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Dresdner Journal : 26.07.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186507269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650726
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1865
-
Monat
1865-07
- Tag 1865-07-26
-
Monat
1865-07
-
Jahr
1865
- Titel
- Dresdner Journal : 26.07.1865
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reit- kräftige 'Arbeiter in den benachbarten Gemeinden gesucht. München, 19. Juli. Die „Bayersche Zeitung" ver- öffentlich! du» Gcsetz, durch welche« für ganz Bayern rin gleichmäßiger Portosatz von drei Kreuzern für drn Brief eingelührl wird. Auch können vom 1. August l. I. an Brtkfe von 1 Loth Gewicht bis zu IS Lolh (H Zoll« Pfund) um die Taxe von bloS 6 Kreuzern im ganzen Umfange de« Königreich« befördert werden. Bamberg, 22. Juri. (F. Pz.) Dir Eisenbahn zwischen Hof und Eger ist nunmehr so weit vollendet, daß dir Probefahrten bereit- begonnen haben. Frankfurt, 23. Juli. (K. Z.) In der heutigen Geographenversammlung waren 52 Personen an wesend. Prinz Adalbert von Preußen, Contrradmiral v. WilllerStoifs von der österreichschen und CapitLn Wer ner von der preußischen Marine fehlen. Die Versamm lung beschlußk, von jetzt ab jährlich zusammcnzukommen, und eine arktische RecognilionSfahrt noch für diese« Jahr. Pari-, 22. Juli. (K. Z.) Heute haben die Ge meinderathswahlen begonnen. Man ist äußerst ge spannt auf den AuSgang derselben; doch darf man ihnen keinen zu groß n Werth beilegen, weil aus dem Lande, wo größteruh il« die Geistlichkeit allmächtig ist, die Bauern vollständig b.h/rrscht werden. In den Städten ist dic« w niger der Fall. Die Agitation in manchen Städten ist so groß daß man in Angoulöme z. B. 30 Wahl listen aufg.stelll hat. In Orleans dagegen ist nur eine einzige Liste ausgestellt. — Emil Olltvier hat seine Entlassung als Advocat ringercicht und ist nach Zürich abgereist. — Der » Moniteur de l'Arrnce" meldet, daß. gemäß den Bestimmungen eine« Gesetzes vom Jahre 1855, den jenigen Soldaten, welche sich als Einstandsmänner neu anwerben lassen, ein Urlaub von 3, 6 oder 9 Mona ten bewilligt werden sollte. Im Jahre 1864 ist von dieser Vergünstigung kein Gebrauch gemacht worden, und der Kriegsminister hat deshalb neuerdings Weisungen er lassen, damit die betreffenden Einstanksmänner in die Lage versetzt würden, von ihrem Urlaub Gebrauch zu Machen. Pari-, 23. Juli. (K. Z.) Graf Sartiges soll nicht mehr nach Rom zurückkehren und zum Senator ernannt Werden. Ueber seinen Nachfolger vernimmt man noch nichts. — Abd el Kader empfing gestern eine Depu tation der hier in Garnison liegenden Turcos. Er hielt an seine ehemaligen Kampfgenossen auf arabisch eine so rührende Rede, daß Alle weinten. Bern, 21. Juli. (K. Z.) Vergangene Nacht ist ein großer Theil der hübschen, fünf Stunden von Bern gelegenen Siadt Burgdorf durch eine Feuersbrunst in Asche gelegt worden. Ein Glück, daß keine Menschen leben zu beklagen sind, dagegen ist es betrübend, daß der Verdacht, das Feuer habe sein Entstehen einer verbreche rischen Hand zu verdanken, nur zu sehr gerechtfertigt er scheint. Die Zahl der niedergebrannten Häuser giebt eine ossicielle Depesche an den Regierungsrath von Bern auf 75 an. London, 24. Juli. (Tel.) DaS Uferende des trans atlantischen Kabels, 27 Meilen lang, ist gelegt und gestern Nachmittag m-t dem Hauptkabel erfolgreich ver flochten worden, worauf der ,,Great Eastern" die Fahrt in westlicher Richtung und die Abrollung des Kabels um '/s»5 Uhr begonnen hat. Die Witterung ist sehr günstig. Die angestellten Versuche haben dir Tüchtigkeit dcS Kabels bewährt. London, 22. Juli. (E. C.) Leider haben wir wieder zwei skandalöse Wahlcrawalle zu verzeichnen: in Reading und Maidcnhead. Der LArm hatte nichts Hu moristisches und wurde an beiden Orten von, wie es scheint, besoldeten Raufbolden angestiftet. Borer von Handwerk, die 2 Pfd. St. pro Kopf täglich erhalten, um Unfug zu treiben, gehören zu den