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Dresdner Journal : 29.08.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186508293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650829
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1865
-
Monat
1865-08
- Tag 1865-08-29
-
Monat
1865-08
-
Jahr
1865
- Titel
- Dresdner Journal : 29.08.1865
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bis Commission in Betreff dir übrigen Propositionrn fest gestellt vorlirgen. Es handelt sich nun zunächst um die Frage der Zweckmäßigkeit einer SchtedSinstanz für die friedliche Ausgleichung der zwischen dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer entstehenden CoalitionSansprüche oder Con- flirte von möglichst unabhängigem Charakter gegenüber den Parteien. Königsberg, 22. August. Die „Pr.-Lith. Zig." schreibt: Der heutigen Etadtverordnetenversamm- lung wohnte der Abgeordnete vr. Johann Jacoby noch bei. Mit Bezug aus die letzte rrtraordinäre Stadtver ordnetenversammlung theilte der Vorsitzende «in Rescript der Regierung mit, die vidimirte Abschrift über die Ver handlung enthaltend, welche der k. OberregierungSrath Schrader über die Einführung deS Herrn LandrathS von Ernsthausrn in die Magistratsverwaltung am S. d. MtS. ,hne die Anwesenheit irgend eine» Mitgliedes der Königs« brrger Stadtverordnetenversammlung ausgenommen hatte. Da» zweite RcgterungSrescript, welches mitgelheilt wurde, betraf dir von der k. Regierung befohlene Salartrung deS LandrathS v. Ernsthausen in seiner Stellung al» „königlicher" Commissar der Oberbürgcrmeistereivrrwal- tung mit einer Remuneration in der Höhe deS vacanten GehalteS von 3000 Thlr. jährlich. Der Stadtverordnete vr. Hagen bcanttagt: das letztere Rescript zunächst der GeldbewilligungScommission zur Berathung vorzulegen, da tz 64 der Städteordnung bestimme, „daß hinsichtlich der Bürgermeister di« Festsetzung der Besoldungen in allen Fällen der „Genehmigung" der Regierung unterliege, „Ge nehmigung" aber immer noch etwas himmelweit Unter schiedene» sei von befohlener Bewilligung." Die Majo rität schloß sich Hagen's Ansicht an. Magdeburg, 24. August. Schon früher verlautete, der EtaatSanwatt werde in Sachen der Burger Coa-- litionSprocesseö gegen daS die Arbeiter sreisprechend« Schlüße»kenntniß de» Gerichtshöfe» die Appellation einlegen. Wie die „Magd. Pr." vernimmt, ist die» jetzt wirklich geschehen; auch gegen die Freisprechung der Fa brikanten ist die Appellation bereit» angemeldet. Glatz, 23. Aug. (N.Pr.Z.) Die k. Regierung hat die Bestätigung de» für den auSgeschiedenen Rathsherrn ArcuS zum Magistratsmitgliede gewählten bisherigen Stadtverordneten, VorwerköbesitzerS Friedrich Bach ohne Angabe von Gründen versagt. ES ist deshalb bereit» eine Neuwahl angeordnet worden. München, 25. August. (A. Z.) Das GeburtS- und NamenSfest Sr. Majestät de» Königs wurde heute, wie üblich, durch Gottesdienst von allen Konfessionen, Pa rade der Linie und der Landwehr, Festvorstellung im Hof theatcr und in mehrfach anderer Welse gefeiert. Leider ist der König, wie ein Telegramm der „Bayer. Z." au» Hohenschwangau meldet, infolge einer rheumatisch gastri schen Affection seit einigen Tagen nicht ganz wohl. — Ein erschientner Armeebefehl enthält eine Anzahl von Beförderungen und Ernennungen im OsfiziercorpS und im SanitätS und Verwaltungsdienst der Armee. Prinz Adalbert, bisher Generalmajor, wurde zum Generalleut nant befördert. Kharakteristrt wurden: al» Generalleut nant» die Generalmajore Karl Freiherr v. Lindenfels, Stadtkommandant von Nürnberg, und Friedrich du Jar- ry», Freiherr v. la Roche vom Generalquartiermeisterstab. München, 26. August. (LZ) Ihre k. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Georg von Sachsen langten diesen Nachmittag hier an und begaben sich mit dem nächsten Eisenbahnzuge nach Possenhofen — Die Postconferenz in Karlsruhe ist nicht, wie jüngst gemeldet wurde, auf den Mai künftigen JahrcS verscho ben, sondern wird bereits in der ersten Hälfte deS Sep tembers statt finden. Es werden sechzehn Staaten dabei vertreten sein. Unter Ankcrm wird rS sich dabei um eine Verminderung der Briestare für Deutschland handeln. Hohenschwangau, 24 August. (B. A) Gestern Abend ist d r König von Preußen mit dem General adjutanten Generalleutnant v. AlvenSleben und dem Flügeladjutanten Oberstleutnant Freihcrrn v. Steinäcker dahier eingetrofs.n. Stuttgart, 25. August. (K. Bl.) Herr v. Bis marck ist gestern Abend hier angrkommen und hatte so gleich eine Konferenz mit Herrn v. Barnbüler, der auch heute den ganzen Morgen bei ihm war. Um 12 Uhr reist Herr v. Bismarck wieder ab. Rostock, 25 August. (R. Z ) Durch daS Gasteiner Uebereinkommen zwischen Preußen und Oesterreich wird indirekt auch Mecklenburg stark berührt. Die Bestim mung deS Art. 6, wonach die i erzogthümer dem Zoll verein beitreten sollen, schließt, sobald sie inS Leben tritt, unsre letzte binnenländische Grenze ab; unserm Handels- und Gewrrbestande wird eS also noch mehr als bisher erschwert sein, seinen Verkehr über die mecklen- burgschen Grenzen zu erstrecken. Wir dürfen wohl an nehmen, daß hiermit der Anlaß gegeben sein wird, auch den unverzüglichen Anschluß Mecklenburgs an den deut fchen Zollverein wieder in Erwägung zu ziehen. derartiger deutscher Ortsnamen slawische Wurzeln nach weisen ließen, sowohl bei Sprachforschern, al» Geographen heftigen Widerspruch erfahren, und auch seine zweite Hy pothese, daß dir alten Personennamen meist au» Ortsnamen entstanden seien, dürste noch sehr zweifelhaft sein und ist den Ansichten von Pott u. Föistemann geradezu entgegengesetzt. Sehr gern erkennen wir hierbei da» Streben deS Herrn Verfasser» an, von seinem Standpukte au» durch gründ liche Beweisführung namentlich auS der böhmischen Sprache seinen Etymologien bei den Sprachforschern Eingang zu verschaffen. Dir» ist vorzugsweise auch in seiner oben er wähnten Abhandlung über die Entstehung deS Worte» „Brache" geschehen, und wir wünschen nur, daß dieselbe etwa» mehr populär gehalten wäre, um seinen Ansichten bei dem größern Publicum mehr Anerkennung zu ver« sch-ffen. Jedenfalls aber ist eS dankbar arrzuerkennen, daß dergleichen Untersuchungen von einem Landwtrth und Camrralisten aukgehen, Personen, die ihre Thätigkrit sonst gewöhnlich einem andern Felde zuwrnben. vr. Krähe. s Theater. Die für die besten dramatischen Produktionen Italien» durch königl. Dekret von 1854 festgesetzten Preise sind für da» Jahr 1864 vom UnterrtchtSininister folgendermaaßen verthetlt worden: der erste Preis von 1500 Lire dem Lustspiel „il vero dlaaon«" — da» wahre Wappenschild — von Tommaso Ghrrardi del Testa; der zweite Preis von 1000 Lire dem Lustspiel „il tiglio cki kamigli» ' — der Sohn de» Hause» — von vr. Giuseppe Costetti; der dritte Preis von 600 Lire dem Lustspiel ri»>» äi «ckuvatiou»" — ein ErziehungSf hlrr — von Achille Montignani. Ehren volle Erwähnungen erhielten: A. Gamiai für seine „Oommmtia it.Iian, » p.rigi — die