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Dresdner Journal : 29.01.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186501296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1865
-
Monat
1865-01
- Tag 1865-01-29
-
Monat
1865-01
-
Jahr
1865
- Titel
- Dresdner Journal : 29.01.1865
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1865 Sonntag, del, 29. Januar 24 Abumlemeutapreift: Dres-nerÄurnal tn—p.k.» Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. »rfttzrtuen: KaUab, »tt ck«r lsooa- «uul »bauck» Sir L«o tot^xock«» 1»». '1)^'1 ., 1» »!««NUek io Vr—L»! Id SU». sSuaslu« Hoouo,r»: 1 Azr. Vusernteuprrtfr: KNe ä«o L»oo> «u>«r »,,p»lt«o«o Lsll«: 1 KG». »userntruummtzm« «mwürtB: L«tpwG: t'«. Su-uo,»»»»»», 6om«li—ioiiLr ck»i vr»»ck»«r ckouruxt»; «k«oä—.: 8. L»al.»», L. Ii.l.o»x; Ivu»durG-LIt«Q,- L Vvar.»»! NorUo: Vxoeivi'ied« öuck- koockl., L»r»»l«r»,', Kurs»»; vr—a: L. 8c»i.orr»s Nr»»i»»: l.ov>» 8rx»ox>i; kr—^karr». N.: ck^»axx'»od» Noedt».; VVI»: Lvvl.» 8Lo»»»x; kort«: ». (28, in« cke dvo« «os«o«); kr»G: I"». Luxl.iv»'» Luokk. z Vl»: Lomptvir ä. K. rVi«o«r 2«ltaox, 8t«k«o»pl. 887, firrauagebrr: LSaftl. Lrp«S1Uvo ä»> vr«,cko»r ^oorool», Or—<k»o, iton««tr«M* Ko. 7. Amtlicher Thril. Lerordnung. die Aushebung einer den Quitrungsstempel betref fenden Bestimmung der Stempeltaxe betreffend, vom 10. Januar 1865. vir, J-Haaa, von Sottet Suade» Köai- vo» Sachse» re. re. rc. verordnen hierdurch Folgend«»: I» der dem Strmpelmandat« vom 11. Januar (für die Oberlausttz vom 12. August) 181V brigegebenen Stem pelt»« ist unter dem Worte: „Quittung" im 8. Satze (Geile 72 der Gesetzsammlung vom Jahre 1818) vorge- schrieben: „Die Stempelt»« bei Quittungen ist lediglich von dem jenigen zu tragen, welcher di« Zahlung empfängt, „uud jede Aumuthung oder Ueberrtnkuaft, nach wel- j „cher di« Uebertragung dieser Tare demjenigen, der die ! „Zahlung leistet, aufgebürdet werden soll, ist für eine f „wucherliche Handlung zu achten und wird nach den „gegen de« Wucher bestehenden Gesetzen bestraft." Dies« Bestimmung wird, nachdem da» unter dem 25. Oktober 1864 erlassene Gesetz, die Aufhebung der Zintbeschränkungen betreffend (Seite 347 de» Gesetz- und Verordnungsblatt«» vom Jahre 1864), in Wirksamkeit getreten, auf Antrag Unserer getreuen Stände hierdurch außer Kraft gesrtzt. Dagegen behalten di« allgemeine» Vorschriften in - 25 de« Stempelmaudatr» darüber, von wem die Stempel- tare zu entrichten und daß bet zurückgezahlten Darlehnen der Gläubiger zu der die-fall- auLzustellendrn Abschlags oder Hauptguittung den Gtempelimpost zu tragen habe, sowie die Vorschrift in 8 26 de« genannten Mandate», »ouach ein« Erklärung oder Urbrreinkunft, nach welcher Jemand die Verbindlichkeit, einen Andern in Entrichtung de« Stemprlbetrage» zu übertragen, übrrnimmt, nur Gül tigkeit unter den Jnteresseuten hat und bet Einhrbung der Etempelgrbührntsse nicht zu beachten ist, auch in Be» treff de» QuittungSstrmprl» noch fernerhin Gültigkeit. Urkuadlich haben Wir gegenwärtige Verordnung eigen händig vollzogen und da» Königliche Siegel beidrucken lassen. Gegeben zu Dresden, den 10. Januar 1865. (!