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Dresdner Journal : 12.01.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186601128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1866
-
Monat
1866-01
- Tag 1866-01-12
-
Monat
1866-01
-
Jahr
1866
- Titel
- Dresdner Journal : 12.01.1866
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Depeschen, daß bis dahin die Militärerhebung voa Aranjuez, Ocaüa und Avila noch keine weitere Unter-" stützung gefunden. In Catalonien und Aragonien, in Balencia, Sevilla, Badasoz, Valladolid und BurgoS haben die Truppen kein Symptom von Unordnung ge geben, und die Behörden glauben für die Ausrechthal- tung der Ruhe einstehen zu können. Die Aufständischen sind dem verfolgenden General Zabala dadurch ent gangen, daß sie bei Fuentiducäa die Brücke über den Tajo zerstörten. Prim soll später von der Route auf Valencia abgebogen sein und wieder die Richtung nach den Gebirgen von Toledo eingefchlagen haben. — Der Auf stand in Avila (Altcastilien) wurde vom Oberstleut nant Campo-, einem Adjutanten Prim'-, der in Avila commandirt, geleitet. Das aufständische Bataillon war mit der Eisenbahn bis in die Nähe von Valladolid be fördert, fand aber diese Stadt von überlegenen Streit kräften besetzt und zog sich eilends auf Zamora zurück, wo die Besatzung gleichfalls keine Neigung zeigte, sich der Erhebung anzuschließen. Diese Enttäuschung schlug den Muth der Aufständischen nieder, welche sich nun, wie eS heißt, nach Portugal zu retten suchen. Die Bahn von Zamora nach Toro ist zum Theil aufgerissen. Auch aus der Südbahn ist der Dienst wegen Zerstörung der Bahn zwischen Tembleque und Huerta unterbrochen. — Die Deputirtenkammer hat sich endlich consti- tuirt und Rios Rosas mit 14b Stimmen zum Präsi denten erwählt. — Eine Depesche aus Madrid vom 8. Januar mel det: Die Empörer von Avila sind, von den königl. Truppen verfolgt, nach Portugal übergegangen. Sie sind sofort entwaffnet und von den portugiesischen Be hörden internirt worden. Eine Truppe von 40 Mann übergab ihre Wafftn den spanischen Karabiniers auf der Grenze und ist nach Valladolid abgeführt worden. — Die „Gaceta" von Madrid vom 6. veröffentlicht eine vom Minister des Innern, Posada Herrera, an die Gouverneure der Provinzen gerichtete Ordon nanz, wodurch l) alle politischen Gesellschaften, die unter den Namen Comitö, Kirkel, oder irgend welche Versammlungen, die in den Städten und Dörfern ihres Amtsbezirks bestehen, aufgehoben werden. 2) Können nötigenfalls sämmtliche Acten, Documente und Papiere bezüglich der besagten Gesellschaften einer strengen Un tersuchung unterworfen werden. 3) Sollen im Wei gerung-- oder Widersetzungssalle, oder wenn man heim lich den Befehlen des Gouverneurs sollte sich entziehen wollen, die Schuldigen verhaftet und den Gerichten über liefert werden. 