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1 - Wchentz-ZeitMS 7!s 57. Jahrgang Donnerstag, den 8. Januar 1891 Nr. 4 7cl Verantwortlicher Redacteur: Paul Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirten Unterhaltungsblatt." Mit land- und hauSwirthschastlicher Monatsbeilage. 70, im 33. — 49, im 34. 63, im 36. --- 67, im 37. --- 56, 78, im 40. — 60, im 41. 33, im 44. — 45, 44, im 47. — 40, im 48. 35, im 50. — 33, im 51. ----- 21, 24, im 55. 13, im 57. ----- 10, im 58. ----14, 1. — 12, im 61.----- 11, im 62. 5, im 64. ----- 6, im 65. — 6, .----- 5, im 68. ---- 4, im 69 ---- 1, 2. Der Heimath, bez. dem — nehmen an: in Dippoldiswalde: die Expedition, — in Altenberg: Buchbindermstr. Schütze, — in Srauenstein: Nadlermstr. Hardt- WkklUt M olt „WkMklh-LMUllS mann, — in Glashütte: Buchbindermstr. Schubert,-in Kreischa: Buchbinder Berger, — in Potschappel: Kaufmann Theuerkauf. Inserate, welche bei de» bedeutenden Auflage des Blatte« eine sehr wirt- sam« Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder der«, Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, rm redaktionell«, Theile, di, Spaltenzril» SSPfg. «Lokals und SäiMches. Dippoldiswalde, 5. Januar. Die hies. Haupt verpflegungsstation ist im Jahre 1890 inSge- sammt von 2420 Reisenden (254 mehr als 1889) in Anspruch genommen worden, und zwar vertheilten sich dieselben auf Januar mit 270, auf Februar mit 233, auf März mit 193, auf April mit 161, auf Mai mit 154, auf Juni mit 249, auf Juli mit 132, auf Augus mit 154, auf September mit 139, auf Oktober mit 237, auf November mit 221, auf Dezember mit 277. 535 Reisende erhielten Tages-, 1885 erhielten Nacht verpflegung. Durch erstere (ä 20 Pf.) wurde ein Aufwand von 107 M., durch letztere (ä 25 Pf.) ein solcher von 471 M. 25 Pf., zusammen von 578 M. 25 Pf., verursacht. — Nach den Gewerben gab es Arbeiter (Handarbeiter, Tagelöhner) 185, Fleischer 164, Schuhmacher 120, Schneider 116, Schlaffer 114, Bäcker 108, Tischler 95, Weber 85, Müller (bez. Schneidemüller) 80, Schmiede (bez. Berg- und Kessel schmiede) 80, Brauer 78, Klempner 51, Maler und Lackierer49, Töpfer (bez. Ofensetzer) 47, Bergarbeiter 41, Maurer 40, Buchbinder 39, Hutmacher 39, Former 36, Lohgerber 36, Färber 35, FabrikgrhMr 34^Sattler (bez. Tapezierer) 33, Stellmacher 32, Steinmetzen 31, Kaufleute 31, Kunstgärtner 29, Kellner 28, Cigarren- arbeiter 27, Tuchmacher 26, Dienstboten 25, Böttcher 21, Seiler 21, Zimmerleute 21, Korbmacher 20, Drechsler 19, Schriftsetzer 18, Konditoren 17, Strumpf wirker 16, Kürschner 14, Barbiere 13, Tapeziere 13, Bäcker und Müller 12, Glaser 12, Kupferschmiede 12, Schornsteinfeger 11, Lackierer, Buchdrucker, Ziegler je 9; Uhrmacher 8; Dachdecker, Eisendreher, Glasmacher, Handschuhmacher, Kutscher, Steindrucker je 7; Gold arbeiter (bez. Zahntechniker), Gürtler, Posamentiere, Steinsetzer je 6; Eisengießer, Glasschleifer, Seifensieder Weißgerber, Spinner, Feilenhauer, Bildhauer je 5; Schreiber, Wagner je 4; Bürstenmacher, Schieferdecker, Goldschläger, Polirer, Porzellanmaler, Porzellandreher, Schleifer, Steinbrecher, Tuchscheerer je 3; Hütten arbeiter, Holzbildhauer, Gelbgießer, Knopfmacher, Mechaniker, Maschinisten, Musiker, Messerschmiede, Nadler, Nagelschmiede, Papiermacher, Stallschweizer, Walker, Kartonagenarbeiter, Korkschneider, Metall drucker, Schriftgietzer, Zuckersieder je 2; Appreteur, Bandagist, Büchsenmacher, Cancellist, Eisenschleifer, Fischer, Koch, Käser, Kammmacher, Lederarbeiter, Lederfärber, Markthelfer, Möbel - Polirer, Haus hälter, Porzellanschleifer, Steingutdreher, Reitknecht, Riemer, Spielwaarenarbeiter, Schraubendreher, Stroh- hutpreffer, Sticker, Vergolder, Friseur, Kupferstecher, Graveur, Küster, Raspler, Tetchgräber, Harmonika arbeiter, Instrumentenmacher, Pianofortemacher, Woll spinner, Holzarbeiter, Wirker, Kattunarbeiter, Kessel heizer, Bleicher, Zeugarbeiter je 1. — Dem Alter nach standen von den Reisenden im 16. Lebensjahre 6, im 17. ---- 43, im 18. ---- 116, im 19. ----- 