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Wchnitz-ZeitW Inserate. »SA« bei de» beventenden Auflage de» Blatte« eine sehr wirk same Berdreitunä finden, werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag.— Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeil» 20 Pfg. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte »nd die Ktadträthe zu Dippoldiswalde und Zsraumstein Bl» „Weiserttz-Jeitung" erscheint wöchentlich Drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. Sb Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., «imnonatlich 4S Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan. fialten, Postboten, sowie di« Agenten nehmen Be stellungen an. Verantwortlicher Redacteur: Paul Ithnr in Dippoldiswalde. Mit achts-itigem „Jllustrirten Unterhaltungsblatt." Mit land- «nd hauswirthschaftlicher Monatsbeilagr. — -r - nehmen an: in Dippoldiswalde: die Expedition, — in Altenberg: Buchbindermstr. Schütz«, — in Krauenstein: Nadlermstr. Hardt. IMtlM fkk M „WtMtlH'Fkttallg mann, —inGlaShütte:Buchbindermstr.Schubert, —inKreischa: Buchbinder Berger, — in Potschappel: Kaufmann Th-u erkauf. Nr. 52. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, I. Mai. Für künftige Jahre wollen wir anmerken, daß sich der „Mai" Heuer ein- geführt hat, wie ein rechtschaffener Wonnemonat: mit Sonnenschein und Himmelsbläue. Möchte er dabei im Allgemeinen beharren und sowohl den „Hundert jährigen" alS die Falb'schen Voraussagungen, die auf viel Regen, Graupeln, Schloßen und Gott weiß was für Tücken lauten, gründlich Lügen strafen und zu Schanden machen. — Herr Bürgermeister Berghändler in Altenberg schreibt uns: „Ihr besonderer Hinweis in Nr. Sl der „Weißeritz-Zeitung" auf die Amortisationsdarlehen des landwirthschaftl. Kreditvereins im Königreich Sachsen veranlaßt mich. Sie hierdurch höflichst zu bitten, in einer der nächsten Nummern Ihrer geschätzten Zeitung gefälligst darauf Hinweisen zu wollen, daß auch bei hiesiger Sparkasse die nach und nach tilgbaren Dar lehen gewährt werden. Die Tilgung erfolgt nach den unter Kreuzband beifolgenden Plänen. Diese zwingen den Rückzahlungen, welche besonvers von Gewerd- treibenden nicht schwer zu ermöglichen sind, halten wir für ein nicht hoch genug zu schätzendes Mittel zur Hebung des Wohlstandes". — Unter dem Vorsitze des Herrn Obermeisters Philipp hielt die Vereinigte Innung der Bau Hand werker hier am vergangenen Sonntage eine Innungs- Versammlung ab, in der zunächst, nach herzlicher Be grüßung, die Vertheilung der neuen, geschmackvoll aus geführten Meisterscheine vorgenommen wurde. Nachdem sodann 2 neue Mitglieder ausgenommen und 6 Aus gelernte zu Gehilfen gesprochen, wurden 13 Lehrlinge unter ermahnenden Worten ausgenommen. Die Ge sellenstücke waren ausgestellt und wurden allseitig als gut befunden. Zu den letzten beiden Punkten der Tagesordnung hatte Herr Bürgermeister Voigt der Versammlung die Ehre seiner Anwesenheit gegeben, der für das ihm feiten der Innung zu seiner silbernen Hochzeit überreichte Geschenk mit herzlichen Worten dankte und dem Handwerke immer besten ErfolgMnschte. Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat April dss. Js. 812 Einzahlungen im Betrage von 63,461 M. 83 Pf. gemacht, dagegen erfolgten 449 Rückzahlungen im Betrage von 68,455 Mark 21 Pf. — Sparmarken ä 5 Pf. sind 50 Stück verkauft worden. — Vorschuß-Verein. Der MonatApril brachte mit dem Herannahen des Frühlings und wohl auch des Quartalswechsels wegen mehrfache Geldbewegung mit sich, während die Monate Februar und März stille zu nennen waren. An Darlehen wurden zurückgezahlt 19,654 M., dagegen ausgeliehen 25,568 M., Spar einlagen eingelegt 4096 M., zurückgenommen 9765 M. An Dividende wurde ausgezahlt 447 M., dagegen Zins-Provision 1522 M. vereinnahmt. — Wir machen die Spieler der sächsischen Landes - Lotterie nochmals darauf aufmerksam, daß nächsten Montag die Ziehungen 5. Klaffe ihren Anfang nehmen. ES ist jedem Spieler zu empfehlen, sich vor Beginn der Ziehungen in den Besitz des betreffenden Looses Sonnabend, den 2. Mai 1891. zu setzen, da nach § 5 der Lotteriebestimmungen jeder Kollekteur berechtigt ist, ein nicht rechtzeitig erneuertes Loos anderweit zu verkaufen, ohne daß er die auf das Loos bereits empfangene Einlage zurückzuerstatten hat. Nur der Besitz des Originallooses sichert den Gewinnanspruch. /x Ulberndorf, 29. April. Heute feierte unser allgemein beliebter Gemeindevorstand, Kantor om. Herr Karl Friedrich Laue, welcher länger als zwei De- zenien in Reichstädt bei Dippoldiswalde und vorher 20 Jahre in Deutsch-Neudorf bei Sayda als Kirch schullehrer gewirkt hat, mit seiner Gattin im Kreise seiner Kinder, Enkel und Freunde das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Schon am Vorabend erschien der hiesige Gesangverein mit Lampions tragenden Kindern und überraschte seinen Liedermeister durch ein Ständchen und überreichte werthvolle Geschenke. Am frühen Morgen nun wurde das Jubelpaar durch die Klänge des hiesigen Musikchores geweckt, woran sich einige Lieder des Reichstädter Gesangvereins anschloffen, die ihrem alten Dirigenten und Begründer des Ver eins beglückwünschten und beschenkten. Die Gemeinde vertretung von Ulberndorf überreichte im Namen der Gemeinde Glückwünsche und ein werthvolles Geschenk. Im Laufe des Tages gingen dem Jubelpaar von Nah und Fern noch viele kostbare Geschenke und unzählige Glückwünsche zu. Um 11 Uhr Vormittags erschien Herr Superintendent Meier aus Dippoldiswalde in der Wohnung des Hochzeitspaares, um dasselbe feier- lichst einzusegnen. Möge es dem Jubelpaare vergönnt sein, in zehn Jahren auch die diamantene Hochzeit zu feiern und in voller Frische und Rüstigkeit ihren Lebens abend zu verbringen. Pretzschendorf. Am vergangenen Montag, des Abends gegen 9 Uhr, ist an dem Scheunengebäude Gustav Hermann Börnerts hier Brandlegung ver sucht worden. Der Brand wurde rechtzeitig wahr genommen und konnte daher von dem hiesigen Ge- meindeältesten Gutsbesitzer Funke und anderen zur Hilfe herbeigeeilten Nachbarn des genannten Börnerts noch gelöscht werden, ohne daß ein besonderer Schaden entstanden ist. Glashütte- Der 24jährig« Uhrmacher Emil Kohl, Sohn des Stadtraths Kohl hier, ist am 29. April Nachmittags infolge von Krämpfen in den Teich seines Vaters gefallen und darin ertrunken. - Poffendorf. Das Postfuhrwerk des Herrn Gastwirth Otto Starke-Dresden ist nun durch Kauf in den Besitz des Herrn Posthalter Hofmann-Dresden übergegangen und wird von demselben in bisheriger Weise seit dem gestrigen Tage — 1. Mai — weiter geführt. Die Abgangszeit der Posten von Posiendorf und Dresden bleibt die frühere. Dresden. Die in Lvan^olioio beauftragten Staats minister haben beschlossen, die 5. ordentliche Landes- synode der evangelisch-lutherischen Kirche im König reiche Sachse» zum 26. Mai einzuberufen. Klingender«. Der Bau des Sommerpfleg hauses des Gemeinnützigen Vereins in Dresden, welcher im Grillenburger EtaatSforstreviere in der Nähe 57. Jahrgang. der Bahnstation Klingenberg errichtet wird, schreitet rüstig vorwärts. Trotz der bisher sehr ungünstigen, hemmenden Witterung hofft man, den einfachen, aber höchst praktisch