« > ) Ioha « «. Richard Freiherr von Friese». Drestze», 18 Januar. Dem zeitherlgen Archtdia« couu» zu Annadrrg, Herman« Friedrich Steinhäuser, ist da» Pfarr- und Superinteudentenamt zu Stollberg übertragen worden. Dreüde», 21. Januar. S«. Königlich« Majestät haben zu gestatten geruht, daß der Freiherr Alfred von Ardt- Witz, dermale« zu Berlin, die ihm von Er. Majestät de« Kaiser von Oesterreich verliehene Schleswig'sche Krieg-- Medaille für den Feldzug von 1864 annehme und trage. Dretdra, 26. Januar. Se. König!. Majestät haben dem Secretatr bei dem Ministerium deS Cultu» und vffeutlichen Unterricht- und Referendar beim evangelischen Laade-confistorium, Regierung-rath Gottfried Wilhelm Heyman«, in Anerkennung seiner langjährigen treuen Dienste, da- Ritterkreuz vom Albrechtorden zu verleih«« allergaädigst geruht. Dresden, 27. Januar. Seine Königliche Majestät haben allergnädigst geruht, dem Director der Irrenan stalt zu Sonnrnstein Hofrath ve. Lessing und dem Vorstand der dafigrn Grnesung-anstalt vr. Klotz da» Ritterkreuz vom Verdienstorden zu verleihen. Nichtamtlicher TIM» Uebersicht. lelrgrupbtschr Nachrichtru Arit««-Aschau. (Preußische Amtsblätter.) Tagrsgeschtchte. Dresden: Vom köntgl. Hofe. — Wien: Parlamentarisches. — Berlin: Landtags angelegenheiten. Bürgerkrone für Grabow. Telegramm ¬ beanstandung. — Posen: Druckschriften mit veschlag belegt. — Stralsund: Direktor Nizze. — Gum binnen: Landwehroffiziere entlasse«. — Stutt gart: Der neue Krirg-etat. — Kassel: LaudtagSver- Handlungen. — Darmstadt: Minister v. Dalwtgk über Geschwornengerichte. — Gotha: Francke'» Ent- lasfuug. — Frankfurt: Bunde-tag-fitzung. Preß- proceß. — Pari»: Da» rrformtrte Confistvrtum er neuert. Zur Enryklikaaagelegenhrit. Herr Fould. — Bern: Die Okkupation Genf» beseitigt. — Rom: Glückwunschadresse an König Franz. — Madrid: Senat-Verhandlungen. — Kopenhagen: Reich-- rath-verhandlungrn. — Von der politischen Grenze: Insurgenten. — Konstantinopel: Au» der neuesten Post. — Bukarest: Verwarnung. — New Bork: Ein Vorschlag Jefferson David'. Schleswig Holstein. (Gegen die Sirbzehneradrrffr. Dä nische Gelder für Sonderburg.) Innere Aagrlegeuheiteu. (Zur Schillerstiftungrange- Wesenheit.) Dresdner Nachrichten. Vrovinzialaachrichtev. (Leipzig. Budtsfin. Mau.) Serichtsverhandlungen. (Pirna.) vermischtes. Eingesandt es. Statistik und Lolktwirthschaft. Ttltgraphische Nüchrichtkn. Lurtn, Freitag, 27 Januar, Astend«. Im Laufe des gestrigen Abends wurden wiederan» mehrer« Deputirten und Journalisten sympathische Demonstrationen dargebracht. Das Militärgericht hat S8 Militärs, welche in den Lagen der Sep- temberuaruhen in Thätigkeit gewesen find, in de« Anklagestand versetzt. Gegen 2V der Angeklagten lautet die Anklage auf Mißbrauch der Waffen bei der Lerthridiguvg, gegen die übrigen auf Se- brauch der Waffen ohne genügenden Srund. London, Sonnabend, 28. Januar. Aus Rew» Aork hat der Dampfer „Etna" Nachrichten vo» 14 Januar gebracht. Der Wechselcours auf Lon don stand daselbst an diesem Lage 241, Soldagio IIS, Baumwolle 11V, Bonds IVSii. Dresden, 28. Januar. Di« preußischen »ffictell.