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Dresdner Journal : 30.01.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186601304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1866
-
Monat
1866-01
- Tag 1866-01-30
-
Monat
1866-01
-
Jahr
1866
- Titel
- Dresdner Journal : 30.01.1866
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Dir Kompositionen der Herren Heitsch und Krantz bewiesen Talent und tüchtige Schule. Unter den Sa-, listen zeichneten sich insbesondere die Herren Schmole und Demnitz au». Letzterer namentlich entwickelte schö nen Ton, bedeutende Technik und einen musikalisch fein abgerundeten Vortrag. Auch Herr Eschrnbach, sowie dir Fräulein Müller, Keller u. Raudnitz legten erfreu liche Proben ihre- Strebens ab. Möge da» Institut rüstig unter bewährter Leitung auf der betretenen Bahn weiter fortschreitrn. — r— Dreiste». Daß sich die Fürsorge und Munificenz des hohen Ministeriums deS königl. Hauses auf alle unsre Kunstsammlungen in gleicher Weise erstreckt, da von liefert auch das königl. „Grüne Gewölbe" einen hochrrfreulichen Beweis; denn für diese» ist im Laufe des »origen Jahre» unter andern Erwerbungen auch ei» sehr interessanter silberner Jnnungsbecher von ao. 1661 und eine sehr werthvolle silberne Gesellschafts schal« mit echten römischen Silbermünzen, rin äußerst willkommenes Leitenstück zu der bereits vorhandenen goldenen Schale, angekauft worden. Aß GtsmuGrutztzie eine Knnst »ster ei»e Wissenschaft? Maa sollte glauben, in einem Lande wie Sachsen, wo dir Anhänger der GabelSbergerschrn Schule schon nach Tausenden zählen, wo dieselbe nach Verordnung eines hohen Ministeriums de» Innern durch ein königl. Institut gepflegt und -rsördert wird, bedürfe es keiner Schutzrede für die Stenographie, keines besondern Hin- und Nachweise» »ehr, daß dieselbe nächst ihre» Selbst zweck, da» gesprochene Wort getreu und momentan wie- strrzugeben, durch ihre geistbildeaden Elemente beson der» geeignet sei, «in Lteblingsstudium der gebildeten Stände unsrer Ration zu sein »nd dadurch unveräußrr- ihm di« Neigung vorauszusrtzen, gegen irgend ein Aequl- valent seine im Wiener Frieden erworbenen kondomi nat-rechte an Preußen zu überlassen Urbrr rin solches Arquivalrnt ist vom österreichischen Kabinet nicht ver handelt worden, noch wird darüber verhandelt. Ich möchte noch weiter gehen und aus die Thatsachr Hin weisen, daß Oesterreich dir am 28 Mai 1864 in London gemeinschaftlich abgegebene Erklärung dis zur Stunde »icht zurückgenommen hat, daß also dieselbe für Oester reich noch in voller Giltigkeit besteht, gleich wir Oester reich im Lause der ganzen bisherigen Verhandlung mit Preußen in Sachen der Hrrzogthümer keine Eoncession gemacht oder in Aussicht gestellt hat, die geeignet wäre, dem Princip eine»'unabhängigen Bundesstaate» Schles wig-Holstein Eintrag zu thun Das ist und bleibt das Ziel der österreichischen Politik in dieser Frage, und weder dir Gastriner Convention noch die Abtretung LaurnburgS präjudicirt dieser Politik. * Wie», 27. Januar. Für den Aufenthalt Ihrer Majestäten in Prsth soll kein officielle» Programm frftgrstellt werden. Man berichtet aus Prsth, Se. Ma jestät betrachte sich nicht al» Gast und werde daher täg lich dir Beschäftigungen des Tage» bestimmen. — Ein »sfieiösrr Artikel der „Orsterr. Atg." erklärt die Re gierung für verpflichtet und entschlossen, wa» auch