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Dresdner Journal : 21.03.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186503214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650321
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1865
-
Monat
1865-03
- Tag 1865-03-21
-
Monat
1865-03
-
Jahr
1865
- Titel
- Dresdner Journal : 21.03.1865
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reu Frühjahr lOtägige und dann im H.rbst -tägige Regi- menl-übungrn odrr im Herbst 14 tägige Urbungen. Da« 2. Bataillon dcs I. Garde-Landwihrregimeut» und da» 3. Bataillon dcs 2. Gacde-Landwrhrregimcnt», dir 3 Bataillone de» 1 GardegrenadterrrgimentS und die Pro».- LandwehlbataiUvnr des 2., 5 und 6. Aimeecorp» sollen in den BataillonSstabSgarnisouen 14 tägige Urbungen halten, im Bereich de« 1., 5. und 8. Armeekorps sollen auch die Jäger und Schützen der Landwehr in der nach der Reorganisation bestimmten Stärke 14tägige Uebun- gen halten, mit AuSschluh der Gardrjäger und Garde schützen. Landwehrcavaleric wird nicht eingezogen. Da gegen die Landwehrartillerie de« 1., 2., 5 und 7. Ar meekorps, ebenso dir Pionniere de« Gardecorp« und de» 1., 2., 4, 5., 6. und 7. ArmeecorpS. Landwehroffizierr und Gemeine, welche in den Jahren 1863 und 1864 bei den Fahnen gestanden, werden nicht eingezogen. Dir Urbungen müssen bis zum 15 September beendet sein. — Di« Militärcommission de« Abgeordneten hauses hielt heute eine vierstündige Berathung über tz 1 der Regierungsvorlage. Die Regierung war vertreten durch den Krieg-Minister v. Roon, den Major v. Hart mann und den Rittmeister Ha,trott. Uelrr die Ver handlungen berichtet die „O. K.": Referent Abg. Gneist erklärte sich gegen alle Amendements. Abg. Lette zieht sein Amendement zurück. Abg. Slave »Hagen verthei digt sein Amendement namentlich gegen das Amendement des Abg. v- Bockum-Dolfss, welches die Regierung doch jedenfalls verwerfen würde. Kriegtminrster v. Roan: Schon sein Kommissar habe in der letzten Sitzung erklärt, daß die Regierung der Feststellung einer Friedenspräsenj nicht entgegen sei, «der nur unter gewissen Vor aussetzungen t) Musst der Regierung die Möglichkeit erhalten kleiden, bei gewissen Ealamitäten und andern Verfällen Verstär kungen de- Heeres vorzunebmen, deren kosten dann als Etats Überschreitungen gerechtfertigt werden würden; 2) dah durch eine solche Vereinigung der Streit über die Mililirsrage aus der Welt geschasst würde und das Haus die übrigen Punkte der Novelle annehme; S) dah die strikte Präsenzzahl der Regierung vollstän dig gestatte, die Friedensausgabe der Armee in vollem Umfange zu löst», also ein Heer zu erziehen, welche- alle Wehrkräfte des LandeS bereit stellt und fertig mache; über die Zahl von 180,000 Mann selbst könne sich der Minister im Augenblicke nicht aus sprechen, nur das könne er sagen, dah die Zahl zu gering sei und nicht ausreiche» könne. In diesem Augenblicke betrage die Friedensstärke 104,000 Mann erclusioe Osfiziere, Handwerker und Militäibeamlen und würde mit Einschluh aller erforderlichen For mationen aus 200,000 Mann steigen; dies wären nur lO pro Mille, also ein Verhältnih, niedriger als es Prcuhen bisher ge habt und noch jetzt Frankreich, Oesterreich und Ruhland haben. Auch könne eine Verminderung der Cadres nicht zugelassen wer den. Die zweijährige Dienstzeit sei 1832 vom Könige eingesührt rvsrden, weil die Mehrzahl der Generäle sich dafür ausgesprochen hatte, >m Jahre >837 sei sie dann definitiv nur für so lange Zeit eingejührt worden, bis die finanzirlbn