« Blätter halte« fest da- ran, daß das Abgeordnetenhaus die Armee-Reorga nisation genehmigen müsse, wenn eine Wegschaffung des Konfliktes mit der Regierung denkbar sein solle. Alle Amtsblätter enthalten unter dem Titel: „Der Weg zur Verständigung und zum inner« Frieden" einen derartigen Artikel, worin erörtert wird, daß, nachdem die Erfahrung die Zweckmäßigkeit der Organisation bewiesen, sowie gezeigt, daß da» Land die Lasten derselben tragen könne, für die Kammer jeder Grund entfalle, stch noch dagegen zu stemmen. E» heißt dann weiter: „So sind denn die beiden Gründ«, welche zuerst gegen die Reor ganisation zu sprechen schienen, jetzt durch unwiderleg liche Thalsachen entkräftet. Wenn aber ferner die Bc- sorgniß laut geworden ist, daß die Regierung auch in Zukunft neue erhebliche Vermehrungen des Heeres oh»e Mitwirkung der LandeSvertretung in» Werk setzen werde, so wird dir Regierung gewiß gern die Hand dazu bie ten, solch unbegründete Besorgniß zu beruhigen. Ge lingt e» auf diese Weise, die Einwände in der Militär frage zu beseitigen und die endliche Feststellung derselben durch die verfassungsmäßige Mitwirkung der LandrSver- tretung zu erreichen, so wird dann weiter auch die Der- fassunglfrage ohne Schwierigkeit thatsächlich erledigt wer den. Die Rechte, welche der Landesvertretung durch die Verfassungsurkunde eingeräumt worden sind, ist der Kö nig, wie in der Thronrede von Neuem feierlich ausge sprochen worden ist, auch ferner zu achten und zu wah ren entschlossen. „Auch ferner" darf der König mit ruhigem Gewissen sagen, denn wenn diese Rechte, in Be zug auf den Staatshaushalt, in den letzten Jahren theil- Welse nicht zu voller Wirksamkeit gelangt find, so zeigt doch eia unbefangener Blick auf die Entwickelung der EtaatShau-haltSfrage, daß e» nicht durch die Schuld der Regierung so gekommen ist, daß die Regierung in ihrer pflichtmäßigen Fürsorge für di« Wohlfahrt deS Lande» nicht ander» handeln konnte, al» fie gehandelt hat, und daß dieselbe, obwohl fie ohne gesetzlich frftgestellten Staats haushalt die Geschäfte weiter führen mußte, doch auch hierbei (abgesehen von der Milttärfrage, wo eS eben nicht möglich war) die Beschlüsse d«S Landtag» in Betreff aller neuen Ausgaben streng beobachtet hat. Nur nothgrdrun- gen und nur scheinbar sind die Rechte, welche der Lan- deSvertrrtung durch die Verfassung wirklich ringeräumt find, vorübergehend zum Stillstand gekommen. Will da» Abgeordnetenhaus diese seine wirklichen Rechte wieder zur vollen Wirksamkeit bringen, so wird e» den Weg zur Verständigung und zum innern Frieden betreten, auf welchen di« Thronrede hingrwiesrn hat. Dann werden die Arbeiten der neuen Sitzung, wie der König hofft, dem Vaterland« zu« Segen gereichen." Tagesgeschichte. Dresden, 28. Januar. Nach einer Ansage de» königl. OberhofmarschallamteS werden Ihre Majestäten der König und die Königin, und Ihre königlich« Hoheit die Prinzessin Sophie die Glü ckwünschungScourr n wegen erfolgter Deklaration der 'Verlobung Ihrer könig lichen Hoheit der Prinzessin Sophie, Herzogin zu Sachsen, mit Seiner königlichen Hoheit dem Herrn Herzog Karl Theodor in Bayern nächfikommendrn 2. Februar gemein schaftlich anzunehmen geruhen, und sind als Courstundrn bestimmt: für dir Herren Staatsminister Nachmittag» 1 Uhr; für die am königlichen Hofe bereit- vorgestellten einheimischen Damen, für die Herren vom Eivil und die Herren Militär» a. D. Nachmittags A2 Uhr; für die Generalität und da» Offizierskorps Nachmittag» A3 Uhr. — Abend» A8 Uhr findet in den Paradesälen Assem- bls« statt und werden unmittelbar vorher, und zwar )48 Uhr beide Majestäten sowie die anwesenden Prinzen und