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Dresdner Journal : 25.02.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186502256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1865
-
Monat
1865-02
- Tag 1865-02-25
-
Monat
1865-02
-
Jahr
1865
- Titel
- Dresdner Journal : 25.02.1865
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Seine Majestät der König haben de« Königlich Bayrischen außerordentlichen Ge sandten und bevollmächtigten Minister an AllerhöchstJhrem Hof« Freiherrn von Gis« da- Großkreuz de» Albrecht- ordrv- zu verleihen geruhet. Dresden, 17. Februar. Sr. Königl. Majestät haben allergnädigst geruht, dem Rittergutsbesitzer Lay auf Loga daS Ritterkreuz vom Albrrchtordcn zu verleihen. Verordnung d«S Ministerium- de» Innern, die Bewegung innerhalb des veterinärärztlichen Personals betr. DaS Ministerium de- Innern erachtet zu dem Zwecke, um der Commission für daS Veterinärwesen, beziehentlich den BezirkSthierärzten die unentbehrliche Uebrrsicht über da- veterinärärztliche Personal einschließlich der thierärztlichen Empiriker sowie über die Bewegung innerhalb desselben zu ermöglichen, für erforderlich, in weiterer Ausführung de- GesetzeS vom 14. December 1858, die Ausübung der Thier Heilkunde betreffend, hierdurch zu verordnen, daß 1) sämmtliche, im Lande bereits seßhafte AmtSthterärzte, Thierärzte und mit Licrnzscheinen versehene Empi riker binnen 4 Wochen von Publikation dieser Ver ordnung an ihren drrmaligen Aufenthaltsort, ein tretende Veränderungen deS vorherigen Wohnsitze» aber binnen 4 Wochen von der letzter» an gerechnet, ingleichen 2) alle neu eintretrndr AmtSthterärzte und Thierärzte binnen 4 Wochen von der ersten Niederlassung im Lande an den Ort der letzterer dem betreffenden Be- zirkSthierarzte anzuzeigen und eintretenden Fall- die unter 1 gedachte Anzeige ebenfalls zu bewirken haben. Unterlassungen dieser Anzeigen find mit Ordnungs strafen bis zu 5 Thlr. zu ahnden. Hiernach haben sich Alle, die rS angeht, gebührend zu achten. Dresden, den 18. Februar 1865. Ministerium des Innern. Krhr. von Beust. Schmiedel. Nichtamtlicher Scheit. Uebrrsicht. Lelr-raphischt Nachrichten Tagesgeschtchte. Dresden: Hofballansage. — Wien: AuS dem Finanzausschüsse. Adresse an den Professor Ludwig. — Berlin: Kammerverhandlungen. Zur schleSwig-holsteinschen Angelegenheit. Sammlung sür die Kronpriazstiftung. — Köln: Abdruck der Enry« klika. — Aachen: Königlicher Zuschuß zum Mün- sterkirchenbaue. — München: Vorstellungen bei der Herzogin Sophie. — Paris: Manifestation für den Bischof von NimeS untersagt. Maskenball. Eine Note deS Cardinals Antonelli. Deputation hannöverscher Arbeitervereine. — Turin: Kammerverhandlungen. — London: Armee- und Flottenvoranschläge. Parla« meatSverhandlungen. — Lissabon: Freie Getreide einfuhr. — Kopenhagen: DolkSthtagSvrrhandlungen. MinisterkrisiS beseitigt. — St. Petersburg: Eine Nachricht der Ueberlandpost drmentirt. —Warschau: Der Plan einer politischen Neugestaltung Polen». EchleSwiß-Hslstri». (Ein neuer Vorschlag zur Lösung. Vermischte».) Eruenuunaeu, Versetzung«» re. 1« öffentl. Dienste, vretdurr Nachrichten. Vraviuztaluuchrtchte». (Leipzig.) Urberficht der Betriebteraeduisse der sächsische« Staatseisenbahuru