ungemüthlichsten Gesellen auf Erden. In Maidenhead sollen über 500 dieser wüsten Burschen eingerückl sein. Gewiß ist, daß viele Personen durch Knüttel- u. Fausthube und Stein würfe schwer verletzt wurden. Der Mayor verlas die Ausruhracte, aber während deS Lesens traf ihn ein Stein ins Gesicht. Er tclegraphirte um Militär nach Alder- shott, und eine Abthcilung Cavalerie wurde ihm zu Hilfe gesandt, kam aber erst um Mitternacht an, nachdem sich der Pöbel verlaufen hatte. In Reading ist eine An zahl Polizeimänner vcn den Tumultuanten verwundet worden. Das HauS eines Mr. Lyons, eines jüdischen Fischhändlers, der als eifriger Liberaler bekannt ist, war einer der Hauptangriffspunkte und wurde mit den schwersten Steinen bombardirt, welche Fenster, Thüren und Laden zerschmetterten. An einem dritten Orte in Eomerset- shlre trat den Borern solch ein energischer Widerstand von Seilen der loealen Straßenjugend entgegen, daß sie bald das Weite suchten. Warschau, 18, Jul. (Schl. Z ) Die Zahl der aus dem Innern Rußlands zurückkehren,den Jnternir- ten mehrt sich von Tag zu Tag. Früher wurden die selben von einem Gendarmen bis Warschau begleitet. Das hat aber jetzt aufgehört. Man händigt ihnen ihren Paß ein und läßt sie nach Belieben reisen. In Warschau an gekommen haben sie sich iw Bülkau des Generalpolizci« meiste,- zu stellen, woselbst ihnen eine LegitimationSkarte übergeben wird. Jetzt wird auch größtenthcils schon da von Abstand genommen, daß sie sich persönlich dem Ge neral Trcpoff und dann durch ihn dem Grafen - Statt halter voizusttllen haben. Die Erzählungen der Zurück- kehrenden über daS Betragen der Russen, in deren Milte sie längere Zeit lebten, lauten dahin, daß die Russen sie stets freundlich ausgenommen haben und ihnen mit Ach tung begegnet sind. Unter den dieser Tage Zurückgrkehr- ten befindet sich der Staatsrath LuszczewSki mit seiner Tochter Deolima, der berühmten polnischen Dichterin, welche daS Exil mit ihrem Vater theilte. Jerusalem, 20. Juli. (C. Oe. Z.) Cholera auS- gebrochen. Strenge Contumaz angeortznet. Oesterrctchisch- ungarische Gemeinde bittet um Unterstützung, da große Calamität die armen Angehörigen bedroht. Rrw-Dork. Aus London, 24. Juli, wird gemeldet: Di« von dem „Moravian" überbrachten politischen Nach richten melden, daß der Minister deS Innern, Har lan, in einer Rede den Angriff Frankreich» gegen da schwache M.xico getadelt und den Wunsch geäußert habe, «» möge Golt gefallen, daß Amerika Mexico beschütze. Der General Postmeister Montgomery Blair sprach sich dahin auS, daß die von dem Staatssekretär Seward be folgte Mixicanlsche Politik Amerika rnt.hre; er sei über zeug«, daß der Präsident Johnson die Politik seiner Mi nister nicht thrile. — Aus Vera-Cruz wird vom 1. d. gemeldet, daß der General Castagny die Republikaner geschlagen habe, daß dagegen die R.publtkaner in der Pro vinz Michoachan siegreich seien und daß der General Re- gutes die Stadt Uruapan erobert und die kaiserliche, au« 300 Mann bestehend« Garnison gefangen genommen hab«. Dar deutsche GLugerbuudrsfest'iu Dresden. Zu unser« Berichte über den zweiten Festtag (23. Juli) wird un« heute nachträglich Folgende« berichtet: „Einer der größten Momente de« Feste« war unstreitig der Empfang und dir Begrüßung Sr. Mas., de» Kö nigs und der königl. Familie auf dem Fesiplatze. Ee. Majestät erschienen, wie angesagt worden war, Punkt S Uhr. Wie e« bet solchen Festen zu gehen pflegt, hatte da- Publicum die Uhr und die Zeit vergessen und war durch allerlei Unterhaltung in verschiedenen Localen fest gehalten worden. Gleich an einem der ersten Zelte wurde aber die Ankunft Ihrer Majestäten doch rechtzeitig be merkt und beim Eintritt derselben in den Festplatz ei« Lebehoch auSgrbracht. Wir durch einen Zaubrrspruch herbeigerusen, stürzten nun Tausende und aber Tausende von Besuchern de» FestplatzeS herbei, immer mächtiger und gewaltiger ertönte der Jubel der Begrüßung, so daß er zuletzt dem Brausen eines mächtigen Gewittrrsturme- glich. Eben