Prinzessinnen de» königlichen Hause» die genehmig ten Vorstellungen der angrmeldrten Damen und Herren in der Präsentationscour im Thronsaale anzunehmen geruhen. «Wien, 27. Januar. Im Abgeordnetenhause brachten heute die Abgg. 0e. Herbst und Genoffen einen DringlichkeitSantrag rin auf Abänderung de» 8 18 der Geschäftsordnung, dahin gehend, daß bei den Verhand lungen der zur Vorbrrathung über den Staatsvoranschlag niedergrsetzten Ausschüsse, sowie d«S zur Vorbrrathung über dir Entwürfe der Gesetze zur Reform der direkten Steuern niedergrsetzten Ausschusses alle Mitglieder de» Hause» anwesend sein können. Der Antrag wird ange nommen. vr. GiSkra begründet seinen bekannte« Antrag (nachdem die Dringlichkeit angenommen wurde) bezüglich der von Sr. Erc. dem Herrn Finanzminister im Hause gemachten Aeußerung und beschließt die Majorität de» Hausr» dem Anträge gemäß, einen Ausschuß von neun Mitgliedern aus dem ganzen Hause zu wählen, zur Er wägung, Berichterstattung und eventuellen Antragstellung über die abgegebene Erklärung. Hierauf wird zur Tages ordnung, zum Bericht über die Regierungsvorlage „we gen Bewilligung eines zrhnprocentigen Eteuernachlasse» bei der Erzeugung gebrannter geistiger Flüssigkeiten", ge schritten. DaS HauS genehmigte bei der Branntwein steuer den Antrag der Minorität auf zehnprocentige Er- portvergütung. Der Antrag der Majorität auf «inen zehnprocentige« Steuernachlaß wurde abgelehnt. — (Boh) In RegierungSkreisen herrscht eine gün stigere Stimmung; man erwartet die Wiederholung de» Antrag» Vrint»' im Hause und Zugeständnisse der Re gierung. Der Ministerrath, unter dem Vorsitze deS Kai ser», wird die Frage definitiv entscheiden. Der Finanz- au-schuß berieth heute da» Justizbudgrt. vrint» stellte den Antrag, Revirements zu gestatten und die vom Justiz minister anzugebende Mtnimalsumme abzustreichen. Da aber der Justizminister erklärte, nicht thun zu können, wa» da» Gesammtministrrium verweigert, wurde der An trag vrint»' abgelehnt. Der Finanzausschuß ging sofort in die Detailberathung unbedeutender Posten ein. — (W. Z.) Die Eröffnung der Krankenanstalt „Rudolph-Stifung" für die Ausnahme von daselbst sich meldenden Kranken findet am 2. Februar d. I. statt. u Berlin, 27. Januar. Die Gerücht« wegrn Auf lösung der Kammer, welche in der vorigen Woche ziem lich häufig gehört wurden, find verstummt und haben einer andern verbreiteten Angabe Platz gemacht, welche im Gegentheil von einer langen Kammersesfion wissen will. Dir Regierung ist ernstlich gesonnen, dir Lösung de» innern Eonflirt» herbrizusühren, und will ihrerseits Nicht» ungethan sei» lassen, wa» dahin führen kann. — Die Budgetcommisfion de» Abgeordnetenhäuser, welche anfänglich erst in die sachliche Berathuug de» Budget eintreten wollte, wenn ihr sämmtlichc Etat» zur Ver fügung ständen, hat morgen eine Sitzung anbrraumt, in welcher fie den, auf Behandlung de» Budget» gerichteten Anträgen näher treten und stch über die Borverhandlung im Plenum schlüssig machen will. — Die vereinigten Commissionen für Handel und Finanzen beginnen am Montag ihre Thätigkeit mit vorbrrathung der Eisenbahn vorlagen. Auch aus diesem Gebiete zeigt sich Neigung zum Nachgeben; bekanntlich war man anfänglich gewillt, vorläufig keine finanzielle Bewilligung rtntrrten zu lasten. — Im