die Generalversammlung der Errditanstalt beschließen möge, dir Eistirung der Ainsenzahlung bi- zur Auf stellung einer ordnungsmäßigen Bilanz aufrecht zu hal ten. — In der heutigen Sitzung der Handelskam mer wurde der Abg Winterstein mit 23 von 29 Stim men zum Präsidenten, Wertheim mit 18 Stimmen zum Bieepräsidenten gewählt. Prüß, 27. Januar. (W Z.) Im Landtage er klärte bei der Verhandlung über den Bericht deS Lan- tzrsau-schufse-, betreffend die Kundmachung der Landes gesetze zur Wahrung der Sprachengleichberechtigung, Graf LazanSki: Die Regierung werde baldigst eine be friedigende Vorlage über die Authenticität des Gesetz- terte» dem Landtage machen. Der Bericht de» LandeS- »u-schufse- wird mit der Erwartung zur Kenntniß ge nommen, daß dir betreffende Regierungsvorlage noch in dieser Session erfolge. Der Bericht de» LandeSauS- schufse- über den vorjährigen Antrag auf Durchführung der Sprachengleichberechtigung in den Aemtrrn wird an eine Commission von 9 Mitgliedern gewiesen. Aeltzkirch, 27. Januar. (Pr.) Herr Müller, Be zirksvorstand deS Bregenzer Walde», theilte den Vor stehern, al» Vertretern von fünf Gemeinden feine» Be zirke», welche Dank- und Vertrauen-adressen an den »andtag »otiren wollten, einen Statthaltrreierlaß mit, worin dir Adreßvotirung als politische Agitation strengsten» verboten und daS Bezirksamt amtzuhan- drln angewiesen wird. Peßh, 27. Januar. (W. Z.) Rach Wiederaufnahme der Sitzung der Deputirten täfel werden die Stimm zettel für die Wahlen zur Adreßcommisston abgegeben. Da» Resultat der Wahlen wird Montag bekannt gege ben werden. Die serbischen und rumänischen Mitglie der sollen sich über eine eigene NamenSliste für die Adreßcvmmission geeinigt haben. Vor dem Schluffe der Sitzung ernannte da» Haus eine Deputation zur Begrüßung Ihrer Majestäten bei Allerhöchstderen An kunft. Dieselbe besteht au» beiden Präsidenten und 29 andern Mitgliedern. — Magnatentafel: Die Sitz ung begann um ^12 Uhr. Der Präsident erstattete Bericht über die Aufnahme der zur Beglückwünschung Ihrer Majestät der Kaiserin entsendeten Deputation. Di« Rede deS Fürstprima» wurde mit EljenS begrüßt, die Antwort Ihrer Maj. der Kaiserin stehend angehört und mit Enthusiasmus ausgenommen. Der Präsident erklärt, diesen LohalitätSausdruck zu Protokoll zu neh men. Auf Antrag de» Grafen Georg Karolyi wird dem Präsidenten, dem Primas, der Deputation und dem Baron Bela Wenkheim als Antragsteller der Dank de» Hauses votirt. Der Präsident läßt hierauf die Thronredebeilagen verlesen, worauf der VerificationS- bericht und da- Budget des HauseS vorgelegt werden. Schließlich zeigt der Präsident an, daß den Mitgliedern de» Hause- zur Begrüßung Ihrer Majestäten bei Allcr- höchstderen Ankunft ein Saal in der Ofner Burg zur Verfügung stehe. — (Deb.) Der Bürgerausschuß erließ heute Morgen in Bezug auf den bevorstehenden Besuch Ihrer Majestäten folgenden Aufruf: WW„Was die Bruderlande sich längst ersehnten, waS eine De »irtatio» m» den Thrvnesstu en ersikbre, sehen wir nun in Er stillem» sehen. Ungarn» huldreiche Königin, der Schutzengel unsrer Nation, wird Montag an der Seite Ihre» kaiserlichen Gemahl» in der Landeshauptstadt eintreffe». ES wartet unsrer ei» hehre» Familienfest, denn der Zweck de« Besuche» Ihrer Majestäten ist nur, um inmitten der getreuen Nation zu ver weile» und ihr da» königlich« Wohlwollen z» bezeigen. Wich