so großartig war der Empfang Ihrer Ma jestäten in der Eängerhalle selbst. Al» Ihre Majestä ten nach dem ersten Theile der Aufführung Sich zum Aufbruche wieder erhoben, ergriff daS Mitglied de« Bun- desauSschusseS, Gerster au« Nürnberg, daö Wort, um Sr. Majestät dem Könige Johann, al« dem Dichter de« Dante und Freunde der Kunst, al« dem Förderer der deutschen Einigkeit, als dem Beschützer deS jetzigen Feste» ein Lebehoch zu bringen. E« war von unbeschreiblicher Wirkung, als die vteltausendfachen Stimmen aller in der Halle Anwesenden in da« ausgebrachte Hoch mit aller Kraft der Begeisterung einfielen; wie das großartige Ge töse der sturmbewegten See durchbrauste der gewaltige Ruf die Räume der Halle, und als Se. Majestät an die Brüstung der Loge vortretend, Sich gegen die Ver sammlung dankend verneigten, erscholl in hellstem Wohl klang von dem Sängeipodium nochmals ein harmoni sches Lebehoch. Mit gleich.« Jubel wurden Ihre Ma jestäten bei der Abfahrt von der Sängerhalle auS bis zum AuSgang dcS Festplatzes begleitet; die Zurufe woll ten kein Ende nehmen, und wohl selten dürfte einem Fürsten eine gleich großartige Huldigung von Einheimi schen wie von Fremden mit derselben ungekünstelten Herz lichkeit und hinreißenden Innigkeit dargcbracht worden sein." Zunächst geben wir zur Vervollständigung unscrS in voriger Nummer enthaltenen Berichts bei der ersten Hrupt- aussührung (Sonntag) die von Herrn Prof. vr. Fricke aus Leipzig gehaltene Festrede, deren Tert wir un« von dem Herrn Redner erbeten hatten, jedoch auS der Osficin der „F.stzeitung" (zugleich Druckerei der „Const. Zeitung", welche dadurch die Rede schon gestern zu brin gen in den Stand gesetzt war) erst nach Abschluß unser« gestrigen Blattts erhallen konnten. Sie lautete wie folgt. »Ehr« sei Goll in der Höhe, Friede aus Erden und den Menschen ein Wohlgefallen', «inen. EL »st unmöglich, hochverchrle F.stgenossen, die» erste deutsche SängerdunveLsen Mit einem geweihleren Worle zu begrüßen, al« nut vem, bar socd.n aus viellausenbsachen Schwingen d>« Ge sänge« gen Himmel rauschic'- unv da» mein Grußwort nur er neuert hat. Es ist der Rus: sue-um corä» — Empor die Her zen — zur Ehre Dessen, rn welchem aller großen Drnge Anfang und Ende stehl: überall, aber doch zumal aus dem allaeweihlen Boden deulschen Ernste- und deulschcr Frömmigkeit. EL ist brr Ruf zu der FrredenL ewigen Wurzeln an diesem großen Frir» deneseste de- ganzen deutschen Volke-: — da» Hosianna det Wohl gefallen- an der rernen Freude, dir, um Mißgunst unbesorgt, der laute Pulsschlaz dieser Tage ist. Ern Gesang himmlrschcr Chöre ist e» gewesen, der einst da- größte weltgeschichtliche Ereignrß, de- Erlöser- Geburt, zuerst begrüßte. Und der kühnste prophetische Blick, der durch den Schleier der verkiSiten Zukunft bricht, er weiß nicht- Höhere- zu sagen, nichts Köstlichere» vorzuempfinden, denn daß wrr einst singen und presten werden mit einander im verklärten Chor vor Gotte« Angesicht. Worin doch liegt diese Alle- umfassende Macht de« Gesänge-? Woher der Zauber, der über jede- frische Herz schon mit dem Namen de- .deutschen Liede«', emeS deutschen .Sängcrdundseste»' kommt? — und fetdst dann noch kommt, wenn nicht di« großen Fragen de- Nationalen und Polltiichcn, des Religiösen und Kirch lichen ihre Alles mit sich forlreißenden Schwingen darleihen woll te»! — Warum trägt gerade er, trotz seine- rem geistigen Cha rakter-, wre aus Adlers slügeln, Tausende und Abertausende herbei auS den fernsten Gauen und läßt unter den Tönen de» gleichen Liebe« selbst die Fremdesten Her» an Herz sich legen, als wären sie traut seit der Jugend Tagen? Warum giebt e« kein Geheun- nrß der sich sehncnoen Seele ohne de« Liede» leise Verkündigung? Warum nichts Zarte« ohne Lied? Nicht- Große- oyne Lied? Warum kem Hoffen, weder Einzelner noch ganzer Völker, ohne daß kühn, demülhig, heiliger Gelübde voll, wie «ine Feuersäule de» Heirn da-Votl-lied un» die Wege voranzöge, auf denen da« Erhoffte zum