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Dresdner Journal : 19.07.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186307192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-07
- Tag 1863-07-19
-
Monat
1863-07
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 19.07.1863
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ane r»- > «. rd- r in und lm, >4. 164. Sonntag den 19. Juli. ÄbomlexlrM «preise: TLbrlick: ü 7'blr. — in S»«d»«n. : 1 ,, IS „ ,, „ Uuu»UieN in vr«15 Kxe. Llu»«lu« tluiillu«ro: 1 kkxr. lm ^u»1»uä» tritt koit iu>a 8t«mps1»u- kioiu. »asrratrnprnsr: kür cken kuum «io»r e«»p»>t«ueo 1 Hxr. llutsr ,,Liux«»»uat" 4l« 2«il«: 2 Xxr. Erscheine«: , mit Xusnnlime äer 8ooo- ullil k'elsrtnx», ^bbsnä» Nir ävu kolxsuäeu D»x. Dres-nerImirnal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmaini. 1862. Snsrralenannahmr auswärts: l-sipii^: t'». Iinn<i>irirrr>-ii, tlowmiivloollr 6e» I^resäner ^uiirual»; «deaäns.: ll. bt. Ill-oa«; HLwburx-Alcon», llnsuasrui« L Vooin«; Lorlio: iixoviv,'»»:!,«- lluob- b»vlll., liarrULri!«'» tiure»u; Lrvmvn: L. 8^«l.orr«; Lr«»I»ll: I.vvl» 8v»»u»:n; pr»vllkvrt ». H.: F^iro^xsebe Itaekli.; Lola: Aoovv NXr»!«kli; kuri,: v. (28, ra« «le boo« euksns); kr»z;: tlc»ui.r«.«'» tiiivbk.; Vma: Lomptoir ä. II. tVieoor Leituux, 8tet»u«pl. 8Ü7. Herausgeber: lLuai^I. Lipsäitioa 6«» vr«»6ner ^oara»I», Orexlea, L1uri»a»tr»«»v bio 7. e" > ,u. > , lach zten chrn vll, neu l. »L, Nl, >). U. .i,t. .>. v. 4«K ub.- röß. G.; «.; S. talt G., G. S. r-. roc. ien >r il «en iche »llk chon ,65; üei- blr. tdr. »s« »S >t< !gr! nii- -hir- arg M. don >0^ G. >al»- >S.; >94 edit. slu. ul' dt<r racr ar- r de. .r». iiv lin- aha do. G-; ische !8^ ord stn^ ische G. B. :err. >», ou> Hb. S.d 48, SN. btt. >sen >1, den ich, Amtlicher Thell. Verordnung, die Veranstaltung von Landtagswahlen und Be ¬ stellung von Kommissaren für dieselben betr., vom 10. Juli 1863. Nachdem mittels allerhöchster Verordnung vom 8. dieses MonatS die Veranstaltung der für die im laufenden Jahre einzuberufende ordentliche StLndeversammlung erforder lichen ErgänzungSwahlen angeordnet worden und in Folge Desirn wegen Einleitung der gedachten Wahlen unter heu tigem Tage an die Kreisdirectionen specielle Anordnung ergangen ist, mit der Leitung dieser Wahlen aber, inso weit sie nicht durch die Rittergutsbesitzer zu erfolgen ha ben, folgende RegierungScommissare, als: für den 2. städtischen Wahlbezirk der Amtshauptmann Gras za Münster in Rochlitz, für den 4. städtischen Wahlbezirk der Regierungsrath vr. Platzmann in Leipzig, für den 6. städtischen Wahlbezirk der Gerichtsamtmann Pechmann in Großenhain, für den 7. städtischen Wahlbezirk der Referendar v. Thie lau in Pirna, für den 10. städtischen Wahlbezirk der Gerichtsamtmann Bermann in Zöblitz, für den 11. städtischen Wahlbezirk der Gcrrchtsamtmann Bach in Annaberg, für den 12. städtischen Wahlbezirk der Amtshauptmann v. Welch in Zwickau, für den 13. städtischen Wahlbezirk der Regierungsrath Hohlfeld in Zwickau, für den 15. städtischen Wahlbezirk der Gerichtsamtmann Römisch in Zwickau, für den 17. städtischen Wahlbezirk der Gerichtsamtmann Damm in Plauen, für den 18. städtischen Wahlbezirk der Grrichtsamtmann Liebe in Oelsnitz, für den 20. städtischen Wahlbezirk der Regierungsrath