Herrenhause sollen morgen die CommisfionSarbei- ten für die Wrgeordnung beginnen. Eine Plenarsitzung ist noch nicht anberaumt und auch im Abgeordnetenhause eine solche vor Dienstag nicht zu erwarten. — In Köln hat am 27. Januar eine Versammlung der Wahlmänner Köln« einstimmig eine Dankadresse an den Präsidenten Grabow und eine „Bürgerkrone" für denselben unter begeistertem Hoch votirt. — Die am 25. d. M. au-gegrbene Nummer der Kö nigsberger „Hartung'schen Zeitung" enthält einen wei ßen Raum mit der Bezeichnung: „Polizeilich bean standeter Artikel"; an der Stelle hat eine telegraphische Depesche au» Berlin über die am 24. d. M. stattgrhab- ten Landtag-Verhandlungen gestanden. Posen, 26. Januar. (Pos. A.) Gestern Vor- und auch Nachmittags wurden von der hiesigen Polizei auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft mehrere polnisch« revolutionäre Druckschriften bei dem Buchhändler Zupan-ki in Beschlag genommen. Die Nachsuchung bei andern Buchhändlern, welch« gleichzeitig vorgenommen wurde, soll erfolglos gewesen sein. Stralsund, 25. Januar. (N. St. Ztg.) Di« in Betreff der zu Ostern verhängte» Entlastung de» Di rektor» Nizze von hier au» geschehrnen Schritte haben den Erfolg gehabt, daß für di« QuieScirung Aufschub erlangt ist und Direktor Nizze bi» Michaeli» seinem bis herigen Wirkungskreise erhalten bleibt. Eumdiunen, 25. Januar. (Pr. L. A.) Vor etwa Jahresfrist wurden die Rittergutsbesitzer Eugen KLSwurm und Lutterkorth in ihrer Eigenschaft al» Landwehrof- siziere vor den Ehrenrath ihre» Regiment» geladen und dort verantwortlich vernommen, wei fie durch Ein sammlung, resp. Zahlung von Beiträgen zum National fond gegen die militärischen Pflichten eine» Offizier» ver stoßen hätten. Ohne daß ein ehrengerichtliche» Erkennt- niß gegen die Herren KäSwurm und Lutterkorth ergan gen wäre, erhielten Beide vor einigen Tagen beglaubigte Abschrift einer königlichen CabinetSordre, in welcher es heißt, daß sie nach allerhöchster Bestimmung aus dem Militärdienst entlassen seien. E» ist hier also dasselbe Verfahren eingetreten, wir früher gegen die Herren Wa« grnbüchler, Plath und Müllauer. Gtnttgart, 26. Januar. (Fr. Pz.) Die Regierung hat in dem neuen Etat, welcher demnächst zur stän dischen Berathung kommen soll, im KriegSdeparte- ment durchgängige Gehalt-aufbefferungea für die Offi ziere und Militärbeamten beantragt, auch soll ein dritte» Jägerbataillon errichtet werden, damit unsre Infanterie im engern Verbände de» achten Armeecorp» nicht zurück stehe. Die Commission der Kammer der Abgeordne ten hat au» Anlaß de» KriegSetat», welcher für die drei Finanzjahre zusammen auf die Summe von 11,181,880 Fl. sich beläuft, die allgemeine Bitte an die Staatsregie Feuilleton. Dresden, 28. Januar. Die Theilaahme de» mu- stkaltschen Publicum- sei hiermit auf die am nächsten Dienstag im „Hotel de Pologne" stattfindende Soiree de» Herrn G. Lölzel au» Wien hingewiesen ; desselben Opera- »ad LirbcrsängrrS der Kaiserstadt, welcher infolge unliebsamer dtrectioneller Maßnahmen wegen seiner künst lerisch treuen Ausführung de» Bruder Tuck im „Temp ler »ad Jüdin" von seiner langjährigen Thätigkeit am Hofvperatheater zurücktrat. Herr Hölzel wird Lieder eigener Compofitton, auch östrrrrichsche Nationallieder und eine Arte au» Mendelssohn'» „Paulu»" fingen; Fräulein