Erielchien, da- Gesungene zum Gelhamn wird? — Daher kommt eS, hochverehrt- Festgrnvssen, baß da- Lied da- liebste Kind der beiden Seelenlräsie ist, m denen der Mensch heit ganze Herkunft und ganze Zukunft beschlossen liegt. Denn da« Tiefste und Innerste im Menschen, da« Gemüth, »st des Liede- Vater, und da- Freieste undKühnste im Menschen, die Phantasie, ist de« Liedes Mutter. Und je mehr in einem ganzen Volke die Tiefe de« tief in sich grün denden GemülhcS Mit der Poesie der rastlos schaffenden, prophe tischen Phantasie vermählt ist, desto reicher und bedeuifamrr für daS Ganze sind auch ferne Lieder, und sind es durch alle Schich ten des Volksleben- hin. Gesegnet daher, du deutsche» Volk, um deine« deulschen Lie de« willen. Du allein hast drr, unübersetzbar für andere Spra chen, da- Wort .Gemüth" gebildet, um in dem Herzschlag eine« Worles deiner ganzen Seele Mulhen zusammenzufassen. Du allein hast voll aus der ganzen Tiefe d»eser Golle-gabe dein Volkslied geboren — auch daS geistliche einst aus de- Volke- Processionen. O wahre, reinige, mächtige dir die» He-liglhum. Feiere in freu diger, von NrchlS beirrter Andacht alle derne Feste wie das heutige. Sie sind ein Stück deine» innersten, goltgegebenen Wesen«. Sie wären geweiht, auch wenn sie nichts wären, al- dlose Sange-feste. Und wer schaut sie au» die Lichlstrahten alle, die au» dieser Einen weißen Flamme der deutschen Sange-liebe un» entgegen leuchten I Die Freude und Fröhlichkeit zuerst, die aller Sängerfeste Seele ist und die, wie uichl» sonst, da» Wort de- Seneca, für Kind und Mann, zur Wahrheit, zur selbst,rlrbtcn Anfchaunng macht: re» eever» v,t verum xauäium .ein« ernste Sache ist die wahre Freude". Jede« Lied von Liedetwerlh und Ge- müiheSheimalhrklang hat einen ernsten, heiligen Hintergrund, und Hal ihn auch dann, wenn e» von nicht« zu singen scheint, al-von frohen Dingen. Und fcdst die Schrift (Röm- t4, l7) nennt Tolle« N.rch mit feinem höchsten Namen: .Freude un heiligen Geiste", al- die de- erlösenden Gotte- volle Freude, die da» ganze Leben umfaßt mrt all frmem Ernst« und mrl all seiner Fröhlichkeit. Darum, deutsche Länger; .Freut Euch, und »dermal«: freut Euch" in Gott auch in diesen Tagen. Daher aber auch weiter die reinigende, sillltchende und — Tausenden unbewußt — vergöttlichende Kraft der Sangetfreudig- kett und Sange»üdung. Wer vermißt den Segen, den da» wie- dererstarkle deutsch« Lied allein dadurch dem ganzen deutschen Reiche gebracht hat und fortdauernd bringt, daß e» alle Stände und Bildung-arade ohne Autnahme, ja alle sonst oft so bitter ge trennten Confefsionen unter die werbende, friedeftiftende, einigende Kraft der Kunst gestellt: daß e» Tausende von sittenverderdender Langrnwrilr, von geistautdörrendem Kartenfpiel, von gcmülh- unb geistlosen, darum Gemüth und Geist entleerenden Vergnü gungen und Zerstreuungen, mit kleinen Opfern hingesührt hat zu der klvstallreuun Freude an der Schönheit, an dem Reichthum und der Kraft de» deulschen Volk»gesange»l Wie ein unaelist«- Rälhfel Hai e» Tausenden und Abeilausenden dir höchsten Fragen, welche da» ganze deulsche Volk bewegen, aus Sange-siügeln in da» Herz getragen! .Nur rin guter Mann ist ein froher Mann'. E» ist wahr.- weh« dem Volke, da» immer nur Feste feiert und da» man tmm«r ') SS war unmittelbar vorher drr Choral gesungen worden: .Allein Gott in der Höh' fei Ehr'., nur auf den Straßen der Jubelfrrude findet. Hin und her iß r« jetzt noth, auch Diese» unsrem Volke zuzurufen, «drr »er nicht fröhlich fein kann nach geschaffter Arbeit und ernster Sen dung, drr ist sicher ein verkommener Mann, und dann gewiß auch ohne Lied, ohne EangeSfrrudr. .Wo man singt, laß dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder'. Und dazu da» schützende, lies« Wort drr Schrift (Sprich«. 