Verhältnisse die dreijährige Dienstzeit wieder zulasten würden. Landesgesetz sei die zweijährige Dienstzeit nie geworden. Die Lage Preuhens erheische die jetzige Armeestärke als eine unerlähliche Nothwendigkeil. Wenn auch >n diesem Augenblicke nicht Reibungen rristirten, so wechselten doch dir politischen Interessen schneller wie da- Wetter. Die Span nung der Verhältnisse in Europa sei so groh, dah überall nur ein kewafsnrter Friede bestände; deshalb bedürfe Preuhen der ge genwärtigen Stärke seines Heere- und de-halb eben sei auch eine siebenjährige Dienstzeit nolhwendrg, um da» Kriegsbeer auf 420,000 Mann bringen zu können. Das Amendement Staven- Hagen walle die Regierung indirect nötbigen, eine faktische Ver kürzung der Dienstzeit einlreten zu lassen. Man könne sich hier über vielleicht verständigen, aber der Minister glaube nicht, dah da- Amendement dahin führen werde, weil e- die Armee um 30,000 Mann fchwächen will. Der Regierung sei anheim gegeben, die Armee im Sommer um 00,000 Mann stärker zu Haden, sl im Winter, ohne das Amendement zu verletzen; allein diese Mah- regel würde die Ausbildung der Armee gefährden. Der Gegen stand sei durch da» Amendement nicht erschöpft. Um die zwei jährige Dienstzeit möglich zu machen, könnte man an andere Vor schläge denken und, akademifch gesprochen, wiiiden sich viel zweck- mährgere Möglichkeiten verschlagen lassen. Die ganze Angelegen beil leide daran, dah sie eine politische Bedntung angenommen habe. Wenn er sder Minister) ans die Verhandlungen der letzte» Jahre zurückdlicke, so seien seine Hoffnungen auf Verständigung auherordenllich schwach. Er begegne nicht nur sachlichen Ein wendungen, sondern entschiedener Feindseligkeit gegen die Per sonen der Minister Wie könne die Regierung auf Verhandlun gen näher eingehen, da ihre Erklärungen für sie eine bindende Bedeutung hätten, während die Voten des Hause» von diesem ge ändert werden könnten k Dies zeige unter Andern, das Gesetz vom Jahre 1857, wobei die Masorität des Hauses die dreijährige Dienstzeit als Pflicht der Regierung bezeichnet habe, während man jetzt die zweisährige fordere. Die Regierung sei in dieser Hinsicht in Evntinuität verblieben. Abg. v. Unruh verbreitet sich au-sühllich gegen die Amendements und die Ansicht des KriegsministerS, dah die Wehrhaftigkeit des Lande- wesentlich auf einer großen Berufsarmee beruhe. Abg. Waldeck vcrthcidigt das Laud- wehrjhstem. Abg. v. Kirchmanu protcstirt gegen jeden Vorwurf persönlicher Opposition. Alles Amendiren würde die Stellung des Hause- im Lande nicht verstälken, son dern nur erschüttern; denn die Amendement- zeigten, daß man alljährlich der Regierung größere Couccssioncn zu machen bereit sei. Dir Regierung brauche dann nur noch einige Jahre fest zu bleiben, um Alles zu erlangen. Kriegsminister v. Roon erklärt: Die wirthschaftlichen Interessen müßten hinter der Frage nach der Sicherheit deS Landes zurückstehen. Die dreijährige Dienstzeit sei eine Pflicht, von welcher man sich nicht dispenstren könne. Preußen müsse von der ersten Stunde an dem Feinde ge wachsen sein, da zähe und lange während« Krieg« jetzt nicht mehr zu erwarten wären. Dazu sei allein die Re organisation geeignet Abg. Freiherr v. Hoverbeck er klärt sich gegen alle Amendements und vertheidigt daS System von 1814, weil es der Bevölkerung Preußens homogen sei. — Nach einigen persönlichen Bemerkungen wird die Fortsetzung der Debatte vertagt. — Zu dem Ge neralbericht der Budgetcommission hat der Abg. vr. Wal deck folgenden NbänderlingSantrag gestellt: DaS