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Willkommen, hochwillkommen, du schöner Feiertag! Wir halten dich in Ehren, was immer kommen mag, Und wer auch nur im Stillen heut seines Königs denkt, Ist von der Bahn des Rechten noch lang nicht abgelenkt. Armseliger ist Keiner, als der daS Wort erfand: Ich habe nicht und brauch« auch nicht ein Vaterland! Und wer von seinem Fürsten fich feindlich «eggekehrt, War schon in alten Tagen verachtet und entehrt. Herbei drum, wer im Herzen noch vaterländisch fühlt! Ob auch der Umsturz grollend an seinem Fuße wühlt, Roch steht der Thron gefestet, noch wankt der Grund ihm nicht, Roch gilt unS KönigStreue als eine Ehrenpflicht. Wir heben immer wieder den König auf den Schild, Wir tragen in der Seele für alle Zeit sein Bild, Wir fürchten nicht der Gegner zornrvthen Haft und Spott, Wir halten an dem Worte: Den König segne Gott! ihm, dem vielgeliebten Monarchen, bei seinem Eintritte in ein neues Lebensjahr abermals das Gelöbniß dar, auch fernerhin in alter Sachsentreue fest zu ihm und seinem ganzen Hause zu stehen. Möge die göttliche Vorsehung unseren theüeren König auch in dem neu begonnenen Lebensjahre gnädig in ihren Schirm und Schutz nehmen, möge sie den erlauchten Herrn auch fernerhin in der bewundernswerthen Kraft des Geistes und Körpers erhalten, deren er sich zum Heile unseres Sachsenlandes erfreut! „«öeißerih. Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: DienStag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. Sb Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 4L» Vfa. Einzelne Nummern 10 Pfg- - Alle Postan stalten, Postboten, sowie di« Agenten nehmen Be stellungen an. Es geht durch unsre Tage ein krankhaft schlimmer Hauch, Er möchte gern vernichten, waS guter, alter Brauch, Er rüttelt an Altären, an Vaterland und Thron Und spricht den höchsten Gütern der Menschheit schnöde Hohn Da sammelt fich der Stürmer und Dränger wildes Heer, Gedankenlose Schwärmer ziehn lärmend hinterher, Von falschen Zukunftsbildern, von neu rungssüchtiger Hast Wird selbst manch Gutgesinnter auf kurze Frist erfaßt. Da gilt es, zu entfalten rin leuchtendes Panier; Hell strahle durch die Gaue des Volkes schönste Zier, Die Treue zu dem Lande, das unsre Heimath ward, Die Treue zu dem Fürsten von angestammter Art. Heut geht durch Sachsens Marken der Glocken Heller Ton, Wir grüßen der Wettiner erlauchten, edlen Sohn, , Wir denken seiner Thaten und find voll stolzer Lust, Und Liebe schwellt und Treue Viertausenden die Brust. unserer Schulkinder fällt es nicht leicht, die für die Schule unbedingt nothwendigen Lehrbücher zu be schaffen und, obwohl die Armenkaffe helfend eingreift, so fehlt doch bei vielen noch dieses oder jenes Buch. Gewiß befindet sich in so mancher Familie ein un benutztes Schulbuch, was einem armen Kinde gute Dienste erweisen könnte. Es bedarf vielleicht nur hier durch einer freundlichen Mahnung, solche Bücher der Schule zur Verfügung zu stellen. Herr Schuldirektor Rasche ist gern bereit, diese Bücher — namentlich sind Lesebücher, Bibeln, Gesangbücher, Rechenhefte und Sprachhefte erwünscht — zur Vertheilung an bedürftige Kinder in Empfang zu nehmen. — Das letzte Concert in diesem langen Winter — die Natur zwingt uns noch zu dieser Zeitrechnung — bildete das IV. Abonnementsconcert des Herrn Stadtmusikdirektor Hoppe, das am Dienstag im Saale der Reichskrone abgehalten wurde. Unter der Direktion des Herrn Kantor Hellriegel brachte das durch mehrere musikalische Kräfte in uneigennütziger Weise verstärkte Orchester alle Programmnummern, darunter das An dante aus der Ls-äur-Sinfonie von Mozart, recht gut zur Ausführung, und ist der hiesigen Etadtkapelle nur zu wünschen, daß sie auch fernerhin in ihrem Streben von allen Seiten unterstützt werde. Von ganz be sonderem Interesse war es, die zu diesem Concert engagirte I ljährige Violinvirtuosin Ella Nestler aus Dresden zu hören, die Concertstücke von Rode und von Beriot mit bewundernSwerther Sicherheit und an- muthiger Zartheit vorlrug und zu der Hoffnung be rechtigte, auf ihrem Instrument recht bald zu aner- kennenswerther Meisterschaft zu gelangen. Für das ihr gespendete, verdiente Lob bedankte fich die junge Künstlerin durch Zugabe einiger Variationen über Melodien aus der Oper „Die Somnambule" von Bellini. — Unsere Gegend wird von den diesjährigen Herbstübungen der 3. Division Nr. 32 wesentlich berührt werden. Denselben gehen Aebungen der ein zelnen Truppentheile voraus. Am 3., 4. und 6. Sep tember manövrirt nämlich die I. Abtheilung des 2. Feldartillerie-Regiments in Nähe unserer Stadt. Sm 4. und jS. September findet gleichzeitig Vrigade-Exer» Verantwortlicher Redakteur: Päui Ithllk in Dippoldiswalde» MU -ch.UM„m „M.ft-UUn M..