tiger wird der Augenblick dadurch, weil die versammelten Lau- desvrrlrrter aus der Anwesenheit des Herrscher vaares neue Er- ouithigung und Hoffnung schöpfen. Die Stimme huldigender Uaterthaueatreu« begrüßt das Königspaar auf Arpads Boden. De» Schwestersttdte« fällt da- Glück zu, di« Pietät gegen Ihre Maustareu unmrUelbar denselben darzubriuge». Di« Stabt bewohuer wisse», waS sie dem Vaterland«, de» Throne, wa lle jenem erhabenen SchuyrugZ, der feit Jahre» neue Baude de» Friedens und der Lieb« zwischen Vaterland und Krone sticht, schuldig sind Beugen wir uns vor diesem Urquell nationaler Freiheit und eile» wir zur Begrüßung." Klß»fe»t»rG, 2b Januar. (K K) Der Central ausschuß der Stadt Klausenburg hat in seiner am 2l. d abgehaltenen ersten Sitzung beschlossen, den Israe liten im Sinne des wahren Geistes der 1848er Ge setz«, im Sinne der diesfalls ausgesprochenen öffentlichen Meinung und der jüngsten Prari» die Wahls ähig- keit zu rrtheilen. Agra», 27. Januar. (W. Z.) Im Landtage wurde die Generaldebatte über die Adreßprogramme heute geschloffen. In der nächsten Sitzung wird die Abstimmung erfolgen. U Berlin, 28. Januar. Morgen um 10 Uhr findet die zweite und letzte Sitzung der Commission des Abgeordnetenhaus«» statt, welche zur Brrathung des Vir- chow'schen Antrags über Laurnburg gewählt worden ist. Man rechnet nicht auf eine Berücksichtigung der wieder holten Einladung der Regierung, sich in der Commis sion vertreten zu lassen. Erscheint kein Regierungs- commiffar, so soll die Berathung beschleunigt und wo möglich sofort abgcftimmt werden. Der Referent, Abg. Twesten, wird den Entwurf zu seinem Berichte mit bringen und eS soll eine Feststellung deS letzterer noch in der morgenden Sitzung erledigt werden. — Zu einer Plenarsitzung deS Abgeordnetenhauses ist vorläufig keine Aussicht, es sei denn, daß dem Präsidenten seilen der Regierung dir Anzeige von der beabsichtigten Ein dringung von Vorlagen zugeht. Es ist übrigens die Rede von einer Interpellation in Betreff mehrer am 6. Januar auf Grund des Art. 63 (des OctroyjrungS- paragraphen) erlassenen Verordnungen, welche demLand- tage, nach dem Wortlaute der Bersassung, sofort nach seinem Zusammentritt vorgelegt werden sollen, bi» jetzt aber auch noch nicht erschienen sind. — In Angelegen heit der Grundsteurrregulirungskosten, in welcher ein Gesetz verheißen ward, scheint das Abgeordnetenhaus die Initiative ergreifen zu wollen. Wenigsten- hat der Ab. v. Benda seinen früher» Antrag, die Kosten auf die Staatskasse zu übernehmen, wieder eingrbracht. — Der Kursürst von Hessen hat, nach einem Telegraknm der „Wes.-Atg.", die Ratification deS Handelsver trags mit Italien vollzogen. — Ein Telegramm der „Hamb. Nachr." meldet, daß auf Anstehen Ruß land» Preußen durch seinen Gesandten in Rom die Vermittelung in der Angelegenheit des russischen Gesandten, Hrn. v. Meyendorss, übernommen habe. — Nach der „Börsenhalle" wäre die Nordostsercanal- linie definitiv frstgestellt: von Brunsbüttel über Rends burg nach der Eckernförder Bucht mit einem Seitenzugc nach dem Kieler Hafen. Könißsßerß i. Pr., 26. Januar. (K. H. Z.) Gestern standen vier verschiedene Prrßprocesse vor der kri- minaldeputation deS hiesigen königl. Stadtgericht» zur Verhandlung, die alle mit Verurtheilung der Angeklag ten endeten. Der Gerichtshof erkannte im ersten Falle gegen den früher« Redacteur