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Mchklitz-ZeitW Jigerat«, welche bei v« bedeutendes Auflage de« Blattes eine sehr wirk, same Verbreitunei finden, werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionelle» Lheile, die Spaltenzeil« Amtsblatt für die Königliche AmtshaupLmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Siadträthe zu Dippoldiswqlde und Irauenstein Die „Weißeritz. Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Verantwortlicher Redakteur: Paul Ikhnr in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirten Unierhaltungsblatt." Mit land- «nd hauSwirthschastlicher Monatsbeilage. Mente ffr iie „WeWtz-Zriloug" nehmen an: in Dippoldiswalde: die Expedition, — in Altenberg: Buchbindermstr. Schütz«, — in Fraurnsttin: Nadlermstr. Hardt- mann, — in Glashütte: Buchbindermstr. Schubert, — in Kreischa: Buchbinder Berger, — in Potschappel: Kaufmann Theu erkauf. Nr. 129. Sonnabend, dm 31. Oktober 1891. 57. Jahrgang. Zirm Reformationsfeste. Einst hat im alten WormS gestanden e Ein GlaubenSheld und GotteSmann, Den Alle Martin Luther nannten, Der Bieler Herzen sich gewann; Ihm war daS theure Gotteswort DaS Heiligste und Gott sein Hort. Bor Kaiser, Fürsten und Prälaten, Bischöfen, Grafen, edlen Herr n Bertheidigt seine Schriften, Thaten, Er furchtlos, ohne Scheu und gern; Im Herzen rein, im Denken klar Stand Luther vor der mächt'gen Schaar. Er sprach: „Dem Papst und den Konzilen Ich jemals nimmer glauben kann!" Wenn Kron' und Thron in Trümmer fielen, Blieb treu und fest der Mönch und Mann; Und ob Vernichtung. Bann ihin droh'n, Martinus glaubt nur Gottes Sohn. Und weiter fährt er fort zu sagen Kühn: „Ueberführet bin ich nicht!" So unerschrocken, ohne Zagen Steht er, wie Huß einst, vor Gericht; Ob „Tod" auch seine Losung heißt, Kein Feuer beugt des Helden Geist. „Drum kann ich auch nicht widerrufen", Vernimmt der edlen Fürsten Kreis Und dröhnt« bis zu des Kaisers Stufen, Der ihn jedoch zu schützen weiß: „Wenn nirgends Treu' noch Glauben ist, Beim Kaiser man sie nicht vermißt!" „Ich kann nicht anders", spricht er, „Amen, Hier stehe ich, Gott Helse mir!" — Wie Luther kam in Gottes Namen, War ferner dies auch sein Panier: „Er hilft uns frei a«S aller Roth, Ein' feste Burg ist unser Gott!" Abonnements auf die „Weißeriß-Zeitung" für die Monate November und Dezember nehmen alle kaiserlichen Postanstalten, Briefträger, unsere Zeitungsboten und die unterzeichnete Spedition entgegen. Inserate werden in unserer Expedition und in allen unseren Annoncen-Annahmestellen angenommen und finden die weitgehendste Verbreitung. Die Expedition der „WeLKeritz-Zeitung". Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 29. Oktober. Wir machen da rauf aufmerksam, daß mit dem Neformationsfeste die Abendgottesdienste in unserer Stadtkirche wieder beginnen und zwar soll an diesem Tage Abends 6 Uhr Gustav-Avolf-Stunde und Sonntag, den 1. No vember, zu derselben Zeit Abendmahlsgottesdienst ge halten werden. Dagegen wird am I. November die Vormittags-Kommunion in Wegfall kommen. Noch weisen wir nachdrücklich auf die Kollekte zum Besten des Gustav-Adolf-Vereins am Reformationsfeste hin und bitten Alle, welche die Güter der Reformation hochschätzen, zu dieser Kollekte reichlich beisteuern und dadurch zur Erhaltung evangelischen Lebens in der Diaspora mithelfen zu wollen. — Sonntag, den 1. November, findet in Ditters dorf die feierliche Ordination und Einweisung des zum Hilssgeistlichen des dortigen Pfarrers ernannten Herrn Predigtamtskandidat Max Kunze aus Leipzig-Thonberg durch Herrn Superintendent Meier statt. — Auf die heute Freitag Abend im großen Saal zimmer des Nathhauses stattfindende Versammlung des Gewerbevereins wollen wir hierdurch nochmals aufmerksam machen. — Am gestrigen Donnerstag waren die Fluren zum ersten Male in diesem Winter stark mit Reif bedeckt und während des Tages über gab auch der Winter in Gestalt der ersten Schneeflocken seine Visitenkarte ab. — Als Bürger hiesiger Stadt sind in letzter Zeit in Pflicht genommen worden: Steuerausseher Franz Richard Cosmar, Eisenbahnasststent Karl Gustav Theodor Jacob, amtshauptmannschaftlicher Expedient Gustav August Rüdrich, Gutsbesitzer Max Gotthold Nöhringer, Bäckermeister Heinrich Max Lindner, Kaufmann Robert Bruno Scheibe, Werksührer Adolf Richard Ullman», Werkführer Franz Oswald Franke, Kgl. Vezirksschul- inspektor Hermann Ferdinand Richter, Superintendent Oskar Meier und Nr. xbil. Friedrich Paul Kirbach, Lehrer an der Müllerschule. — Ein Wiederentlaffen dienstuntauglich befundener Rekruten macht sich gewöhnlich nach den allgemeinen Rekruteneinstellungen nothwendig. Mr diese inner halb der Zeit bis 1. Februar eintretenden Abgänge wird nun auf Verlangen der Truppen