pro 1884. Kruilrto». Inserate, rageskaleuder. Börse»- Nachrichten. Telegraphische Uachrichten. Wien, Freitag, 24 Februar. Der Antrag deS Grafen Lrivt»*) kommt heute im Finanzaus schüsse zur Berathung In der gestrigen Abend sitzung deS Finanzausschusses kam eine Zuschrift der Regierung zur Lerlrsung, welche sagt, die Re gierung werde vtS zur Beschlußfassung über den ArintS'schen Antrag sich bei eventueller Fortsetzung der Berathung der EmzelnbudgetS für 1885 im Finanzausschüsse nicht vertreten lassen. Frankfurt a. M, Donnerstag 23. Februar, Nachmittags. Dem „Frankfurter Journal" ist durch Telegramm aus Mannheim mitgetheilt, daß daS heute daselbst adgrhaltrne klerikale Wau- drrcafino, welchem 3AW Auswärtige beigewohut hätten, durch VolkSmaffen zersprengt und auf der Flucht nach Ludwigshafen verfolgt worden sei. Die Ruhe sei inzwischen wieder hergestellt. *) Derselbe lautet: .Der Finanzausschuß wird beauftragt, Bericht zu erstatten, ob und inwieweit bezüglich der vom Finanz minister namens deS ÄcsammlmrnistenumS abgegebenen Erklärung zur Erzielung umfassender Ersparungen nn Budget sür l86ü und I8V6 auSnadmSweise in einer von der bisherigen verschiedenen Weise eine Vereinbarung mit der Regierung anzubahnen wäre.' Tagesgeschichte- Dresden, 24 Februar. Laut heute ergangener An sage deS k. OberhofmarschallamteS findet nächsten Diens tag (28. Februar), Abends ^8 Uhr, der letzte Hofball in den Sälen der zweiten Etage deS k. Schlosse- statt, wobei sämmtliche am königlichen Hofe vorgestellte Damen und Herren, ohne besondere Einladung, zu erscheinen be rechtigt sind. Wien, 22. Februar. (Botsch.) In der heutigen Sitzung deS Finanzausschusses referirte vr. Herbst über da» UntcrrichtSbudget. Der Staatsminister v. Schmerling wohnte der Sitzung bei. Bei dem Titel „Staatszuschuß zu Etudienanstaltrn" bemerkt der EtaatSminister, daß die Gehaltserhöhung bei den theologischen Prof.fforen in Wien, Graz, Prag und Lemberg bereit- erfolgt sei Bet den Leh rern an den Mittelschulen und bei den Professoren an den technischen Lehranstalten werden sie erfolgen, sobald die im Zuge befindliche Reform deS technischen Unterricht abgeschlossen sein wird. Bei „Vorarlberg" fragt Herr Wohlwend, ob die an dem Feldkircher Gymnasium leh renden Jesuiten nicht bald zur Ablegung der Lehramts prüfung werden verhalten werden, wie der Etaatsmini- fter versprochen habe und worum der Vorarlberg:! Land tag prtirt habe? Der Staatsminister erwidert, daß bis jetzt Hindernisse sich ergeben haben, er aber habe seine An schauung in dieser Sache durchaus nicht aufgegeben. Für die nautische Akademie in Triest werden nur 21,850 Fl. (statt der präliminirten 24 000 Fl) bewilligt. Bei „Dal matien" tadelt vr. Herbst, daß die Regierung dort so viele Schulen auf Staatskosten eingcsührt habe, welche alle sehr schwach besucht find. Alesant vertheidigt die Regierung. ES wird rin Amendement d«S ve. Brinz angenommen, den Landtag und die Gemeinden zur lieber- nähme der Schulen aufzufordern. Die zur Streichung beantragten 10,000 Fl. für die EnthüllungSfeier deS Eugen-Monuments werden bewilligt, nachdem der StaatS- minister erklärt, daß die Enthüllung sicher im Oktober statifinden werde. Eben so werden die meisten vom Re ferenten