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tag und 8tPftz regeln auferlegt worden. Er muß seine Pferde so aufstellen lassen, daß sie sich nicht berühren können. Beim Ausfahren müssen die Pferde Maulkörbe tragen, auch dürfen dieselben in fremden Ställen nicht ein gestellt werden. Hoffentlich wird dem so schwer ge prüften Fuhrwerksbesitzer für die Verluste aus dem Fond für Landseuchen ein hinreichender Ersatz geleistet. Bedroht find noch 15 Pferde. (Fortsetzung bei Sächsischen in der Beilage.) Poisenthal" ist durch Kauf in den Besitz des Herrn Fleischermeister Raspe-Poffendorf übergegangen. H Hänichen. Am Himmelfahrtstage Nachmittag wurde ein verdienstvoller, treuer Beamter des hiesigen Kohlenbauvereins, Herr Buchhalter I. K. W. Frenzel, zu Grabe getragen. Die überaus zahlreiche Bethet- ligung der Beamten und Bergarbeiter der Kohlen schächte, sowie die Erweisung aller bergmännischen Ehren legten ein glänzendes Zeugniß von der Liebe und Verehrung ab, welche der Verewigte in hiesigen bergmännischen Kreisen genossen hat. Friede seiner Asche! Dresden. Die am Himmelfahrtstage erfolgte Er öffnung der Rennbahn des Dresdner Reiterheims bei Seidnitz nahm einen in allen Theilen überaus be friedigenden Verlauf. Gegen 20,000 Personen wohn ten dem interessanten Schauspiele bei. Freiberg. Am 4. Mai fand hier das Begräbniß des kgl. Bergamtsdirektors vr. jur. Karl Edwin Leut hold unter Entfaltung großen bergmännischen Pompes und in Anwesenheit zahlreicher Vertreter der Regierung und der Beamtenschaft des sächsischen Bergbaues statt. Seit dem Tode des OberberghauptmaunS v. Herder hat Freiberg rin gleiches bergmännisches Begräbniß nicht gesehen. Gelenau. Am 6. Mai, Nachts in der 1. Stunde, wurde die Bewohnerschaft unseres Ortes durch Feuer lärm erschreckt. ES brannte die neben der Pfarre be findliche früher Lindner'sche jetzt Püller'sche Wirthschaft. Da Wasser schwer zu beschaffen war, so konnte die rasch herbeigeeilte Feuerwehr die Gebäude, welche auS Fachwerk bestanden, nicht retten, wohl aber das meiste Mobiliar. Leider sind bei den Rettungsarbeiten 3 Feuerwehrleute schwer, darunter 2 lebensgefährlich ver wundet worden. Durch unvermutheten Einsturz einer Esse und Deckenbruch waren sie verschüttet worden, sodaß sie nur mit großer Gefahr hervorgezogen werden konnten. Die Kalamitosen hatten versichert. Man vermuthet Brandstiftung. Annaberg. Die Absicht des hiesigen Allgemeinen Turnvereins, unter den Damen das Turnen ein- zuführen, ist großem Interesse begegnet. Nach ge schehenem Ausruf sollen sich 125 junge Damen zur Theilnahme angemeldet haben. Im Mai und Juni werden die Turnstunden in der städtischen Turnhalle, von Juli ab in der ihrer Vollendung entgegen gehenden Vereinshalle abgehalten werden. Lengefeld. In der Haase'schen Holzschleiferei zu Borstendorf ist am Montag Abend 11 Uhr der dort beschäftigte Arbeiter August Matthes, Vater mehrerer Kinder, beim Anziehen einer Schraube verunglückt, in dem der linke Arm vom gangbaren Zeuge erfaßt und so zerquetscht wurde, daß er folgenden Tages abgelöst werden mußte. Roßwein. Am Montage wurde hier in einem besonders dazu vorgerichteten schönen Raume der neue»» Centralschule in Gegenwart der städtischen sowie sonstigen Behörden und des Schulrath MuShacke die Haushaltungs- bez. Kochschule feierlich eingeweiht. Die Einrichtung, welche einen trefflichen Eindruck macht, kommt von nun ab jedes Jahr den Konfirmandinnen der einfachen Volksschule zu Gute und wird unter der Leitung einer tüchtigen Lehrerin in den jungen Mäd chen Lust und Liebe für die Geschäfte der Haushaltung wecken und pflegen, was um so mehr nothwendig ist, als viele innge Mädchen in den Fabriken mit den Eltern thätig sein