Hau ber Abgeordneten wolle beschließen, an die Stelle deS Com- mijston-antrage- Nr. V zu setzen: ,,V. Eine Revision deS GebäudtsteuergesttzrS und eine gcs-tzliche Festsetzung der Gebäudesteuer auf eine bestimmte jährliche Totalsumme ist erforderlich." Glogau, 16. März. (N. A ) Am Montag fand eine kriegsgerichtliche Verhandlung gegen den Pionni«r No- Wack, bekannt auS dem Kohlcndunstproceß, statt. Nowack soll in der bekannten Sache vor dem Militär richter erklärt haben, daß er am 5. Oktober v. I. vor 3 Uhr in der Wohnung de« Leutnants Krause Feuer ge macht habe, während er vor dem Civilrichter angegeben, daß die« um ^H2 Uhr geschehen ist. Wir wir hören, s»U Nowack vor dem Kriegsgericht seine vor dem Civil- geeicht gegebene Aussage mit aller Entschiedenheit auf recht erhalten haben. Aachen, 16. März. Der „K. Z." zufolge hat am Montage hirrselbst eine Conferenz zwischen Vertretern des Provinziallandtags und hustgen Behörden (tätige- fanden, worin beschlossen wurde, Sc. Maj. den König rinzuladen, da- am 15. Mai zu begehende 50jährige Jubiläum deS Anschlüsse« der Rheinland« an Preu ßen durch seine Gegenwart zu verherrlichen. Der Ge wrinderath hat sich am Dirn«tag Abend in geheimer Sitzung diesr« Beschlüsse einstimmig «»geschlossen und gleichzeitig zu den Kost«» de» Fest,« eine ansehnlich« Summe bewilligt. Gleichzeitig wurde eine Deputation ernannt, welche im Verein mit dem Borstande de- Pro vinziallandtagS Sr Maj. dem Könige dir Einladung persönlich überbringen solle. Wi« verlautet, gedenkt man mit der Jubelfeier die Grundsteinlegung de« Polytechni kum- und die Einweihung Le- neu restaurirle» Kaiser saale- zu verbinden. Burg, 17. März. Der „Bank- u. Hdl». Z." ent nehmen wir bezüglich der Arbeitseinstellung in den Fabriken, daß die Arbeiter zu Hunderten in der Umge gend „zunächst beim Ackerwrrk" Beschäftigung suchen. Daneben heißt e- in dem Blatte weiter, daß auch bei Halle a. d. S., und zwar in der Baumwollenspinnerri d«S Herrn Rabe zu Giebichcnstein, und ebenso in Salz münde in den Etablissements der Herren Bolze u. Zim mermann „ein Theil der Arbeiter sich die Vorgänge von Burg zu Herzen genommen habe, um einen höhern Lohn zu erzielen". ' Lou der bayrischen Grenze, 18. März. Auf der schiefen Ebene zwischen Marktschorgast und Neuenmarkt ist heute früh 6 Uhr ein Güterzug, welcher abwärts fuhr, verunglückt, indem sämmtlichc Wagen desselben entgleisten. Dem Vernehmen nach sind einige Bremser unerheblich contuftonirt, zwei andere dagegen sehr be deutend verletzt. Weil beide Gleise demolirt, wird die entstandene Derkehrshcmmung mindestens bis heut« Abend andauern. Hannover, 17. März. Die Ernennung de- Geh. Rath- v. Stockhausen, bisher in Wien, zum hannö verschcn Gesandten in Berlin und Dresden, und die dcs Generalmajors v. dem Knesebeck, zcither in München und Stuttgart, zum Gesandten in Wien, wird jetzt amt lich in der „N. H. Z." verkündet. Kassel, 18. März (Fr. I) Die erste Lesung des Finanzgesetzes wurde in der heutigen Stän desihung voll endet. Der von Oetker U. «inst angezeigtc Antrag, das Gesetz nur auf kürzere Dauer zu erlassen, unterblieb, waS dem Abg. Trabert Veranlassung gab, die Gründe darzulcgen, die ihn vcranlaffcn, gegen ein für die ganz« Finanzperiode zu erlassende- Gesetz zu stimmen. Zu tz 3 wurde der Salzpreikrrmäßigungsantrag von Oetker I. zum Beschluß erhoben. Die Staatsregierung widersprach zwar, jedoch nicht so, daß man fürchten muß, mit die sem Dc>chlusse, den d.r Referent Weigel, Antragsteller Oetker l., Brenner, Trabert, Fack und Andere