4) Endlich wird der Gouverneur auf gefordert, dieselben Maßregeln zu ergreifen, fall- er glau ben sollte, daß Helfer der Rebellen in seinem Amtsbe zirke «ristire». — Wir man versichert, hat die Königin auf Antrag des Ministeriums ein Decrct unterzeichnet, wodurch General Prim all' seiner Armier und Wür den entsetzt wird. — Nach Berichten aus Kadir find daselbst am Morgen des b., eingetroffener Ordre gemäß, zwei Fregatten und eine Dampfcorvette ausgelausen, um an der catalonischen Küste zu kreuzen. Dieselben sollen nacheinander in Barcelona und Tarragona an legen. — Am Sonnabend um 3 Uhr begab sich der Senat in corpore in den Palast, um der Königin die über Robotablösung. — Kaum sind einige Tage seit Veröffentlichung des Ukases über Entlastung deS Geh. Raths Arsimvwirz von seinem hiesigen Posten ver gangen, und bereits ist «in Handschreiben Sr. Maje stät des Kaisers veröffentlicht, dahin lautend, daß Ar- stmowicz unmöglich seine Stellung so rasch verlassen könne und daß er bis aus Weiteres in seinen Aemtern zu verbleiben habe. Es ist dieses eine indirekte An- nullirung des ersten Ukases, und wollen Viele darin eine Ablenkung von dem absoluten Russificirungssystem Mil- jutin'S erblicken, mit dem Arsimowicz sich nicht einver standen erklärte. — Die erwähnten Vorschriften für JnlandSpässe enthalten leider sehr harte Bestimmun gen. Von einem Orte zum andern, wenn beide auch unmittelbar benachbart sind, ist rin förmlicher Paß er forderlich. Nur Bauern dürfen in ihrem Kreise mit dem Heimathsschein sich bewegen. Niemandem wird für länger als auf zwei Monate ein Paß erthcift. Nur Kaufleute bekommen einen solchen aus-fechS Monate und Arbeiter auf ein Jahr. Kew-Kork, 27. December. (E. k.) Die Befürch tungen vor einem Nrgeraufstände um Weihnach ten haben abgenommen, denn bis zum 27. December war außer einigen Zusammenstößen zwischen Weißen und Schwarzen, wie sie von Zeit zu Zeit in manchen Gegenden des Südens vorkommen, kein Vorfall gemel det worden, welche die mancherseitS gehegten Be sorgnisse rechtfertigen könnte. Der bedeutendste Eon-' flict ereignete sich in Wilmington, wo die Reibereien in einen Tumult au-arteten, so daß die Polizei und die Truppen cinschrittrn und etwa hundert Verhaftun gen vornahmen. Das Telegramm, welches diese Ruhr störung nach New-Kork berichtet, fügt hinzu, daß von irgend einer organisirten Macht nicht die geringste Spur zu entdecken gewesen sei. — Der von dem General Howard abgcstattete Rapport über die Wirksamkeit des zum Schutze der Freigrmachten eingesetzten Büreaus kommt zu dem Schlüsse, daß dir Fortdauer des Büreaus oder die Einrichtung einer ähnlichen Organisation eine Notwendigkeit sei. — Die Gerüchte von der bevor- stehcudeu Abreise des französischen Gesandten, welche an» der Anwesenheit desselben in New-Kork gefolgert worden waren, zerfallen jetzt, indem Hr. v. Montho- lon noch vor Weihnachten nach Washington zurückge kehrt ist. Wie den ,,New-Kork News" gemeldet wird, beständen zwischen der französischen Gesandtschaft und der Unionsregierung die freundlichsten Beziehungen, und wäre keine Trübung derselben zu erwarten, * New-Kork, 30. December. (Tel.) Man versichert, es werde dem Kongresse überlassen bleiben, die lei tende Politik der Vereinigten Staaten in der merica- nischen Frage ohne die Intervention des Präsidenten zu bestimmen. — Es wird in Abrede gestellt, daß Ge neral Schosiel d irgend eine Mission in Europa habe. — Ein Gerücht will wissen, Frankreich, England, Ita lien, Oesterreich und Spanien würden eine Allianz bilden, um den Kaiser Maximilian den mericani- schen Thron z» erhalten. 