvinMinachrichten. Leipzig, 25. September. Die „L. Abpst." ergänzt die gestern mitgetheilte Meldung des „L. Tgbl." wie folgt: Als dcS Großenhainer Mord» verdächtig ist vor« gestern in Riesa der dort wohnhafte Handarbeiter Böhme aus Königsbrück, früher Soldat bei dem in Großenhain garnisonirenden Reiterregimcnte, wegen mannichfacher Ver brechen und Vergehen aber als zum fcrnern Militärdienst unwürdig entlassen, vom Gcrichtsamtc in Haft genommen worden. Redensarten, die Böhme gegen seine Mitarbeiter auSgcstcßen, wie: er habe'in Großenhain Blut gesehen, er könne nicht mehr leben, man solle ihn tvdtschlagen rc., haben den Verdacht gegen ihn hervorgcrufen. Indessen ist Böhme durch Trunksucht geistig und körperlich sehr heruntergekommen, und können jene Redensarten mög licherweise auch nur Ausbrüche des Deliriums sein. (Vgl. oben.) Eingesandtes. Die Magdeburger Presse vom 19. Septbr. 1865 schreibt Folgendes: Zauberei auf der Messe. Hexen meister giebt es jetzt mehr denn je auf allen Gebieten deS Lebens — ganz natürlich: die Geister regen sich wieder aller Orten — selbst Minister befinden sich unter ihnen! Aber dem Meister Basch auf der Magdeburger Heermcsse kommt doch keiner von ihnen allen gleich. Kaum zwei Tage ist er hier und schon hat er sich Aller Herzen er worben: von jenen kleinen Poltergeistern al», die sür zwei Groschen Courant die Höhe deS Paradieses besteigen, um gelegentlich auf den zweiten Platz hinüber zu ver schwinden — bis auf die gewichtigen Männer der 15 Egr.-Sprrrsttze, die selbst in Spiritus machen, ohne ge rade Spiritisten, d. i. Gcistergläubige zu scin... alle, alle hat er sich gewonnen, der Hexenmeister, sie folgen wie gebannt seinem Zauber, wie die Kinder von Anno soundso dem Rattenfänger von Hameln; und wenn er sie endlich nach Stunden des mystiichcn Bannes aus seinem wundervollen Bretertempel entläßt, dann stürmen und drängen wieder Hunderte, voran jene Poltergeister dcS Paradieses, hinein, um aus's Neue sich seinem Zau ber htnzugeben und hinterdrein zu rathcn, wie das Alles möglich sei. Das Beste aber behält er für sich, der Zauberer — mit leichtem Humor und dcr heitersten Miene von der Welt sagt er allen ins Gesicht: Jeder Schul knabe Weiß, daß jede Production ihren natürlichen Grund hat, und er steht lächelnd vor uns und sagt: „Geschwin digkeit ist keine Hexerei., alles natürlich".. Der Glück liche, er wirst galant uns seine photographischen Karten zum Andenken in dcn Schooß und ist besser daran als mancher Finanzminister . . er versteht e», aus dem kabba listischen Abrakadabra und den Gespcnsftrcrschcinungerr sich den allmächtigen Nerv deS Lebcns zu schaffen und den Haushaltsetat seines Aauberstaates in Ordnung zu halten. — Geschwindigkeit ist keine Hexerei, aber doch hätten wir wohl gewünscht, daß in der zweiten Abthei lung der Vorstellung von Hrn. F. I. Basch die wun verlieblichen Nebelbilder nicht zu geschwind einander ab lösen. Manches von ihnen wäre gewiß gern länger an gesehen worden! — Die dritte Abtheilur g aber mit ihren Geister- und Gespensterrrschrinuugen ist die am meisten von Allen mit Sehnsucht erwartete. Und sie that sich endlich auf, diese „dunkle Kammer' mit ihren theologi schen Schreckgestalten: dem Teufel und dem au« aus dem Grabe wiedergckehrten G.liebten Fast ist's um da» „Gruseln" zu lernen, aber