Edelmann in Budisstn, für den 1. bäuerlichen Wahlbezirk der Gerichtsamtmann Hofrath Kölluer in Leipzig, für den 2. bäuerlichen Wahlbezirk der Gerichtsamtmann v. Gottschalck in Rötha, für den 3. bäuerlichen Wahlbezirk der Gerichtsamtmann Clauß in Mittweida, für den 4. bäuerlichen Wahlbezirk der Regierungsassessor Grünler ia Leipzig, fit vm »sMkMNrMlkivr-uuumaiul Tränkner in Schandau, für den 11. bäuerlichen Wahlbezirk der Gerichtsamtmann Uibrig in Riesa, für den 13. bäuerlichen Wahlbezirk der Amtshauptmann v. Oppen in Freiberg, für den 14. bäuerlichen Wahlbezirk der Gerichtsamtmann Friedrich in Chemnitz, für den 16. bäuerlichen Wahlbezirk der Gerichtsamtmann Hedrich in Schwarzenberg, für den 17. bäuerlichen Wahlbezirk der Gerichtsamtmann Hohlfeld in Schöneck, für den 19. bäuerlichen Wahlbezirk der Canzleidirector Neumann in Glauchau, für den 22. bäuerlichen Wahlbezirk der Amtshauptmann v. Gutschmid in Löbau, für den 25. bäuerlichen Wahlbezirk der Amtshauptmann v. Salza und Lichtenau in Budissin, für den 1. Bezirk des Handels- und Fabrikstandes der Regirrungsrath Königsheim in Dresden, für den 2. Bezirk des Handels- und Fabrikstandes der Negierungsrath v. Schönberg in Leipzig, für den 3. Bezirk des Handels- und Fabrikstandes der Regierungsrath Iphofen in Leipzig, für den 4. Bezirk des Handels- und Fabrikstandes der Amtshauptmann v. Sandersleben in Chemnitz, und endlich für den 5. Bezirk des Handels- und Fabrikstandes der Geheime Regierungsrath Amtshauptmann De. Braun in Plauen beauftragt worden sind, so wird dies unter Hinweisung auf tz. 58 des Wahlgesetzes vom 19. October 1861 zur Nachachtung andurch bekannt gemacht und werden zu gleich alle bei den gedachten Wahlen bethriligten Behör den zu deren thunlichster Beschleunigung and genauester Befolgung der deshalb bestehenden Vorschriften noch be sonders angewiesen. Dresden, am 10. Juli 1863. Ministerium des Innern. Frhr. v. Beust. Schmiedel, 8. Dresden, 18. Juli. Se. Königliche Majestät haben dem Oberbergrathe, Professor De. Breithaupt, Lehrer der Mineralogie an der Bergakademie zu Freiberg, zeit- her Ritter des Verdienstordens daS Comthurkreuz ll. Clasie dieses Ordens zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theit. Übersicht. Telegraphisch« Nachrichten. TaarSgeschichte. Wien: Budgetvorlage. Die Petition Langiewicz's. Vermischtes. — Krakau: Erlaß der Polizeidirection bezüglich der Ercesse. — Hermann stadt: Die Eröffnung des siebenbürgischen Landtags. — Berlin: Der König nach Gastein. Marschall O'Donnell. — Pieschen: Die Garnison alarmirt. — Von der polnischen Grenze: Preußische Zu zügler. — Hamburg: Von der Ausstellung. Thier ärztlicher Kongreß. — Pariö: Der Tod des Herzogs von Hamilton. Das Canalproject. Circular des Handelsministers. Die Angelegenheit der 7 Bischöfe. Vermischtes. — La-Chaur-de-Fonds: Vom eidgenössischen Schützenfeste. Seewis abgebrannt. — Brüssel: Der Scheldrzollvertrag unterzeichnet. — Turin: Aus der Kammer. Beschlagnahme. — War schau: Die neue Brücke über die Weichsel. Stockver bot eingeschärft. — New-Pork: Die neuesten Nach- Feuilleton. Inserate. TageSkalender Börsen nachrichten Telegraphische Nachrichten. Wien, Sonnabend, 18. Juli. Die „Presse" und der „Botschafter" melden heute, daß die rus sische AntwortSnote