vcrthci- digtcn, auf Schwierigkeiten zu stoßen. Zu tz 4 wurde ein Antrag von Trabert, die Beseitigung der Klassen steuer für Fremde betreffend, an den Ausschuß zur Be richterstattung überwiesen. Karl-ruhe, 16. März (S. M ) In einem durch da- „Kathol Kirch,nll." veröffentlichten Ordinär iats- erlaß spricht diese Stelle mit aller Entschiedenheit den Sah aus, daß der Religionsunterricht allein nicht genüge, um die Jugend in dem Geiste ihres Bekenntnisses zu erziehen. Dieser Erlaß ist bestimmt, den Petitionen an den Erzbischof um Rücknahme dcs Erlasses vom 15. September (Verbot dcs Eintritts der Geistlichen in den Ortsschulralh) «ntgearnzutretcn. -ff Koburg, 19 März. Morgen findet die Er öffnung deS neu gewählten Landtag- de- hiesigen Herzogtum- statt. Derselbe wird sich vorerst mit der Prüfung der Wahlen der einzelnen Mitglieder, mit der Eonstituirung des Bürraus, der Bildung der Commissio nen und der Wahl d.r Mitglieder zum gcmeinschastlichen Landtage zu beschäftigen haben. Seine fernere Thätig- krit wird dann namentlich in der Prüfung der neuen Etat- Heftchen.— Bezüglich deS projrrtirten Stadt- erwcilerung-planS ist eine definitive Entscheidung noch nickt erfolgt, vielmehr die ganze Angelegenheit noch in dir Schwebe, da bei dem großen, von Flüssen durch schnittenen Terrain zwischen dem Bahnhof und der Stadt, welches bei der Erweiterung der letztern nament lich in Frage kommt, es gerade kein Leichtes ist, den verschiedenen Interessen, namentlick auch in Bezug auf eine nickt zu kostspielige Anlegung neuer Straßen mit Brücken re. allenthalben gereckt zu werden. — Nach einer Bekanntmachung dcs Vorstands dcs hiesigen Vorschuß vereins ist den Mitgliedern desselben davon Kenntniß gegeben worden, daß durch Beschluß der Generalversamm lung die Dividende für bas Jahr 1864 auf 10 P fest gesetzt worden ist. Frankfurt. Ucbcr di« BundcstagSs itzung vom 16. März lautet die osficiclle Mittheilung: Der Bun desversammlung wurden von den verschiedenen Regie rungen, welche das 8., 9. und 10. BundeSarmcecorps stellen, die Anzeigen über die resp. Bevollmächtigten in der Militärcommission erstattet, sowie die Mittheilung gemacht, daß vom 19. d. an die Stimmführung für das 8. ArmeecorpS auf den großh. hessischen, für das 9. auf den königl. sächsischen und für das 10. auf den königl. hannöverschen Bevollmächtigten übergehe. Auch ward der Eintritt eines neuen Bevollmächtigten für di« 2. Divi sion de- 10. ArmeecorpS, Major Nachtigal, angezeigt. Von der Herzog!, nassauischen Regierung ward die Be reitwilligkeit zu erkennen geqcben, dem Entwürfe eines Gesctzes gegen dcn Nachdruck brizutretcn, fall» Gleiche- von der Mehrzahl der übrigen Bundesregierungen ge schehe; dabei ward jedoch zugleich darauf hingewiescn, daß e« wünschenswcrth erscheine, die Bemerkungen deS Aus schusses dcs BörsenvereinS deutscher Buchhändler einer nähern Erwägung und Berücksichtigung zu unterziehen. Hannover und Braunschweig überreichten die SlandcS- übcrsichtcn rhrer BundcScontingcnte, und nachdem über verschiedene Vorträge dcs Militärausschusses, welche die Dotation der Bundctfcstung Luxemburg und die Er ledigung der Genicdirectic'usrcchnung der BundrSsestung Mainz für das Jahr 1861 betrafen, Beschlüsse gefaßt worden waren, fand ein Privatgcsuck nm di« Erthcilung eine- Erfindung-patent- seine Erledigung durch Verwei sung an die einzelnen Regierungen. Bremen, 18. März (Wcs-Z) Di« hier geführten Verhandlungen zwischen Bremen und dem Zollverein sind bereit» Ende voriger Woche einstweilen vertagt wor den, indem in