der „Hartung'schen Zei tung", Oe. v. Hasenkamp, wegen Verstoßes gegen den K 48 des PreßgesctzeS auf einwöchentliche GesLngniß- haft, dann gegen den Redacteur de» „Schulblatte-", Lehrer W. Sack, wegen Beleidigung des Seminardirec tors l»r. Ohlert in Angerburg, mit dem Charakter der Verleumdung auf dreimonatliche Gefängntßhaft. Im dritten Falle wurde der Herausgeber der liberalen Kor respondenz, Literat Süßmann in Berlin, und zugleich wiederum der frühere Redacteur der „Hartungschen Zei tung", Oe. » Hasenkamp, wegen Beleidigung deS Staats ministeriums ein Jeder zu vierwöchentlicher Gefängniß- hast, und endlich im letzten Falle der Hofbuchdruckrr Schulz, Redacteur de» officiellen AnzeigblatteS, die „Ostpr. Atg.", wegen Beleidigung de» königl. Polizei präsidium- Hierselbst, zu 10 Thlr., event. siebentägiger Gefängnißhaft verurtheilt. N»r»ßerg, 28. Januar. (R. C.) Die Abordnun gen an Se. Majestät den König aus verschiedenen Landestheilen, „um dem Staatsobrrhaupte die Lage und Stimmung des Landes mündlich vorzustellen", sind nun aus dem Wege nach München. Die bis jetzt be kannten Deputirten sind folgende Herren: Oe. Kreit- mair und Spielwaarenfabrikant Julius Sties, erster Vorstand de» Bürgervereins aus Nürnberg; Fabrik besitzer und MagistratSrath Buh, Vorstand des Han- delSraths und MagistratSrath Albert Hertel, dann Land rath Keller aus Augsburg ; Kaufmann und Magistrats rath K. Ott aus Fürth; Oe. >m-ä. Millitzer aus Hof; Kaufmann I. Leiringer aus Schweinfurt; Magistrats rath Albert Frickhinger aus Nördlingen; Kaufmann Ehrhardt und Flach au» Memmingen; Gutsbesitzer C. Hirnbein von Wilhalms; Vorsteher Keller von Linden berg und Kaufmann Vogt aus Jmmenstadt; Kaufmann ...Hin.« ,, Msi 1 !lr, < - liche» Eigenthum de» ganzen Volkes zu werden. Man sollte glauben, daß gerade die Männer, denen die Vor bildung der lernbegierigen Jugend für Universitäten und Akademien anvertraut ist, aus eigner vorurtheilS- loser Anschauung nicht allein von der Vortrefflichkrit der Stenographie überzeugt, sondern vielmehr im Hin blick auf die Nothwendigkeit, sich dieselbe zu eignen, die Ersten, die Vorkämpfer ihrer Verbreitung und Ein führung in den höher» Schulen sein müßten. Daß dem leider nicht so ist, bedauern wir höchlichst bestäti gen zu muffen. Die Mehrzahl unsrer Philologen und ihre Zahl sowohl wie ihre Stellung ist es ja, die hier ins Gewicht fäll., verhält sich nicht etwa großenteils nur indifferent, sondern zählt glücklicherweise säst nur außerhalb unsrer Grenzen Koeribile äictu zu den ent schiedensten Gegnern der Stenographie und scheut sich nicht, wir die westfälische Philologenversammlung zu Soest vorigen Jahres dargethan hat, sie selbst auf die widersinnigste, vernunftlosrste Weise zu verketzern. ES ist hier nicht unsre Aufgabe, näher darauf einzugrhen, wir wollen nur constatiren, daß gerade an der Stelle, wo man selbstverständlich die rückhaltloseste Befürwor tung der Stenographie erwarten sollte, gerade da, wenn auch zumeist nur durch Unterlassung-fehler, indem man sich um sie eben gar nicht bekümmert, vorzugsweise ge- zen ste gefrevelt und sie wie ein unliebsames Stiefkind behandelt hat Trotz Alledem müssen wir sagen, bricht sich dir Stenographie zufolge ihrer Vorzüglichkeit und ihre« innewohnenden wissenschaftlichen WerthrS von Jahr zu Jahr in den verschiedensten, hohen wie nirdern Krei sen der Gesellschaft