wegen Polens gestern hier über reicht worden sei. Kürst Gortschakoss acceptire darin die DiScusfion der von den drei Mächten vorge- schlageurn 6 Punkte unter Vorbehalt näherer Prü fung, des dritten Punktes (nationale Einrichtungen) nur dann, wenn darin nicht die Errichtung eines polnischen RationalheereS mitverstanden werde. Die Durchführung eines Waffenstillstandes würde an gesichts der Aufregung der Bevölkerung und der Armee Rußlands äußerst schwierig sein Kürst Gortschakoss vermag nicht rinzusehrn, wozu eine Conferenz stattfinden solle; denn da mau im We sentlichen einverstaudeu sei, so würden weitere diplo matische Verhandlungen genügen. (Dgl. u. Paris.) München, Freitag, 17. Juli. Diesen Abend hat die Schlußsitzung der Genrralconferenz deS Zoll vereins stattgefunden; die Bevollmächtigten werden schon morgen abreisen. Flensburg, Freitag, 17. Juli. In der zu- sammengrtretenen schletwigschen Ttänbeversamm lang verweigerte der k. Kommissar die Anerken nung einer Wahl und wollte darüber abstimmen lassen. Die meisten deutschen Abgeordneten legten infolge dessen ibr Mandat nieder, wodurch dir Ver sammlung beschlußunfähig geworden ist. Pari«, Freitag, 17. Juli, Abends. Die - „France" meldet, daß die AnrwortSnote Rußlands hier übergeben worden ist. Dieselbe sei versöhn lichen Geistes und acceptire principiell die bekann ten 6 Punkte, mit dem Bemerken, Rußland sei in einigen Punkten den Wünschen Europas bereits zuvorgrkowmen. Auch das Conferenzproiect sei von Rußland acceptirt, jedoch dabei bemerkt, daß tS wünschenSwerth erscheine, die Berathunarn nicht auf die polnische Angelegenheit allein zu beschrän- .jkrn. Heber einen Waffenstillstand sei kein voll ständiges Einverständnis zwischen St. Petersburg und den drei Mächten erzielt, aber die „France" glaubt, Rußland werde einen Waffenstillstand nicht systematisch verweigern. St. Petersburg, Freitag, 17. Juli. Die heutige „Nord. Post' veröffentlicht ein kaiserliches Decret, welches „angesichts der gegenwärtigen Ver hältnisse" eine Recrutirung von 16 Mann pro Tau send auszuführen im Monat November d. I. an ordnet. Konstantinopel, Freitag, 17. Juli. Der Sultan ist von seinem Ausfluge nach den Werften io» Marmorameerr zurückgrkehrt und bat eine neue Vermehrung der Kriegsflotte angrordnrt. Tugtsgeschichte. Wie», 17. Juli. (Boh.) Im Abgeordnetenhause wurde das Budget für 1864 vorgelegt. Das Erfor derniß beim Kriegsministerium ist um 6 Millionen ge ringer; beim Finanzministerium, das einen Münzverlust von 37,000 Fl. hat, um 540,000 Fl. geringer. Die 'Rückzahlung der Staatsschuld erfordert 17 Millionen mehr. Bezüglich der directen Steuern wird ein Gesetz vorgrlegt werden, welches die Ungleichheit der Steuer- «vertheUung beseitigen soll, doch wird es kaum in dieser ringehoben. Dir Gebühren- u. Stempelerhöhung bleibt, doch wird ein Gesetz, welches Modifikationen dazu ent hält, eingebracht. Die Aufhebung der Zahlenlotterie wird zwar von der Regierung gewünscht, doch ist die selbe gegenwärtig nicht ausführbar. Ein neues Punzi rungsgesrtz wird vorgelegt. Es wird der Verkauf sämmr- lichrr Staatsgüter beabsichtigt, so daß das Staatseigen- thum sich nur auf Forsten und Montanwerke beschränken soll. Das Budget für 14 Monate (1. November 1863 bis Ende Decembcr 1864) weift nach: Ordentlicbe Aus gaben über 511 Millionen, ordentliche Einnahmen 521 Millionen; Ucberschuß über 9 Millionen; außerordent liche Ausgaben 102 Millionen, wovon 55 Millionen zur Tilgung der fundirten und schwebenden Staatsschuld be stimmt sind. Es ergiebt sich somit ein Deficit von 92 Millionen. Davon sollen 43 Mill, durch die Steuer erhöhungen gedeckt werden; es bleiben somit noch 49 Millionen. Die Deckung dieser soll mit dem Erträgniß neuer Steuern im Betrage von 16 Millionen und durch eine Anleihe von 33 Millionen geschehen. Für Ungarn ist zu einer großen Hilfeleistung ein Nachtragscredit nothwendig. — Die Rede des Finanzministers wurde wiederholt von Beifall unterbrochen. — Die Concurs- ordnung wurde einem Ausschüsse von 12 Mitgliedern zu gewiesen. Wien, 16. Juli. (O. P.) Der Petitionsaus- schuß hat heute sich versammelt, um über die gestern im Abgeordnetenhaus- cingebrachte Petition des Erdic- tators Langiewicz zu berathen. Nach einer vorläu- rechten vom Kriegsschauplätze. Dresdner Nachrichten. MstaesandteS. - -- -.^öcssio» barath«» Li« Zuschläge werheo weiter F e uille ton. Die Dresdner KuvstanSftellnng von 1863. Die diesjährige Kunstausstellung ist unter sehr ungünstigen Verhältnissen eröffnet worden. Die Gleich zeitigkeit verschiedener Ausstellungen, namentlich die der internatipnalen Ausstellung zu München, ließen nur eine schwache Betheiligung namhafter Künstler an der hiesigen erwarten. Und allerdings haben auch altbekannte Namen nur in einem sehr kleinen Bruchtheil in der hier am 28. Juni eröffneten Ausstellung Vertretung gefunden, dennoch ist letztere bester und interessanter als manche früherer Jahr«. Statt der alten Namen tauchen neue aus, an welche sich berechtigte Hoffnungen knüpfen lassen, und obgleich die platte Mittelmäßigkeit und ein dünkel hafter Dilettantismus, wie auf den Ausstellungen aller Orten, di« Majorität bilden, so hat doch fast jede» Dar- stellungSgebiet einige recht beachtcnswcrthe und fesselnde Arbeiten aufzuweisen. Selbst die Skulptur, deren Schöp fungen, räumlicher Verhältnisse, Schwierigkeiten deS Trans ports wegen, sich meist der Ausstellung entziehen, ist durch ein vorzügliche» Werk vertreten; leider freilich nur auf wenige Tage, schon Montag den 20. d. wird dasselbe be sonderer Verhältnisse wegen die Ausstellung wieder ver lassen. Wir beginnen daher unsre diesjährige Revue mit diesem Werke, wie überhaupt mit den Arbeiten, welche di« Skulptur gestellt hat. DaS Werk, welche» wir meinten, indem wir r» als rin« vorzügliche Leistung der Dresdner Bildhauerschule bezeichneten, ist eine große in Gtzp» modellirte Gruppe von Kundmann au» Wien, einem Schüler im Atelier d«» Prof. ve. Hähnel. Di« Gruppe stellt den barm herzigen jSamariter mitten in seiner That der Nächsten- »iebr dar. Halb aufgrrichtrt ruht der Unglückliche im Schooße des dasitzendcn Samariters, der hilfreich sich zu ihm beugt und fürsorglich ihm Oel in seine Wunden träufelt. Der Verwundete und Beraubte bildet in seiner schlanken, jugendlichen Schöne und zugleich seinem Leiden einen wirkungsvollen Gegensatz zu der kräftigen, männ lichen Erscheinung des Samariters und dessen werkthä- tiger Liebe. Das einfache, ansprechende Motiv ist edel empfunden, mit großer Frische und feinem Sinn für das Natürliche entworfen