keine Furcht — dcr humo ristische Professor der Magie ist vor uns, er durchsticht mit scharfem Säbel dcn gespenstigen Geiger und schießt mit einem Pistol auf die weiße Frau auS dem Grabe. Das Leben bchält sein Recht. Cagliostro und seine mtnistrrlichcn Spießgesellen umnebelten zu Ende deS vo rigen Jahrhundert» entnervte Könige mit d> »selben Gei- stererscheinuugcn, mit welchen 1865 der heitere Heren meister F. I. Basch das kräftige Volk der Magdeburger Heermrsse amüsirt. Herrn Basch's Vorstellungen, von früher hier in Dresden noch rühmlichst bekannt, werden nächsten Sonn tag im GewandhauSsaale, erste Etage, beginnen. * Wie wir erfahren, wird dcr rühmlichst bekannte Diolinvirtuo» Steffen Mayrhofer aus Wien morgen in der Liederhalle auf dem Hchtllerschlößchcn zum erst»« Male sich hören lassen. Der genannte Künstler, welcher hier noch bekannt durch sein Auftreten auf dem hiesigen kgl. Hostheater im Jahre 1859 ist, kommt jetzt au» St. Petersburg, wo er von den allerhöchsten Herrschaften mit großcr Auszeichnung beehrt worden ist. Statistik an- Volkswirthschast. —r. Leipzig, 25. September. (Meßbrricht >>.) Dir mit vorigem Donnerstage faktisch zu Ende gegangene Messe in fabricirlem Leder zeigte innerhalb weniger Tage Schwankung!,,, wie sie selten vorkommen. Lebhast be ginnend verfitl da» Geschäft bald einer unerwarteten Flau heit und schließlich blieb noch Manche» unverkauft. Neben den jüdischen Feiertagen, wclche diesmal außerordentlich störend auf die Contiauität de- Geschäft« eiuwirktea, warön wohl der mangelhafte Besuch der Messe von Seiten der Schuhmacher und die überreichliche Zufuhr an Leder die Hauptursache jenes ungewöhnlichen Verlaus», und die genaue und speciellc Notirung der Preise Hal gerade dies mal ihre besonder» Schwierigkeiten. Im Allgemeinen läßt sich, im Anschluß an unfern ersten Bericht, jagen, daß ein geringer Theil ungaltlicher Sohlleder unverkanft blieb, Kalbfelle flau gingen, Kipse dagegen schnellen Ab satz fanden. Am schlechtesten ging da« Geschäft rn deut schem Fahlleder. An rohen Fellen, namentlich in Seutschen Häuten, war der Markt so stark befahren, wir lange nicht, und übte diese Uederfüllung einen bedeutenden Druck auf den Verkauf. Sehr viel davon blieb übrig, und über haupt mußte zu ungenügenden Preisen abgegeben werden. Ebenso waren trockene und gesalzene Wildhäulc gedrückt. Kipse in Primawaale brachten 30 — 34 Lhlr., mittlere 22—30 Thlr., geringe 16 — 22 Thlr., und wurde darin »icl umgesetzt. Die Preise sür schwere trockene Buenos» Aires stellten sich auf 30-32Thlr., leichte 25-28Thlr.; Rio Grande, Mazatlan, Puerto-Capello, Angostur» 18 bis 24 Psd. wurden zu 21—27 Thlr. verkauft. Ceare brachten 22 Thlr., BaraccaS 24 Thlr Grüne gesalzene, als Saladeros-Ochscn, holten 50—60 Pfd schwer 19 bi» 20 Thlr., 40 — 50 Psd. schwer 18 Thlr., Montevideo und Uruguay circa 60 Pfd. 17 Thlr, leichtere 15—1V Thlr., schwere Kühe 40-50 Pfd. 14-15 Thlr., leichte desgl. 13 — 14 Thlr., Rio Grande-Ochsen circa 60 Pfd. 16 Thlr , Kühe 13 Thlr., Rio-d.