1200 Mann französische Truppen sind in Vera-Cruz angekommen und sofort nach dem Innern abmarschirt. Die Franzosen haben Chihuahua und Piedras-Negra- besetzt. — Escobedo ist von den Kaiserlichen bei Monterey geschlagen. — Nach dem „Courrier des Etats-Unis" ist neben Jua- rr; und Ortega nun ein dritter Prätendent der me- ricanischen Präsidentschaft ausgetreten. Es ist dies Ge neral Manuel Ruiz, Kriegsministrr des Juarez und Präsident des höchsten Gerichtshofs. In dieser letzten Eigenschaft ist er nach Ablauf der Amtsperiode von Juarez bis zur Einsetzung eines neuen Präsidenten der einzige Vertreter der constitutionellen Gewalt in der Republik Mcric». Diese Kandidatur ist für das mr- ricanischc Kaiserreich um so interessanter, als Ruiz be reits dasselbe anerkannt hat, und aus dem kaiserlichen Lager eine Protestation gegen jedc>»Amtsverlängcrung deS Juarez ergehen läßt. Juli 1866 von der obengenannten Kommission ausge schrieben worden. Ob freilich die Architekten Europas nicht endlich müde werden, sich an der Sache zu be theiligen, steht dahin. s Wie die ,,K. A." mittheilt, wurde für die Er bauung der gothischen Kirche in Frankfurt unter 27 Mitbewerbern dem Dvmarchitekten Franz Schmitz in Köln, einem der begabtesten Schüler des Professors und Oberbauraths Schmidt in Wien, dessen Nachfolger Ersterer am Kölner Dom geworden,! der erste Press (2000 Fl.) zuerkannt. Wie man der „Wes.-Ztg." auS Hannover schreibt, wäre der Pianist Vr. Gustav Satz ter, der daselbst im Verlauf deS Winter- eine Anzahl Elapierconcrrtt gab, vom Könige zum Kapellmeister ernamtt worden. E- vrrlaute, berichtet man genanntem Blfitte weiter, daß die Begründung eines Konservatoriums für Musik in Erwägung gezogen sei, dessen Leitung angeblich Herr Satter übernehmen würde. Die jüngste Tochter des eben so oftgenannten, al- vielgeschmähten Neffen Ludwig'- van Beethoven, dir 13jährige Hermine van Beethoven, ist, wie man der „A. Z." schreibt, soeben in da- Wiener Kon servatorium eingetretrn, nm sich unter der Leitung deS Prof. Dachs zur Pianistin au-zubilde». * Unter dem Titel: „Die poetische Nationallittra- tur der deutschen Schweiz" beabsichtigt« Robert Weber auf dem Gebiete der Dichtungen die Leistungen der deutschen Schweiz historisch zusammenzustellen. Da- Werk ist auf 12 Bände berechnet und wird sich von Haller bis auf die Gegenwart erstrecken. » In Kaschau (Ungarn) erscheint seit Neujahr eine hebräisch-deutsche Zeitung, von der die erste Nummer vorliegt. Sie führt den Titel (Leitstern), ««parteiische- Organ für alle- jüdische Interesse" und gieLt in durchweg hebräischer Schrift (ohne Vocalpuneta- jstpn) einen vollständig deutschen AritungSinhalt. Innere Angelegenheiten. Bad Elster betreffend. Sickerm Vernehmen nach steht mit dem 1. April dieses Jahres rin Wechsel in der Person des Badecom- missars zu Elster bevor, indem der bisherige Inhaber dieser Stelle, Herr Oberltn. a. D. ». Paschwitz, aus Gesundheitsrücksichten, die sich seit längerer Zeit schon mit immer größerm Gewichte geltend gemacht haben, au- eigener Bewegung von dem ihm vorbehaltrnen Kündigung-rechte für den genannten Termin Gebrauch gemacht, das k. Ministerium de- Innern aber, nachdem wiederholte Versuche, Herrn v. Paschwitz zu einem Auf geben seine- Vorhabens zu bewegen, erfolglos geblieben sind^ nach Maßgabe des bezüglichen Conttactsverhält- niffrs schließlich nicht umhin gekonnt hat, die beregte Kündigung anzunehmen. AuS bester Quelle können wir