immer mehr Bahn, und läßt sich durch Aahlrnbelrge au» der Statist:! »icht nur dir dring lich« Nothwendigkeit ihrer Verbreitung Nachweisen, son dern auch der Zeitpunkt mit einiger Sicherheit berech nen, in welche« ste rin Gemeingut der Gebildeten sein Karl Haffner au» Kaufbeuren. Erlangen, Markt Red« Witz und Umgegend, Schwarzenbach und andere Bezirke haben den Deputirten anderer Städte Mandat rrthrilt. Hiernach sind frühere theilweise unrichtige und verfrühte Angaben in einzelnen Blättern zu berichtigen (Nach dem „Fr. I." bitten die Herren partienweise um Audienz beim König, da sie sich nach ihren Landsmannschaften thrilen wollen. Zudem ist es nach dem Gesetze nicht er laubt, daß Deputationen an den König aus mehr al» 10 Deputirten bestehen.) P«ri», 27. Januar. Infolge der republikanischen Emrute im Quartier Popincourt sind, wir die „K. Z." schreibt, noch weitere Verhaftungen vorgenommen worden. Im Quartier Latin wurden fünf Studenten festgenommen. — Wie das „PayS" meldet, ist ein pe ruanische- Panzerschiff, der „Huescar", in Brest angekommen. — Der Verleger Lacroir erhielt am 26. d. wegen Herausgabe der „Evangelien mit Randglossen" von Proudhon vom Auchtpolizeigericht ein Jahr Ge- fängniß und 1500 Frs. Geldbuße, sein Kompagnon Verboeckhoven 1500 Fr»., der Buchdrucker Ponparte- Davyl drei Monate Gcfängniß und 300 Frs. Geldbuße auferlegt. Flsreaj, 26. Januar. (W. Bl.) Auf eine Interpel lation Tecco's im Senate, betreffend die Verhand lungen mit Rom und die Anerkennung von Seite« Spa niens, erwidert Lamarmora, er könne dieser Interpel lation keine Folge geben. Madrid, 27. Januar. (Tel.) Vor Valencia sind chile nische Schisse erschienen, welche auf spanische Fahrzeuge Jagd machen. Man hält dieselben nicht für chilenische Caprr, sondern für Piraten unter chilenischer Flagge. — Aus Madrid meldet man der „Patrie", daß General Prim seinen Plan, nach Frankreich und Eng land zu gehen, aufgegeben, und um die Erlaubniß nach gesucht habe, ein Jahr lang in Portugal bleiben zu dürfen, unter Verpfändung seines Ehrenworts, daß er die ihm als Wohnsitz bezeichnete Stadt nicht verlassen werde. Die Marquise de los Castillejos würde sich als dann ebenfalls nach Portugal begeben. — In dem am 24. d. M. in Madrid gehaltenen Ministerrathe han delte es sich hauptsächlich um die chilenische Frage, und es wurde beschlossen, der Königin als Stellvertre ter für den Admiral Pareja den Viceadmiral Pinzon vorzuschlagen, welcher bekanntlich schon einmal den Ober befehl im stillen Ocean geführt hatte. Der Marine minister, GeneralAabala, ist beauftragt, dieJnstructionen desselben auszuarbeiten. — Der „Abend-Moniteur" bringt folgende Nach richten aus Spanien: „Die Bande Escoda's, in den catalonischcn Gebirgen von General Pelaez ver folgt, ist in der Nähe der Riba auf eine Jnfanterie- colvnne gestoßen, welche der Oberstleutnant des Regi mentes von Leon befehligte. Die Meuterer wurden zwischen zwei Feuer genommen und auSeinandersprengt. Einem Theile derselben gelang es, in die wilden und unzugänglichen Gebirge des Montblancdistrictes zu ent kommen. Ein anderer Theil Insurgenten, der aus dem Falcettedistricte hervorgebrochen war, wurde von den Truppen nach Gratallops zu verfolgt. Die Gefangenen von Valls und Reus sind der größern Sicherheit wegen nach Tarragona übersiedelt worden. Die Insurgenten von Villafranca durchirren den District