-Janeiro 60-70 Pfd. 16 Thlr., Kühe 50-60 Pfd. 14-142 Thlr. Austra lische Häute 12—13 Thlr. — In Rauchwaare ist bisher, dcr enorm gesteigerten Preise wegen, noch wenig Geschäfte gemacht worden. Die Erwartungen der Pelz händler von der gegenwärtigen Messe konnten nach dem Aufschwünge, den das Rauchwaarengcschäft in Amerika infolge dcs FrftdcnSabschlvsseS genommen, nicht sehr groß sein, und die Besürchtung, Laß sehr viele Artikel, welche nach Amerika gefragt sind, in den Londoner Auktionen von den zugereistcn amerikanischen Käufern hoch bezahlt werden würden, sind eingetroffen. Biber, Otter, Wölfe, Bären, Nerze rc. kauften sie zu enorm gesteigerten Preisen, wie solche von europäischen Käufern nicht angelegt wer den könnt.», und die Folge davon war, daß die conti« nentalcn Käufer auf billigere Surrogate Bedacht nehmen mußten, die aber ebenfalls, je nach Qualität, 20—40sth anzogen. Bisam, ein Artikel, der bisher noch billig war, wurde von dieser Steigerung bc>oadcr» betroffen. Auch trug zur Steigerung besonder» der Ausfall der Zmpvr- tarion mit be«, dcr jedenfalls durch größer» Verbrauch am ProduciionSplatze entstanden. Sehr mäßig und vor sichtig haben bis jetzt die Kürschner und Zwischenhändler gekauft, die durch die Steigerung nicht wenig erschreckt sind. Ob daS Geschäft in den nächsten Tagen noch «inen döhcrn Aufschwung nimmt, ist umsomehr die Frage, al« es mit g.ldarmen Ländern, wie Polen, Rußland, Oester reich und die Türkei, bei hohen Preisen sich nicht ange nehm handelt Am meisten wurden Fchrücken, und zwar wieder von den Amerikanern, zu frühern Preisen gekauft, auch nahmen die deutschen Kürschner, die im Ganzen schwach veitretcn sind, davon, und kauften die Letzter« außerdem noch Einige» von Bisam, Katzen unb Hamster futter rc. Die russischen Pelzwaaren sind nur erst za» Theil eingctroffen; das Geschäft darin war noch gering und wird darauf zurückzukommcn sein. Berlin, 20. September. Der „StaalsAnz." publicirt heute die königl. Genehmigungs- und Beslätigiingsurkunde, betreffend den schon vielfach besprochenen, mit der Köln-Mindener St- senbahngesellschast unter dem 10. August 1805 abgeschlosse nen Vertrag, sowie die auf Grund desselben beschlossenen Sla- tutnachträge (vom l3. September 1805). Die Hauplbestimmun- gen sind folgende: Die Amortisation d.r Aktien der Köln-Mindener Eisenbahngesellschast durch dcn Staat im Wege der allmählichen Ern- lösung nach dcm Ncnnwerlhe wird für immer ausgehoben. Dir Köln Mindener Eisenbahngesellschast zahlt dafür dem Staate zur Entschädigung 13 Mill. Lhlr. Zum Zwecke dcr Bereitstellung diiscr Entschädigung wird die Köln-Mindener Sisrnbahngeseü- schast ihr dermaligc» Actiencapital vcidopreln, also »on jetzt 13 auf 20 Millionen Thaler erhöhen. Von den hiernach zu emtt« tirendcn neuen Aciicn soll aus jede alte Actie dem Inhaber eine neue zum Nominalwerlhe angcboirn werden. Auf dte neuen Aktien, welche auf die im Besitze des Staate« befind lichen Aciicn fallen, wird die Einzahlung des Nominalbetrages durch Abrechnung auf die obige Entschäoigung geleistet. Bon dcm hierdurch nicht getilgten Theile der Entschädigung hat die Köln-Mindern« Eisenbahngesellschast 3 Mill. Thlr. bi« zum I. October d. I., und den Rest bis zum 2. Januar 1800 oem Staate baar auszuzahlen. Der wegen Deckung etwaiger Amsen- aussälle bestimmte Garantiesond wird aus die Ansammlung eine» Bestandes von 2 Mill. Thlr. beschränk! Die diesen EourSwerth von 2 Mill. Thlr. übersteigenden gegenwärtigen Bestände dr» Garanticsonds werden dem Staate zur freien Verfügung über lassen. Jnglcichen sollen alle nach den bestehenden Verträgen