übrigen- versichern, daß man an maßgebender Stelle den Herrn v. Paschwitz mit um io größerm Bedauern von der gedachten Function zurücktreten sieht, je mehr dem Genannten da- ehrenvolle Zrugniß gebührt, sich durch pflichttreue und umsichtige Verwaltung de-Badr- rommissariat- zu Elster um das fortschreitende Gedei hen der aufstrebenden jungen Badeanstalt daselbst we sentliche Verdienste erworben zu haben. am i angenommene Achtung-» und Ergebenheit-erklL- rung zu überbringen. Auch die Abgeordnetenkammer, die «ach Prüfung der Vollmachten am 8 d. definitiv constituirt war, hat, wie der Senat, einstimmig eine Adresse an die Königin beschlossen. Letztere befand sich vollkommen wohl — Die „Gazeta" veröffentlicht mehrere Depeschen, die dem Krieg-Ministerium zugrgangen sind. Die erste ist vom General Zabala und lautet: Billarejo, 4. Januar, Uhr Nachmittag-. D« Feind, welcher eutmuthigt ist und begreift, daß e» ihm unmüglich ist, der Verfolgung der königlichen Truppen zu ent gehen, hat die Handdrücke von Fueulevnena zerstört. Ich keß sofort Offiziere de- Äeueralstabs Nachsehen, ob in Estremera, Vlllamanrique und Buena-Me^ Schleswig Holstein. Kiel, S. Januar. (B.-H.) Das 43 preußische Nr-. g im ent verläßt Friedrichsort und Eckernförde; die See artilleriecompagnie wird von Wieck «ach Friedrichsort verlegt. Altona, 8. Januar. (H. Bl.) Am 2. d. M. starb zu Hamburg Friedrich v. Hedemann, Oberstleutnant der schleswig-holstcinschci» Armee. Ein braver Strei ter füt da- Landesrecht, mußte er nach Wiederherstel lung der dänischen Herrschaft in- Eril wandern. Flensburg, 9. Januar. Die „FlcnSb. Nachr." veröffentlichen in ihrer heutigen Nummer die nach stehende Erklärung: „Die „Hamburger Nachrichten" bringen die Neuigkeit, daß der frühere Bürgermeister, Herr Jürgen Bremer hirrselbst, tatsächlicher Red-ettur der „Flensb. Nachr." sei. Zur Steuer der Wahrheit fühlen wir unS veranlaßt, hiermit zu erklären, daß diese Mitthrilüng durchaus unwahr und aus der Luft gegrif fen ist. Es ist bisher nicht eine einzige Zeile für den rrdactionellrn Theil der „Nachrichten" vom Herrn Bür germeister Bremer geschrieben, oder in denselben aus genommen worden, viclwcnigrr ist genannter Herr der thatfächliche Redakteur derselbe«. Es ist auch nie mit Herrn Bremer wegen der Uebernahme der Rcdaction der „Nachr." verhandelt worden. Wir haben zugleich unsern Lesern hie unangenehme Mitthrilüng zu machen, daß auf höhereaOrdre die „Flensburger Nachrichten" nur dreimal wöchentlich erscheinen dürfen." MaGrih, 7. Januar. Französische Berichte au- Ma drid vom 7. tauten: DirEwpvrerf, welche vollständig ent- muthigt find und deren Pferde sich im traurigste« Zustande befinden, befanden sich heut« Morgen früh in der Um gegend von Daymiel (einem Städtchen in der Manch»), wo der Marschall d« la koncha, Marguis del Duero, der bereit- in Manzanares (in der Nähe von Daymiel an der Hauptstraße von Toledo nach Andalusien) war, hoffte heute mit ihnen zusammen zu treffen. General Zabala rückte auch von der Seite von Madridejo» (nörd lich von Daymiel) gegen sie vor. Gruppen von Nach züglern der Empörer stellen sich den Behörden der Dörfer. Die Ruhe ist überall vollständig. Man erhält Nachrichten auS allen Provinzen. Uederall herrscht Ruhe. Der Generalcapitän von Aragonien, welcher glaubte, die Macht