italienische Comödte ta Part» — und L. Senderr für die Posse: „I-ontao Kastel, 23. August. Die „Kasseler Zeitung" be richtet: Wie wir hören, ist der unter« 15. April d. I. zwischen Knrhrfsen und Preußen tn Betreff der Ful daer Finalabrechnung abgeschlossene Staat»ver« trag nunmehr, nachdem derselbe im Anfang v. M. be reit» von Sr. königlichen Hoheit dem Kurfürsten rati« ficirt worden war, auch von Sr. Majestät dem Könige von Preußen rattfiktrt worden und hat demzufolge di« AuS- Wechselung der beiderseitigen Ratifikationsurkunden am 8. d. M. zu Berlin stattgrsunden. E» ist also nunmehr die Ausgleichung der gegenseitigen Ansprüche, welch« von beide» Etaatcn au« den zwischen ihnen wegen Abtretung eine» Theile» de» vormaligen großherzoglich fraukfurt- fchen Departements Fulda an KruHessen geschloffenen ver- trägen erhoben worden sind, oder noch erhoben werden könnten, im Wege gütlicher Vereinbarung einer vollstän« digen und endgtltigen Erledigung entgegen geführt wor den. Preußen zahlt diesem Vertrage zufolge eine Ver gleich»« und Aorrflonalsumme von 130,000 Fl. ar» Kur hessen, überträgt die durch Art. 2 de» Erfurter Liqui dation-Vergleich» Vorbehalten«» fuldaschen Aktive«, ein schließlich etwaiger Einnahmerückständ«, ferner alle An sprüche, welche die Krone Preußen durch Vorschußzahlun gen an dir Fuldaer LandrSkrtegSkasse, oder etwa sonst in Bezug auf die fuldasche Ausgleichung erworben hat, auf Kurhessen und überläßt letzter», wegen der Admintstra- tionSauSgaberückstände vom Jahre 1815 und rückwärt» die Besugniß, die Konkurrenz der übrigen betheiligtrn Re gierungen von Bayern, Sachsen Weimar und Hessen-Darm stadt herbeizuführen, auch von denselben wegen der au» königlich preußischen Kassen bereit- getilgten Admiaistra« tionSausgabrrückstSnbe zur eigenen Vertretung verhältniß« mäßig Ersatz zu begehren; dagegen übernimmt Kurhrfsen alle diejenigen Verbindlichkeiten, welche au» irgend einem RrchtSgrund« gegen die Krone Preußen zur Geltung ge bracht «erden könnten, sowie insbesondere diejenigen An sprüche, welche wegen HerauSzahlung der tn ehemals ful daschen, jetzt kurhesfischen LandeStheilen zu preußischen oder kurhrsstschen Kassen ringezogenen, au» dem Jahr« 1815 und rückwärts herrührrnden Einnahmerückständ« erhoben werden könnten, und verzichtet auf die ihm etwa zustehende Forderung wegen der in den Jahren 1792 bi» 1795 stattgrhabten Durchmärsche preußischer Truppe« durch fuldasche GcbietStheilt. Kastel, 25. August. (Fr. Pz.) Im Befinden de» Kurfürsten ist insofern seit gestern eine Besserung ein getreten, als sich dessen Krankheit zu eimm, »en« auch sehr schmerzlichen, Podagra ausgebildet hat. — Prinz Wilhelm von Hanau, Hruptmann im Generalstabe, hat sich heute durch einen Sturz vom Pferde eine nicht unerhebliche Verletzung zugezogen, wodurch sich dessen Abreise nach Berlin, wo derselbe nächste Woche erwartet wurde, verzögern dürfte. -f-f Kodurg, 27. August. Gestern Nachmittag fand unter dem Geläute der Glocken und dem Donner der Geschütze auf der Veste Kodurg die Enthüllung de» Denkmals Sr. königlichen Hoheit de» Prinzen Albert in fiierlichster Weise statt. Um ^4 Uhr begann in 8 Wagen die Auffahrt vom Residenzschloffe Ehren burg nach dem Marktplatz in die daselbst für die höchsten Herrschaften errichtete Tribüne. Diese Auffahrt fand nach dem uu-gegebrnen Programm in folgender Weise statt. Im ersten Wagen befanden sich Se. Hoheit der regierende Herzog und der Prinz Alfred von Groß'.ritanntrn und Eachsen-Koburg