2S, 20): .Wer einem dösen Herzen Lieder sinat, ba rst wie rin zerrissene- Kleid im Winter und wie Essig auf Kreide.' Mag da» Lied und eine Festversammlung, wir die heutige hier. Manchem noch sein .wie ein zerrissene- Kleid im Winter" und wie .Essig" dünken: un- kümmert e- nicht. Ern langer Winter ist dem deutschen Volke vergangen, und rin Frübling-ftrom na tionalen Streben- zieht wieder hin durch alle Gaurn und Her zen unser- Volke». Mit ihm erst ist auch de» Sange» ganz« Macht wieder ausgewacht. Nur rin national-lebende- Volk ist ein Sänaervolk, da- große Feste friert und seine Lieder faßt in ihren tiefsten Herzen. Und wollte Jemand mir die Frage stellen, wenn ich am mächtigsten, am überwältigendsten de- Liede« Gewalt empfunden habe: wollte er fragen, wo die Geheimnisse seiner wunderbaren Macht am unwiderstehlichsten aus mich eingedrungen find: — so würde ich antworten und sagen: damal- habe ich sie am mächtig sten empfunden, alt Deutschland» heiß geliebte», echt deulsche» Schmerzenikind noch bi- zu dieser Stunde, Schleswig-Hol stein» Volk, von dem da» Sprichwort sonst sagt: e» singe nicht, — vor nun mehr al» Jahresfrist zu Volksversammlungen von vielen Tausenden zusammentrat, sich und Deutschland zu ge loben, daß e» deutsch bleiben wolle, e- koste, wa- e» wolle; al» c« zu seinem und seine- Herzog- Recht vor Gott und aller Welt sich bekannte, und feierlich mit Gotte» Wort gelobte, daß Recht ihm Recht bleiben solle, auch wenn Gewalt versuchen möchte, vor Recht sich zu stellen, — und al- e» in diesen feierlichen Zusam menkünften fast immer begann und schloß mit dem vieltausend- stimmigen Gesang«: .Ein' feste Burg ist unser Goll", oder .Schleswig-Holstein meerumschlungen', oder mit dem andern: .Nun danket Alle Gott! — Damals, damals, theure Festgenossen, habe ich erfahren und empfunden aus Nimmerwiedervergessen, welch geweihte, welch verheißende, welch unüderwindlrche Macht da» Volkslied,stl Und nimmer wäre auch diese große Sängerversammlung hier entstanden, nimmer wären die Tropfen und die Bächlein und die Flüßchen und die Ströme de« deutschen Liede- zu dem großen Meere diese» ersten deulschen SängerbundeSfeste zusammengeflossen, wenn nicht — nur Unmännlichkeit und Unwahrheit könnte e- hier verschweigen wollen — auch dieser Sange-seier unsre Seele, die geweihte Flamme deutsch-nationaler Begeisterung wäre. Sie sei Allen hier, sie sei ganz Deutschland gesegnet, auch an diesem Feste! Mögen noch Manche mißtrauend und kalt sich von ihr wenden, als wäre e» ihnen .Essig auf Kreide gegossin', sich seiner in Gott selbst gegründeten, volkrihümlichen Zusammen gehörigkeit bewußt werden, und wie El« Mann auf großen Fe sten sich zu stärken und enger zusammenzuschließen für die großen Ausgaben unser- ganzen Volke«: eS bleibt darum doch em in Toll gegründcle» Wort und wider Gott, d. i. vergeblich streitet, wer es, statt zu reinigen und zu heben, zu verdächtigen und zu hemmen sucht An jedem wahrhaft gemeinsam gesungenen deut schen Lltde zerbröckelt «in Maulhstrin der Entfremdung mehr, die deutschen Stamm trennten von deutschem Stamme. Und ob wir un» freuen de« Reichthum- und der Mannichsaltigkeit unsrr« LiedeS, ob wir neidlos die Vorzüge drr Einen vor den Leistungen der Andern anerkennen, und ob wir gern bereit sind, die Eigcn- thiimlichkttt und Rechte jeden deulschen Stamme« auch aus San- getboden heilig zu halten, damit wir nicht ärmer erfunden wer den möchten, denn vorher getrennt; — dennoch, Festgenossen, ist e« unsrer Feier Krone, daß wrr mit jedem gemernfamen Lude Deutschland« Herzen zur größer» Hertz ersehnten Einheit an un- serm Theile zufammenstngen Helsen! Gott fei gedankt, daß wir auch diese« großen Leben-zuge» unser» Feste« taut und unverhohlen un- freuen können hier in Kiefer deutschen Stadt, »m Herzen Deutschland«, reich und frei umweht von Deulfchlands Fahnen, vor den Ohrcn unsrer Dem nie wehrenden und nur sich hmgrbenden Regierung, — in Ge genwart der Majestät de« erhabenen, tiefst verehrten vande«türstcn selbst, der mehr al» einmal e« bekundet Hal, wie sehr Ihm Deutsch land- Wohl und größere Einigung, erstrebt aus dem Wege de« Recht«, am Herzen liegt. In diesem Senne und Geist grüßt