der Empörer unter Prim werde gegen Sa ragossa marschiren, hat diese Stadt in Belagerungszu stand versetzt; aber weder vor noch nach dieser Maß regel hegte man die geringste Besorgniß, die Ordnung in dieser Stadt gestört zu sehen. Den letzten heute erhaltenen Nachrichten zufolge befand sich Prim in Villar- rubbia de los OjoS am Guadiana. Seine Truppen waren in sehr schlechtem Zustande. Er fand nirgends Ausnahme oder Sympathien. Der Marquis del Duero hat Daymiel besetzt, unw Prim auf Zabala zurückzu werfen, der in Madridejos steht. Man glaubt, Prim werde srineTr'uppen entlassen und versuchen, die Grenzen zu erreichen und nach Portugal zu entfliehen. — Nachrichten aus Madrid vom 6. d. in der „Jnd. Vill-imannque und Boena-Meson Barken zum llebersetzea der Truppen auszutreiben seien. Wenn die Barken sich nicht in unbrauchbarem Zustande befinden und der Uebergaug über den Fluß nicht zu große Schwierigkeiten darbietet, so werde ich ihn bewerkstelligen. Die andere Depesche vom Militärgouvernrur an den Krieg-Minister lautet folgendermaßen: Zamora, Januar, d Uhr 20 Miu. Nachmittags. Die Empörer von Avila haben sich bis auf l Kilometer der Eijenbakiiüalwn genähert, wo ich Position genommen hatte, sobald ihre Bewegung mir bekannt wurde, marschitte ich gegen sie mit dem afrikanischen Bataillon, von seinem Obersten ge führt, mit dem Carabioercorps unter seinem Oberstleutnant und mehreru seiner Offiziere und einigen Nationalgardisteu des Ottes, welche ihr Kommandant zusammeugebracht hatte. Die Empörer hatten dir Wagen verlassen und sich zu beiden Seiten deS Zuges wie eine Art vou Vorposten ausgestellt. Sobald sie unS «der erblickten, stiege« sie schnell in dre Wagen wieder rin, ohne zn erwarten, biS wir uus ihne« auf Büchsenschußweite , . „ "'7 genähert hatten, und zogen sich zurück. Der Nebel »ar damals belge^ bestatlgen dir auS amtliche, Quelle hrrrührenden f» dickt, baß es mir unmöglich gewesen ' " " --- >^. « pi erlahren, um s - -- - „ > m, aoderr EinzelheMa so mehr, als der Frnlb un- nicht die Zoit dcnu ließ. Laut wir zugegangenen Nachrichten ist die Eise«: bahn zerstört, aber ick habe berrits eine LocomoAve abgeschickt, die Linie zu untersuchen, »nd ich werd« nach den Umstünden handeln. Eine dritte Depesche des Generalcapitän- an den Kriegsminister lautet folgendermaßen: Valladolid, 4. Januar, v Uhr Abends. Die von Zamora zurückgewichenen Empörrr befanden sich um 5 Uhr Abends bei Toro. Die sic verfolgende Kolonne ist in Medina angekommen, und ich hoffe, daß dies Detachement oder das von Zamora abgrgangcne schleunigst mit den Aufrüh rern fertig werden wird. Au den andern Orten des DistrictcS ist die Ruhe stets vollsttndig, und alle Truppen erwarte« nur die Gelegenheit, öffentlich ihre Anhänglichkeit an die Regierung zu zeigen. London, 8. Januar. (E. C.) Charles I. Kick Ham, einer der Häupter der fenischen Verschwörung, ist schuldig befunden und von der Dubliner Spr- cialcommission zu vierzehnjähriger Zwangsarbeit verur- theilt worden. Wegen der Taubheit des Angeklagten zog sich da- Verhör sehr in die Länge. Kickham führte seine Vertheidigung selbst. — Die lange Untersu chung, welche das Handelsamt betreffs des Zusam menstoßes des Postdampfers „Samphire" und der amerikanischen Barke „Fanny Buck" angestellt hat, ist endlich zum