Betreff einiger Modifikationen d«S Ver trage» noch schwebende Differenzen zwischen Bremen und Hannover au-zugleichen sind. Paris, 18. März. (K. Z) Die Antwortadrefse de» Senats ward heute mit 130 gegen 2 Stimmen (Car dtnal Mathieu und S,gur d'Agueffcau) angenommen und wird dem Kaiser am Montag durch rin« Deputation überbracht werdrn. Bet dem Paragraphen über Merico entwickelte Marschall Forey nach seinen persönlichen Ein drücken und Erfahrungen, daß Merico, obgleich moralisch stark vciwildert und materiell heruntergekommen, doch eine gute Zukunft habe, wenn für eine solche Alle- ge- thau werde, wa- nachzuholrn sei. Rouher la- dem Se- nat« di« am Morgen in Saint-Nazaire rtngetrossene De- pesch« vor, worin Bazaine au- Oajaca vom 9. Februar die Einnahme der Stadt und di« Gefangrnnrhmung de» Aenrral» Diaz nrdst der ganzen, 4000 Mann mit 60 Kanonen starken Besatzung und dcdeuteade« Krieg-ma ¬ terial meldet. — Die Antwortadrefse de» grsetz geb en den Körper-, deren Entwurf heute in demselben ver lesen wurde, heißt die Politik des Kaiser« in allen Stücken und ganz besonders dtc italienische Frage gut; für dcn Septembervertrag wünscht sic ihm Glück und legt rhn dahin aus, „derselbe sei darauf berechnet, die Befestigung de« Königreich« Italien mit der Unabhängigkeit tzc« hei ligen Stuhl« au-zugleichen." Der Paragraph über Me xico findet, daß Ordnung, Sicherheit und Arbeit di« Ober hand in diese« Lande wirdergewonnrn, und fügt die Mah nung hinzu: „ES ist ein Glück, daß solche Erfolg« die baldig« Hrimkrhrunsrer Truppen anbahnen." E-ist dem gesetzgeben den Körper ein Gesetzentwurf vorgelegt worden in Betreff der Verbrechen, Vergehen und Contraventionrn, welche im Au-lande von Franzosen begangen werdrn und nach französischem Gesetze strafbar sind. Der Gesetzentwurf erklärt, daß der Strafbare in diesem Falle in Frankreich verfolgt und vrrurthrilt werden kann, und daß dasselbe stattfindet für dcn Fremden, der außerhalb de« sranzö fischen Gebiete- sich, sei er als Thäler, sei er al» Mit schuldiger, eine» Verbrechen» schuldig gemacht hat, welche» einen Eingriff in die Sicherheit deS Staats coustituirt. — Die Herren Carnot, Garnier - Pag»», Hrriflon und Herold, welche im Process« der Dreizehn mit ihren Mitangeklagten solidarisch zur Totalsumme von 6500 Fr». Geldstrafe verurthcilt wurden, sind aufgesordert, die selben sofort einzuzahlen. Pari-, 19. März. (C.Oe. Z.) Die Verhandlun gen in Washington wegen Merico nehmen einen befriedigenden Verlauf. Lincoln soll zugesagt haben, nach Beendigung des Kriege« sür die Anerkennung des Kai- srrthumS rn Mexico zu wirken. Biel« sübstaatlichcn Pflanzer sind entschlossen, im Falle deS Unterliegen- au- zuwandern. AuS Madrid, 18. März, wird telegraphirt: Der „Epoca" zufolge steht für heute Abend die Annahme deS neuen Finanzgesetzes durch di« Depulirtenkam mcr in Aussicht. — Die hiesigen Capitalisten haben be schlossen, die Hypothekarscheine zum Betrage von 300 Millionen f,eiwillig zu discontiren. Lissabon, 17. März. (K. Bl.) Die Abgeoidnetrn- kammer hat dem neuen Ministerium ein Vertrauens votum gegeben. In bei Pairskammcr wurde dessen Er nennung etwas kühler ausgenommen. Die Cortes ha ben einstimmig die Kosten für die Ausstellung in Oporio bewilligt. Hauptstadt und Provinzen sind im Allgemei nen ruhig. London, 16. März. (E. C.) Mit dem Vicepräsidcn- ten dcs HandelramlcS, Right Hon. W. Hutt, ist Herr Emerson Tennen! zu der Conserenz nach Wien ab gereist. — Vor den Assiscn in Belfast hat die Ua Versuchung gegen die an den Ruhestörungen des