von Vendrell und standen am 22. d. M. in Torredembarra. In der Provinz von Saragossa hat sich eine Bande bewaffneter Bauern zwischen Aseca und Alhama gezeigt." — An dere Berichte melden, daß die spanische Regierung mit furchtbarer Strenge in Andalusien ausgetreten ist. Eine große Anzahl von Verhaftungen wurde dort vor genommen, und kein einziger Eisenbahnzug ging durch diese Provinz, ohne daß er durchsucht und eine Anzahl verdächtiger Personen verhaftet wurden. Ein Oberst leutnant aus der Provinz Huelva wurde auch im Eisen bahnzuge verhaftet. Er setzte sich aber zur Wehr und erschoß einen Gendarmen. — In Sevilla ist ein Rei terregiment entwaffnet worden, welches Miene machte, zu Prim übergehen zu wollen. — Aus Madrid 22. Jan., berichtet der „Jndöpen- dance" Korrespondent: Durch eine vom Militärfiscal erlas sene gerichtliche Anzrigeindergestrigenoffic.Zeitung werden General Prim, derBrigadier Milans del Bosch, der Kriegsauditeur Monteverde, der Kommandant der Artillerie M. P. Rodriguez, der Jnfanteriecapitän Bernardo de Amo, der Schwadronchcf der Husaren Bastos und der Cavaleriecapitän Torones aufgesordert, binnen 9 Tagen vor dem Generalcapitän zu erscheinen, um nach den Militärgesetzen gerichtet zu werden. — Die Nachricht, daß einige der nach Portugal geflüch teten Insurgenten wieder nach Spanien entkommen seien, wird von der „Port. Atg." unter dem 20. ds. auf» Bestimmteste in Abrede gestellt; vielmehr seien die 274 Soldaten und 27 Offiziere, die in der Provinz TraS oS-Monte'S übergetreten waren, bereits nach dem wird. Diese in Berücksichtigung der vorliegenden Ver hältnisse überraschend günstigen Resultate verdanken wir außerdem aber noch nächst dem wohlwollenden Schuhe einiger hohen Regierungen, Behörden und Landtage der anerkennenswerthen Thätigkeit einzelner hervorra gender, für die Stenographie sich mit Liebe verwenden der Männer, welche durch die Gediegenheit ihper dar auf bezüglichen Reden und Schriften einen Ehrenplatz in der Literatur sich erworben haben. Wir wollen nur als daS Bedeutendste unter manchem Vorzüglichen die bei Adler erschienenen Schriften „die Stenographie als Unterrichtsgegenstand" von H. Häpe und Eggcr's „Ste nographie in der Schule" hervorhebcn. Wir sind außerdem in Besitz gehaltreicher Reden, deren Themata sich über stenographische Fragen verbrei ten, Ursprung und Werth philosophisch beleuchten, wie dies Seiten deS als Lehrer der Philosophie rühmlich bekann'en wirkl. Geh. Rathes Rosenkranz in der Stadt der reinen Vernunft in glänzender Weise geschehen ist, wie auch noch vom philologischen Standpunkte aus ein genannter geistreicher Philolog, Gymnasialoberlehrer Tietze in Braunsberg in den Jahrbüchern für Philolo gie mit gutem Erfolge eine Lanze für die Stenographie eingelegt hat. Als «inen neuen wrrthvollen Beitrag zur TageS- geschichte der Stenographie haben wir einen am 23. Ja nuar in der erweiterten Sitzung des hiesigen königl. stenographisch,nJnstitut» vom Institut-Mitglied Oe. Bie- rey gehaltenen Vortrag zu bezeichnen, welcher sich den eben erwähnten Reden würdig anrciht. In klarer über sichtlicher Weise entrollte uns der Redner in der Ein leitung ein Bild von der außerordentlichen Verbreitung, welche die Stenographie bi» heutigen Tages gefunden, ihr aber doch immer noch in den höher» Schulen der Platz verweigert werde, den sie einzunehmen berechtigt Innern