Schluffe gediehen. Das aus dem Mayor und einem Friedensrichter von Dover und mehrern Sachverständigen zusammengesetzte Gericht tadelte in seiner Entscheidung den Kapitän deS „Samphire", daß er seinem Schiffe in dunkler und neblicher Nacht eine zu große Fahrgeschwindigkeit gegeben habe; doch trete hier der mildernde Umstand ein, daß sowohl das Post amt al- die Passagiere sie zu einem wesentlichen Er fordernisse machten. Der „Fanny Buck" sei vorzuwer- fen, daß sie kein hinreichend starkes Licht aus dem Deck geführt habe Schließlich händigte der Gerichts hof dem Kapitän Nennet sein Eoncessionsattest wiedtr ein und lobte ihn wegen der Aufopferung, die er in der Rettung von Menschenleben bewiesen habe. London, 9. Januar. (E. k.) Herr Göscben, ein junger Mann von 3ö Jahren (deutscher Abkunft, wie schon sein Name sagt; er ist mit dem bekannten Leip ziger Buchhändler verwandt), ist zum Kanzler von Lan caster und zum Mitgliede des Cabinets ernannt wor den. Das ist eine Beförderung, wie sie in England Wohl noch nie vorgrkommen ist. Eine Stelle im Kabi nett ist mehr al- ein bloser Ministerposten. Das Ea- binet ist rin tttnrium tZanttneum. welches die englische Aristokratie sonst sich allein vorzubehalten pflegte. Daß jetzt ein nach englischen Begriffen sehr junger Mann die höchsten Stufen der Beförderung ganz ohne Fami lienverbindungen erglimmt, ist etwas Außerordentliches. Hr. Göschen hat sich durch seine Schriften al- guten Nationalökonomen gezeigt und durch zwei, drei Reden im Parlamente bewiesen, daß er auch dort zu brauchen ist. So ist er den» in das Eabinet ausgenommen wor den, weil Gladstone, wie es scheint, diese Unterstützung wünscht. — Dem Naturforscher Prof. Simpson in Edinburgh hat die Königin, wie „Pall-Mall Gazette" meldet, die Baronetswürde verliehen. — Im Fe- nierproccß zu Dublin ist gestern, laut Telegramm der „Times", dcr^ Buchhalter in der Erpedition de» „Irish People", O'konnor, zu 7 Jahren Strafarbeit verurtheilt wordenj—Mit dem „Schuß", welcher auf einen Bahnzug hei Dublin abgescucrt worden sein sollte, verhält eS sich so: Der Wind hatte eine Tele- graphenstange in eine schräge Richtung über den Schie nenweg gebeugt; Has Ende der Stange berührte, als- der Zug herankamj die Locomotivc und verursachte den Schall, in welchem der Zugführer das Anschlägen einer Kugel zu vernehmt» glaubte. Ein abgebrochenes Stück der Stange fand sich auf der Bahnlinie, und eS zeigte sich, daß di« auf der Loeomotive sichtbare Spur des Stoße- ihm entsprgch. Der Führer räunttc sci«rn Jrr- thum sofort ein. — Nachrichten aus Schanghai vom 26. Novbr. melden, daß die den Ausländern feindliche Partei be müht ist, am Hofe von Peking die alte Erclusiv- politik wieder zur Geltung zu bringen. Bedeutende Vorräthe von Kriegsmunition werden augefertigt und an verschiedenen Plätzen aufgespeichert. Warschu«, 8. Januar. Der heutige amtliche „Dziennik WarszawSki" bringt die vom Statthalter be stätigten Vorschriften über Ertheilung von inländischen Reisepässen, sowie einen kaiserlichen Uka-, welcher ^ie weltlichen katholische« Geistlichen im KvnißrMhr Polen auf jährlichen Gehalt setzt und ihnen die bis herigen Erükünfte von Grundstücken, Fond- u. s. w. abnimmt. Der Zehnt jedoch bleibt den Geistlichen nach wir vor, abrr^ auch nach wie vor bleibt das Gesetz