vor jährigen August bctheiligt gewesenen Individuen begon nen. Sechs derselben — diejenigen, welche bei dem An griffe aus die protestantische Schule thätig waren — ha ben bereits ihr Urthril empfangen; es lautet gegen Len Rädelsführer M'Mullrn auf zwei Jahre, gegen die Urbri gen auf ein Jahr Gefängniß, von dem Datum der Ver haftung an gerechnet. Aus der Rede de- Richters an die groß« Jury ergicbt sich, daß in dem Belfaster Aus stande 11 Personen getödtct, 316 so verletzt worden sind, daß sie inS Spital ausgenommen werden mußten; 98 der letztern waren von Flintenkugcln verwundet worden. — In einer gestern in Glasgow abgchaltenen Versammlung habe» die schottischen Eisenhütten besitze« rin- müthig den Beschluß gefaßt» den Lohn ter Puddler um 1 Sh. per Tonne, den der andern Arbeiter Um 10 Pro cent herabzusryen, und am 25. d. M. den Leuten, 14 Tage vor der Verwirklichung der Maßregel, di« be treffend« Anzeige zu machen. Arbeiter, die aus denjenigen Distrikten Englands herüber kommen würden, wo Arbeits einstellung oder Fabrik,chluß herrsche, sollten in ten sckot- tischen Etablissements nicht beschäftigt werden. In Lon don habe« unterdessen die Gewerbe-Innungen eine Drlegirtenver sammlung abgehalten, in welcher be schlossen worden ist, alle Innungen deS Königreichs zur Unterstützung der beschäftigungslosen Eiscnarbeiter aus zufordcrn; denn „dic umfassende Größe dieses Angriffe- des combrnirten Capital- gegen die Arbeit — offenbar nicht sowohl aus der localen Arbeitseinstellung in Nord- Staffordshire als auS dem Wunsche entsprungen, die Arbeitervereine zu unterdrücken — verlangt von dcn Gc- werbeinnungen eine entsprechende Kraft des Widerstände-". — Die amtliche „London Gazette" zeigt an, daß dir neucrnannte Gesandte bei der Regierung von Washington, Sir F. W. A. Bruce, bi- vor Kurzem britischer Ge sandter in China, zum Großkreuz de- BathordenS er nannt worden ist. Konstantinopel, 11. März. (W. Bl.) Auf Wunsch der englischen und französischen Gesandtschaft ist der der Regierung von Persien zur Regelung der Zolltarif schwierigkeiten gestellte Termin auf 6 Monate verlängert worden. In der letzten Sitzung der Gesandtencon- ferenz über die Angelegenheiten der Donaufürstenthü mrr wurden Maßregeln zur Aufrechthaltung der Kapi tulationen discutrrt. — Der englische Gesandte, Bul- wer, ist von Alexandrien n ch Beirut abgcrrist. Bukarest, 17. März. (W. Bl.) Die diesjährige Kammersitzung, welche nach dem Reglement am 18. März zu schließen gewesen wäre, soll verlängert werden. Der Senat beklagte sich, daß dic Rcgirrung ein Gejctz erlassen habe, ohne ihm dasselbe vorzulcgen. Der Mi nisterpräsident entschuldigte diesen Fall als ein Versehen. Die Minister Bosiano, Strat u. Vcrnesko wurden vom Fürsten zu Senatoren ernannt. Athen, 11 März. (W. Bl ) Gerüchtweise verlautet, daß die drei Schutzmächte durch ihre hiesigen Vertre ter der Regierung Vorstellungen über ihre Politik machen ließen. Dic drei in dcn Staatsrath berufenen Ionier haben nachträglich diesr Stellung angenommen. * Rev-Aork, 4. März. Dir Botschaft des Prä sidenten Lincoln ist, wie bereit- gemeldet, ohne poli tische Bedeutung. Sie knüpft an dic vor vier Jahren von ihm gehaltene Ansprache an und bezeichnet den Erfolg der uniontstischen Waffen al- „im Allgemeinen befriedigend und ermuthigend", wagt aber mit hohen Hoffnungen sür die Zukunft kcine Prophezeiung in die ser Hinsicht. Der zweite Theil der Botschaft ergeht sich in religiösen Reflexionen und spricht zwar die Hoffnung und den Wunsch au-, daß di« gewaltige