beantragten kleinen Abstriche nach Aufklärungen des StaatsministcrS abgelchnt. — Der Präses der k. k. Gesellschaft der Aerzte, Hof rath Rokitansky, Präses - Stellvertreter-NegierungSrath Schroff und GesclljchaftSsrcretär vr. Weltheim haben dem scheidenden Professor Ludwig (derselbe geht an die Uni versität Leipzig) im Namen der Gesellschaft eine Adresse überreicht. ES heißt u. A. in derselben: „Die ärztliche Welt von Wien müßte die Richtung, die Schule vcrläug- nen, zu der sie sich selbst bekennt, wäre sic unempfänglich für die edle Anregung, die die hochentwickelte Schwester wissenschaft auf sie übt, der Sie, hochgeehrter Mann, Feuilleton. Vie Hsf- und Sophienkirche in Dresden. (Schluß.) Die bettelnden, geringer« oder Minderbrüdrr, wie sie sich selbst dewüthig nannten, fanden in ihrer Armuth anfänglich wahrscheinlich wenig Beachtung, und e- ist keine Nachricht über die EtiftungSzeit de- hiesigen Kloster- auf un- gekommen. Die erste urkundliche Andeutung von dem Vorhandensein eine- MinoritenklostrrS in Dresden -iebt rin« Urkund« vom Jahre 1272. Im Jahre 1321 soll unter Markgraf Friedrich dem Strengen da- am Ta- schenbergr gelegene Kloster der grauen Brüder, wie die Minoriten in Dresden genannt wurden, vergrößert wor den sein. Friedrich der Strenge endlich begann im Jahre 1351 an Stelle der kleinen armseligen Kapelle, womit die Minoriten sich jedenfalls bi» dahin begnügt hatten, den Bau einer Kirch«, dir, wenn auch durch Anbauten der letzten Jahrhunderte entstellt, jedenfalls, wie wir in unser« vorigen Artikel nachgewtrsrn haben, unsre heutige Hof« und Sophtenktrche ist. Im Jahre 1407 brannte daS Kloster ab, jedoch ohne die Kirche; möglich, daß letz tere bei« Wiederaufbau d«S Kloster- durch die drei west liche» Gewölbjoch« erweitert wurde. Nach Einführung der Reformation unter Heinrich dem Frommen, welch« - di« Aufhebung de- Kloster- herbeiführte, blieb di« Kirche lang« Zett leer und unbenutzt stehen, bi» sie 1598 nach mehrmaltgem Ansuchen de- Rath» diesem auf B-f hl d«S damaligen Administrator-, Herzog» Friedrich Wilhelm, behnf» d«S Gottesdienstes und „zum Begräbniß fürneh- «er Herren «nd anderer namhaftiger Leute" — den« die Frauenkirche war bereit» mit vrgräbniffrn überfüllt — etugeräumt ward. Bereit» früher während der Kloster- zett schon hatten Viele bei den graucn Brüdern ihr« Ruhe stätte gefunden. Der älteste Leichenstein, welchen man hier aufgefunden hat, zeigt die Jahreszahl 1400 und war dem Andenk.n eines Rudolph v. Bünau gewidmet; 1802 wurde die letzte Leiche in der Eophienkirche begraben. Im Jahre 1599 ließ sich die Kurfürstin Sophie, Chri stian'» I. Witwe, die Kirche vom Stadtrathe gegen eine Entschädigungssumme von 3000 Gülden abtrrten. Nachdem di« fromm« Fürstin die Kirche durch den Nossent'schen Altar geschmückt und durch verschiedene Stiftungen be reichert hatte, gab sie die Kirche dem Rathr wieder zu rück und von dieser Zeit an erhielt die Kirche der aus gezeichneten Fürstin zu Ehren den Namen „Eophienkirche". Die Kirche hatte, seit sie nicht mehr Klosterkirche war, nur zu Begräbnißandachten gedient, bi» 1602 zum Jo- hanniSf.st der erste evangelische AmtS- und Predigtgot tesdienst durch den Obrrhosprediger L-Yser in ihr ab- gehallen wurde. Veranlassung, den