-»-U.n„bI.«." MU »nd h--,»U«ch.Mich-- De« König! König Albert vollendet an diesem Donnerstag sein 63. Lebensjahr und aus diesem Anlaß bringt das ganze Sachsenland dem geliebten Monarchen ehrfurchts voll die innigsten Glückwünsche dar. Blickt doch unser engeres Vaterland längst mit Stolz und Bewunderung auf König Albert, der ja schon als Kronprinz durch seine kriegerischen Thaten und durch seine ihn zieren den persönlichen Eigenschaften sich die stürmische Zu neigung des Sachsenvolkes erwarb. Schon damals wurde jenes innige Band zwischen dem erlauchten Herrn und seinen künftigen Unterthanen geknüpft, welches sich mit der Thronbesteigung des Siegers von Saint Marie und Beaumont nur noch fester gestalten sollte und das heute Sachsens erhabenen Herrscher und sein treues Volk so herzlich umschlingt, wie dies wohl nur selten nochmals anzutreffen ist. Wir Sachsen wissen ja aber auch, was wir an unserem Heldenkönig haben: Es ist ein echter deutscher Mann, kernhast und wahr, einfach und schlicht, Ehrfurcht gebietend. Ein Mann nicht von vielen Worten, aber voll Thatkraft und Entschlossenheit, wenn's gilt. Ein guter Vater seines Volkes, ein zuverlässiger Bundesgenosse des Kaisers, ein sicherer Hort des Reiches, ein tapferer und einsichtsvoller Führer seines Heeres, «in kenntniß- reicher Förderer von Kunst und Wissenschaft, von Handel und Wandel. So steht er im Bilde vor uns, unser allverehrter König, des Deutschen Reiches ruhm umstrahlter Feldmarschall! In heißem Kampfe auf blutiger Wahlstatt, in unermüdlicher Arbeit um die kostbaren Güter des Friedens, hat er sich gleich voll bewährt, ist er seinem Lande und Volke ein leuchten des Vorbild geworden, dem nachzueifern eine Herzens freude ist.' D'rum schaut auf ihn, den ruhmgekrönten Helden aus WettinS altem Stamm, nicht nur sein eigenes Volk voll Liebe, Vertrauen und Bewunderung, sondern es blickt mit diesen Gefühlen auch die gesammte deutsche Nation auf den königlichen Herrn, auf den sie für allezeit als eine der zuverlässigsten und erprob testen Stützen deutscher Macht und Ehre rechnet. Mit erhöhtem Stolz grüßen wir Sachsen darum unseren Herrn und König zu seinem Ehrentage und bringen Inserate, welch« beid« bedeutenden Auflage d«S Blatter ein« sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit IV Pfa. di« Spaltenzeile oder oere» Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Ei^e- sandt, «m redaktionellen Theile, die Spaltenzetl« «Pfg- Lokaks und Sächsisches. Dippoldiswalde. Das diesjährige große Haupt- und Vogelschießen der hiesigen Schützengesellschaft wird, wie von derselben jetzt beschlossen worden, am 12., 13. und 14. Juli abgehalten werden. — Nicht bloß, weil heute der Theaterextrazug der Residenz ein Kontingent Schaulustiger zusührt, sondern weil die bessere Jahreszeit naht, in welcher Mancher, der seinen Geschäftsbestrebungen ein Stündchen ab müßigen kann, gern etwas Schönes und Interessantes sähe, erinnern wir an die fleißige Benutzung der dem Gewerbeverein überlassenen Eintrittskarten in die kgl. öffentlichen Museen. Diese Eintrittskarten sind durch den Vorsitzenden zu bekommen und nach jedesmaligem Gebrauch an denselben zurückzugeben. — 22. April. Heute feierten Herr Bürgermeister Voigt nebst Frau Gemahlin im Kreise ihrer Familie das Fest der silbernen Hochzeit unter allgemeiner Theilnahme der Bürgerschaft. Nach einem vom Kirchenchor dargebrachten Morgengesange erschien im Laufe des Vormittags unter den zahlreichen Gratulanten auch eine Abordnung der städtischen Kollegien, welche in einer Adresse und unter Neberreichung eines Tafelaufsatzes dem Jubelpaar herzliche Glück- und Segenswünsche aussprach. Rührend war auch der Glückwunsch, welchen zwei kleine Mädchen der Kinderbewahranstalt, deren Obervorsteherin Frau Bürgermeister Voigt ist, geführt von Schwester Clara darbrachten. Wir schließen uns auch hier den für die Zukunft des Jubelpaares ausgesprochenen Wünschen von Herzen an. — 21. April. Einer größeren Zahl von Eltern ., - .. tt an- in Dippoldiswalde: die Expedition, - in Attenberg: Buchbindermstr. Schütz-, - inAaueuflein: Nadlermstr. Hardt- Inserate fiir die „Weißenh-Zeltang mann' - m Glashütte: Buchbindermstr. Schubert, - in Kreischa: Buchbinder Berger, - m Potschappel: Kaufmann The» erkauf Donnerstag- dm 23. April 1891