Gotha; im zweiten Wagen die Prinzessin von Wale», die Kronprinzessin von Preußen, der Prinz von Wale»; im dritten Wagen Ihre Hoheit dir regierende Frau Herzogin, Prinzessin Alice von Hessen-Darmstadt und der Kronprinz von Preußen; im vierten Wagen Prinzessin Klementine, Herzogin zu Sachsen, Prinzessin Amalie, Herzogin zu Sachsen und der Herzog von Bra bant; im fünften Wagen der Prinz Ludwig von Hessen, der Herzog von Eambribge und Prinz August von Sachsrn- Koburg Goiha; im sechsten Wagen Herzog Ernst von Wür- temberg, Prinz Leopold, Herzog zu Sachsen; im siebenten Wagen Fürst Hohenlohe Langenburg, Fürst Wilhelm Lö wenstein Wertheim, der Erbprinz Rruß und Graf Asirander MenSdorff-Pouilly, sowie endlich im achten Wagen Prinz Philipp, Herzog zu Sachsen und Graf Alphons MenS- dorff Pouilly. Ungefähr rine Viertelstunde hierauf fand die Auffahrt Ihrer Maj. der Königin Victoria statt. Die Königin saß tn schwarzer Kleidung mit drei Ihrer Kinder tn einem offenen Wagen und wurde bei der Ankunft auf . dem Marktplatze von dem sehr zahlreich versammelten Volke und allen bei der Feier betheiligten Personen mit lau ten Hochrufen freudigst begrüßt. Nachdem die Königin mit Ihren Kindern auf der Tribüne, nach Begrüßung feiten der dort anwesenden Herrschaften, unter dem Spiel der englischen Nationalhymne Platz genommen hatte, begann der Gesang eine» Liede» de- Sängerchor» nach der Me lodie „Heil dir im Stegeskranz", worauf rine Anrrd« de» Bürgermeister» an die Königin sich anreihte und dann die Enthüllung de» Denkmal» erfolgte, worauf wieder rin Gesang des Sängerchor» nach dir Melodie „Ein' feste ckagli ovcbio, lonton ckol euoro" — a»S den Auge», an dern Sinn. s Unter dem Titel „Festbilder" erscheinen im Verlag der k. Hofbuchdruckerei von E. E Meinhold u. Söhne in Dresden lieferungsweise in Holzschnitten die Transparent» der Festhalle deS ersten deutschen Sängerbundes festes zu Dresden, nach den Original Com- p.sttioncn deS Dir. Prof. l)r. Schnorr v. Karol-feld und der Künstler tom Dirck, Gey, Kirchbach, Ritscher nnd Sachse, ausgeführi unter Beihilfe der Künstler Deimling, Gerlach. Reinhold und Slichart, sowie ferner die Apollo- Quadriga von Broßmann und die Fesikartrn nach den Originalzcichnungen von Prof. Oe. L Richter und E. Sachßc. Die erste Lieferung, welche in diesen Tagen au-gegeben wurde, enthält die schöne allegorische Gestalt de» „Märchen»", welche nach der Komposition Schnorr'» v. karol-feld von A. tom Dirck g malt worden ist; ebenso die von Kirchbach erfundene und auiigrsührte Gestalt de» „Heldenliedes." Ferner die Gestalten „Beethoven'»" und „Walther'» v. d. Logelweide", von E. Sachße com- ponirt und gemalt. Und endlich die Allegorien de» „Rhein»" und der „Elbe", welche L. Gey erfunden hat und die von Stichart und Gerlach auSgesührt worden sind. Die lebendig und zugleich stilvoll erfundenen und effektvoll autgrführten Gemäldi bildeten einen Haupt schmuck der Sängerhalle, und r» ist ein dankenSwerthe» Unternehmen der obengenannten Verlag-Handlung, dir trefflichen Darstellungen tn treuen Nachbildungen d«m Untergang oder doch wenigsten» dem vergeffenwerden zu entreißen und sie dem Privatbrfitz zugänglich zu mache«. Die Holzschnitte find sauber und im Charakter der Ori ginale au-grsührt, die einzelnen Gestalten werden vo« einer zierlichen Arabrtk« in Tondruck eingrrahart, über haupt ist da» ganze Wirk hübsch auSgestattrt, so daß sich Burg ist ««ser Gott" folgt« und Jungfrauen da«« Kränz« am Monument nieder