140, im 20. --- 133, im 21. — 109, im 22. — 73, im 23. ----- 60, im 24. ----- 66, im 25. ----- 52, im 26. -- 55, im 27. — 73, im 28. ---- 65, im 29. — 55, im 30. ----- 64, im 31 ----- 52, im 32. — 56, im 35 im 38. ---- 75, im 39. ----- 65, im 42. ---- 55, im 43. im 45. — 45, im 46. — 50, im 49. im 52. — 25, im 53. ----- 21, im 54. ----- 20, im 56. ' im 59. — 17, im 60. — 12, im 63. ----- 5, im 64. — 6, im 65. im 66. ----- 7, im 67. ----- 5, im 68. ---- 4, im 69 im 70. ---- 2, im 79. ----- 5 Geburtsorte nach war selbstverständlich das Königreich Neues in der Anordnung und Ausstattung zeigen, da sich >mit dem Umbau des Westflügels des Residenz schlosses zahlreiche Aenderungen im Arrangement nöthig gemacht haben. — Seit dem Winter 1870/71, wo die Elbe fast lückenlos fest zugefroren war und einigen folgenden Wintern, wo das Eis auf meilenweite Strecken durch Zusammenschieben eine tragbare Decke gebildet hatte, ist Heuer der Strom abermals auf der weitaus größeren Strecke zugefroren. Nachdem schon vor einigen Wochen die Unterelbe bei Lauenburg, seit den Feiertagen in der Gegend von Magdeburg, die Oberelbe seit längerer Zeit von Bogelgesang bis weit nach Böhmen hinein mit einer starken Eisdecke versehen ist, welche fast aller Orten gefahrlos, zum Theil sogar mit Geschirren, passiert werden kann, sind auf der sächsischen Slbstrecke zwischen Dresden und der Landesgrenze in den letzten Tagen gleichfalls feststehende Zusammenschiebungen er folgt. — Nach einer vorläufigen Zusammenstellung des Ergebnisses der Volkszählung vom 1. Dezember 1890 ist, wie mitgetheilt wird, der industriereiche Be zirk der kgl. Amtshauptmannschast Dresden-Altstadt fett der Volkszählung vom 1. Dezeyrber 1885 und so mit in dem Zeiträume von 5 Jahren, um etwa 15,000 Seelen gestiegen. Den größten Zuwachs haben die Ortschaften Löbtau (etwa 2000 mehr), Cotta (etwa 1260 mehr), Plauen (etwa 2400 mehr), Döhlen (etwa 530 mehr), Hainsberg (etwa 600 mehr), Naußlitz (etwa 400 mehr) erfahren. Wilsdruff. Auch der hiesige Vorschuß-Verein ist dem allgemeinen Bestreben, die Haftpflicht seiner Mitglieder zu vermindern, gefolgt, und hat sich aus einer Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht in eine solche mit beschränkter Haftpflicht umgewandelt. Freiberg. Einer Bekanntmachung des königlichen Staatsanwaltes zu Freiberg züfolge sind in der Be hausung des wegen Münzverbrechens steckbrieflich verfolgten Butterhändlers Friedrich Ludwig Wolf aus LangenstriegiS falsche Silber-Fünfmark- und falsche Dreimarkstücke aufgefunden worden. Es liegt der Verdacht nahe, daß dergleichen Falsifikate bereits Ver breitung gefunden haben. Die beschlagnahmten Fünf markstücke sind Nachahmungen Hamburger (1876), kgl. preußischer (1874, 1875), kgl. württembergischer (l875) Prägungen, die in Beschlag genommenen Dreimark stücke Nachahmungen königl. sächsischer (1862) und könsgl. preußischer (1848, 1855, 1868) Prägungen. Eämmtliche Falsifikate sind mehrere Gramm zu leicht, die Fünfmarkstücke mit dem Münzzeichen L, k', die Dreimarkstücke mit dem Münzzeichen L versehen. Das Publikum wird zur Vorsicht beim Einwechseln von Fünf- und Dreimarkstücken aufgefordet, sowie ge beten, sachdienliche Wahrnehmungen umgehend an den eingangs bezeichneten Staatsanwalt mitzutheilen, im Eilfalle aber sich mit dem nächsten Polizeibeamten in Verbindung zu setzen, sowie etwa empfangene Falsch stücke obiger Art an den königl. Staatsanwalt in Freiberg einzusenden. Mittweida. Eine unheilvolle Gasexplosion hat am Morgen des 3. Januar in dem an der äußeren Rochlitzer Straße gelegenen Harter'schen Destillations- Grundstück dadurch stattgefunden, daß ein Gaßrohr in dem Straßentrakt zerfroren ist und das auSströmende Gas längs der Leitung in den Komptoirraum oben genannten Grundstücks eingedrungen ist. Etwa gegen '/i7 Uhr betraten die Destillationsgehilfen Jost und Fischer das Komptoir, um dasselbe zu Heizen und zu reinigen. Trotzdem, daß der Eine den Anderen auf den penetranten Gasgeruch aufmerksam