Volltext Seite (XML)
MchkNtz-MnW für ibip Wptöpnlr nehmen an: in Dippoldiswalde: die Expedition, — in Altenberg: Vuchbindcrmstr. Schütze, — in Arauenstein: NadlermSr. Hardt. FUf»4Ikt4 sUt Vit „HVti^ttty ^tilUIkii mann, — in Glashütte: Buchbindrrmstr. Schubert, — in Kreischa: Buchbinder Berger, — in Potschappel: Kaufmann Theu erkauf. Nr. 143 Donnerstag, den 3. Dezember 1891 57. Jahrgang Geist so wohlthätig wirkende Schlittschuhfahren in unserer Stadt zu heben und zu fördern, ist nach bestem Können nachgekommen worden. Ließ die Witterung im Einzelnen wohl zu wünschen übrig, so gestaltete sich dieselbe aber im Ganzen genommen doch leidlich, tst doch an 44 Tagen Gelegenheit zur Ausübung der Schlittschuhfahrkunst geboten gewesen. Auch war der Verein in der Lage, seinen Mitgliedern den Genuß, nach den Klängen der Musik sich auf dem Eise tummeln zu können, an 9 Sonn- beziehentlich Feiertagen zu bieten. Bezüglich der Mitgliederzahl wurde darauf hingewiesen, daß der Verein hierin in Anbetracht der geringen Bevölkerungszunahme unserer Stadt wohl auf dem Höhepunkte angelangt sei, venn die vorjährige Zahl ist nicht ganz erreicht worden. Am Schluffe des Geschäftsjahres zählte der Verein 384 Mitglieder. Die enormen Schneefälle im vorigen Winter verursachten einen beträchtlichen Kostenaufwand; um die Fahrbahn offen zu halten, waren fast immer Arbeitskräfte nöthig, sodaß die Geldmittel säst ganz aufgezehrt wurden. Die Feier des 20 jährigen Stiftungsfestes bildete ein Hauptmoment in den Reihen der Vergnügungen, in welch würdiger Weise dieselbe abgehalten wurde, haben mir s. Z. berichtet. Zum Schluffe gedachte der Bericht erstatter in dankender Weise des Wohlwollens der städtischen Behörden, welche durch die unentgeltliche Ueberlaffung des Eises vom großen Teiche den Aus schuß in den Stand setzen, eine allen billigen Ansprüchen genügende Fahrbahn gegen einen so geringen Beitrag Herstellen zu können. — In Hinsicht sowohl auf die geschwächten Geldmittel, als auch darauf, daß die An forderungen an die Vereinskaffe im Laufe der Jahre bedeutend höhere geworden, beschloß die Hauptver sammlung, den seit 20 Jahren gleichgebliebenen Jahres beitrag für Mitglieder von 75 Pfg. auf 1 M., für Pflegebefohlene des Vereins (Lehrlinge und Personen unter 17 Jahren) von 50 auf 60 Pfg. zu erhöhen. — Wir schließen uns dem Wunsche deS Berichterstatters, daß der Eis-Club auch ferner seine bisher gezeigte Thatkrast und Schaffensfreudigkeit sich bewahre, gern an; denn für sein gemeinnütziges Streben verdient der Verein volle Anerkennung. — Wir machen darauf aufmerksam, daß Masken bälle nur in der Zeit vom 7. Januar bis zur Fast nacht und spätestens am Fastnachtsdienstage, im kleb rigen aber weder an einem Sonnabende, noch an einem Sonntage stattfinden dürfen. Unter besonderen Um ständen kann jedoch geschloffenen Gesellschaften die Ab haltung eines Maskenballes an einem Sonntage dis pensationsweise gestattet werden. Sowohl zu öffent lichen Maskenbällen, als auch zu Gesellschaftsmasken bällen ist die Genehmigung des Stadtrathes bezw. der Amtshauptmannschaft erforderlich, dagegen bedürfen Maskenbälle, welche von Privatpersonen für ihre Familien und eingeladenen Gäste veranstaltet werden, keiner besonderen Erlaubniß und dürfen dieselben auch, mit Ausnahme der geschloffenen Zeit, jederzeit statt finden. Jedoch ist von dem Vorhaben mindestens einen Seine Majestät der König haben mittelst Handschreibens an den Herrn Staatsminister des Innern Ihrer hohen Freude über die zahlreichen Beweise von