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W-rmischt-s. — Die jüngst ausgenommen« Echulstatistik in Preußen hat auch zum I. Male die Familiensprache der Schulkinder ermittelt. Darnach sprechen von den 5,082,252 Schülern der gesammten niederen Schulen nur Deutsch 87,10 Proz., nur Polnisch 9,90 Proz., nur Lithauisch 0,25 Proz., nur Wendisch 0,20 Proz., sonstige Slavische Idiome 0,l7 Proz., nur Dänisch 0,09 Proz. Besonders die letzte Ziffer ist bemerkens- werth. Sie beweist schlagend, wie gänzlich unbegründet die Klagen der dänischen Protestler über eine angeb liche Vergewaltigung dänisch sprechender Kinder in Nordschleswig durch die Schulverwaltung sind. Es giebt dort eben kaum Schulkinder, deren einzige Um gangssprache die dänische ist. — Nachdem in den letzten Jahren eine nicht un beträchtliche Abnahme der Zahl der Prozesse zu konstatiren war, hat diese sich, nach der neuesten „Justizstatistik", in den letzten beiden Vergleichsjahren 1888 und 1889 ziemlich erheblich vermehrt. Die Zahl der Prozesse bei den Amtsgerichten des gesammten Reiches betrug 1886 999,932 und 1887 1,005,705, im Jahre 1888 stieg dieselbe ans 1,046,277 und 1889 ans 1,086,202; bei den Landgerichten 1886 107,824, 1887 > 07,166, 1888 110,073 und 1889 115,948. Wechsclprvzesse wurden bei den Amtsgerichten in den bezüglichen 4 Jahren anhängig gemacht 105,776, 106,988, 111,794 und 116,501; bei den Landgerichten 30,847, 30,382, 31,909 und 35,152. Die Zahl der anderen Urkundenprozcsse, der Arreste und einstweiligen Verfügungen hat keine Zunahme erfahren, auch die amtsgerichtlichen Mahnungen sind nicht ge stiegen. Werden alle ordentlichen Prozesse, Urkundenprozesse und Mahnsachen zusammengefaßt, so ergiebl sich als Hauptsumme der im Deutschen Reiche in erster Instanz anhängig gewordenen Sachen sür den Durchschnitt der Jahre 1881/85 die Zahl 3,238,482, für 1886 3,228,893, für 1887 3,211,537, 1888 3,300,269, 1889 3 325 727. Nachdem also 188l bis 1887 eine absteigende Be wegung zu beobachten gewesen, ist von da ab eine Zunahme eingetreten, sodaß die Zahl von 1889 mit der von 1881 fast genau wieder übereinstimmt. Von den einzelnen Oberlandesgerichtsbezirken weisen fol gende die größte Anzahl von Prozessen und Mahn sachen auf: Berlin 326,912, Breslau 277,700, Köln 256,615, Hamm 219,167, Naumburg 213,465, Dres den 173,431 und Königsberg 171,695, die geringste Augsburg 42,039, Braunschweig 25,720, Rostock 23,719 und Oldenburg 16,391. (Wenn man Glück hat.) Ein Gutsbesitzer in Gahlen in der preußischen Provinz Brandenburg zog mit seinem etwa 14 Wochen alten Fohlen, einem schönen Thier, nach Bottrop zu Markt; es wurde ihm dort jedoch kein Gebot gegeben. Was nun thun? Doch er besinnt sich nicht lange, zieht mit seinem Gaul nach Neumühl bei Hamborn, wo landwirthschast- liche Ausstellung verbunden mit Fohlenverloosung stattfand. Hier in Reih' und Glied bekam er erstens 9 Mark Prämie, zweitens wurde ihm sein Fohlen von der Verloosungskommission für 160 M. abgekauft und drittens gewann er sein eigenes Fohlen wieder. (Auserstanden.) Als der Pfarrer Magister Tönnicker, bis 1703 Pastor in Lausigk, ein Knabe war, wurde er von einer schweren Krankheit befallen, und eines Sonntags drückte ihm sein Vater, Diakonus in Jessen, die Augen zu. Weil gleich der Superintendent aus der Kanzel stand, schickte