aufrecht, welche- die erecutivr Eintreibung desselben ver bittet. Die Besoldungen betragen für den Erzbischof 6000 Rubel, für die sieben Bischöfe nur 1000 Rubel weniger. Die Pröpste sind in zwei Klaffen getheilt, ein Propst erster Klaffe erhält 600, rrsp. KOO Rubel, einer zweiter Klaffe 400 Rubel. Die Gehalte der Vi- earr «.hat theilweise die Schatzcommisfion erst festzu setzen. Der Uka- ist augenscheinlich eine Arbeit vir hiesigen Behörden und zeichnet sich »ortheilhast auS durch gründliche Sachkenntniß im Vergleiche zu dem seiner Zeit in St. Petersburg au-gearbeitetrn Uka- von 1863 Lruenllmmen, Versetzungen:c. im öffentlichen Dienste. Dep«r1e»r«t der Ainiuzen. Bei der Eisenbahnverwaltung ist ernannt wor den: Klemens Bernhard Preschmann, zeither Ma schinentechnik«, al- Maschineningenieur bei den west lichen Staatseisenbahnen. Dresdner Nachrichten vom 11 Januar. 8 In der gestern abgehaltrne» Gtadtvrrord- netensttzung beschloß zunächst da- Kollegium die Ein berufung der Ersatzmänner, soweit dieselben zur Zeit festzustrllen sind. — Hierauf beschäftigte das Colle- gium sich mit der Wahl dreier ständiger und einer Anzahl gemischter Deputationen. Nachdem die erstem sich constituirt, bestehen dttjelben aus folgenden Mitgliedern: 1) die Verfassungsdeputation: vr. Schaffrath (Vorstand), Strödrl (Protokollant), l»e. Ar- uest, Oe. Spieß, Kretzschmar, Kaiser, Krippendorf, 0r Wigard und Leonhardt; 2) die Finanzdeputation: vr. Stübrl (Vorstand), Gruner (Schriftführer), Leh mann, Walter, Taggrsell, Unruh, Kleppcrbrin, Brauer, Ritz und Schilling; 3) die Petitions- undRecla- mationSdeputation: Krumbrin (Vorstand), Oe Spieß (Schriftführer), Linnemann, Knöfel, ltt. Stein, Hart wig, Strödel, Beschke, Schmidt tt. und Steher. — Sei ten der Verfaffungsdeputation wurde über die Frage wegen Erweiterung des Friedrichstadter Fried hofs Vortrag erstattet und der vereinbart« Vertrag im Allgemeinen zur Mittollziehung genehmigt. — Von den vormaligen Stadtvv. Rülke, Anger u. Genossen war vor zwei Jahren rin Antrag eingebracht worden: Specialdertretungen der einzelnen städtischen Kir chengemeinden einzurichten. Die Versassungsdepu- tation räth an, diesen Antrag zur Zeit auf sich beruhen zu lassen, weil 1) beim Stadtrath zu gleicher Zeit ein ähnlicher Antrag eingegangen war, infolge dessen eine gemischte Deputation niedergrsetzt wurde, auf deren Gut achten der Stadtrath beschlossen hat, einen Stadtrath, einen Stadtverordneten und eine Anzahl Parochianen jeden Kirchspiels der Stadt zusammentreten, hierzu aber erst rin Regulativ ausarbeiten zu lassen; 2) weil der in diesem Jahre zusammentretenden Ständeversammlung der Entwurf einer Kirchenordnung unterbreitet werden wird (derselbe befindet sich bekanntlich bereits in den Händen der ständischen Zwischendeputationen). — Ferner trat da- Collegium den Gutachten der Petitionsdepu- tation über eine Anzahl Bürgerrechtsgesuche bei. provinMnachrWen. Leipzig, 10. Januar. (L. T ). Dem aus Grie chenland gebürtigen Studenten Arelos ist gestern die Kugel auS der. Brust gezogen worden; die Lunge soll unverletzt, der Zustand des Kranken aber bedenklich sein. Wie man hört, haben denselben nicht Geldverle genheiten, sondern erlittene grobe Behandlung und verweigerte SatiSsaction zu dem verzweifelten Schritte getrieben. * Wurzen, 