Liebe und Anhänglichkeit an das Königliche Haus Ausdruck gegeben, welche bei der Vermählung Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich August, Herzogs zu Sachsen, und der Ankunft Desselben mit Seiner Durchlauchtigsten Ge mahlin im Lande Seiten der Bevölkerung zu Tage getreten sind. Gleichzeitig haben Seine Majestät namentlich denjenigen Orten und Personen Allerhöchsteren Königlichen Dank auszusprechen befohlen, die durch hervorragende Veranstaltungen ihrer Anhänglichkeit besonderen Ausdruck verliehen haben. Erhaltenem Auftrage zufolge wird dies für den Regierungsbezirk Dresden zur allgemeinen Kenntniß gebracht Frhr. v. Hausen. Amtsblatt für die Königliche Umtshauptrnannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Arauenstein Verantwortlicher Redacteur: Daul Ikhnk in Dippoldiswalde Mit achtseitigem „Jllustrirten Unterhaltungsblatt." Mit land, und hauswirthschaftlicher Monatsbeilage aLokates und Sächsisches. Dippoldiswalde, I. Dezember. Es ist mehrfach die Frage ausgesprochen worden, worin die seitens der sächsischen Kreisstände dem hohen neuvermählten Paare, Sr. kgl. Hoheit dem Prinzen Friedrich August mit Ihrer kaiserl. königl. Hoheit der Erzherzogin Luise von Toskana überreichte Ehrengabe bestanden habe. Wir sind in der Lage, darüber Genaueres mittheilen zu können. Dieselbe hat bestanden in 12 großen silbernen Girandolen zu je 7 Lichtern, 6 schweren silbernen Leuchtern zu je I Licht, 4 große silberne Cabarets (Servirbreter) und 2 dergl. Credenzern mit Füßen. Die Kosten sind aus die Kreisständischen Kaffen ver- theilt worden. Auf Beschluß deS Allgemeinen Kreis tages ist die Gabe durch die Herren Fürst Schönburg- Hermsdorf, Otto von Schönberg auf Oberreinsberg, als Senior der Ritterschaft, Eouard Otto auf Naun dorf und durch die Bürgermeister von Meißen und Großenhain überreicht und von den hohen Herrschaften Mit Freude in Empfang genommen worden. — Auf den an heutiger Mittwoch Abends 8 Uhr im Nathhaussaale stattfindenden Vortrag des Herrn Diakonus Bückling wollen wir nochmals an dieser Stelle unter dem ausdrücklichen Bemerken aufmerksam machen, daß derselbe, wenn er auch im Gewerbeverein geyalten wird, doch ein vollständig öffentlicher ist, daß also Jedermann zu demselben Zutritt hat. Hoffentlich wird der Einladung des Vereins recht zahlreich ent sprochen. — Wir machen daraus aufmerksam, daß nach § 1 der Verordnung vom 11. April 1874, die Beobachtung der geschlossenen Zeiten in polizeilicher Hinsicht betreffend, sowohl öffentliche Tanzbelustigungen, als auch Tanzbelustigungen geschloffener Gesellschaften bis zur letzten Woche vor dem Weihnachtsfeste, vom ersten Weihnachtsfeiertage einschließlich desselben zurückgerech net, mithin in diesem Jahre bis mit Freitag, 18. De zember, abgehalten werden dürfen. Die Abhaltung von Concerten und theatralischen Vorstellungen ist da gegen auch in der letzten Woche vor dem Weihnachts- feste gestattet. — Die am vorigen Sonntag stattgesundcne Jahres hauptversammlung des hiesigen' Schlittschuhsahrvereins „Eis-Club" hatte gleichfalls unter dem Einflüsse ver so zahlreichen Vergnügungen zu leiden, den der Besuch derselben war nicht so zahlreich, als sie eigentlich ver diente. Wenn wir einen kurzen Auszug aus dem vom Schriftführer in ausführlicher Weise vorgelragenen "Jahresbericht geben, so glauben wir insofern dazu berechtigt zu sein, als das Schlittschuhfahren ein so allgemeines, von allen Alters- und Berussklassen unserer Stadt gepflegtes Vergnügen ist, es mithin für Viele nicht unlieb sein