geplanten Bau bis zum Beginn der Sommerferien vollständig ferttggestellt zu haben. Der östliche Flügel ist im Rohbau ziemlich beendet, die Aufstellung des Gerüstes zum westlichen Barackenba« erfolgt in diesen Tagen. Ein 7,3 m tiefer Brunnen liefert klares, wohlschmeckendes Wasser. Stollberg. Die hiesige Fischersche Badeanstatt ist am 27. April auf eigenthümliche Weise in Feuer aufgegangen und bis auf die Umfassungsmauern nieder gebrannt. Es war für die nächste Saison ein von einem hiesigen Seifensieder gekauftes größeres Faß als Wasserbehälter des Bades auf den Boden desselben ge schafft worden. Um nun dasselbe auf die kürzeste Weise von dem noch darin befindlichem Fett gründlich zu reinigen, zündete der Feuermann der Knochenmühle das Fett an. Das Feuer nahm aber größere Aus dehnung an und griff rasch um sich. Auch der Feuer mann hat Brandwunden davon getragen. Auerbach. Am Dienstag brannte hier der Pe troleum-Speicher der Epedstionsfirma Gebr.Röber, der dicht am unteren Bahnhof gelegen und mit diesem durch ein Schienengeleis verbunden war. In dem mit Stein, Eisen und Erbmassen hergestellten Keller waren von Auerbacher Materialgeschäften eingelagerte Pe- troleumvorräthe an 130 Faß in Brand gerathen. Die herbeigeeilte Feuerwehr beseitigte die Erbmassen von einem Theil des Kellers und schlug das Gewölbe ein, so daß das Feuer ohne Gefahr für die Umgebung seinen Verlauf nahm, denn zu retten war nichts mehr, weil ein Eindringen in den Keller durch den be täubenden Dampf unmöglich gemacht wurde. Unter den dampfenden Schuttmaffen hörte man bisweilen eine dumpfe Detonation, die von den explodirenden Gasen herstammte. Ein Theil des Inhalts der geplatzten Fässer lief eine Strecke am Bahnabhange brennend und dampfend hin, doch war für die zunächst liegenden Häuser und Bahngebäude keine Gefahr vorhanden. Die Wachmannschaft, die auch für die folgende Nacht sich nothwendig machte, stellte die Feuerwehr. Der Mittagszug, von Falkenstein kommend, mußte eine Weile vor dem Bahnhof halten, weniger der Feuers gefahr wegen, als des enormen Petroleumqualmes halber. Grimma. Vor einigen Tagen fand im „Wiesen thal" hier eine recht zahlreich besuchte Versammlung hiesiger Gastwirthe statt, um eine Petition gegen die Biersteuer aufzustellen, deren Einführung hier, wie verlautet, beabsichtigt sein soll. Leipzig. Wie am schwarzen Brett des Augusteums durch Universilätsrath vr. Meltzer bekannt gegeben wird, sind in diesem Semester nicht weniger denn acht- unddreißig Senats st ipendien an Studirende der hiesigen Universität zu vergeben. (Fortsetzung des Sächsischen in der Beilage.) Tagesgeschichte. Berlin. Der Bundesrath hat in seiner Sitzung am 29. April dem Antrag des Reichskanzlers, betreffend die Einladung zur Chicagoer Weltausstellung anzu nehmen und für die deutsche Abteilung einen ReichS- kommissar zu ernennen, sowie den erforderlichen Geld betrag im Etat festzusetzen, ferner die Vorlagen, be treffend die Feststellung eines Nachtrags zum Reichs haushaltsetat für 1891/92, sowie betreffend die Auf nahme einer Anleihe für Zwecke der Verwaltungen des Reichsheeres rc. zugestimmt. — Der Kaiser und die Kaiserin haben sich am 29. Avril nach Weimar begeben, wo sie von der Be- Abonnements auf die „Weißeriß -Zeitung" für die Monate Mai und Juni nehmen alle kaiserlichen Postanstalten, Briefträger, unsere Zeitungsboten und die unterzeichnete Expedition entgegen. Inserate werden in unserer Expedition und in allen unseren Annoncen-Annahmestellen angenommen und finden die weitgehendste Verbreitung. Die Expedition der „Weißeritz - Zeitung".