legten. Di« Königin und die übrigen höchsten Herrschaften, sowie alle Anwesenden waren tief ergriffen von de« feierlichen Aet. Nach Schluß desselben begaben sich dann di« Königin und die andern höchsten Herrschaften an da» Denkmal und legten dort Blumen- sträuße nieder, worauf di« Königin unter Hochrufen der Bevölkerung durch verschiedene Straße» der festlich ge schmückten Stadt und dann nach Schloß Rosenau wieder zurückfuhr, »ährend Ihre Hoheiten der Herzog und die Frau Herzogin mit den übrige« höchste, Herrschaften unter Hochrufen de» Volk» nach dem Schloß Ehrenburg zurück sich begaben. Da» Denkmal selbst stellt den Prin zen Albert mit de« Hosenbandorden bekleidet dar, ist al» sehr gelungen zu bezeichnen, führt aus der Vorderseite den Namen re.' de» Prinzen und auf der Kehrseite den Tag der Errichtung (der 26. August ist nämlich der Ge- b«rt»tag de» Prinzen) und da» Motto: „Da» Gedächtniß der Gerechten bleibt im Segen." In seiner Anrede an di« Königin wir» der Bürgermeister Muther auf diese» Motto hin und sprach dem GründungScomitS, der Kö nigin, unserm «girrenden Herzog und allen Denjenigen, welche zur Errichtung de», zu einer großen Zierde unsrer Stadt gereichenden Monument» beigrtragen haben, in deren Namen den tiefsten, herzlichsten Dank au». — In der vor einigen Tagen hier stattgefundenen Jahresver sammlung de» Gustav-Adolph-Verein» de» hiesigen Herzogthum» ist beschlossen worden, ein Drittheil der JahreSeinnahme der evangelischen Gemeinde zu Salzburg zuzuwendrn. — Da» hiesige Kontingent brgiebt sich heute mittelst Ertrazug» der Werrabahn zu den preußischen Manöver», welche bei Merseburg stattfindrn. » Frankfurt Offieielle Mittheilung über die Bun« de»tagSsttzung vom 24. August: E» wurde zur Kennt- niß der Bundesversammlung gebracht, daß Ihr« Maj. die Königin von Spanien ihren bisherigen Gesandten Marqui» de Alhama zu einer andern Bestimmung abbr« rufen und an seine Stelle Don Juan Valera Alcala Galtano al» außerordentlichen Gesandten und bevollmäch tigten Minister beglaubigt habe, welcher al» solcher an erkannt ward. — Hierauf legten Oesterreich und Preußen mittelst einer gemeinschaftlichen Erklärung da» zu Gastein am 14. August abgeschlossene und zu Salzburg am 20. ralifictrt« Uebereinkommen vor, welche» die provisorische Regelung der Verwaltung der Elbherzogthümcr zum Ge genstände hat. Dieselbe lautet wie folgt: .Die hohen Regierungen von Bayern, Königreich Sachsen und Großherzoalhum Hessen Haden in der 22. Bunde-Iag-fitzung vom 27. Zulid. Z. in einem deshalb gestellten Anträge den Wunsch ausgesprochen, daß die Regierungen von Oesterreich und Preußen über die Schritte, welche ste zur Herbeiführung einrr definitiven Lösung der bezüglich der Elbherzogthümer noch schwebenden Fra gen gethan oder zu thun deabsichtrgten, eine Mittbeilung an den Bund gelangen lassen möchten, und haben dabei zugleich ander- weiten Wünschen Ausdruck gegeben, welche auf diese Angelegen heit Bezug Haden. .Die Regierungen von Oesterreich und Preußen haben in zwischen eS sur die nächste Ausgabe erachten müssen, die Schwie rigkeiten zu beseitigen, welche sich auS der bisherigen, nicht zweck entsprechenden Form der Ausübung der durch Art. 3 des Wiener Friedens vom 30. Oktober I8S4 erworbenen Rechte ergeben batten, um dadurch Raum für die weitern Verhandlungen über eine de- stnitive Lösung zu gewinnen. SS gereicht den beiden Regierungen zur Befriedigung, hoher Bundesversammlung nunmehr mittheilen zu können, daß eSäihren Bemühungen