Krieg-grißrl bald verschwind«, läßt jedoch di« Möglichkeit nicht au»- geschlofsen, daß der Krieg noch längere Zett fortdauere. — Nach der „New-Horker Handel-zritung" ist Colum bia nicht von Sherman, sondern von den Rebellen in Brand gesteckt wordcn. Drei Birrtheile der Stadt solle« in Trümmern liegen. Nev-Aork, 8. März. (K Z.) Admiral Dahlgrern hat, wie er in amtlichen Depesche, vom 26. und 28. ». M. anzeigt, di« Stadt Georgetown, 50 Meile, nördlich von Charleston, «ccuptrt und ein« Flatt« de« Fluß hinauf geschickt, um mit General Sherman, der etwa 12 Meilcu von der Küste stehen sollte, in Com munication zu treten. Diesr» scheint dic Angaben süd- ftaatlichrr Blätter, daß Sherman von Columbia au» nach dem Westen an die Seelüfte hin marschirt sei, zu bestätigen. — Ein gewisser Clement» ist wegen auSge- stoßener Drohungen, den Präsidenten zu ermorden, ge fänglich eingczogen worden. — Blätter au» New- Orlean» vom 26. Februar melden au» Mexico, der Consul der Vereinigten Staaten sei au» Matamoros au-gewiesen worden, weil er sich geweigert habe, die kai serliche Regierung anzuerkennen. Er sei bereit» in South- West-Pas- angelangt. Ferner habe General Mejia, Obrr- commandeur der kaiserlichen Armer, den südstaatlichen General Slaughter in Brown-ville, TrraS, besucht, die conföderirte Flagge salutirt und eine Rede gehalten, wo rin er von der bevorstehenden Anerkennung der Confö deration seiten der kaiserlichen Regierung gesprochen habe. Aus Peru bringt das in Southampton angrkom- mene Schiff „Tasmanian", welche» St Thomas am 1. März verließ, folgend« Nachrichten: Die Artikel dc- spanisch peruanischen FrirdeaSvertragS waren in Lima veröffentlicht worden; da» Volk hatte sie sehr mißfällig ausgenommen und das alte, bittere Gefühl gegen Spa nie« war wieder erwacht. — Am 5 Februar landeten einige Offiziere und Mannschaften der spanischen Flott« in Callao, wo sie auf der Straße mißhandelt wurden. Die Offiziere benutzten einen Eiscnbahnzug nach Lima, und in beiden Städten entstand eine furchtbare Aufre gung. Es kam so weit, daß die Truppen auf da» Volk feuerten; dic Zahl d«r Tobten und Verwundeten war groß, und in Callao und Lima herrschte während riruS Zeitraums von drei Tagen das Krieg-recht. — Ein« Verschwörung zum Sturze der gegenwärtigen perua nischen Regierung war entdeckt und der ehemalige Prä sident Castilla, sowie mehrere andere einflußreiche Perso nen waren verhaftet worden. Schleimig - Holstein. Kiel, 16. März. Die bereit« telegraphisch erwähnte Notiz der „Kieler Ztg." über dir Versammlung der Rit terschaft, welcher etwa 30 Mitglieder beiwohnten, lautet: „Es ward beschlossen, eine Deputation, bestehend aus d m Vcrbitter Grasen Reventlow Farve, Grafen Schimmelmann AhrenSburg und Grafen Christian Ran tzau Oppendorff an Se. Majestät den König von Preu ßen zur Beglückwünschung, in V«ranl.isfung seine» Ge burtstags am 22. d. M., zu senden. Es waren die Beschlüsse einstimmig, da von jeder politischen Kundge bung abgesehen wurde." Auch die „Schl.-H. Ztg." mel det, daß beschlossen wurde, durch die Deputation eine durck einstimmigen Beschluß fcstgestellte persönliche Be glückwünschung zu überreichen und den Dank für die gemeinschaftlich mit Oesterreich vollfühitr Befreiung aus sprechen zu lasten. — Nach Altonaer Blättern vom 16. hat eine» der ersten dortigen RhedereigrschLftc — dir Firma I. C. D. Dnyer — bei der preußischen Regierung für ihre sämmtlichen Schiff« die Erlaubniß nachgrsucht, die preußische Flagge führen zu dürfen, und diese Erlaub niß auch erhalten. — Mit dem 