und durchgeführt. Dabei zeigen die ausdrucksvollen Gestalten eine große Formen- und Linienschönheit und das Schwierige der Gruppenbildung aufs Glücklichste überwunden, wie denn überhaupt das ganze Werk ein Talent offenbart, welches das Durch- schnittSmaß entschieden überragt. Ebenfalls recht ansprechende Arbeiten, geschmackvoll und anmuthig, wenn sie auch nicht in der Weise durch geführt sind, wie das letztgenannte Werk, und sich mehr noch als Schülerarbeiten zu erkennen geben, haben O. König und E. Strecker geliefert. Der Erstere hat ein Lieblingsthema der neuern Kunst, die alte Märchen gestalt der „Genovrfa" behandelt; der Zweite die Sirene des Nordens, „die Lorelei", die mit ihrem wunderbaren Sange den Schiffer in Tod und Verderben lockt. Beide Arbeiten mahnen vortheilhaft an die Schule Hähnel'S, der beide Künstler auch angehören. Besonders spricht sich in der Lorelei in dem Zuge und Schwünge der Um risse rin schon sehr geläutertes, lebendiges Linirngefühl auS. Dir Grnovefa ist mit ihrem kleinen Schmerzens reich auf dem Schooße und dem Rehe zur Seite gut grup- pirt, nur will un» die Hauptgrstalt etwa» zu lang ge gliedert erscheinen. Endlich ist noch eine Nein«, fleißig au»geführtr Gruppe von W. Schwenk: „der verlorene Sohn" zu nennen. Dieselbe hat manch« Borzügr, doch läßt sie andererseits ein« freiere, lebendigere, ftylvollrre BehandlungSwrise zu wünschen übrig. Auch ist die Anordnung der Gruppe nicht ganz glücklich, die beiden Figuren decken und be nachteiligen einander zu sehr in den verschiedenen An sichten. Einige auswärtige Bildhauer haben sich durch Pho tographien vertreten lassen, bei dem kleinen Maßstabe, in dem ihre Bildwerke wiedergegeben sind, und bei dem verschönernden Elemente, was die Lichtbildnerei in der artigen Nachbildungen hat, müssen wir von einer Be urteilung dieser Werke absehen. Nur auf einen Cvklus bildlicher Darstellungen von W. Engelhardt in Han nover wollen wir aufmerksam machen, welcher „die nor dische Heldensage" nach der Edda behandelt. Das Ori ginal befindet sich al» Fries ausgeführt in dem Schlosse Marienburg bei Hannover, und die auf der Ausstellung befindlichen Nachbildungen werden für Freunde der nor dischen Mythe von Interesse sein. Auch in rein künst lerischer Beziehung wird man die Darstellungen lebendig entworfen und recht geschickt componirt finden. Doch scheint die Ausführung sehr ungleich, und über dem Stre ben, die Gestalten deutlich zu charakterisiren, ihnen über haupt ein nordisches Gepräge zu geben, ist die reine Form oft verloren gegangen oder hat wenigstens etwas Un freie»; bald sind einzelne Gestalten zu plump, bald zu dürftig ausgefallen. Die nordische Mvthe ist überhaupt keine dankbare Stoffwrlt für die Plastik, sie ist zu un fertig und formlos, zu winterlich trüb und zu unge schlacht, wenigstrnS gegen den lichtumflosienen Olvmp deS GriechenthumS. Schwerlich dürfte rS gelingen, Typen für den erstgenannten Grstaltenkrei» zu schaffen, ähnlich wie sie die antike Kunst für die griechischen Götter und Hrldrn festsetzte; «benso schwierig wird e» srin, di« nor dischen Mythen dem VolkSbewußtsrin so tief und unmit telbar rinzupflanzen, daß die sinnlich« Anschauung der plastischen Gestalt gleichzeitig da» Wesen derselben süf figen Erwägung der verschiedenen