HofgottrSdienst in der Eophienkirche abzuhalten, gab «ine vorgenommene Restauration der Echloßkapelle. Im Jahre- 1696 schlug der Blitz in die Kirche und machte «ine Reparatur noth- wendig. Mannichfach« Veränderungen in und an der Kirche unter Leitung deS Oberlandbaumeisters Knöfil brachte da» Jahr 1737, wo der evangelische HofgotteS- dienst für immer in die Sophienkirche verlegt ward. Au» diesem Jahre dattrrn die Betstubenaubautrn. Die Em poren, auch da» Orgrlchor wurde errichtet, der Thurm aufgeführt und daS au» vier Glocken der Schloßkapelle bestehende Geläute auf denselben gebracht. Auch wurde daS schöne Portal, welche- ehedem im Schloßhofr den Eingang zur Echloßkapelle bildete, an der Westseite aus gestellt. Später wurde die Kirch« im Jahre 1772 er neuert, die bunten Fenster herauS-ruommen und mit ge wöhnlichen Glaifrnstern versehen u. s. w. Die vielen alten Grüfte an der Südseite der Kirch« wurden 1819 Ihre schaffende Kraft zuwenden, und immerdar wird sie deshalb in Liebe und Verehrung des Mannes gedenken, der d^r Physiologie daS hohe Zi-l gesteckt hat: Die Lei stungen deS Tbierleibes frstzusteUcn und sie aus den ele mentaren Bedingungen desselben mit Nothwcndigkeit ab- zulritrn." ll Berlin, 23. Februar. Im Abgeordnetenhaus« tagte heute dir Commission zur Prüfung dis, an eine frü here Interpellation geknüpften Anträge- dr-Abg. v. Rönne, betreffend die Rkchi-giltigkeit deS allerhöchsten Erlasses vom 20. Juni 1864 über Erhebung von Prt senge ldern u. s. w. Nach eingehender und interessanter Debatte, an welcher sich der RegierungScommissar geh. Justizrath Pape und geh. AlmiraliiätSrath Heimann nn Sinne der Be antwortung der Interpellation durch den Justizminister dahin bethciligten, daß eS sich hier lediglich um eine An ordnung im Interesse deS Seekrieges handelte, wurde von der Commission mit 20 gegen 1 Stimme beschlossen: dem Abgeordnetrnhause vorzuschlagen, „den erwähnten aller höchsten Erlaß wegen mangelnder Zustimmung der Lan- de-vertretrr sür rechtSungiltig zu erklären." Die eine dtssrntirende Stimme, welche von dem Abg. v. d. Hcydt hrrrührte, erklärte ausdrücklich, daß auch ihrerseits die Zustimmung der Lande-vertretung für nothwendig erachtet werde. In der Debatte wurde die große principielle Be deutung der Sache betont, da die Slaatsregierung von der Ansicht auSgegangen ist und dieselbe beharrlich vcr- theidigt, daß der allerhöchste Erlaß vom 20. Juni 1864 ungeachtet seiner wichtigen Bestimmungen und ungeachtet der durch ihn ausgesprochenen Einrichtung von Prisen- räthen und der Organisation des Verfahrens, dennoch der Zustimmung der Landesvertretung nicht bedürfe, weil alle diese Anordnungen lediglich Ausfluß der vollziehen den Gewalt der Krone und der kriegerischen Anordnungen deS Kriegsherrn seien. Diese Ansicht wurde von ollen Mitgliedern, auch von dem Abg. v. d. Hcydt bekämpst. In der Budgetcommission wurde gestern und heute die Verlesung des GeneralberichtS fortgesetzt. Gestern Abend wurden die Etats de- Kriegs- und Marincmini- sterium- erledigt und heute über die sechs Anträge der fünf Referenten (man vgl. Nr. 40 deS „Dr. I ") debat- tirt. 1—IV. wurden angenommen, Satz HI. mit dem Zu satz«, die Verbesserung der Beamtengehalte auch