der Diakonus des Verstorbenen Bruder mit einem Zettel in die Kirche mit der Ankündigung des Todesfalls und Anzeige des Begräbnißtages. Als nun nach der Kirche viele fromme Christenleute in die nahegelegene DiakonatSwohnung gingen, um den Eltern ihr Beileid zu erweisen, nahm die Mutter, bitterlich weinend, des Dahingeschiedenen Hand mit den Worten: »Mein Sohn, ich vermeinte. Du solltest mir dereinst die Augen zudrücken und jetzt muß ich mit Jammer unv Herzeleid es an Dir thun sehen." Da that der Sohn plötzlich die Augen auf, richtete sich empor und sagte-: ^,Lieb' Mütterlein, mir ist recht wohl." — Von Stund an war er wieder gesund und Hülsensrüchte: (Ke)Erbsen geschält 40—50, Erbsen ungeschält 30—40, Linsen 40—90, Bohnen 28—40. — Fleischwaaren (ks): Rindfleisch, Suppenfleisch 100—200, Lende ünauSgeschält 130-200, Lende ausgeschält 240-400, Kalbfleisch 100-200, Hammelfleisch 100-200, Schweinefleisch 120- 200, Rauchfleisch IM-200, Schinken 160 - 240, Speck geräuchert 140— 200, Schweineschmalz 140—200, Rindschmalz80—IM. — Geflügel (Stück): Gänse 400 -750, Enten 200-480, Hühner 120-300, lunge Hühner 80—200, Tauben 40-75, Wildenten 150 -275. — Wilbprct: Rehrücken (Stück) 700-1600, Rehkeule (Stück) 500 — 900, Hirschwild (ks) 100 - 350. — Fische (Ire): Hecht 150-200, Aal 280-360, Silberlachs 200 - 360, Rhcinlachs 360 - 600, Steinbutt IM—280, Schellfisch 40-70, Seezungen 3M-400, Zander 120-240, Schleie» 200-250, Kabeljau M bis 150, Krebse (Schock) kleine 200-300, mittle 400-900, große 1000—2400, Hummer (kg) 4M- 520, Forellen (Stück) 50—450, Matjesheringe (Stück) 10—25, Vvllheringe (Stück) 4—12. — Frisches Gemüse: Grüne Bohnen (51)70—IM, grüne Schoten (5 I) 50-60, Rothkohl (Stück) 15—30, Weißkohl (Stück) 8-40, Welschkohl sWirsing) (Stück) 8—15, Blumenkohl (Stück) 20—40, Salatgurken (Stück) 5—30, Einleggurken (MdI.) 50—60, Kohl rabi (Mdl.) 30-90, Karotten (MdI.-Bdch.) 20-80, rothe Rüben (Mdl.) 40 — 50, Kopfsalat, hiesiger (Stück) 3—5, Radieschen (Bdch.) 3-5, Rettig« (Stück) 3-8, Meerrettig (St.) 15—25, Sellerie (Stück) 2—10, Zwiebeln (5 I) 90—100, Champignons (I) 120, Steinpilze (i) 10-25, Gelblinge (I) 10—12, Paradies äpfel (Stück) 5—15. — Trockenes Gemüse (kg): Gries 44 bis 52, Hafergrütze 48—M, Haidegrütze 40—70, Graupen 36 bis 88, Hirse'32— 52. — Frisches Obst: Aepfel, fremde (kg) 40 -160, Birnen (I) 30, Kirschen (5 I) 50-180, Aprikosen (Mdl.) 50—80, Stachelbeeren (I) 15—30, Johannisbeeren (I) 18—30, Erdbeeren (l) 25—50, Wald-Erdbeeren 60—80, Himbeeren (I) 25-40, Heidelbeeren (I) 12—15, Wallnüsse (Schock) 25—40, Haselnüsse (kg) 50—180, Melonen (St.) 60—150. — Trocke nes Obst: Aepfel (kg) 120—240, Birnen 80—2M, Pflaumen 60—240, Kirschen 80—160, Prüncllen 160—IM, eingesottcne Preißelbceren mit Zucker —, do. ohne Zucker M, Pflaumenmus 60 - 80. — Molkereiprodukte: Vollmilch (I) 15-20, Mager milch (I) 8, Centrifugen-Magermilch (I) 7-8, Butter (kg) 180 bis 340, Quark (kg) 26-36, Sahnenkäse (kg) 120-280, Mager- milchkäse (kg) 48—100. — Eier, verbürgt frische hiesige (St.) 6-8, frische hiesige (Mdl.) 70-90, fremde (Mdl.) 60-70. — Kartoffeln (50 kg) 450 — 650, (5 I) 50 — 65. — Verschie denes: Sauerkraut (kg) 20 — 30, Roggenstroh (Schock) 2400 bis 3000, Schütte 45—60, Heu (50 kg) 320—380. ist ferner sein Lebelang nie wieder krank gewesen. Das Alles j ^,^1. 