gelungen ist, über eine jene Schwierigkeiten beseitigende Organisation der Verwaltung der Hrrzogthümer sich zu verständigen, und die Gesandten sind braus- tragt, hoher Bundesversammlung von dem tn dieser Beziehung am lS. August l. I. verabredeten und am 2V. desselben Monats von den beiden Monarchen genehmigten Uebereinkommen durch die Ueberretchuug der anliegenden beglaubigten Abschriften des selben Mittheilung zu machen. .Hohe Bundesversammlung wird hieraus die Ueberzeugung gewinnen, daß die Regierungen von Oesterreich und Preußen ernstlich bemüht find, die Frage der «lbherzogthümer einer defi nitiven Lösung zuzuführen und die derselben noch entgegenstrhen- den Schwierigkeiten zu beseitigen. .Die einzelnen in dem Anträge der hohen Regierungen von Bayern, Königreich Sachsen und Großherzogthum Hessen erwähn ten Punkte find gegenwärtig Gegenstand der weitern Verhandlung zwischen Oesterreich und Preußen. Die beiden Regierungen hegen die Zuversicht, daß diese Verhandlungen zu einem allseitig befrie digenden Ergebnisse führen werden, und ersuchen di« hohe Bun desversammlung, diesem Ergebnsse mit Vertrauen entgegen zu sehen, indem sie sich weitere Mittheilungen »orbehaltrn? Der k. preußische Gesandte fügte dieser Erklärung noch die Bemerkung bei, daß seine allerhöchste Regierung nicht verfehlen wird, hoher Bundesversammlung über den be vorstehende« Regierungsantritt Er. Moj. deS König» in Laurnburg und die Vertretung diese» HerzogthumS im Bund« seiner Zeit geeignete Anzeige zu machen. — So dann bezogen sich die Gesandten derjenigen Regierungen, welche Erbansprüche auf da» Herzogthum Lauenburg haben, auf ihre frühe,n verwahrenden Erklärungen zurück. Die Bundesversammlung beschloß, die erfolgte Vorlage an den Au-schuß für di« holstein-lauenburgsch« Berfassung»- angclegenheit zu überweisen. — Der Senat der freien Stadt Hamburg gab ferner die Erklärung ab, daß er sich der Begründung de» in der Sitzung vom 3. d. M. feiten der k. hannöverschen Regierung gestellten Antrag-, in demselben eine eben so geschmackvolle als sinnige Gabe der Erinnerung an dir Tage de» Feste» bietet. Noch wollen wir bemerken, daß dir Ausgabe in 8 Lieferungen mit je 6 Holzschnitten erscheint. Dem Schlußheft soll ein «läuternder Tert, Titel und Register brigegrben werden. Der Verein zur Erforschung tze» heiligen Lande» und Jerusalem» wird, wie man au» London schreibt, tn Betreff de» Lande» die Arbeiten de» Grafen de Vogue und de» Engländer» Waddington vom Jahre 1862 auf- nehmen. Dies« fanden nämlich zwischen Antiochien, Aleppo und Apamea auf dem rechten Ufer de» Oronte« in einem Krsselthale und einem Raume von 30 bi» 40 Meilen nicht weniger al» 150 Städte. Viele der meist zweistöcki gen Wohnungen sind noch so gut erhalten, daß sie Zeug- ntß geb.» können von der Baupracht dieser nicht zerstör ten, sondern verlassenen Städte mit prächtigen christlichen Kirchen au» dem vierten bi» siebenten Jahrhundert, wie Inschriften und Symbole an den Bauwerken beweisen. Wahrscheinlich find diese Städte an ein und demselbrn Tag« bet einem Ueberfall der Muharuedanrr verlassen worden, ohne daß der Feind sie zerstörte. So wird wohl wieder rine neue Welt einer früher«, nicht g«ahnten Ci- vilisatioa durch diese Forschungen erschlaffen werden. f Die Akademie der k. Künste in München hat zur Feier de» Geburtöfestr» König Ludwig'» II. dir Architekten Hansen in Wien und Egle tu Stuttgart und die Maler Magnu» tn Berlin und Hör schelt tn München zu Ehren mitglieder« ernannt. Am 