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WHmh-ZeitW Verantwortlicher Redaeteur: Psul Ikhnr in Dippoldiswalde. 56. Jahrgang Sonnabend, den 24. Mai 1890 Nr. 61 zwischen Arbeiter und Arbeitgeber jenen freundlichen l in die königl. Sammlungen nur Ausgleich erleichtern, der beiden Theilen förderlich ist. I aber abzugeben. Ohne Mitglied! und des ge- der Was heilig «ns seit alten Tagen, Dafür laß uns're Herzen schlagen Begeist'rungSfreudig stet« aufs ne«'; Verpflanze schon auf unsre Jugend Des deutschen Volkes Veste Tugend, Du Geist der Treu'! e kömgl. Sammlungen nur vorzuzeigen, abzugeben. Ohne Mitgliedskarte berechtigt Freikarte allein nicht zum Eintritt. Frauen und gehörige der Mitglieder haben kein Anrecht Karten. — Auch die giftigen Eigenschaften des Gold» regens, durch welche schon so manchem Kinde, da» einen Zweig oder eine der prächtigen Blüthen in den Mund nahm, böse Leiden verursacht wurden, sei wieder holt aufmerksam gemacht. Besonders die Samen sind giftig, denn sie enthalten ein heftig purgirendes und Erbrechen erregendes Alkaloid, das Cytisin, das selbst den Tod herbeiführen kann. — Daß das Einschneiden von Namen oder anderen Zeichen in Bäume und Bänke, welche dem öffentlichen Verkehr dienen, als Sachbeschädigung an gesehen und bestraft wird, scheint immer noch nicht genügend im Publikum bekannt zu sein, denn in den meisten Fällen entschuldigen sich diejenigen Angeklagten, welche sich dieserhalb zu verantworten haben, damit, daß andere schon vor ihnen sich verewigt hätten. Es ist daher wiederholt darauf aufmerksam zu machen, daß Beschädigung der öffentlichen Anlagen nach Z 304 des R.-Str.-G.-B. mit Gesängniß bis zu drei Jahren be straft wird und daß Eltern und Vormünder für die Uebertretungen ihrer unmündigen Pflegebefohlenen nicht nur zivil-, sondern auch strafrechtlich verantwort lich sind. * — Wie furchtbar die Pocken das Menschen geschlecht in denjenigen Staaten gefährden, in welchen die Schutzpockenimpfung noch nicht obligatorisch ein geführt ist, beweist ein Blick in die Sterblichkeits statistik des indobritischen Reiches vom Jahre 1888. Während dieses Jahres starben in der Provinz Punjab 16,938 Einwohner, in den Nordwest-Provinzen und Oudh 25,000 Personen; namentlich in Oudh soll noch ausgesprochene Apathie oder gar Feindseligkeit gegen die Schutzimpfungen herrschen. In der Präsidentschaft Madras waren 21,858 Personen an Pocken gestorben, während in der Präsidentschaft Bombay, wo die Erst impfungen und Wiederimpfungen von Jahr zu Jahr beträchtlich zugenommen haben, von je 100,000 Ein wohnern nur 22 gestorben sind. (Veröffentlichungen des Reichsgesundheitsamts. 1890. 20.) Seifersdorf. Auf Befehl Sr. Majestät des Königs ist dem Männergesangverein „Eintracht" zu Seifers dorf bei Rabenau die bronzene Erinnerungsdenkmünze an das Wettinfest verliehen worden. z Glashütte. Die hier im Ort einquartierten fremden Arbeiter, welche beim Bahnbau beschäftigt sind, haben sich bis jetzt fast durchgängig gut geführt. Neuerdings hört man aber, daß 2, bei einem hiesigen So sei uns gegrüßt, lieblichstes der Feste, mit Deiner beseligenden Lehre von Wahrheit, Liebö und Frieden, mit Deiner Verheißung des ewigen Frühlings, die alle Bangigkeit und Sorge von uns nimmt, Dnm die Brust wird wieder weit, Frühling, Frühling, goldne Zeit! O Pfingsten, lieblich' Fest der Maien, Wie lockst Du wonnig nach