Dich, deutscher Sänger bund, auch mein Festwort au- seine» Herzen« tiefstem Grunde. Magst Du immer gegründet bleiben, immer tiefer gründen in reiner, keuscher Begeisterung für da- deutsche Lied und seine edle Kunst, in GolteSsurcht und reiner Sitte, in Ehrsurcht vor Gesetz, vor göttlichem und menschlichem Rechte, in heiligem Zorne gegen jeden Smn, der Gewalt proclamirt und vor Recht zu setzen streut, in unverlöschlicher Begeisterung für unser« großen Vaterland»« Zukunft und Einigung. Und sollte — Gott wird e« verhüten — noch einmal diese überall sich regende Begeisterung deutsch-nationalen Streben«, trotz seiner Achtung vor Gesetz und Recht, mit Gewalt aus Zeit zu Boden geworfen werden: dann, deutsche Sänger, laßt un- thun, wie es nach alter, sinnttrser Sage die heilige Cäcilie, der Orgel Schutzpatronin, ernst gethan, da sie um ihre« Glauben willen zum Tode geführt werden sollte: laßt unsre Lieder un« dann anstrmmen und forlsingen durch alle deulschen Gaurn hm, und braucht« auch Zeit, e- ,st dennoch gewiß: die Unterdrücker unser« nationalen Glauben» werden bekehrt sich davon schleichen, wie der Henker der Cäcilie einst von ihren heiligen Lieoern. In diesem Sinne und Geiste rufe auch ich hinein in diesen großen SängerkreiS: .Herz und Lied frisch, srei, gesund! Wahr' dir'« Gott, du deutscher Sängerbund!" — Amen.' Montag, den 24. Juli. Mit ungeduldiger Erwartung wurde dem dritten Fest tage entgrgengesehen. Gleichsam der Gipfelpunkt de« gan zen F-ste«, der große Festzug, sollte an diesem Tage statt finden. AuS weiter Entfernung führte der Dampswagen Schaulustige der Residenz zu und ebenso strömte in dich ten Zügen zu Fuß und zu Wagen die Bevölkerung der Umgegend vom frühen Morgen an zum Thore Herrin. Die übei füllten Wagen, wenigsten« die Omntbu«, waren mit Gutrlanden und Fähnchen geschmückt, und die abge- triebenbsten Droschkengäule selbst schienen heute einen freudigern Frsttrab etnschlagen zu wollen. Welche« Wo gen und Drängen in den Straßen schon stundenlang, be vor drr Festzug begann; boten doch auch die Straßen in ihrer Dekoration noch einen reichern, prachtvollern An blick al« an den vorhergehenden Festtagen, indem Manche, die dtM Feste bisher kühl gegenübrrgrstanden, von drr allgemeinen Keststtmmung fortgertssen, sich noch zur De koration entschlossen halten. Die Dekoration der Stadt ist eine großartige, großartiger noch, als sie sonst bei ähnlichen Gelegenheiten der letzten Jahre in andern Städten vorgekommen ist; großartig tst sie besonders durch ihren Umfang, indem drr übliche Blumenschmuck bis in die letzten Häuser der Vorstädte sich erstreckt und Fahnen, überall von Kirchen und Palästen, wie von niederer Hüt ten Dächer, den Sängern, stumm aber doch verständlich, ein „Lied hoch!" rntgezrnflattern. Jede Arbeit, jede« Gewerk schien an diesem Tage zu ruhen, und schon am Morgen wurden dir meisten Läden geschloffen. E« liegt etwa« Großartige« darin, wenn eine ganze große Stadt nut drn Bewohnern ihrer nähern und fernern Umgebung, mit den Tausenden von Fremden, welche in ihren Mauern weilen, wenn Alle, wenn mindesten« über 200.000 Men schen, von einem Gedanken bewegt, einem großen Schau spiele entgegensetzen. Die Introduktion diese« Schauspiel« bildete der Trans port drr Fahnen von der Festhallt nach der Stadt durch zwei Dampfer. Die schmücken Fahnen waren auf dem Deck der beiden Schiffe aufgrpflanzt und e« war ein prachtvoller Anblick, die Schiffe mit drn vielen, lustig flatternden Fahnen freudig stolz auf dem im Sonnen- schein blitzenden Strome unter schmetternden Trompeten klängen dahingleiten zu sehen. Bald darauf sah man die Teilnehmer am Festzugr ihren Sammelplätzen in der Pirnaschen und Servorstadt zu eilen und nach 2 Uhr endlich setzte sich der Zug auf gegeben« Trompetrnfignale vom „Btctortahotel" au« in Bewegung. Di« Ordnung tz-A Festgu,«» war nach de» Ye», gramme folgend«: K. Erste «nlsmrr. 1) Ein Festmarschall zu Pferde. 2) Da« Trompeterchor y Gardrreilrrrtgimrnl« in Gala Uniform (zu Pferde). Z> Em St» terzug al« Fahnenwacht für die Standarte in den deulf».n Ku ben. 4) Sm Borftand-mitglied de» Ordnung«au»s<hussi» Zugführer, b) Sine Turneradtheilung mit der Vereins!,d,c 6) Da« Muflkchor der Scheidenschützencompagnte. 7)DieSä» benschützencompagnie mit drr Fahne. 8) Da« Wittrng'sche M» sikchor. 9) Eine Anzahl Fechter. IO) Die Fahnenwachl mu oe Bunde-sahnr. Il) Die etngeladenen Ehrengäste, die Mrlgluk: de- Bunde-au-schusse-, de- hiesigen engern Ausschüsse«, des tz» pfang«-, Musik-, Finanz- und Bauautschusse« 12) Eme jw zahl Fechter. lS) Da« Musikchor de« Jägerbataillon«. 14,^ Sängerdeputationrn au« Bergen, Bern, Bialyftock, Bukrm Chono-zez, Cilli, Helgoland, Hongkong, Lodz, Lissabon, Pool, London, Lyon, Madrid, Manchester, Milwaukee, Et. Peter«durg, Philadelphia, Nerval, Riga, Temcswar, Wirit^ Zürich, 1Ü) Ern Musikchor der Brigade Kronprinz, lchr.z», hallscher Sängrrverein; d. badischer Sängerbund; o. dayen-« Sängerbund; ä. Berliner Tängerschasl; «. neuer Berliner Lu, aerbund. 17) Sin Musikchor der Brigade Kronprinz. 18) k Lni: scher Sängerbund in Böhmen; g) braunschweiglfcher Linz«, bund; d. Bromberger Sängerbund; i. Eötlmer Sängnbun:: lr. Elb-Havel-SLngerbund. 19) Musikchor au» Mittweida. 2N)b Erzgebirgrscher Sängerbund. 21) Puffholdt'sche» Musikchor. 2?)». Mitlelerzgebirgischer Sängerbund; n. niedererzgebirgifcher Läiign- dund; o. obrrerzaedirgifcherSängerbund;p.SLngerduno,u«Frank furt a. M.; «z. fränkischer Sängerbund. s Zweite Eolmme. 1) Ein Festmarschall zu Pferde. 2) Da« Musikchor der Ar tillerie (zu Pferde). S) Ein Vorstandsmitglied des Ordnungs- aurschusse» al» Zugführer. 4) Eine Turneradtheilung mu on Berernssahne. d) Der WirthschaftrauSschuß. 8) Da» veremizie Bergmuflkchor unter Dir. Sorge au» Burgk. 7) Die hufige Kunstgenossenschast mit der VereinSfahne. 8) DaS Laaee'f-e Musikchor. 9) Gesangvereine aut: Arnau, Arnoldftein, iluj-r, Bodenbach, Borna, Bo-koritz, Böhm.-Leipa. Bremen, Brünn, Karlsbad, DitterSbach b. Friedland, Eger, EiSleben, Eldozrn, Essen a. d. Ruhr, Eydkuhnen, Fünfkirchen, GraSlitz, Hain:^-, Hollem, Hohenelde, Hüttenberg, Klagenfurt, Kosten, Knsilan, Krakau, Ladschütz, Laibach, Lemberg, Mähr.-Trüden, Moichin- stern, Neubidschow, Neudeck, Neundorf, Nirdors, Olmütz, Oeom- burg, Pesth, Posen, Putbu-, Preßburg, Rerchenderg, Röchli?, Salzburg, Sternberg, Stolp, Suhl, Tannewald, Letschen, Lu- fendach, Triest, Werda, Weißkirchen, Zeidler, Znaim, Wechkirtei in Mähren, a. Fulda-Werra Sängerbund; d harzer Länger bund; o. Henneberger Sängerbund. 10) Ein Musikchor der beid- bngade. ll) <l. Leipziger Gausängerbund. 12) Ein Musikchor der Leibbrigade. 13) s. Magdeburger Liedertafel; k Magcedur- ger Sängerschaft; g Mainthaler Sängerbund; k. märknch« lsin- tralsängerbund; i. märkischer Sängerbund. l4) Ein Munlchor der Leidbngade. lü) Ir. Sängerbund bc» Meißner vanbeS; i.weä- lenburgischer Sängerbund; m. Sängerbund a b. inulbrn Mu<«; n neumäikifcher Sängerbund; o Sängerbund der Aud-rUnslz. 16) Musikchor au» Meißen. 17) p. Niederösterretchscher Lä^n- bund; <z. niedersächsttch.r Sängerbund; r. niederschl-sischn Sän gerbund; » niederschlesisch märkischer Sängerbund; t. norooeuische Liedertafeln; u. nordfränkiicher Sängerbund. 6. Pritt« Loloane. 1) Ein Festmarschall zu Pferde. 2) DaS Mm'kchor der Artillerie au« Radeberg (zu Pferde). 3) Ein Vorsiaiiirmilgluo de» OrdnungSauSschuffc« al- Zugführer. 4) Eine Luinrrnttnil- lung mit der Lereinisahne. b) Drr WohnungrauSschuj,. n, Lai Musikchor der Leipziger Jägerdrigade. 7) a Oder Eld Länger bund; t>) oberlausitzec Sängerbuno; o. Sängerbund der suobrni Obrrlausitz 8) Da» Bcrgmusikchor aus Hänichen; 9) ä. Ldn- österreichlcher Sängerbund; s. odenwälder Längerduna; k. rsln- ländischer Sängerbund; x) ostsriesischer Sängerbund; b. psä g- scherSängerbund; l Sängerbund detPlauenfchen Grundes; k om- merschcrSängerbund; l.Sängerbund der Provinz Preugen. WM Musikchor drr Brigade Georg. 