29,^Rr. II. 28, ^Nr. Ill. 27^— hat er, in seinem 75. Lebensjahre, selbst ins Kirchenbuch ein- "" " " " " geschrieben. (Strafen sür Arbeiter im »freien" England.) In der neuesten Nummer der »Jron and Coal Trades Review" findet sich die Notiz, daß in Newton le Willows der Berg mann Thumas Crawleij mit einer Strafe von 40 M. belegt wurde, weil er in der Bostongrube bei der Arbeit geraucht hatte. Die genannte Grube, welche eine Belegschaft von 200 Mann Hal, ist reich an Schlagwettern. Welch' ein Schrei der Entrüstung würde durch die Hebpresse, welche den deutschen Bergleuten bei jeder Gelegenheit das „freie" Eng land als Muster und Elderado vorsührt, gehen, wenn etwa auf einer Zeche sür solche Vergehen nur annähernd ähnliche Strassätze verhängt würden! Solche Thatsachen aus dem freien England werden den deutschen Bergleuten wohlweislich vorenthalten. (Flaschenposten.) Das „Hydrographie Office" in Washington hat als Beilage zu den von der Anstalt heraus gegebenen monatlichen „Pilot charts" in Kartenform eine Uebersicht über die Ergebnisse der vom 1. April 1889 bis zum 1. Juli 1891 bei dem Office eingegangenen „Flaschen posten" veröffentlicht, soweit dieselben sich auf den Nordatlan tischen Ozean beziehen. Man versteht unter „Flaschenposten" bekanntlich jene Flaschen, welche einen Zettel nebst Anweisung (Flaschenpostzettel) und etwas Sand als Ballast enthalten, wohl verschlossen von jedem deutschen Kriegsschiffe allmittäglich, von den Kauffahrteischiffen aller Nationen mehr oder weniger häufig über Bord geworfen werden, um, von der Strömung sortgeführt, an eine Küste getrieben und im glücklichen Falle aufgesunden zu werden. Ist dies letztere der Fall, so giebt der von der Flasche zurückgelegte Weg Ausschluß über die Richtung und eventuell auch über die Stärke der Meeres strömung, von der die Flasche sortgetragen ward. Die von dem amerikanischen Institut veröffentlichte Flaschenpostkarte, in welcher sämmtliche von den Flaschen zurückgelegten Wege ein getragen sind, läßt nicht nur die ungemein umfangreiche Thätigkeit des Office erkennen, sondern gewährt auch ein hervorragendes Interesse durch den Erfolg, der durch das ein geschlagene Verfahren erzielt wurde. Während des verhältniß- mäßig kurzen Zeitraumes von 15 Monaten wurden nicht weniger als 134 Flaschenpostzettel bei dem Hydrographie Office wieder eingeliesert und 119 derselben, deren Bahnen dem Nordatlantischen Ozean angehören, für die in Rede stehende Zusammenstellung benutzt. Diese Bahnen geben ein klares und anschauliches, säst vollständiges Bild von dem herr schenden Laus der großen Meeresströme und lassen auf solche Weise die große Bedeutung erkennen, welche die Methode der Flaschenposten sür wissenschaftliche, sowie sür praktische Zwecke der Schifffahrt besitzt. Die Gesammtzahl der von den 119 Flaschen zurückgelegten Triftwege, in Seemeilen ausgedrückt, beträgt 103,444. Dies giebt sür jede Flasche einen durch schnittlichen Stromweg von 869 Seemeilen Länge. Von 113 Flaschen ist das Datum des Beginns und der Beendigung ihrer Trist bekannt. Diese Daten ergeben die Gesammtzahl von 19,969 Tagen, oder im Durchschnitt 150 Tage Treibens für jede Flasche. Dividirt man die durchschnittliche Meilen zahl der Trift durch die Durchschnittszahl der Tage, so findet man, daß jede Flasche im Durchschnitt täglich 5,8 