Gesichtspunkte wurde beschlossen, die Petition den Abgg. Kuranda und Ober staatsanwalt v. Mende zum Referate zu übergeben, damit der Eine ein politisches, der Andere ein juridisches Gut achten dem Ausschüsse vorlege. Gleichzeitig wurde be schlossen, die Minister der Justiz und der Polizei zu er suchen, in der nächsten Ausschußsihung zu erscheinen, um über das Verhältnis der Jnternirungen die nöthigen Auf schlüsse zu geben. — Der Kriegsminister, Feldzeug- meister Graf v. Degenfeld, hatte gestern Audienz bei Sr. Majestät dem Kaiser und wird heute di« Leitung des Ministeriums wieder übernehmen. — Der Banus von Kroatien, Feldmarschallleutnant Freiherr v. Sokcsevits, hatte gestern Audienz bei Sr. Majestät dem Kaiser und wird heute mit vierwöchentlichem Urlaub nach Ischl reisen. — Se. Majestät der Kaiser hat befohlen, daß zur Ab Wendung des Nothstandes in einigen Comitaten Un garns alle Urlauber, die sich infolge des Nothstandes melden, sogleich in ärarischc Verpflegung zu nehmen sind, wenn auch dadurch der vorgeschriebene Bestand der be treffenden Regimenter überschritten würde. Krakau, 15. Juli. Infolge der gestrigen Ercesse hat heute die k. k. Polizeidirection folgende Kund machung erlassen: ,Es haben in jüngster Zeit wiederholt Aufläufe stattgesunden, wobei bedauerliche Ercesse vorgckommcn und selbst Militärpa trouillen mit Steinen beworfen worden sind. Wiewohl die Be hörde überzeugt ist, daß der bei Weitem größere, einsichtsvolle Tbeil der Bevölkerung dieses sträfliche Treiben einiger Böswilli gen mißbilligt und offen verdammt, so sieht sie sich doch veran laßt, von der Theilnakme hieran zu warnen und ausmcrksam zu machen, daß sowohl Jeder, der nach vvrhergegangener Ermabnung zum Auseinandcrgehen aus dem Platze sich befindet, nach tz. 28fl des St.-G.-B. des Vergehens des Auflaufs sich schuldig macht, als auch, daß die Soldaten laut ihres Reglements bemüssigt sind, bei persönlicher Jnsullirung zur Wahrung der militärischen Ehre von den Waffen, selbst ohne vorhergegangene Ermahnung, Ge brauch zu machen. Es wird daher ernstlich aufgefordert, damit Aufläufe und Unordnungen gemieden, sich hiervon fern gehalten werde, insbesondere aber Familienhäuptcr, Meister und Tienstgc- bcr ibre Angehörigen und ihr Gesinde der solchen Gelegenheiten bei sich zu Hause halten und Alles daran setzen, daß sich derlei strafbare, die ruhigen Einwohner gefährdende Vorfälle nicht mcbr wiederholen." Lemberg, 16. Juni (Nachts). Die „Gazeta Naro- dowa" berichtet als gewiß, daß der Bezirk Rowno (Wolhynien) zufolge Einrückens des Traugot'schen Corps aufgestanden und auch im Owrutzkischen eine allgemeine Erhebung erfolgt ist. — Bei Zaslofs sollen die In surgenten 83 Gefangene durch einen Ueberfall der Escorte befreit haben. Hrrmannstadt, 16. Juli. Das bei der Eröffnung deS siebenbürgischen Landtag» in den drei Landes sprachen vorgelesene kaiserliche Rescript lautet im deutschen Terte nach der „W. Z." wie folgt: .Wir Franz Joseph der Erste, von Gottes Gnaden Kaiser von Oesterreich, apostolischer König von Ungarn und Böd men, König der Lombardei und Venedigs, von Galizien, Lodo- merien und Jllvrien; Erzherzog von Oesterreich; Großfürst von Siebenbürgen und Graf der Lzekler rc. rc. geben den auf den 1. Juli d. I. nach Hermannstadt einberufenen Vertretern Unsers geliebten Großfürstenthums Siebenbürgen kund und zu wissen: Durch die Thronentsagung Unsers allerdurchlauchtigsten Herrn Oheims, Sr- k k. Majestät ves Kaisers und Königs Ferdinand des Ersten, in Ungarn und Böhmen dreses Namens ves Fünften, und durch die Verzichtleistung aus die Thronfolge von Leite Un scrs durchlauchtigsten Herrn Vaters, Erzherzogs Franz Karl k. k. Hobest, zur Regierung in Unscrm Reiche krall der pragmatischen Sanclion berufen, haben Wir Unsre Thronbesteigung am 2. De- cember 1848 allen Völkern Unsers Reiches verkünoet. Durch die >m Anfänge Unsrer Regierung allenthalben ein getretenen politischen Wirren und deren Folgen waren Wir gc- nölbigt, zur Rettung des Staates di« Vollgewalt der Regierung durch eine Reihe von Jahren in Unfern kaiserlichen Händen zu vereinigen. Während dieser Zeit haben sich in Unsrer Monarchie die Elemente gemeinsamer, organischer Einrichtungen durch die Gleichheit Unsrer Unterthancn vor dem Gesetze, die allin Re- ligionsgcnvssenschasten gewährte gesetzliche Anerkennung, die von Stand und Geburt unabhängige Aemtersähigkcil und die Allen obliegende gemeinsame und gleiche Wehr- une Steuerpflichtigkeit, durch die Beseitigung der Frohnen, anderer Lasten des Grund imd Bodens und die Aulhebung der Zwischenzolllinie in Unsrer Mo narchie erweitert und gekräftigt, und tausend neue Fäden der ver- schieoensten öffentlichen und Privatinteressen baden die naturge mäße wirkliche und unlösbare Verbindung aller Länder und Vol ker Unsers Reiches befestigt. « Als Wir Uns nun >n der Unserm landcsväterlichen Herze„ hellte. Thorwaldsen, der doch ein warmes Herz für dK Poesie seines Vaterlandes besaß, hatte seine guten Gründe, dem Andrängen Oehlenschläger's, Schubart's und seiner Freunde, die nordische Anthologie zu behandeln, nicht nachzugeben. Zeit seines Lebens zeigte er eine große Ab neigung, aus dieser Quelle zu schöpfen. 6. 6Iss. Bildende Kunst. Drake hat die Statue desZver storbenen Professors Rauch vollendet. Die Vorhalle des alten Museums in Berlin wird noch mit mehrer» Statuen der berühmten Künstler und Kunstgelehrten Preußens ge schmückt werden. Erwähnte Statue, in carrarischem Mar mor ausgeführt, ist eine von denselben. Schievelbein wird die vom verstorbenen Wichmann im Modell voll endete Statur de» Kunstgelehrten Winckelmann auSfüh- ren. Die Statue Schinkel's ist bereits aufgestellt. -j- Theater. Signora Ristori hat den diesjährigen by- klu» ihrer Darstellungen mit Alfieri's „Rosmunda" ge schloffen. Ein neues Stück, worin sie auftrat, war die Tragödie „Norma", verfaßt von einem Franzosen Soumet und von dell' Ongaro in» Italienische übersetzt. Dieselbe soll, Berichten nach, äußerst langweilig sein. Daß gute Trauerspiele in alberne Opernterte verwandelt werden, ist etwas AlteS; di« umgekehrte Procrdur ist neu. — Aus Pari- wird gemeldet Dir Oper» Ixrigu« gab unter großem Beifall K. M. v. Weber'» „Oberon", die komische Oper, mit geringem Erfolg, „Hayd-r". — Bauernfrld hat, wir die „Pr." mittheilt, da» Lustspiel: „Die Sol daten" von Lenz, dem unglücklichen Dichter, der im Wahn sinn endete, bearbeitet und soll dasselbe unter dem Titel: „Die Soldatendirne" im Theater a. d. Dien zur Aus führung kommen
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