dirigirt worden, mit Au-nahmr eine» Offizier», der krank in Braganza zurückblieb. . L»»tz»n, 27. Januar. (E k.) Gestern hat Herr Göschen in Osborne au- den Händen Ihrer Maje stät die Siegel des Herzogthum» Lancaster empfangen und den vorschriftsmäßigen Eid geleistet. — Die gestrige „Dublin Gazette" veröffentlicht Proklamationen des Inhalt-, daß di« Grafschaften Sligo und Karlow, die Baronie in der Grafschaft Longfort und die Kirchspiele Ardagh Doun, St. PrterS und Kiltoon in der Grafschaft Roscommon unter die Bestimmungen der SicherheitS- acte gestellt sind. Im Frnierprocesse ist gestern der auf Soldatenvrrführung angeklagte John Fottrell von Manchester frrigesprochrn worden. — Der durch stürmisches Wetter verspätete Dampfer „Westindian" ist gestern in Liverpool ringetroffen, hat aber wenig Neues von Jamaica mitgebracht. Die Frau des Hin gerichteten Gordon hatte mit ihm nach England kom men wollen, war aber von ihren Freunden bestimmt worden, erst das Ergcbniß der Untersuchung adzuwar- ten, welche die kgl. Kommissare anstellen würden. Es steht jetzt übrigens fest, daß, während Gordon vor Ge richt stand, Or. Majon sich in Morant-Bai befand, aber nicht als Entlastungszeuge vorgeladen wurde, obschon er hätte bestätigen können, daß Gordon's Wegbleiben aus der Gemeindeversammlung am Tage des Ausstands lediglich durch einen bösen Anfall von Dysenterie be gründet war. — (N.-A.) Während der Presse durch Vermittelung des Secretärs der Antisclavereigesellschaft bereits ein Bericht von dem Gordon'schen Processe, dem Mit telpunkte der Untersuchungen, welche die von der Re gierung nach Jamaica gesandte Commission zu leiten hat, mitgetheilt worden ist, erscheint jetzt auch eine amt liche mit den Unterschriften des Präsidenten des Kriegs gerichts und des Brigadegenerals Nelson versehene Dar stellung der kriegsgerichtlichen Verhandlungen, deren Resultat das Todesurtheil gegen Gordon war. Die wichtigste Aussage legte der erste Zeuge John Anderson ab: im Juni oder Juli habe Gordon zu Paul Bogle (dem Führer der Schwarzen bei dem später» Tumulte) gesagt: „Die Leute wollen eine öffentliche Versamm lung halten; wir müssen einige Männer nach Morant- Bai kommen lassen, wegen des streitigen Landes, und wenn wir dieses Land nicht bekommen, so werden alle Buckra (Herren) sterben." Von den übrigen Zeugen aussagen gegen Gordon wäre nur noch diejenige der Posthalterin von Morant-Bai anzuführen. Sie be schwor, daß Gordon mit Bogle in Correspondenz ge standen habe, sagte indeß aus Befragen weiter aus, daß sie sich nur eines Briefes an Bogle erinnere, der über Zucker gesprochen habe, und daß einige Drucksachen von Gordon an Bogle adresstrt gewesen seien; Daten wußte sie nicht anzugeben. Was sonst gegen Gordon ausgesagt wurde, war mehr zu Gunsten als zu Un gunsten des Angeklagten. Letzterer selbst bemerkt in seiner Vertheidigungsrcde, daß er nicht verhaftet worden sei, sondern sich selbst, da Verdacht gegen ihn ausgesprochen worden sei in Kingston, dem General im Bewußtsein seiner Unschuld zur Verfügung gestellt habe. Man kann sich jedes eigenen Urtheils über den Werth dieses Pro- crsses enthalten, wenn man die „Times", die frühere warme Vertheidigerin der jamaicanischez, Behörden, sprechen läßt: „Der Leser dieser Gerichtsverhandlungen muß bedauern, daß Gordon nicht in regelrechter Form und vor Richter und Geschwornen verhört worden