10. Januar. Gestern Mittag Xi Uhr entstand in einem, dem Rittergutsbesitzer Schnetger auf Machern gehörigen, mit. Braunkohle gefüllten Stroh schuppen an der „Agnc-grube" in Zeititz Feuer, das sich sehr bald über noch drei andere dergleichen Schuppen verbreitete, sö daß in kurzer Zeit gegen 12,000 Tonnen Kehlen i« Flammen standen. De- ver- muthlich durch Flugasche des unweit davon brennenden KohlcnabgangS entstandenen Feuer? vermochte man, un geachtet der Thätigkeit dreier Spritzen, nicht Herr zu werden, weshalb heute früh 7 Uhr beim Gerichtsamte hier Hilfe aus den zunächst gelegenen Ortschaften bean tragt wurde. Infolge dessen trafen Mittags 1 Uhr aus dem gräfl. Hohcnthal'schen Kohlenwerke zu Leulitz 48 Mann ein, und hofft man trotz des starken Windes die Gefahr für andere Kohlenvocräthe zu beseitigen. Indessen dürste das Feuer kaum bis morgen Abend gänzlich zu dämpfen sei«. O Werm-dors, 10. Januar, Am 8. d. M. fand in dem Gasthofe „zum goldnen Hirsch" ein vom Ober lehrer Pflugk zu Hubertusburg veranstaltetes Solocon- cert zum Besten deS von ihm begründeten Unter stützungsfonds für entlasse ne Blödsinnige statt. Sowohl der bei uns seltene Kunstgenuß, welchen das sinnig ausgewghltt und von Künstlern und tüchtigen Dilettanten in vorzüglicher Weise auSgeführte Programm darbot, als auch ganz besonders der edle Zweck, der dem Arrangement zu Grunde lag, hatte eine sehr zahl reiche Betheiligung aus allen Kreisen der Gesellschaft hcrvorgrrufen, und cs ist der erzielte Erfolg als ein nm so erfreulicherer zu begrüßen, als dadurch die Theil- nahme deS Publicum- auch für diese Unglücklichen ge weckt wvrden ist, welch« «ach ihrer Entlassung aus der Anstalt der moralischen Führung und materiellen Un terstützung mehr als andere Gebrechliche unausgesetzt bedürfen. vermischtes. * Aus Recklinghausen, 9. Januar, melden die „K. Bl.": Gestern Abend zwischen 5 und 6 Uhr entlud sich rin starkes Gewitter mit heftigem Hagel, mit Regen, Wetterleuchten und Wind über diesige Stadt. Dasselbe machte sich auch in Köln, Düsseldorf, Essen, Unna, Münster und an andern Otten bemerklich. Aus Ber lin wird dasselbe berichtet. Lingesandter. Es ist so schön, dem Vaterlande Ehre zu machen, und wir theilen deshalb über die junge Sängerin Elisabeth Mannstein und deren glänzende Erfolge in diesem Blatte von Zeit zu Zeit Nachrichten mit. Bloch s Charivari thcilt unter anderem mit, daß Frl. Mannsttin in der neuen Oper „Der Günstling" auf de» Hvftheatcr zu Neustrelitz am Schluffe mit Frl. Braun und Herrn Burger nach vielem Beifall, den sie während der Vorstellung gesunden, stürmisch gerufen wurde, lieber ihre Pamella im Fra Di« volv schreibt di« „Reustr. Ztg.": „Frl. Mannstein vermochte der für sie zu tiefen Stimmlage wegen die Partie namentlich in den Ensemble-Sätzen nicht zur vollen Geltung zu bringen, indessen die rffecttolle, charakteristische Vor tragsweise und da- unbefangene, durch manchen hüb schen und feinen Nebenzug geschmückte und belebte Spiel legte Zeugniß ab sowohl von dem entschiedenen dra matischen Darstellung- Talent, als von dem sorgfältw gr« Studium dieser jungen Künstlerin, die nach so kur zer Zeit allen berechtigten Ansprüchen in jeder Be ziehung vollkommen gerecht wird. — Die Oper „Ra-
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