dem Freien, Wo Alle« duftet, blüht und gleißt! Beim süßen Schall der Bogellieder, In Blumenvdem schwebst Du nieder, Du heil'ger Geist. Dein Hauch weckt tausend Blüthentrieb«, In jeder Brust erwacht die Liebe, Und kalt und dunkel läßt Du nichts; O, gehe durch die deutschen Lande Vom Alpendorf zum Meereskrande, Du Geist des LichtS! Giev Deutschlands Fürsten Deinen Segen, Daß sie getreu de» Amtes pflegen Mit Kraft und Weisheit und Geduld, Daß warm da» Herz vor ihrem Throne Werd' auch de» Volkes ärmstem Sohne, Du Geist der Huld! Verbind' un» wie mit eh'rnem Bande Mit Kaiser, Reich und Laterlande, Umschwebe segnend unsre Wehr, Daß wir, bereit mit ihr zu sterben, Sie blank den Enkeln noch vererben, Du Geist der Ehr'! Lokales «nd Sächsisches. Dippoldiswalde, 23. Mai. An der Mittwoch fand im Bahnhofshotel eine Versammlung des Bezirks- lehrervereinS Dippoldiswalde statt, welcher auch Herr Bezirksschulinspektor Richter, sowie Herr Schuldirektor äsg. Rasche die Ehre ihrer Anwesenheit schenkten. Es war dies die erste von dem neugewählten Vorsitzenden, Herrn Kantor Hellriegel, geleitete Versammlung. Nach feierlicher Begrüßung der Anwesenden, insbesondere der genannten Gäste, berichtete der Vorsitzende über den Stand der die Ergänzung des Gesammtvorstandes des Allgemeinen sächsischen Lehrervereins auf 9 Mit glieder, von denen 2 aus den Städten unter 5000 Einwohner, sowie aus den Ortschaften des platten Landes zu wählen sind, betreffenden Angelegenheit und leitete sodann eine Besprechung über „Schulprüfungen" ein, über welche sich sodann eine lebhafte Debatte ent spann. — Nach Erledigung der Tagesordnung über reichte der Herr Vorsitzende, nach einem allgemeinen Gesänge, mit herzlicher Ansprache dem aus dem Vor stande geschiedenen bisherigen Vorsitzenden, Herrn Schuldirektor Engelmann, ein Diplom, durch welches demselben die Ehrenmitgliedschaft des Vereins ertheilt wurde. Das betr. Diplom ist durch den Ministerial- kanzlisten Gey-Dresden in künstlerischer Weise kalli graphisch hergestellt. Bewegt dankte der durch den Beschluß des Vereins Geehrte. Noch manches Lred und mancher Trinkspruch, auch auf den Herrn Bezirks schulinspektor, erschallte bei dem sich dem feierlichen Akte anschließenden geselligen Beisammensein der Kollegen schaft. — Dem Vorstande des Gcwerbevereins sind die Eintrittskarten zum unentgeltlichen Besuche der königl. Sammlungen für das Jahr 1890 zugegangen können von den Mitgliedern beim Vorsitzenden Vereins zur Benutzung bei Bedarf in Empfang nommen werden. Es ist aber hierbei an die von Generaldirektion der königl. Sammlungen bekannt ge gebenen Bestimmungen zu erinnern. Nach denselben dürfen diese Karten nur an wirkliche Mitglieder des Vereins geliehen werden und sind von diesen sofort nach Gebrauch wieder zurückzugeben. Die Freikarten find nebst den Vereins-Mitgliedskarten beim Eintritte Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmaimschast Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und dre Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Neuer Frühling ist gekommen, Neues Laub und Sonnenschein. Jedes Ohr hat ihn vernommen, Jedes Auge saugt ibn ein; Und das ist ein Blüh'n und Sprießen, Waldesduften, Ouellenflicßen, Und die Brust wird wieder weit. Frühling, Frühling, goldne Zeit! Dankerfüllt sollen wir zu dem Lenker der Welten ausblicken, der uns in seiner unerschöpflichen