AlvSleben und ein junger Tenorist Herr Reinhold (jetzt in Prag) werden durch weitere GesangS- »ortrige, Fräulein Martz Kreb» durch ihr Pianoforte- stzirl di« Soiree unterstützen. Nächstdem haben wir noch «inen Ctzklu» von drei Pianosorteconeerten zu erwarten, die Herr vr. Gustav Satter veranstalten wird. Derselbe hat seine bedeutend ste» Erfolge bi» jetzt in Nordamerika errungen und nun auch in Deutschland einen Toncrrtzug begonnen; er con- certirtr zuletzt mit Beifall in Leipzig und spielte auch im dortige» Grwandhausconcert. B. Nriseskizzev aus Italien von M. B. Lindau. HI Gtuua. (Fortsetzung au» Re. 2S.) Der Palast vrtgnole ist, wie erwähnt, vorzugsweise auch seiner ansehnlichen Gemäldegalerie wegen sehenswetth. Dieselbe ist in vrrschtedenen Sälen verlheilt; darunter befinden sich einige Säle, die nach den Jahreszeiten be nannt find, ferner eia Saal, der dem menschlichen Leben, et» «»derer, der dea patriotischen Tugenden gewidmet ist, und noch einige andere. Wir finden hier unter manchem Mittelgut vierlerlei Treffliche» von Gurreino (eine Kleo- patra), Caravaggio, Giordano, Veronese, Palma Veechio (Anbetung der Könige), del Sarto, Domenichino, Carlo Dole«, Tintoretto, Genovesr, besonder» aber zahl reich« Porträt», namentlich von Mitgliedern der Familie Brtgnole von Tizian, Ban Dyk, Ruben», Albrecht Dürer u. A., darunter namentlich riurn Marchese Brignole zu Pferde und seine durch bewunderte Schönheit sich auS- zeichnende Frau von Van Dtzk. Schon diese flüchtigen Andeutungen können zur Genüge darthun, daß rin Be such allerdings lohnend genug ist, auch wenn wir un» dadurch den Genuß, der da» Leben und die Lage der Stadt gewährt, auch um einige Stunden kürzen müssen. Ich selber war durch den Palazzo-Brignole so sehr be stochen worden, daß ich am andern Tage, welchen mir die verzögerte Ankunft de» Schiffe» noch vergönnte, auch noch den Palazzo-Doria, von dessen von Orangen, Lor beer« und Mtztthe» beschatteten Garten au» man überdies eine rei^ndr Aussicht ans Stadt und Hafen genießt, und die Paläste Durazzo und Pallavicini besuchte, von wel- chrn keiner de» Schmucke» wenigsten» einiger guter Bilder entbehrt. Bo« Palazzo Brignole au» nahm ich meinen Weg über dir Ptazza-della-Posta durch die Via-Carlo-Felice nach dem gletchnamigen Platz« und der Piazza - Nuova. De« große« Platz Carlo-Felice schmückt besonder» da» unter Karl Felir 1827 erbaute Teatro-Carlo-Felice, da erste der fünf bi« sech» Theater der Stadt und «tue» der größten Italien«, und auf der Piazza-Nuova prangen die Jesuttenkirchr S. Ambro-to und der prächtig« ehe malige Dogrnpalast Palazzo-Dural«, jetzt Stadthaus — et» festung-artige« ganz au» Marmor ««»geführte» Ge bäude, vor welch«, man aus« Reue bewundernd stehen bleibt, obgleich «au auf der Wanderung durch di« ge ¬ nannten Straßen vollauf Gelegenheit gehabt hat, sich an dergleichen Marmorpracht zu gewöhnen. In dem großen Saale diese» Palastes standen einst die Marmorstatuen ehemaliger Dogen und berühmter Patrieier, die aber in den Tagen der ligurischen Republik (1797 —1805) echt republikanisch verkauft und durch Figuren ersetzt wurden, welche die Wissenschaften und Tugenden darstellten, aber nur au» einer plastischen, mit Holz oder Stroh au»- gefütterten Schale bestanden. Die Kirche E. Ambrogio, in welche ich eintrat, hat ein Altarblatt von Ruben» und eine bekannte Himmelfahrt von Guido Reni. Eie ist nicht ohne Pracht, aber auch wie die meisten Kirchen Genua» mit Verzierungen, Mosaik und Vergoldungen überladen. Großartiger ist natürlicherweise die nahe dabei gelegene Kathedrale E. Lorenzo, ein au» weißem und schwarzem Marmor zusammengesetzte- mittelalterliche» Ge bäude germanisch-lombardischen Etil», an welchem aber seit der Zeit seiner Erbauung (im 12. Jahrhundert) ver schiedene andere Baustile rrstaurtrt haben. Da» Innere ist überaus prächtig; an Gemälden enthält e» nicht» Her vorragende», mehr an Eculpturen und Relief» und an Denkmälern au» der Geschichte Genua», unter welchen un» die Namen der vornehmsten Familien der alten Re publik, di« Doria, die FieScht, die Giustiniani u. A. be gegnen Die schwerfälligen Vorhänge, welch« die Ein- gangSthüren bedecken, waren in steter Bewegung, u» di« Andächtigen au» alle« Schichten de» Volke» au» und rin zu lasten. Frauen und Mädchen bildeten die Ueberzahl Derjenigen, die hier ihre Morgenandacht verrichteten, und ich bemerkte unter ihnen manche» schöne Gesicht, manche schöne Gestalt, di« der Weiße oder schwarze Schleier, wel chen die Genueserinnen aller Stände — mag er vom feinsten Muffelin, oder von schlichtem Kattun sein — so malerisch zu tragen verstehen, trefflich hervorhob; auch erhaschte ich, an diesem und jenem Altar oder Beichtstuhl vorübergehend, manchen verstohlenen Blick, womit ein dunkle- feuriges Auge der Andacht de- Gebete» oder der Beichte untreu wurde. Ei« alte», au» der Zeit gegen seitiger Mißachtung und Ueberhebung, wahrscheinlich au« der Zeit de» nebenbuhlerischen Kampfe» zwischen Pisa und Genua hervorgegangene» boshafte» Sprichwort sagt von Genua, „daß sein Meer keine Fische, sein Gebirge kein Holz, seine Männer keine Treue und seine Frauen keine Zucht hätten — „mors oooo» p«»o«, mout« ,«ne, lossno, -oot« »«nie keck«, ckonne »«ar» vergönne". Ob diese» Sprichwort jemals einen realer« Boden, als den der Verleumdung gehabt hat, mag dahin gestellt bleiben — die gerühmte Schönheit der genuesischen Frauen hat er unangefochten lassen müssen; und doch ist auch ihre Schönheit «ur eine italienische, eine Schönheit, deren scharf geschnittene Linien bald den flüchtigen Blüthen- und Farbenschmelz eine» kurzen Frühling» durchbrechen und für einen dürren Sommer nur die sengend« Gluth der dunkeln Augen bewahren. Ich weiß nicht, ob die genuesischen Frauen flch besonder» durch Frömmigkeit auSzeichnen, oder ob heute «in besonderer Bet« oder Hei- ligentag war, aber mir war die groß« Zahl der hier und da knienden Frauen auffällig. Oder gtebt ihr Drang zur Andacht de« schönen Räumen der Kathedrale den Borzug — obgleich, oder weil diese Kirch« den schönen Eva- töchter« die Buß« für eine zweite Erbsünde aufrrlegt? E» ist dir Frrvelthat der Tochter der Herodia», di« fie büßen müssen, denn di« in der Kathedrale befindlich« Ka- pelle Johanni« de» Täufer» ist ein Heiligthum, da» in folge einer Bulle Jnnoeenz VIll., eine» gebornen Ge nueser«, Frauen nicht betreten dürft«. (Forts, folgt.) Theater. Berlin. Da» bereit» erwähnt« «ahnend« Circular de» Herr« v. Hülsen an da» Schausptelpersonal möchte nur al» unmittelbare Folg« eine» Briefe» de»
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