auf die Unteroffiziere und Gemeinen au-zudehnrn. Ein Antrag de- Abg. Virchow, als Satz VII. „die Regierung aufzu fordern, den vorgelegtrn StaatShaut Haltetat zurück zu ziehen und einen neuen vorzulegen, welcher den Anträ ge« I—VI. deS Referenten entspreche", ist noch nicht zur Debatte gekommen. Morgen gedenkt man die Verlesung zu beenden, Montag den Bericht vertheilen und Don nerstag die Debatte im Plenum beginnen zu können, weiche etwa drei bis vier Sitzungen beanspruchen wird. — In der gestrigen Sitzung des Herrenhauses sprach und stimmte ein Mitglied gegen die von der Commission beantragte Dccharge Ertheilung in Bezug auf die Staats haushaltrechnung von 1863. DieS war vr. Tellkampf, welcher au-führte, wenn die Decharge an die Stelle der Indemnität gesetzt würde, so erkennte man dadurch an, daß das Ministerium auch ohne Budvetgesetz über die Staatseinnahmen verfügen könne. — Die „Prov.-Cor." bringt heute einen langen Aitikel, in dem gemeldet wird, daß die Mitthrtlung der Forderungen Preußens in der schleSwig-holsteinschen Frage an die österreichsche Regierung vermuthlich im Laufe der nächsten Woche er folgen werde. Die Nachricht, daß Preußen zuvor Nota- brln auS Schleswig-Holstein über die einzelnen Bedin gungen hören wolle, sei irrthümlich, da die von Preußen gehegte Absicht, später die Bevölkerung in ihrer rechtlichen Vertretung zu hören, jetzt noch nicht zur Ausführung kommen könne, indem cs lediglich um die Feststellung von Bedingungen sich handelt, ohne deren rückhaltlose und unbedingte Anerkennung und Ausführung kein Souverän endgiltig eingesetzt werden könne. — Ee. königl. Hoheit der Kronprinz empfing eine Deputation deS preußi schen Volksvereins, darunter auch Herrn Justizrath Wa- genrr, welche im Namen deS gedachten Vereins demselben die sür die Kronprinzstiftung ringesammelte Summe von 4000 Thlr. überreichte. au-grschüttet und solche im Jahre 1825 völlig abgetra gen. Eine fernere Restauration wurde 1834 vorgenom- mrn. Man richtete eine neue Sakristei auf der Nord seite her, machte den Zugang auf der Westseite in da- neugedielte Schiff bequemer, und um der Kirche den viel leicht etwa- düstern Charakter zu nehmen, den sie im Laufe der Zeit al- Brgräbnißkirche erhalten halte, ging man mit ungleich mehr ncurrungslustigcm Eifer al- Pie tät daran, die alten Epitaphe abzubrechen, die sogenann ten Blutfahnen, mit denen die Wände malerisch draptrt waren, die Wappenschilder, die hier Jahrhunderte lang ruhig gestand.n hatten, hrrabzunehmen und die Wände zu übertünchen; die Kirche wurde Heller, aber auch nüch terner. In neuerer Zeit machte sich der Wunsch geltend, Da», wa» rin früheres Jahrhundert durch Anbauten ästhe tisch an der Kirche gesündigt hatte, durch eine Restauration stilgerecht wieder gut zu machen. Der Siadtrath schrieb zu diesem Zwecke im Jahre 1854 eine Concurrrnz zur Einreichung von Pkoj.cten auS, auS welcher Concurrenz da- Projekt de- Architekten Sommer preisgrkiönt hervor ging. Da jedoch Herr Sommer selbst, ebenso wie ein Theil der um rin Gutachten in der Sache befraglen Bau verständigen gegen eine theilwctse Restauration der Kirche sich autsprachen und eher zu einem gänzlichen Neubau rtethrn, glaubte man von einer Ausführung de- Projekt