dürfte, über den gegenwärtigen Stand deS Vereins Näheres zu erfahren. In erwähntem Bericht konnte gesagt werden, daß der Rückblick auf dar vergangene Jahr mit Befriedigung geschehen könne, denn der Aufgabe des Vereins, da» auf Körper und Tag vor dem Beginn des Maskenballes bei der Orts polizeibehörde Anzeige zu machen. Da im nächsten Jahre die Fastnacht ziemlich spät, und zwar auf den 1. März fällt, so ist zur Abhaltung von Maskenbällen ein Zeitraum gegen acht Wochen zur Verfügung. — Im Schaltjahr 1892 wird es sich ereignen, daß der Fastnachtmontag auf den 29. Febmar fällt. Es ist dies eine Seltenheit, die zuletzt im Jahre 1808 vorgekommen ist. Zu diesem Vorkommniß ist Bedingung, daß das Schaltjahr mit Freitag beginnt und Ostern auf den 17. April fällt. Haben wir diesen Fastnachtsmontag künftigen Jahres glücklich hinter uns, dann werden Wenige das sonderbare Zusammentreffen nochmals erleben, denn erst das Schaltjahr 1960 wirb diese Kuriosität wiederbringen. Dann tritt sie wieder ein im Jahre 2112. Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat November d. I. 699 Einzahlungen im Betrage von 61,131 M. 20 Pf. gemacht, dagegen erfolgten 304 Rückzahlungen im Betrage von 56,232 Mark 38 Pf. — Sparmarken L 5 Pf. sind ISO Stück verkauft worden. — Im Monat November d. I. wurden im hiesigen Vorschußverein 10,289 Mark Spareinlagen eingelegt, 4055 M. dergleichen zurückgezahlt. Vorschüsse wurden gegeben 25,956 M., dergleichen zurückgezahlt 26,316 Mark. An Provision und Zinsen sind 1088 M. ver einnahmt worden. — Zu besetzen: die 2. ständige Lehrerstelle an der Schule zu Bärenstein im Müglitzthale. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen, außer freier Wohnung, 1000 M. Gehalt und 36 M. für Fort bildungsschulunterricht. Bewerbungsgesuche find bis zum 24. Dezember an den Königlichen Bezirksschul inspektor Richter in Dippoldiswalde einzureichen. — Nach dem sächsischen Jagdgesetz beginnt mit 1. Dezember die Schonzeit für Rebhühner, welche seit dem 1, September erlegt werden durften. Da dies stets sehr gesuchte Federwild Heuer während der Brüte zeit sehr ungünstiges Wetter hatte und ungezählte Hennen, namentlich in den andauernd nassen Niede rungen ihre Nester verlassen hatten, so waren nur wenige und schwache Völker ausgewachsen und aus dem Grunde wurden schon seit mehreren Wochen für junge stärkere Hühner 4 M. und für alte 2—3 M. pro Paar gefordert. Auch in Oesterreich, wo die Rebhuhnjagd schon am 1. August begann, ist sie — ebenso wie in den meisten Provinzen Preußens und Süodemschlands — eine sehr geringfügige gewesen. Dresden. In der Sitzung der Zweiten Kammer am 30. November gelangten die Gesetzentwürfe, nach welchen die Zahl der von der Stadt Leipzig in den Landtag zu entsendenden Abgeordneten um zwei ver mehrt werden soll, zur allgemeinen Vorberathung. Während Abg. vr. Schill sein Einoerständniß mit den Entwürfen aussprach, wünschte Abg. Esche unter Be zugnahme auf Chemnitz, das demnächst in dieselbe Jnferare, welche bet ve» bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden niit 10 Pfg. dir Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserat« mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, un redaktionelle« Theile, die Spaltenzeil« M Pfg. Dte „Weißerlh-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich l M. 28 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., eimnonatlich 43 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Alle Postan stalten, Postboten, sowie Vie Agenten nehmen Be stellungen an.