Seemeilen zurückgelegt hat. Diese Zahl ist natürlich kleiner, als die wirkliche, durchschnittliche Stromstärke, weil jeder Tag, während dessen eine Flasche unentdeckt am Strande liegt, in die Zeit der Trift mit eingerechnet wird. Die scheinbar verflossene Zeit der Trist wird daher durch Flaschenposten im Allgemeinen zu groß, die tägliche Durchschnittstrift zu klein bestimmt. Dresden, 24 Juli. Amtlich sestgestellle Wochen marktpreise. (Preise in Pfennigen.) Mehl (kg): Roggenmehl Nr. 0 36—41, Hausbacken 40, Nr. 3 28—32; Weizenmehl: Kaiseranszug 46—50, Grieslerauszug 43—46, Bäckermundmehl 36 bis 42. — Brod (kg): Nicdersedlitzer Tafelbrod 31, Nr. I. 30, Nr. ll. 28, Planensches Nr. I. 31, Nr. II. 29, Nr. I». 27—28. Dresdner Produktenbörse vom 24. Juli. An der Börse: Weizen, deutsche und sächsische Landwaare pro 1000 kg netto: Weißweize» . . 235-245 Braunweizen . . 230—235 do. neu . do. englisch— Rufs. Weizen, weißer 235 - 240 do. rother . 235—240 do. gelb u. bunt 230—235 do. brann . . — — — Roggen, sächsischer 200—215 do. do. feuchter — do. russischer 215—220 do. preußischer 215—220 Gerste, sächsische . 150—170 do. böhm. n. mähr. 168—180 Futtergerste. . . 150—165 Hafer, sächsischer . 162—172 do. schlesischer. Mais, Cinqu. alt 160—165 do. rumänischer 147—150 do. neu... do. amerik., weiß Erbsen pro 1000 kg netto: weiße Kochwaare . 170—200 do. Futterwaare 150 165 Saaterbsen... Bohnen, pro 1000kg 170—2M Wicken, pro 1000 kg 130—160 Buchweizen, inländ. und mährisch . 170—180 Oelsaaten pro 1000 kg netto: Winterraps, sächs. do. russischer . — Winlerrübsen, neuer Auf dem Hafer (bl) . . 8,20-9,20 I Kartoffeln (KI) neue 7,60-8,80 Butter (kg) . . 2,20-2,60 j Leinsaat, feinste . 255—270 do. feine . 230-245 do. mittlere. 220—235 do. geringe . Nüböl pro IM kg netto (mit Faß): lasfinirt . 66,M Rapskuchen pro IM kg netto: lange .... 13,M runde . . . 12,50 Leinkuchen, einmal gepreßte . . . 18,00 do. zweimal gepr. 17,M Malz (ohne Sack) 22—28 Kleesaat pro 100 kg Brutto (mit Sack) rothe do. weiße . . do. schwedische Thymothee . . Weizenmehl pro IM kg netto: Kaiserauszug , . . 39,50 Grieslerauszug. . . 36,50 Semmelmehl . . 36,M Bäckermundmehl . . 35,00 Grieslermundnichl . 31,00 Pohlmchl .... 26,50 Roggenmchl Nr. 0 . 34,50 do. Nr. 0/1 . 33,00 do. Nr. 1 . 32.M do. Nr. 2 . 28,M do. Nr. 3 . 26,M Futtermehl . . . 16,M Weizenkleie, grobe. . 12,M do. seine . . 12,00 Roggcnkleie.... 13,40 Spiritus . . . 70,00 50,00 Markte: Heu pro CIr. . 3,20—3,M Stroh pro Schock 26,00-27,00 Xsikverlc Ilmrsmil empfiehlt stets frisch gebrannten, 97,1 °/o kohlensauren Kalk enthaltenden HVSLSSlLttllL (Bau- und Düngekalk) Louis Faeius. Usotoxrapkvwnasse Unt» von vorzüglicher Qualität, bei sehr vielen Behörden in ganz Deutschland eingeführt, empfiehlt billigst Halle a. S. M. Für die vielen Beweise innigster Theilnahme bei dem Hinscheiden unsrer guien Mutter, Schwester und Schwägerin M. Borschütz, welche uns durch Trostesworte, Blumenschmuck und ehrenvolle Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte zu Theil geworden sind, sagen wir den herzlichen Dank. Prießnitzmühle, Oschatz und Leipzig. Die trauernden Hinterlassenen. WvMMÄ. 2 Dampfmaschinen, erstere 8—IO, letztere 3 Pferdekräste stark, mit Kesseln unv vollständiger Ar matur, sind zu verkaufen. 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