Nachersatz ge stellt, und zwar dergestalt, daß zunächst auf die über zähligen Rekruten des laufenden Jahrganges zurück gegriffen wird. Langt diese Kategorie an Mannschaften jedoch nicht zur Deckung des entstehenden Bedarfes aus, so können den ^bestehenden Vorschriften gemäß auch die Ueberzähligen vom vorigen Jahre, und sind auch diese aufgegriffen, diejenigen des dritten Jahr ganges noch nachträglich zum Dienst herangezogen wer den. Es verdient dies besondere Erwähnung, weil vielfach die Meinung verbreitet ist, daß die gelegentlich des Oberersatzgeschästes zum Nachersatz bestimmten Rekruten, vor Allem aber die Ueberzähligen früherer Jahrgänge nicht zum Dienst herangezogen werden. H Poffendorf. Am Donnerstage Vormittag hat es Heuer das erste Mal geschneit, so daß die Fluren in ihre erste winterliche Hülle gekleidet erschienen, die den ganzen Tag liegen blieb. Dresden. König Albert wird sich heute Freitag Abend nach Baden-Baden begeben, wohin auch Königin Karola von Sigmaringen aus reist. Voraussichtlich kehren Beide am Montag nach Dresden zurück. — Die Ausgaben für das Schulwesen Dresdens wachsen alljährlich erheblich, theils durch die Vermeh rung der Schulgebäude, theils durch die Vermehrung der Lehrkräfte. Der 1892er Voranschlag für das Volks schulwesen der Stadt Dresden schließt ab mit 2,099,000 Mark Ausgabe und 549,000 M. Einnahme, so daß der durch die Schulanlage zu deckende Zuschuß 1,550,000 Mark beträgt, gegen 1,475,000 M. in diesem Jahre. — In diesen Tagen wird der Cholera- oder Gutschmid-Brunnen auf dem Dresdner Postplatze von dem Gerüste befreit werden und in völlig erneutet und verschönter Gestalt dem Beschauer entgegentreten. — Der gesammte Circus Herzog trifft am heu tigen Freitag in Dresden ein und wird seine Vor stellungen am Neformationsfeste beginnen. Freiberg. Vom kgl. Landgericht wurde am 28. Oktober der Hausbesitzer und Zimmermann Christ. Friedrich Göhler in Wendischcarsdorf wegen Rückfalls diebstahls zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. Stollberg. Infolge der warmen und trockenen Witterung, welche zwei Monate lang ununterbrochen anhielt, trat hier Wassermangel ein, indem eine Anzahl Brunnen versiegten. Dieser Mangel machte sich auch in der Hoheneck mit Stollberg verbindenden Johannisstraße und in Hoheneck selbst bemerkbar. Die Bewohner letzteren OrteS müssen das Wasser in be schwerlicher Weise in dem tief unter dem Orte liegen den sogen. Waschwiesen-Brunnen hinauf holen, wäh rend die königl. Landesanstalt daselbst eine ausgiebige Wasserleitung besitzt. Der Bau der noch immer viel umstrittenen neuen Wasserleitung würde diesem nicht selten eintretenden Uebelstande in der Stadt ein Ende machen. Reichenbach. Ein eigenartiger Streit ist zwischen der hiesigen Br au genossen schäft und dem Stadt rath ausgebrochen, der für weitere Kreise nicht ohne Interesse sein dürfte. Die Genossenschaft hatte seiner Zeit das Brauhausgrundstück verkauft und beschlossen, den Kaufpreis auf die Mitglieder dergestalt zu ver- theilen, daß auf jeden Genossen 350 Mark kommen sollen. Wider Erwarten jedoch hat der hiesige Stadt rath dem nun unter der Bedingung zugestimmt, daß die Braugenoffenschaft ihre Auflösung verfüge. Am Dienstag wurde nun endgiltig der Beschluß gefaßt, nicht nur von einer Auflösung abzusehen, sondern im Gegentheil, falls der Stadtrath bei seiner ablehnenden Haltung stehen bleiben sollte, die königl. KreiShaupt- mannschaft Zwickau um Entscheid anzugehen. Un beschadet etwaiger Widersprüche will man nun die Sachs so wenden, daß man von den auf einen Antheil ent fallenden 350 M. je 10 M. zurückbehält, um dadurch einen Fonds in der Kaffe zu bilden. Man ist hier auf den Verlauf dieser Angelegenheit gespannt und betont dabei, wohl auch nicht mit Unrecht, den Um stand, daß das Brauhaus lediglich Privateigenthum der Genoffenschaft ist und demgemäß der Sladtrath kein begründetes Recht habe, die freie Verfügung über den erzielten Kaufpreis zu hindern. Meißen. Die telephonische Verbindung von Großenhain und Riesa mit Dresden wird über Meißen geführt werden, so daß unsere Stadt eine Art tele phonische Centrale bilden würde. Der Anschluß von Meißen an das Lausitzer Fernsprechnetz wird vom Verein für Handel und Industrie an zuständiger Stelle angeregt und warm befürwortet. Oschatz. Der Ertrag der Kartoffel-Ernte ist in diesem Jahre hier und in der Umgegend gänzlich verschieden. An einzelnen Stellen ist er gering, an anderen mittelmäßig und noch an anderen gut. Die weißen Sorten, Imporutor und Uagnuw bonnm, haben bedeutend besser getragen, als die blaßrothe Zwiebel speisekartoffel. Diese ist im Ertrage erheblich zurück geblieben. Die Gesammternte ist daher nur als knapp mittelmäßig zu bezeichne«. Der Qualität nach sind