31. d. M. tritt zufolge einer Anzeige in der „Nestel" Herr W. Marr von drr Redaktion dieses Blatte» zurück und übernimmt die Re daction eines unter dcm Namen „Der Beobachter an der Elbe" in Hamburg neu zu begründenden Blatte» gier- cher annertionistischer Tendenz. — Aus Schleswig berichtet die „Kieler Ztg " vom 18. d. M.: Bei Empfang dcr Deputation drr Kauf leute und Industriellen erkannte dcr österreichschc Kommissar das höchst WünschrnSwerthreiner möglich sten Verkürzung d«S Provisorium- an und sagte, die öslerreichsche Negierung habe daS Bestreben, dahin zu wirken. Der preußische Commissar dagegen soll die Ausdehnung des ProvlsoriumS bi» zur Befriedigung ker Forderung Preußens »»gedeutet haben. Die in Wien gestellten Forderungen Prcußcns seien ja genügend ari der Presse bekannt; sie entsprächen den Interessen Preu ßen», Schleswig-Holsteins und ganz Nordbeutschlands. E» komme darauf an, daß daS Land die- erkenne und daß für dic Annahmc derselben seitrn deS Landes ge wirkt werde; denn nur dadurch werde das Provisorium verkürzt werd«« können. Lauenburg, 15. März. Die officielle Zeitung meldet in Betreff der „Entschließung de» preußischen Kriegsministerium» hinsichtlich der Aufnahme lauen- burgscher Unteroffiziere in dic preußische Ar mee": die laurnburgsch« Regierung hab« dir Initiative gehandhabt, dic Unteroffiziere wollten jedoch nur in Laurnburg unter Preußen dienen. Der „N. C." be merkt hierzu: Au» dieser etwa» mysteriösen Notiz scheint hervorzugehcn, daß Preußen mit der Durchführung der „unerläßlichen Forderungen" vom 21. Februar, zunächst der „Verschmelzung" deS Heerwesen-, einstweilen in Lauen burg — muthmaßlich ohne Vorwiffen des Herrn Mit besitzer» — faktisch ans Werk geschritten ist. Schles wig-Holstein kommt später nach. Die lauenburgschen Unteroffiziere als unverbesserliche Particularisten haben vorläufigen Widerstand geleistet. Innere Angelegenheiten. K>< birgrrlichr Gksehbüch ftr ßasAimgreich Sachski. iv. Wir haben in dem vorigen Artikel dic Entstehung geschichte de- bürgerlichen Gesetzbuch» gegeben. Dieselbe umfaßt einen Zeitraum von gerade zwanzig Jahren, also beinahe da» Zeitalter eine» ganzen MenschengeschletK. Die Zahl Derjenigen, welche an dem Werk« gearbiiiet haben, ist groß, und Mancher von diesen gehört nicht mehr dieser Erde an. Da» Urthril der Uebrrlebcnden über da» Gesetzbuch wird ein objektivere», gewiß aber nicht ein abfällige» geworden sein. Dem Herzen de» Menschen ist von der Gottheit da» Gefühl drr Pietät gegen dir geistigen Produkte eingeprägt, welche er geschaf ft« oder an deren Schaffung er Theil genommen hat, und dies« Pietät bewirkt, daß er manchen Fehler, dcn er beim Fortschreiten auf der Bahn der Wissenschaft an dcm Produkte zu entdecken glaubt, mit Nachsicht beurthcilt, und über Mancher, wo» nach seiner subjektiven Ansicht ander- hätte sein sollen, mit ehrrnwerthrr Resignation hinweg steht, nur um die Harmonie de» Ganzen nicht zu stören. Al» menschliche» Werk wird jede» Gesetzbuch seine Un vollkommenheiten haben, sollten es auch nur dieJrrthü- mer de» Zeitalter» sein, in welchem e» abgrfaßt worden ist. Ei« Gesetzbuch kann nur in seiner Zeit stehen; stände r» über seiner Zeit, so würde dir» ebenso gut ein Fehler sein, al- wenn «» unter seiner Zett stände. Auf den Inhalt de» bürgerlichen Gesetzbuch» eingehend, haben wir zunächst zu bemerken, daß dasselbe seiner An- läge nach prtnctpfrll gc halten ist. Man wird hie» an Kinin Anstoß nehmen können. Denn di« Ansicht, et»
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