15. d. stad von München zwei große, für di« in gothischrm Style neu erbaute St. Elisabethenkirche tn Basel bestimmt« Chorfenster abgeaangeu, deren Herstellung dem Gla»«aler Burckhardt in München übertrage» »ar. Ein Berichterstatter der „Allg. Ztg." rühmt an dies«» Fenster» di« von de« Genannten tu Gaurtnschaft »tt de« Ersatz der Koste« für Bewach«»- der Batterien »» der Elbe, Weser und Ern» betreffend, allenthalben an- schließ« und sich Vorbehalte, «ine» Lhaltchen Anspruch be züglich der auch seinerseits ta» vorigen Jahre zum Schutz« der Elb« angeordneten Maßregel» geltend zu machen. — Die Bundesversammlung nahm sodann eine Anzeige deS Militärausschusses wegen vorübergehender Betheiltgung der hier -arntsonirraden halbe» Schwadron d«S k. k. öfter- rrtchschrn KürasfirrregtmentS Prinz Karl von Preußen au einer Coucrnlrtrung bet Mainz entgegen und faßt« end lich über eine» Vortrag desselben Ausschüsse» wegen Er bauung von Stallungen und Reitbahnen in der Bun- festung Ulm Beschluß. Araukfurt, 26. August. (F. I.) Der preußisch« Ministerpräsident, Herr v. BiSmarck, ist gestern Nach mittag «tt dem Schnellzuge der Matn-Neckarbahn von Stuttgart hier angrkommen und hat sich sofort nach Homburg begeben, wo er dem Vernehmen »ach ein paar Tage bleiben wird. Seine Gemahlin weilt daselbst seit einiger Zett. Lüßrck, 25. August. (H. Bl.) Laut Bekanntmachung deS Polizetamt» wird daS Nivellement für eine Eisen bahn von Lübeck nach Eutin rveat. nach Eutin und Neustadt tn Angriff genommen werten. Pari-, 25. August. Der „Abend-Moniteur" enthält folgende Einzrlnhetten über den Unglück-fall, der in Neuenburg vorgefallrn ist: Der Kaiser und die Kaffe- rin begaben sich gestern Abend, als sie den Bahnhof ver- ließen, zu Wagen nach ihrem Hottl. Auf der Hinfahrt gingen die Pferd« deS WagrnS, in welchem die Prinxsstn Anna Murat, die Gräfin Montebrllo und Fräulein Leu« vet saßen, erschreckt durch da» Pfeifen einer Lokomotive, durch, rannten an dem Wagen Ihrer Majestäten vorbei und warfen mehrere Personen über den Haufen. Der Wagen stieß dabei irgend wo an und warf um. Lei diesem Sturz« erlitt die Prinzessin Murat heftige Eon- tufionen am Kopfe, die Gräfin Montrbello brach da- Schlüsselbein und Fräulein Bouvet eine Rippe. Der Kutscher trug Quetschungen davon und der Bediente brach den Fuß. Die Verletzungen der umgerannten Personen find glücklicherweise nicht erheblich, doch wurden ste in- Hospital gebracht, wo der Kaiser und die Kaiserin sie besuchten. Dir ganze Bevölkerung hat diese Fürsorge mit Dank «ntgegengenommen und die Majestäten mit Eathu- sia-mu» begrüßt. Der Kaiser sollte dirstn Morgen Neuen burg verlassen, um direct nach Fontainebleau zurückzu- krhren. Die Kaiserin bleibt tn Neuenburg, um die Ver wundeten, deren Zustand übrigens befriedigend ist, z„ Pflegen. * Paris, 26. August. (Tel.) Di« „France" demen- tirt die von verschiedenen Blättern gebrachten G-rüchte, denen zufolge die Weltmächte in diesem Augenblicke sich über «inen Protest gegen die Resultate der Salzburger Ueberrtnkunst in Einvernehmen gesetzt hätten. Die „France" glaubt zu wissen, daß diese Gerüchte aller that- sächlichen Grundlage entbehren. Florenz, 24. August. (Pr.) Mazzini erklärt in einem Rundschreiben seinen Anhängern, sie hätten sich am 29. August, dem Jahrestage von Aspromonte, in den Straßen der jetzigen Hauptstadt Italiens zu versam meln, um den da» Vaterland bedrohenden Gefahren ent- gegenzuwirken. DaS PlebiScit sei verletzt, ein Konkordat mit