absehen zu sollen. In unfern Tagen jedoch erschien wie derum eine Restauration als wünschenSwerth und geboten, infolge dessen Professor Arnold vom Stadtrathe mit Er öffnung hierauf bezüglicher Vorschläge beauftragt wurde. Nach dem zur Annahme und Ausführung gelangten Projekt de» Professor» Arnold bleibt der alte Bauköiprr der Kirche erhalten, wa» bei dem kunstgeschichtlichcn In teresse der Anlage und besonder- auch im Hinblick auf di« noch sichere Beschaffenheit der Construction derselben nur z« billigen ist. Dir an die vorhandene Architektur Köln, 21. Februar. Im. Kirchlichen Anzeiger" läßt der Verweser der Erzdiöcese Köln, der Weihbischof Herr ve. Bundii, statt des sonst beim Beginn der jähillch'eit Fa stenzeit üb'ichen Hirtenbriefes die Encyklika de- heil. Vaters i den Diöcesanen r.dcn. Auf den Abd.uck der Encve.lt i folgt daun die übliche Fastenordnung für da- Jahr 1865 Aachen, 22. Februar. (K Z.) Zu dem Rest »urationS- baue der hustzen Münsterkirche, besten Kosten auf 68,100 Thlr. festgkstellt worden sind, haben des König- Majestät nach einer allerhöchsten Cabinetsordre vom 23. v. M. einen Zuschuß von 35 000 Thlr. aus dem aller höchsten DiSposttionSfond zu bewilligen geruht, unter der Maßgabe, daß die im Uebrigen zur anschlag-mäßigen Vollendung jener Arbeiten nöthtgen Mittel von dem KarlS- vrrein und dessen Zweigvereinen beschafft werden. München, 22. Februar. (Bayr. Z.) Im Palais Sr. königlichen Hoheit de» Herzogs Marimili-n in Bayern hatte gestern in den Mittagsstunden von '-tz! bi» 3 Uhr die Vorstellung der drei Hofrangstlassen an Ihre könig liche Hoheit die Herzogin Sophie, Gemahlin dr» Her zogs Karl Thedor, statt. Die zur Aufwartung eingela denen hoffähigen Herren und Damen waren sehr zahl reich erschienen. Die Präsentation der einzelnen Per sonen geschah durch den königlichen Kämmerer Freiherr« v. Hermann in drei Abtheilungen (je die erste, zweite und dritte HofrangSklasse im Cercle zusammen). Die Prinzessin, welche wir nunmehr in unsrer Mitt« zu ver ehren da- Glück haben, machte bet allen Vorgestellten durch die Grazie ihrer Erscheinung und durch ungezwungene Liebenswürdigkeit in ihrem Benehmen den günstigsten Eindruck. Paris, 22. Februar. (K. Bl.) Der Bischof von NimeS, Msgr. Plantier, dessen Zurückkunft aus Rom am letzten Montag erwartet wurde, sollte seilen seiner Diöcesc durch eine feierliche Processton begrüßt werden. Allein der Minister deS Innern, der davon Kunde er hielt, hat diese Manifestation, al- „gefährlich sür die Ruhe und Ordnung der Stadt", durch eine von der Kanzel zu verlesende Mittheilung an die Gcistlich.n ver bieten lassen. —Man erzählt neuerdings von dem gestrigen Maskenballe im Hotel deS Auswärtigen, wel chem der Kaiser und die Kaiserin im Domino bei wohnten. Beide Maj.stäten zeigten sich heiterer als je, und «ahmen von 11—3 Uhr Morgens an dem festlichen Treiben Theil. Um t Uhr war Souper und dann Cotillon in einer neuen Figur, welche sogar der ernste „Moniteur de l'Armee" ausführlich beschreibt und al- „ungehrucr originell" rühmt. Es sammeln sich nämlich nach dem Schlußgalop Tänzer und Tänzerinnen zu einer großen dichtgedrängten Colonne und ziehen im militärischen Schritt mehrmals durch den Saal. Dabei wird mit Trommeln, Tambourincn