müssen. Zittau. Dem Posthalter Kretzschmar, dessen Pferde bestand m der letzten Zeit mehrfaches Unheil traf namentlich durch Ausbruch von Wuthkrankheit bei den Pferden, sind nunmehr polizeilich strenge Maß- Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 8. Mai. Die alte, allerdings durch zahlreiche Ausnahmen durchlöcherte Witterungs regel, daß „Himmelfahrt" ein Regentag sei, ist gestern allerdings aufs Neue bestätigt worden, was umso auffälliger war, als sowohl vorgestern als gestern die Windströmung aus Osten kam. Jndeß ist der gestrige Regen von unseren Landwirthen im Interesse der Saaten sicher mit Dank empfangen worden. — Gestern zum Himmelfahrtstage ist bei uns der erste Versuch mit einem Kindergottesdienste ge macht worden. In Dresden bestehen dieselben schon seit längerer Zeit und zwar nach dem sogenannten Gruppensysteme. Nach demselben werden die Kinder, in kleinere Gruppen getheilt, von den bei dieser Ein richtung thätigen Helfern aus dem Laienstande mit dem Sonntagsevangelium bekannt gemacht, das dann von dem leitenden Geistlichen für alle zusammen er baulich behandelt wird. Gemeinschaftlicher Gesang und Gebet umrahmen diese Unterredungen. Bei uns ist eine einfachere Form angewendet worden. Nach einer kurzen Liturgie und dem Gesänge eines Liedes (aus der „Dresdner Kinderharfe") wurde das Evange lium des Himmelfahrtstages vorgelesen, hierauf daS Glaudensbekenntniß gesprochen und endlich der Inhalt des gelesenen Evangeliums katechetisch behandelt; hier auf folgten Gesang, Gebet und Segensspendung. Es waren Kinder aus den ersten 5 Klassen erschienen, auch die Lehrer nahmen an der Feier theil. Die Be theiligung ist eine freiwillige. Den ersten Pfingst- feiertag soll ein zweiter Kindergoltesdienst stattfinden. Man hofft durch diese Einrichtung kirchlichen Sinn auch bereits bei der Jugend zu erwecken. — Zur Vertilgung der Herbstzeitlose naht jetzt wieder die günstige Zeit. Zieht man bei hohem Saft stande die Herbstzeitlosenstengel kräftig an oder ganz heraus, so ersticken die tief im Boden liegenden Zwie beln im eigenen Safte. Die Wiesenbesitzer sollten in ihrem eigenen Interesse diese kleine Mühe nicht scheuen. — Giltigkeitsdauer der Rückfahrkarten zu Pfingsten. ES gelten: 1. die Rückfahrkarten für den sächsischen Lokalverkehr, welche am Sonnabend vor Pfingsten bis zum nächsten Dienstag gelöst werden, bis zur Rückfahrt bis mit Freitag nach Pfingsten, 2. die dreitägigen Rückfahrkarten zwischen sächsischen Stationen einerseits und Stationen der Direktions bezirke Magdeburg, Erfurt, Berlin und Breslau, sowie der thüringischen Privatbahnen andererseits, welche am Sonnabend vor Pfingsten gelöst werden, bis mit Dienstag nach Pfingsten zur Rückfahrt. Glashütte. Unser hochverdienter Schuldirektor, Herr Schaarschmidt, beabsichtigt, am 1. Oktober in den verdienten Ruhestand zu treten, nachdem er seit dem Jahre 1861 dem hiesigen Schulwesen ununter brochen seine Kräfte gewidmet hat. — Im Herbst dieses Jahres soll auch, wie man vernimmt, der hochbetagt« Pfarrer in dem benachbarten Dittersdorf, Herr K. G. Schröter, der 1857 bis 186» Pfarrer in Oelsen bei Gottleuba war, wegen Kränklichkeit in den Ruhestand treten. 