ist. Selbst ein Kriegsgericht sollte auf so unglaubwürdige und auf Hörensagen gegründete Zeugnisse hin sein Urtheil nicht bilden ... Es ist jedoch unmöglich, nicht zu dem Schluffe zu kommen, daß, wenn dsr Bericht vollständig ist, kein genügender Beweis für Gordon's Schuld vor lag." — Blätter, wie „Daily-News" und „Star", sprechen sich begreiflicherweise viel schärfer und verdam mender über das Verfahren des Kriegsgerichts aus. — Bis jetzt ist noch kein Präsident der königlichen Aka demie an die Stelle des verstorbenen Sir k. East- lake ernannt worden. In der am 24. Januar statt gefundenen Versammlung wurde mit einer großen Stim menmehrheit Sir Edwin Landseer gewählt. Da Letzterer jedoch die Wahl ablehnte, so beschloß man, ihm eine Woche Zeit zu geben, um einen definitiven Beschluß zu fassen. — In der High-Brook Kohlengrube, unge fähr eine Meile von der Landstraße, die von Wigan nach Ashton führt, sand am verstossenen Dienstage eine Erplosion von schlagenden Wettern statt, wodurch 30 Personen getödtet wurden. — Unter den durch die letzten Stürme vorgekommenen Schiffbrüchen sind bis jetzt 400 amtlich constatirt, es befinden sich keine deutschen Fahrzeuge darunter. — In Dublin hat vorgestern die Polizei eine Haus suchung vorgenommen, aber nicht um Fenier zu fan gen. Sie suchten nach Waffen in einem Hause, wo die Dubliner-O ranienlogen zusammenkommen, und nahm 2l Cavaleriesäbel und 2 Bayonnete weg. Die Ora- W, ... „-I1 >»«>,». >!>. ., ». ist, und entwickelte mit überzeugender Schärfe in der Beantwortung der Frage: „Ist Stenographie eine Kunst oder eine Wissenschaft?" die Gründe, welche der Ste nographie und ihrer Verbreitung bisher vorzugsweise hindernd im Wege gestanden, indem man sie sowohl feiten der Gegner wie befangener Freunde und An hänger fälschlicher Weise unter die Künste, resp. Kunst fertigkeiten rangirt habe, während ihr doch ihrem gan zen Wesen nach eine Stelle unter den Wissenschaften gebühre. Nach Definition der Begriffe Kunst und Wis senschaft und nach ausführlichem Eingehen in das Wesen derselben, erhalten wir eine übersichtliche Darstellung der verschiedenen Wissenschaften und ihrer innigen Be ziehungen zu einander und bekommen eine faßliche Er klärung von Sprach- und in Analogie damit von Schrift wissenschaft, in welcher letzter« Redner die Stenographie als beste Verdeutschung gipfelt und in der größern oder geringer» Wissenschaftlichkeit der Ueberführung der Sprache in Schrift das Kriterium für die Wissenschaft lichkeit eines stenographischen Systems findet. Nach Ver gleichung der Sprach- und Schriftwissenschaft giebt der Vortragende die Unterscheidung der verschiedenen Me thoden in der Behandlung der Stenographie und be weist, daß allein die systematische als die wissenschaft lichste Berechtigung hat, geht dann zu einer Beurthei- lung anderrr stenographischen Systeme über, die wegen Mangels wissenschaftlicher Begründung dem Untergänge geweiht find, und schließt mit der eindringlichen Mah nung, nicht länger zu zögern, dieser unentbehrlichen Hilfswisftnschaft die ihr würdige Stellung, die sie sich selbst schon im Leben verschafft hat, auch endlich in der Schule zu gewähren. Wir geben schließlich der Hoffnung und dem Wunsche Raum, daß dieser gediegene Vortrag, welcher durch «inen lebendigen Vortrag unterstützt in einem engern
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