11) m. Ouaislhalsängettim; n. rheinischer Sängerbund; o. riesengebirgischer Länzeibano; p. Sängerbund an der Saale; <z. schlesischer Sängerbund; r)ouU- fcher Sängerbund im k. k. Schlesien; o. schwäbischer Sängerbund 12) Ein Musikchor der Brigade Georg. 13) t. Sleierscha Sängerbund; u. thüringischer Sängerbund (Gotha); v. Ihüuu- gijcher Sängerbund (Rudolstadt); tiroler Sängerbund; a) Lai>- gerbund an der Unstrut; ze. voiglländischer Sängerbund 14) Mu sikchor auS Oschatz. IS) Slbgausängerbund. (Lereine auß-r- hald Dresden.) 16) Da» Gerner'sche Musikchor. 17) i. Eldzau- sängerdund. (Dre-dner Vereine.) Vorstehendes osfilielle« Programm erlitt nur insofern eine Abänderung, als die Dresdner Kunstgenoffer.schafl nicht zu Anfang drr 2. Colonnr marschirte, sondern nebsr den Innungen und dem hiesigen Gcwerbeverrin die 3. Ko lonne schloß. ES ist schwer, ja unmöglich, den imposanten über wältigenden Eindruck deS FestzugeS zu schildern. Tn« Ueberwältigende lag tu der Ide«, in dem Gedanken, Laß gegen 20,000 Sänger au« allen Gauen und Slämmn des großen deutschen Vaterlandes, geeint im keukschcn Liede, in einem Zuge vorüberschritten. Und welch: Be geisterung, welche Freude, welcher Jubel auf allen Wch- tern! Nicht ein Auge, daS nicht erglänzt wäre oon Lcnr ergreifenden Gefühle dieser Stunde, nicht ein Mand, ter nicht begeistert ein „Hoch" gerufen hätte, nicht ein tzcrz, da» nicht schneller und höher geschlagen, tzm fortwäh render tausendstimmiger Jubel begleitete den Zag. Alle Straßen, durch welche derselbe ging, waren dicht nut Menschen besetzt ; die an verschiedenen Stellen aufgcdaaim Tribünen brachen säst unter der Last der darauf befind lichen Zuschauer; in den Fenstern überall Kops an fiexf blühende Mädchen und Frauen, die mit Tüchern hcrnic- dergrüßtrn und Blumen und Kränze auf die Vorüber ziehenden warfen. Hier wurde rin seinem Ouartierwulh schnell liebgewordrner ELngergast erblickt und, begrüßt, dort rin alter Freund oder Landsmann plötzlich erkannt und freudig umarmt. Bald warf ein Sängerzug, wie die Magdeburger Sängerschaft, in gedruckten Getichien „Frstgrüße an Dresden" in da« Publicum; bald wie derum wurden den von der Sonnengluth erichöpslen Sängern rin kühler Trunk auS dem Fenster baigereuht oder gar von den obrrn Stockwerken herabgr'.assen - überall da« Bemühen, den Sängern in irgend einer Weise eine Freundlichkeit zu erweisen, und bei den Sängern Lu unverkennbare Begeisterung über die Aufnahme, die ihnen in Dre-den zu Theil wird. Der Zug, obgleich die Sänger in gewöhnlicher Cioil- klridunz gingen, war doch keineswegs eintönig zu nennen. Schon dir vielen wehenden Fahnen, daneben du von Tur ner knaben getragenen größern und kleinern Standarten mit der Bundes- oder Stadtbrzrtchnung, die Marschalls- stäbr rc. gaben dem Zuge einen festlichen und zugleich malerischen Anstrich. Ebenso brachte die unisormirle Gchetbenschützencompagntr und die ebenfalls am Zuge be- thetligte Dresdner Kunstgenoffenschaft mit ihren festlichen Emblemen und mittelalterlich gekleideten Herolden, ferner die Turnerabthrilungrn, di« Fahnenwachen im sogenann- trn altdeutschen Costüm, die Studenten und Polytech- niker in Coip-burschentracht bunte Abwechselung in die Züge. Besonder« aber fesselten die Ungarn durch ihr Nationalcostüm und die stattlich« Erscheinung die Auf merksamkeit; ebenfalls frisch«, stattliche Leute waren die Wiener. Wie die Prsther und Wiener Fahnen wurde namentlich da« amerikanische Sternbanner, da- Banner drr „Teutonia" in Pari«, ferner dir Tiroler und der Leipziger „Paulus" feiten de« Publicum« lebhaft begrüßt Enthusiastischen Zuruf fetten der Sänger fanden hin gegen u. A. die schleSwig-holstetnschea Farben, welche auf dem Frstbau vor dem Ministerium de« Aeuß.ra, neben den deutschen und sächsischen Farben, flaggten, viele der Sänger, welche übrigen« außer drn Säagrrabzriche» «eist noch einen grüne« Zweig auf dem Hute trugen, hatte« ksrch kleine improvtfirtr Scherze der Prosa de« modernen
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