und MirlitonS (ein schalmeienartigcs Ohrenmarterinstrumrnt) ein obligater Höllenlärm aufgeführt. Voran aber schreitet, und das ist die Hauptpointe, rin Tambourmajor, der die» Mal, wenigstens in Bezug auf Körperlänge und martialische Haliung, Nichts zu wünschen übrig ließ. — Man liest in der „France": „Msgr. Chigi hat heute eine lange Unterredung mit d»m Minister deS Auswärtigen gehabt. Wir glauben zu wissen, daß der NuntiuS dem Herrn Drouyn de LhuyS eine Depesche deS Cardinals Antonelli mitgetheilt hat, die geeignet ist, der französischen Regie rung vollständig Genugthuung zu geben betreffs ihrer Beschwerde über die beiden bekannten Gratulationsschrei- ben." — Die Regierung hatte die Präsidenten der han noverschen Volksbanken und Arbeitervereine auf gefordert, nach Pari» zu kommen, um hier zu Rathe gezogen zu werden. Die Deputation ist überall mit Glanz ausgenommen worden und hat von Straßburg btS Paris eine wahre Verbrüderungsfahrt gemacht, wie fran zösische Blätter melden. Bei der Hauptfeier in Pari» hielt der Unterricht-Minister eine für den Zustand der deutschen Volksbildung höchst schmeichelhafte Rede. Uebrigcns soll der von der Regierung beabsichtigte Untrr- richtszwang Aussicht haben, im StaalSraihe genehmigt , . . sich anschließende Restauration ist hauptsächlich bestrebt, die vielen stillosen An- und Ausbaue und den ruinösen Zustand zu beseitigen und mit nicht zu bedeutenden Ko sten der Kirche ein würdige» Ansehen zu geben. Am west lichen Giebel ist rin Anbau «von 44 Ellen Breite und 13 Ellen Ti,fe) mit zwei Thürmen von 234 Höhe pro- jectirt, zwischen denen die Vorhalle mit Doppelpor tal und in den obrrn Stockwerken Betstuben Platz fin den. Die zweifache Thurmanlage ist durch die erforder lichen Trcppenanlagen nach den Emporen und Betstuben vorgezeich, et. Gllichceitig werden die Glocken in einem der beiden Thürme Platz finden, wodurch der an der Südseite befindliche unschöne Thurm entbehilich wird. Im Verhältniß zu den bewilligten Geldmitteln wird e» dem Portalbau mit seinen Elementen, den beiden Thür men, der großen Fensterrose, den seitlich n Figuren unter Baldachinen und der Mittelpfeileranordnung, durch welche die selbstständig aufstrebenden Thürme gekuppelt find, an einer malerischen, einheitlichen Wirkung nicht fehlen. Wa di« doppelten Thüren betrifft, durch welche sich da- Por tal öffnet, so sind sie nur eine Consrquenz der zwet- schisfigen Anlage der Kirche; kommen derartige Doppel portale selten vor, so ist dies der Fall, weil man selten zweischisfigr Kirchen findet. Auch an den Langseiten ge denkt man durchgreifende Veränderungen vorzunchmen. Die vorhandenen häßlichen Anbauten mit Einschluß de» südlichen Thürme» werden beseitigt, und soweit sie nicht entbehrlich sind, sollen einheitliche stilgemäße Anbauten an die Stelle treten. Sämmtliche neue Bauausführungen geschehen in reiner Stsinarbeit, wenn auch im Anschluß an da« vorhandene Alte, in einfach gehaltener Architek tur; die freibleibenden alten Bautheile werden restaurtrt. Das Dach dürfte event. unter Beseitigung der vielen unschönen Dachfenster in rin Schieferdach umg.wandrlt werden. An der westlichen Fayad« ist bereit- mit Ein-
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