dem Garantiesond zugewiesenen lausenden Einnahmen dr» Staates aus dcm Köln-Mindener Elsenbahnunternehmen, ein- schließlich der Zinsen und Dividenden des anaesammetten Ga ranticsonds, dem Staate sortan insoweit zur freien Verfügung verbleiben, als sie zu ZinSzuschüssen für das jedesmal vorherge hende Betriebsjahr nicht in Anspruch genommen werden und auch nicht dazu erforderlich sind, um dcn während der Vorjahre durch geleistete Zinszuschüsse oder sonst etwa unter den Betrag von 2 Mill. Thlr. verminderten Garantiesond wieder aus diese Höh« zu bringen. Die Köln-Mindener Eisenbahngesellschast entbindet den Staat von der Zinsgarantie, welche derselbe auf Höhe von 3H Procent für die Stammactien der Köln-Mindener Eisendahnge- scllschast übernommen hat, sowie von jeder Verpflichtung, au« den übernommenen Zinsgarantien sür die Anlagccapitalren re- spcclive der Eisenbahn von Oberhausen zur niederländischen Grenze in dcr Richtung aus Arnheim und der Eisenbahn von Deutz nach Gießen nebst Zweigbahn von Betzdors nach Siegen unb der festen Rheinbrücke zwischen Köln und Deutz von dem Zeitpunkte ad, von welchem während 10 aufeinander folgender Jahre die Leistung von ZinSzuschüssen sür diese Unternehmungen seilen de« Staate» nicht mehr erforderlich gewesen sein wird. Der Staat verzichtet aus die ihm zustehcndcn Zinsen und Dividenden von denjenigen 608,000 Thlr. Aktien, welche er durch Einlösung zum Nenn- werlhe bis zum Jahre 1854 einschließlich bereit» amortisirt hat. Die Köln-Mindenei Eisenbahngesellschast verpflichtet sich dagegen, dem Staate den gl. ichen Nominalwerth in neu auSzusertigeooen Actien zu überweisen. Für den Fall, daß die Reinerträge ») der Bahn von Oberhausen bis zur LandeSgrenze bei Elten, h) der Köln- (Deutz) Gießener Bahn mit Zweigbahn von Betzdarf nach Siegen und der sesi n Rheinbrücke brr Köln nicht hinrerchen soll ten, um die sestgesiilllen Anlagecapitalien mit 32 Procenl zu verzinsen, wird von, Staate für dir acl » genannte Bahn: au» dem ihm stalutmäßig zustehenden dritten Theile vom Uederschufse deS Reinertrages über 5 Proc. de» aus 20 Mill. Thlr erhöhten Actiencapftals, sowic aus den Dividenden über 32 Proc. hinau» von dem ihm gehörenden siebenten Theile des ursprünglichen Actiencapital» von l3 Mill. Thlr. und von den bis Ende 1854 von ihm «mortifirten 3345 Stück Aciicn, resp. von dcn ihm an deren Stelle in gleicher Anzahl autzufertigenden und au»z»lte- fernden neuen Actien; sür die aä b. genannten Bahnen nebst dcr festen Rheinbrücke beisKöln: aus denselben Beträgen, soweit sie al« Garantie sür die Verzinsung der »<I ». genannten Bahn nicht in Anspruch genommen werden, und außerdem au» einer Summe von 50,000 Thlr. jährlich aus den dcm Staate zuflietzenden Di videnden bi» zur Höhr von 3H Proc. von seiner vorgedachten Actiendetheftigung, soweit die betreffenden Beträge und der Ga rantiefond reichen, alljährlich und zwar für da» jedelm-l vorher gehende Vetriebljahr der nöthige Zuschuß geleistet. Die Entdin- düng de» Staates von jeder Garantieverpflichtung zur Deckung von Zinsenautsällen tritt ein, sobald sür die quäftronirten Un ternehmungen während lv hintereinander folgender Jahre dl« Leistung von ZinSzuschüssen seiten de» Staate» nicht mehr erfor derlich gewesen sein wird.
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