Rom stehe in Aussicht, ebenso ein Vertrag mit Oester- reich. Darum müsse daS Volk auS fünfjähriger Lethar gie geweckt u»d zur Action gebracht werden. Die Italien an Frankreich fesselnde Kette müsse man ebenfalls sprengen Angebahnt würden all« diese Ziele durch imposante Mas- sendcmonstrationen. Eine solch« habe also, und zwar am Abend, damit die Behörde Theilnehmrr und Anstifter nicht unterscheiden könne, de» 29. August stattzufinden. Man müsse Rom als Hauptstadt, Venetien und Gari baldi hoch leben lassen, Krieg gegen Oesterreich rufen, der französischen Allianz ein »bboooo spenden und schließ lich nie da» Wort Republik oder Mazzini brauchen, um der Behörde keinen Anlaß zum Einschreiten zu geben. Sollte eS den Führern an Geld fehlen, so wüßten ste, wo di« Mittel zu finden seien. Florenz, 25. August. (Tel.) Wie die „Naziolu"mel det, hat der Minister de» Innern, um Unordnungen »or- zubeugrn, verfügt, daß künftig kei»eProcesstonenmehr durch die Straßen ziehe» sollen ohne Erlaubniß der städti- -schen Behörden, welch: dieselben unter Umständen vrr- btrten können. — (A. Z.) Die Beamten de» Hause» der Abgeord neten wurden ringeladcn, sich am 15. September, und die de» Senat» sich an fang» October tn Florenz einzu finden, wa» auf sehr ba'dige Einberufung der Kammern schließen läßt. * Florenz, 26. August. (Tel.) Die sardinische und to-cantsche Bank haben einen Fustontvertrag abgeschlossen. Die vereinigten Banken werden vom Anfang de» näch sten Jahre» an die „italienische Nattonalbank" bilden. — Der HandelSmtnister ist hierher zurückgekehrt. Er beabsichtigt umfassende Nachforschungen über die Mittel den Malern Fortner und Hauschild und dem Architekten Marggraff entworfene Komposition in gleichem Grade wie die Ausführung. Ein dritte» Chorfenster wird bald voll endet sein, und Herr Burckhardt sodann im Auftrage de» König» von Bayern «in große» GlaSgemäld« auSsühren, da» in Hohenschwangau ausgestellt werden soll. -f Nach dem „Pr. St.-Anz." hat am 18. d. M. die Eröffnung de» Sarkophage» di» am 20. Mat 96S verstorbenen und tn der von ihm erbauten Kirche in Gernrode betgesetzten Markgrafen Gero stattgesunden. Man hat tn dem Sarkophage ei»e geringe Anzahl mensch licher Gebeine vor gefunden und eine GlaSflasch«, deren Inhalt da» Scriptum eine» dastgen Geistlichen enthielt, welcher früher bei Gelegenheit einer Verrückung de» erster» solche hinein gethan hat. Da» Schriftstück erwähnt eine vorgenommene Renovation tn der Kirche, daß der Sar kophag erst im Mittelschiffe derselben sich besuoden und dann nach dem hohen Chore tranSlocirt sei, und daß an demselben «in Täfelchen befindlich gewesen (welche- jetzt nicht mehr eristirt) mit folgender Inschrift: vll l,»n».nllt» Lrit«r kürnt leb, aV»o<ii»ck«e Herrn töckt lob, 8tike 8«rnrcxl« von «iz-«oor bad, v«.ld»t m»n »lebt oovd d«nt n>«io Or»b Außerdem befinden sich ta de« Scriptum Notizen über die damals hier fungtrrnde« Geistlichen ». s. w. — Nach Oeffaung d«S Sarkophage» läßt sich übrigen« vo» einem solche» eigentlich nicht mehr reden. Der leere Raum darin ist nur 4' 9" lang, 1' 3" breit und 2' tief, mithin nicht groß genug, um einen männlichen Leichnam «ufzu- nehmea. ES handelt sich nur um et» Grabdenkmal in Sarkophagrnsor«. Dasselbe trügt di, Jahreszahl 1519 «ad ist wahrscheinlich von der damaligen Aebtisfin Elt- beth ». Weyda hergestrllt worden, »eil da» ursprünglich« Grabmal im Lauf« vor» beinah« sechs J«hrhu»derte» schätz.
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