väter lichen Güte den Frühling diesmal wunderbar verschönt hat und uns das herrlichste Lenzsest „Pfingsten" in freudigster Stimmung feiern läßt. O, möchten doch auch alle die Tausende, die am Pfingstfeste hinaus pilgern, um sich an der Schönheit der so reichge schmückten Fluren zu weiden, des allmächtigen Schöpfers der Natur und der hohen Bedeutung des von ihm be- scheerten Festes so recht eingedenk sein! Der in den breiten Volksmafsen wurzelnde religiöse Zug bürgt dafür, daß das sich des neugekommenen Frühlings an gesichts der bräutlich - geschmückten Natur freuende Menschenherz auch des großen Völkerfrühlings gedenkt, der damit begann, daß sich der Geist Gottes auf die Jünger herabsenkte, sie zur Verkündigung der neuen Heilslehre befähigte und am Pfingstfeste die erste christliche Gemeinde erstehen ließ! Viele Jahrhunderte sind seitdem verflossen und dennoch ist die Zeit ewiger und reiner Pfingstfreude noch nicht erfüllt, wenn auch alljährlich Vieles neu und Manches besser geworden ist. Jedes Jahrhundert hat mit den Pfunden ge wuchert, welche die göttliche Offenbarung der Mensch heit anverrraut hat; die Jahrtausende verkünden des Herrn Ehre und jedes Jahr wird selbst dem schlichtesten Gemüth, das in Gottverlrauen die Furche zieht, die Saat streut und die Ernte bereitet, Kunde vom Wehen des heiligen Geistes, das sich in der Veredlung der Menschheit am Herrlichsten offenbart. Gerade in un serer Zeit hat ein neuer Völkerfrühling wunderbare Blüthen gezeitigt und breitet ein herrliches Morgen- roth weithin über das geeinte deutsche Reich und über unser engeres Vaterland seinen rosigen Schimmer. Der rechte Pfingstgeist hat die Mehrheit des deutschen Volkes jene großen herrlichen Gedanken erfassen lassen, welche die soziale Gesetzgebung zu machen bestrebt ist. Von dem Pfingstgeist zeugen die Humanität, wie sie sich in den Bestrebungen zur Linderung des Kriegs elends zeigt, das Friedensbedürfniß, das kein Volk höher schätzt als das deutsche, die Sklavenbefreiung und manches andere schätzbare internationale Streben, welches den ewigen heiligen Geist als weiterwirkend bis auf unsere Zeit erkennen läßt. Dieser Geist des Friedens und der Versöhnung wird auch dazu beitragen, die Wogen zu glätten, welche in letzter Zeit in ein zelnen Industrie-Bezirken aufschäumten; er wird Mo „Weißeritz. Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Psseis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg- — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Inserat«, welche d«t b« bedeutenden Auflag« d«S Blattes ein» sehr wirk same Verbreitunä finden, werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile od« deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theil«, die Spaltenzeile 20 Pfg. Und heile gnädig alle Schmerzen Und stärke alle Menschenherzen, Die Roth und Sorge hat erschlafft; Erschein' al» Paraklet, als Tröster, Dann jauchzt Dir dankbar manch' Erlöster, Du Geist der Kraft. Behüte in dem Drang der Zeiten Und bei der Gegensätze Streiten Den Hort de« menschlichen Geschlechts, Und laß den Schwachen nicht verzagen, Wenn ihn Verleumdung will verklagen, Du Geist des Rechts! O Pfingsten, komm, mit Deinen Blüthen Da» Vaterland zu überschütten, Daß dankbar unser Voll Dich preist! Doch nah st in Sturm Du «nd Beschwerden, Laß uns an Dir nicht irre werde«, Du heil'ger Geist! . ..... .. .. ..... . . - ...