4 Possendorf. Die anhaltend warme Witterung ist der Entwickelung der Baumblüthe sehr günstig. Die Kirschbäum« stehen in hiesiger Gegend seit Beginn dieser Woche in voller Blüthe, die Birnbäume werden auch nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wer den herrlichen Anblick genießen will, wird sich beeilen müssen, denn voraussichtlich wird in diesem Jahre die Bluth nicht lange anstehen. - Wilmtdorf- Der in unmittelbarer Nähe des Voisenwaldes gelegene Knüpfer'sche Gasthof „zum Anserate, »etch« Set d» KLüenien «Page de» Blatte» «in« sch» wirk same »«chrettuna finden werden mit I- Psa. di» Spaltenzeile oder vereN Raum berechnet. — Ta bellarische und complictrt, Inserate mit entsprechen dem «ukschkm. —«inae- sandt, im rmakttonelken «heile, die SpattwW«, »Pf» Tagesgeschichte. Berlin. Im Seniorenkonvent des Reichstags theilte der Präsident von Levetzow mit, die Regierung sei einverstanden, daß der Reichstag abermals bis zum November vertagt werde, vorausgesetzt, daß das Tele graphengesetz noch vorher erledigt werde. Da solchen falls die Vertagung vor Pfingsten nicht durchführbar ist, will der Präsident nochmals mit dem Staats sekretär von Boetticher Rücksprache nehmen, damit die zweite Berathung des Telegraphengesetzes bis in den Herbst verschoben werde. Die Vertagung würde als dann am 13. Mai eintreten. — Die „Post" schreibt: „In den letzten Tagen der vergangenen Woche war man in Schloß FriedrtchSrnh in großer Sorge um die Fürstin Bismarck. Zu ihrem alten Leiden hat sich Athemnoth gesellt, so daß bange Stunden kamen, in denen man für ihr Leben fürchtete. Der Fürst kommt fast nicht mehr aus dem Hause, so sehr ist er für die Kranke besorgt, um ihr stets nahe zu sein. Von seinem Erscheinen im Reichstage wäre auch ohne die Erkrankung der Fürstin vor Herbst nicht die Rede gewesen. Dafür spricht auch die dankende Ablehnung des Anerbietens, das ihm Herr v. Vleichrödek mit Ueberlaffung seiner Villa gemacht hatte. Im Herbste wird allerdings der Fürst seinen Sitz im Reichs tage einnehmen, um gegen den Handelsvertrag mit Oesterreich aufzutreten." Im Zusammenhänge mit dem letzten Satze steht Folgendes: Die „Hamburger Nachr." hatten anläßlich der Paragraphirung des deutsch-öster reichischen Handelsvertrags geschrieben: „Im Uebrigen aber können wir keinen Akt von politischer Klugheit oder von Patriotismus darin finden, deutsche wirth- schaftliche Interessen preiszugeben, nur um die Wiener und Pester Herren bei guter Laune zu erhalten " Da zu bemerkt die „Nordd. Allg. Ztg.": Wir stellen fest, daß die Behauptung, es seien bei Abschluß des deutsch österreichischen Handelsvertrages deutsche wirthschastliche Interessen preisgegeben worden, um die Wiener und Pester Herren bei guter Laune zu erhallen, eine will kürliche Erfindung deS Hamburger Blattes ist, die er sichtlich keinen anderen Zweck verfolgt, als die öffent liche Meinung zu verwirren und zu beunruhigen." — Der Kaiser hat dem Reichstagsabgeordneten Freiherrn Karl v. Stumm den Charakter als Major verliehen und demselben diese Verleihung in Düffel dorf nach dem Festmahl persönlich mitgstheilt. Köln. Der Kaiser, dem bei dem von der Stadt im Gürzenichsaale veranstalteten Bankett ein goldner Pokal überreicht wurde, sprach seinen Dank für den begeisterten Empfang, besonders über eine der Ueber- schriften an den Ehrenpforten aus. „Willkommen im alten Köln!" In diesen Worten, meine er, sei die gefammte Geschichte der Stadt Köln in klarer Schrift dargestellt. Stets habe sie ihre Treue den Kaisern bewahrt, ob im Glück oder Unglück. Als mächtige Hansastadt habe sie eS verstanden, dem industriellen Gebiete Absatz zu verschaffen und deutsches Handwerk und deutsches Erzeugniß im Auslande zu verbreiten. auch jetzt wieder auf derselben Bahn begriffen, und hoffentlich würden wir bald Englands Schiffe wie in alter Zeit vor den Kölnischen Thoren liegen sehen« VermMvortlich-r pkdacteur: Pent Irhnk in Dippoldiswalde. — — "77 Ruckbindmnkr Schütze, — in Frauenstet«: Nadlermstr. Hardt. Iifttck stk die „Wchmtz-Ikitm," Nr. 55. Sonnabend, dm 9. Mai 1891 ZW MlMU -L takten, s istboten, sowie I li« AW m nehmen Be- , . . Mr die Königliche Amtsvauplm-imschast Dippoldiswalde, sowie Mr d« M'«kchen Amtsgerichte and die ZtMM