machte, zündete Fischer ein Streichholz an, um Feuer zu machen, als in demselben Augenblick eine furchtbare. Sachsen am stärksten vertreten; im Uebrigen stellten Preußen und Oesterreich, besonders Böhmen, sodann aber auch sämmtliche deutsche Länder Vertreter dieser Nomaden, unter denen bereits mancher dem Herbergs vater ein wohlbekannter Kunde geworden ist; in höheren Jahren besonders, wo Arbeitskraft und Arbeitslust ge sunken und die Arbeitsscheu überhand genommen hat. — 7. Januar. Der Dreikönigstag hat endlich eine größere Auflage des so sehr ersehnten Schnees gebracht, der nun wohl den Schlittenverkehr möglich machen wird. Gestern Vormittag war allerdings ein so un angenehmes Stöberwetter, daß man am liebsten da heim blieb. Die Schlittschuhbahn konnte aus dem selben Grunde gestern nicht benutzt werden. Da mit gestern die Ferien der höheren Schulen zu Ende gingen, haben uns die Schüler verschiedener Kouleur verlassen und unsere Weißen sind wiedergekommen, da auch in der deutschen Müllerschule mit heute der Unterricht wieder begonnen hat. — Zur Jnvaliditäts- und Altersversiche rung. Die für die versicherungspflichtigen Persosien auszustellenden Quittungskarten haben durchgängig ldie Mzfende Nummer 1 zu erhalten; sie dürfen also nicht, wie man hier und da noch irrthümlich anzunehmen scheint, die fortlaufende Nummer des Mitgliedsverzeich- nisseS erhalten. Die für jeden einzelnen Versicherungs pflichtigen im Laufe der Zeit auszustellenden Quittungs karten haben vielmehr eine laufende Nummer für sich zu erhalten. -s- Frauenstein, 4. Jan. Im Dezember v. I. wurden 36,216 M. 54 Pf. in 485 Posten in die hiesige Sparkasse eingelegt und 47,677 M. 15 Pf. in 347 Posten zurückgezahlt. Die Gesammteinnahme betrug in 738 Kaffenposten 69,097 M. 81 Pf. Die GesammtauSgabe bezifferte sich auf 48,625 M. 99 Pf. in 396 Kaffenposten. Der Einlagenzinsfuß ist wie bisher 3'/, Proz. — Im verflossenen Jahre 1890 wurden in die hiesige Sparkasse in Summa 495,474 Mark 63 Pf. in 4045 Kaffenposten ein- und 429,424 Mark 37 Pf. in 2817 Kaffenposten zurückgezahlt. i Die Gesammteinnahme betrug im vergangenen Jahre 645,922 M. 56 Pf. in 5748 Kaffenposten, die Ge- sammtausgabe 682,614 M. 28 Pf. in 3364 Posten. — Im Jahre 1890 erhielten bei der hiesigen Naturalverpflegstation 758 Mann Nacht-, 208 Mann Tagesverpflegung, 178 Mann Frühstück bezw. Vesper. Es machte sich für die Nachtverpflegung eine Ausgabe nöthig von 189 M. 50 Pf., für die Tages verpflegung 41 M. 60 Pf., für Frühstück bez. Vesper 17 M. 80 Pf.; in Summa 248 M. 90 Pf. Im Jahre vorher beanspruchten nur 717 Mann Nachtver pflegung, 166 Mann Tagesverpflegung und 112 Mann Frühstück bez. Vesper, was im Ganzen eine Ausgabe von 223 M. 65 Pf. verursachte, also 25 M. 25 Pf. weniger als im Jahre 1890. - Poffendorf. Die vom hiesigen landwirthschaft- lichen Verein gegründete Dienstvermittelungsstelle, welche von der Geschäftsstellenvorsteherin Frl. Hedwig Lucius, Windmühlenhöhe bei Poffendorf, verwaltet wird!, erfreut sich einer immer mehr und mehr zu nehmenden Frequenz. Obgleich es Thatsache ist, daß das Arbeit suchende Personal der Arbeit in Fabriken, ren Kohlenschächten u. s. w. jetzt den Vorzug giebt, ö hat doch die Geschäftsstellenvorsteherin des genannten Vereins im verflossenen Jahre infolge ihrer Rührigkeit und Umstchtz, über 100 tüchtige Dienstboten, in der Mehrzahl männliche, in der Landwirthschaft unterbringen önnen. DreSde«. Im königlichen Residenzschloffe findet an heutiger Mittwoch der erste Hof ball in diesem Winter statt. Derselbe wird gegen die früheren viel Dl» „Welseritz-Zeitung" «scheint wöchentlich drei ¬ mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 2d Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. (Änzelne Nummern 1v Pfg. — Alle Postan- stalten, Postboten, sowie di« Agenten nehmen Be- Amtsblatt für die Königliche AmtshMPtmannschast Dippoldiswalde, sowie für die Kömglichen Amtsgerichte und die StadtrLthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein