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Dresdner Journal : 03.07.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186307034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-07
- Tag 1863-07-03
-
Monat
1863-07
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 03.07.1863
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612 auswärtige» obersten Gerichtshof zum AuStrag zu brin gen", mit großer Majorität beigetreten. Der wirkliche Geh. Rath Staat-ministrr v. Schätzell erklärte, daß e» den landeSherrttchr« Eommiffarrn eine angenehme Pflicht sei, wiederum zu constatirrn, daß die Arbeiten de« Land tagS auch in dieser Diät rin Zeugniß davon ablegen, daß zwischen der Staatsregierung und der Landesvertre» tung dasjenige anzuerkennende Einvernehmen besteht, wel» chr- die sicherste Bürgschaft für eine gedeihlich« Förderung der LandeSwohlfahrt gewährt. »rimar, 30. Juni. (Lpz. Z.) Seit dem 27. d. M. bi» heute ist der Berwaltungsrath der Schillersiif- tuug hier versammelt gewesen, um Stiftungsangelegrn- heiten zu besprechen. Zuletzt fand die Beschlußfassung über die jährliche Vertheilung der Unterstützungen an be dürftige Hinterlassene von Schriftstellern und Schrift stellerinnen auf Grund der Satzungen statt. ff Koburg, 30. Juni. Gestern Abend hielt Jo hannes Ronge im hiesigen Schießhause vor einem zahl reichen Publicum einen länger« Vortrag über die Bildung eine» religiösen Reformvereins seitens der Katho liken und Protestanten Deutschlands, und hob als Zweck desselben namentlich hervor, daß durch denselben der ver schiedentlich noch in Deutschland bestehende confesstouelle Haß und Zwiespalt zwischen beiden Kirchen beseitigt und gegen die Uebergriffe des römischen Papstthums und der Jesuiten eine nationale Macht auf kirchlichem Gebiete gebildet werden soll. Am Schluss« seines Vortrags for derte Herr Ronge zum Beitritt zu diesem Vereine auf und la» eine, feiten des Vereins bereits beschlossene Adresse an die Tiroler, welche sich auf den bekannten Antrag des Bischofs von Briren im Tiroler Landtag bezog, mit der Bitte vor, dieselbe auch hier mit Unter schriften zu versehen. Heute Abend wird Hr. Ronge einen weitern kirchlichen Vortrag halten. Paris, 30. Juni. Das „Pays" giebt ein« Analyse der Note, welche Herr Drouyn de LhuyS am 17. an den Herzog von Montebello gerichtet hat, damit sie derselbe dem Fürsten Gortschakoff mittheile. ES heißt darin nach Erwähnung der bisherigen versöhnlichen Aeu- ßerungen Rußlands und Aufzählung der sechs Punkte: Einige dieser Bestimmungen sind den schon bekannten Absichten des Kaisers von Rußland gemäß. Die andern sind sehr gemäßigt. Alle sind den Principien der Ge rechtigkeit und den Verträgen gemäß, kraft deren die rus sische Regierung Polen besitzt und mit ihm verbunden ist. Man darf daher hoffen, daß kein Widerspruch ge gen dieselben erhoben werden wird, und daß man sie, wie es auch Frankreich, Oesterreich und England thun werden, als Basis der Unterhandlungen annchmen wird. Indem sich die drei Höfe im Namen der allgemeinen Interessen an Rußland wenden, inspiriren sich dieselben aber auch durch ein Gefühl der Menschlichkeit. Polen, wo der Kampf täglich blutiger wird, bietet der Welt einen bedauernswerthen Anblick. Rußland kann nur das Ende des Kampfes wünschen, der unter der Macht einer äußer sten Feindseligkeit und der heftigsten Entrüstung in ganz Polen Trauer und tiefes Leid verbreitet. Dürfte nicht ein provisorischer Friedensschluß ein Bedürfniß sein, welcher, vom Kaiser von Rußland proclamirt, von den Polen beachtet werden müßte, wofür die Verant wortlichkeit, im Falle sie ihn verweigerten, sie schwer treffen würde? Die Form der zu eröffnenden Unter handlungen scheint durch die russische Regierung selbst indicirt zu sein. Sie hat Vie Berechtigung der Mächte, sich mit Verwickelungen, welche die Ordnung Europas bedrohen, zu befassen, anerkannt. Sie hat namentlich zugegeben, daß die polnischen Unruhen, welche die Ruhe anderer Staaten berühren dürften, solcher Natur sind, daß sie die Aufmerksamkeit der Mächte, welche die Ver träge über das Geschick dieses Landes unterzeichnet Ha den, auf sich ziehen könnten. Damit ist die Mitwirkung der acht Mächte, welche den Wiener Congreßact unter zeichnet haben, indicirt. Die Regierung des Kaisers Napoleon ist bereit, Theil zu nehmen an den Beratun gen, welche auf der Basis beruhen, die dem russischen Hofe zur Annahme unterbreitet worden ist. Sie wird sich glücklich schätzen, den Kaiser Alerander auf diese Basis eintreten zu sehen, wie sie seinen aufgeklärten Ge sinnungen im Namen der größten und legitimsten In teressen vorgelegt worden ist. Gewalt mag die polnische Frage durchhaucn, ohne sie zu lösen. Unterhandlungen unterworfen, wird diese Frage den einzigen Weg betre ten, der eine Lösung herbeiführen kann, welche, des Jahr hunderts würdig, den edel« Gesinnungen aller Regierun gen entspricht. HParts, 30. Juni. Durch kaiserl. Dekret vom 22. d. sind alle Bestimmungen (in Dekreten, Ordonnanzen oder Generalverfügungen) vom 1. September d. I. an außer Kraft gesetzt, welche die Bäcker auf eine bestimmte Zahl beschränken, sie unter die Autorität der Syndikate stellen, sie den Förmlichkeiten vorher cingeholter Ermächtigung zur Errichtung oder Schließung ihrer Etablissements un terwerfen, sie zur Haltung von Reservebeständen in Mehl lich ein großer Feind des Theaters war. — Der En thusiasmus, mit welchem Frau v. Bulyowski's Gastspiel vor zwei Jahren in München ausgenommen wurde, zeigte sich bei ihrer letzten Anwesenheit daselbst sehr abgekühlt; man giebt zu, daß man damals im Lobe mit der Dame etwas zu weit gegangen ist, und hat sie nicht «ngagirt. — Fr. Halm's neuestes, bereits hier erwähntes Drama „Begum Sumro" behandelt einen, der neuern englischen Geschichte angehörigen Stoff, welchen bereits vr. Faust Pachler zum Vorwurf eines Dramas genommen hat. — Nach der Wiener „Pr." soll daS Hofburgtheater nicht auf den „Schillerplatz", dem neuen Parlamentshause gegen über, zu stehen kommen, sondern für dasselbe der Platz, wo das abgebrannte Treumanntheater ehemals stand, auserkoren worden sein. V Von der im vorigen Jahre erschienene», auch im Dresdner Journale empfohlenen Schrift: „Die im Kö nigreich Sachsen geltenden heimathrechtlichen Be stimmungen, ingleichen die Vorschriften in §8- 39—48 der Armenordnung, zusammengrstellt und nach den neuesten Entscheidungen und Verordnungen erläutert von Heinrich Volkmar Rißmann, Advocat in Roßwein. Leipzig, Beruh. Tauchnth." ist so eben eine zweite ver mehrte Auflage veranstaltet worden. Da der günstige Er folg der ersten Auflage «ine nochmalige Empfehlung die se» Bucher unnöthig macht, können wir unS mit der Be merkung begnügen, daß der Inhalt der Schrift durch Berücksichtigung der seit ihrem ersten Erscheinen ergange nen neuesten Entscheidungen und Verordnungen bereichert und damit die Nützlichkeit derselben wesentlich erhöht wor den ist. * I« Mittweida feierte in» vorige» Monat der da- fige Gesangverein „Liederkranz" sein Stiftungsfest, bei welche« derselbe, unterstützt von der „Liedertafel", die ' I— oder Korn, zur Hinterlegung nan B-rgscha^ten öd» Kau tion in baarem Gelbe verpflichten und die Fabrikation, den Transport und den Verkauf de» Brodä reglrmen- tiren. Die Bestimmungen über die der Gesundheit zu trägliche Beschaffenheit und über den ehrlichen Detail verkauf deS BrodeS bleiben auch fernerwrit bestehen. Die auf dir Bickemkafse des Sclnedepartement» bezügliche« Dekrete vym 27. Deeember 18S3 und 7. Januar 1854 werd«» abgeändert und mit dem vorliegende« in Ein klang gesetzt. — Au» Grenoble kommt die telegraphische Meldung, haß der dortige katserl Gerichtshof heute Hrn. Tasimir Pürier und Hrn. Maisonville, Geranten de» „Jmpartial dauphinois", von der Anklage, den Präfrc- trn beleidigt und verleumdet zu haben, freigesprochrn hat. Die Vertheidigung hatte Hr. Berryer geführt. — Gestern ist Marschall O'Donnell in Bayonne ange kommen. Turin, 29. Juni. Wie ich an» guter Quelle vernehme, sind dir Vorbereitungen zur Garibaldi'schen Expedition nach der russischen Ostseeküste in» Stocken gerathen, weil der CentralauSschuß der polnischen Emigration unter der Leitung des Fürsten Witold Ezar- toryski, Grafen Branitzki uud der Herren Galenzowski.Wo- lowSki und Ordrnga dagegen Einsprache erhoben. Als Motiv dieses Schrittes wird angegeben, daß die aristo- kratisch-constitutivnelle Partei der polnischen Emigration, welche facttsch die Leitung der polnischen Bewegung über nommen, jede Einmischung von Seiten Garibalhi's und der mit ihm verbundenen rrtremen Demokratie vermeiden will, um nicht die wohlwollenden Gefühle der Westmächte für Polen und die österreichische Diplomatie zu ver letzen. MieroSlawSki hat freilich gegen diesen Schritt der „Aristokraten" wieder einen Protest erlassen, gber man beginnt selbst i« der Umgebung Garibaldi'- zu be greifen, daß MieroSlawSki in Polen ohne Ansehen und Einfluß srr. Man sah sich daher veranlaßt, die pol nischen Freiwilligen, welche bisher in Genua ei« Warte geld von 1H Francs täglich bezogen, zu entlassen, worauf der größt» Theil derselben sich nach Marseille einschjfftr. — Ich hatte vor einigen Tagen Gelegenheit, zwei Ru mänen zu sprechen, welche sich über die Proklama tionen Türr's an die siebenbürger Walachen nichts weniger als günstig ausließen. „Vor Allem," meinten sie, „wäre cs nöthig, zu wissen, woher Herr Türr das Mandat habe, den Rumänen Propositionen und Vorschläge zu machen? Wer ist überhaupt Herr Türr? Er war in einem walachischen Regimente Oesterreichs Feldwebel, deser- tirte als solcher zu den Piemontesen, wo er ein speku lativer AllerweltSrevolutionär ward. Er diente nach der Reihe den Piemontesen, Kossuth, Mazzini, Garibaldi und zuletzt wieder den Piemontesen, weil ihm diese ein Ge neralspatent versprachen. Man scheint sich in Turin sonderbaren Illusionen hinzugeben, wenn man annimmt, daß solche Leute in der Walachei oder selbst in Ungarn von irgend einem Einfluß seien." — Wie man uns aus Genua berichtet, ist dort wieder eine Flugschrift Mazzini's unter dem Titel: „^vouti Italia" verbreitet, welche die heftigsten Ausfälle gegen die picmontesische Po litik und ihr Stillstandssystem enthält. Mazzini behauptet zuletzt, daß Italien, wenn es noch länger in seiner ge genwärtigen Unthätigkeit verharrt, wieder eine Beute Oesterreichs werden müßte. Man spricht auch von Geld sammlungen, welche Mazzini zu einem unbekannten Zwecke unter seinen Anhängern veranstalten läßt, die ziemlich bedeutende Summen an einen Agenten de» Ertrjuuanir» — namens Jngrnerr — abgeliefert hätten. Derselbe Jn- gcnere soll vor einigen Tagen in Arona am Lago Mag giore gesehen worden sein, wo er der Verhaftung nur durch seine schleunige Flucht nach der Schweiz entging. Stockholm, 26. Juni. (H. C.) Unter«, 22. d. ist eine allerhöchste Bekanntmachung erschienen, welche das Ausland intercssirt. Es wird nämlich in derselben dem Eommerzcollegium wie der Generalzollverwaltung die In struction erthcilt, in Zukunft sämmtliche aus dem Aus lände nach Schweden gelangende Waaren von der Zoll stempelungsgebühr zu befreien. St. Petersburg. »Die Redactionen des „Volksrrich- thums" und des „Invaliden" haben einen „National fond" gegründet, um die militärischen Operationen der Russen gegen die Polen zu unterstützen. Bukarest, 23. Juni. (Pr.) Was ich Ihnen als Vermuthu-ig gemeldet, „daß es dem Fürsten mit der Er nennung eines liberalen Ministeriums überhaupt nicht Ernst sei", scheint bereits seine Bestätigung zu finden, und die verschiedenen Scheinversuche sollten nur dazu dienen, die Nothwendigkeit eines Staatsstreiches den Großmächten gegenüber zu zeigen. In kurzer Zeit werde ich Ihnen zu melden haben, daß der Fürst Kusa die Nationalversammlung (vielleicht nur auf einige Jahre?) suspendirt hat und durch Ordonnanzen regieren wird, und als Consrquenz davon die Freiheit der Presse auf gehoben hat. Ehe der Fürst Kusa sich aber entschließt, den entscheidenden Schritt zu thun und die Diktatur, welche er <iv laclo bereits ausübt, auch vor den Augen Pilgerfahrt der Rose von Robert Schumann zur Aus führung brachte. Gut vorbereitet, schreibt man uns, habe sie einen freundlichen Eindruck auf das versammelte Au ditorium gemacht und das Streben deS Dirigenten Hrn. Lötzsch dankende Anerkennung gefunden, sowie auch die Leistungen der Solisten und des Orchesters als recht brave bezeichnet werden müßten. -f In Hamburg hat in den Sälen der Börsen- Arkaden eine Ausstellung moderner, im Hamburger und Altonaer Privatbrsttze befindlicher Orlgrmälde stattgrfun- den. Die Ausstellung, welche von der vierten Srction deS Schillervereins, dem Kunstvereine und Künstlervereine veranstaltet worden war, legte ein glänzendes Zeugniß für den in Hamburg herrschenden Kunstsinn ab. Nach dem uns vorliegenden Kataloge waren 884 Gemälde, meist von den namhaftesten französischen, belgischen und deutschen Künstlern herrührend, ausgestellt. Horace Dernrt, Delacroix, Leopold Robert, Jsabey, Meissonier, Rosa Bonheur, Ealame, Gallait, Leys, Verboekhoven, die Adams, Voltz, Knaus rc. waren theilweise in mehrern und bekann ten Bildern vertreten. 1: Di« TrajanSsäule wird gegenwärtig vollständig galvanographisch re)>roducirt, und zwar geschieht das kolos sale Unternehmen im Auftrage de» Kaiser» der Fran zose»; die Arbeit ist dem Atelier de» Herrn Oudry an vertraut. Unter König Franz I. wurde bereit» einmal ein Gypsabguß gefertigt, aber ein Abguß der ganzen Gäule mit ihren zahlreichen Relief» ist erst jetzt für Oudry gemacht worden. Mehr al» 600 Gtzp-tafel» wur den au» Rom in da- kalai» ck« l'inckaatri« geschafft. -s Auf Andringen Saint«-Beuve'» hat die Akademie- frauyaisr sich entschlossen, sofyrt die Herausgabe eine» „viotjaonair« «la I'uaatz«' zü veranstalten, da die Vollen dung de» großen Manschen Wörterbuchs vor Ende Hir se» Jahrhundert» nicht abzusrheu ist. Ugftaltßameck«, dj»ch Ihre begründet.sei 1« iM.Ge 2 >Z°hl,u- I» Verkehre u»h «Mnseftigen GedaMßveaWttaußche'Ä inne Literarische Neuigkeiten. K. Beck: Jadwiga. Ge dicht in elf Gesängen, Leipzig, Grünow. — I. Gihr: Uhland's Leben. Erste Lieferung. Stuttgart, Kröncr. — Moritz Rappaport: Bajazzo. Ein Gedicht. Leip zig, Arnold. — Ludwig Steub: Der schwane Gast. Erzählung aus den Tagen der tiroler Protestantenfrage. München, Fleischmann. — Ernst Willkomm: Alt deutschen Gauen im Süd und Nord. Volk»- u. Sitten schilderungen. Gotha, Opctz. — Balduin Möljhau- sen: Der Mayordvmo. Erzählung aus dem südlichen Californien und Neumerico. Leipzig, Eostenobl«. — Paul Frank: Geschichte der Tonkunst. Ein Hand büchlein für Musiker und Musikfreund«. Leipzig, Merse burger. — Fernando Garrido: Da- heutige Spanien, seine geistige und äußerliche Entwickelung im 19. Jahr hundert. Deutsch von Aryold Rüge. Leipzig, Kummer. — A. Ernst: Republik Chili. Erlebnisse und Betrach tungen daftlbft. Berlin, Möser u. Scherl. — A. W. Wessel: Die Nordseeinsel Spikexyog. Aurich, Spiel meyer. — Theodor Cotta: tzeimath-kund« für Berlin. Berlin, Reimer. — S. Karsten: Qutntu» HoratiuS FlaccuS. Ein Blick in sein Leben, seine Studien und Dichtungen. Leipzig und Heidelberg, Wiqter- — S. E. Löwenhardt: Dir Identität der Moral f u»d Natur gesetze. Leipzig, O. Wigand. — F. », Hochsiett«r: Neu-Seeland. Stuttgart, Eotta. — Or. Th, Pshertt: Gehirn und G«ist. Entwurf einer physiologisch«« Psy chologie für denkende Leser aller Stände. Leipzig Win ter. — Adolph Stahr: Tibgrju». Brrlt», GutteMag. — Karl Bogt: Vorlesungen über den Aeltzsch«, ftsine Stellung in der Schöpfung u»d in der.Geschichte,.-« Erde. Erst« Liefern«-. Gieße», Nicker. — M,,,J. der Wckt in Anspruch zu nehmen, indem er da» Recht de» Stärker« geltend macht, wird er wahrscheinlich bei einigen Mächten anfragen, und um dieser Anfrage ein Mäntelchen umzuhängrn, mußten die diversen Comödien mit der Ministeriumbildgng durch di« Sturdza, Kanta« kuzeno, Ghika und Logalnitscheano abgespielt «erden. Wenn di« aufgestellte» Ministerien auch allein an de» Willen de» Fürste« scheiterten, »erde» sie henUGh al» Beweis dienen müssen, daß die ZuftWmentchung «ine» liberalen Ministerin«» »n»-gNch und die Dtclattzr eint Nothwendigkeit geword«, ist. Eine» in der Stadt staok verbreiteten Gerüchte zufolge, für welches ich indessen gar keine Bürgschaft übernehme, wird der englische Botschaf ter bei der hohen Pforte, Sir Henry Bulwer, nächsten» in Begleitung eines PfortencommiffarS in Bukarest ein treffen, wa» natürlich mit der kritischen Situation de» Lande- in Verbindung gebracht wird. Naw-Aork, 20. Juni (mit dem Norddeutsche» Lloyd- dampser „Amerika"). I» Pennsylvanim herrscht «och immer di« Müßte Aufregung. Am 17. fand bei Adie ein kleine» Cavaleriegrsrcht statt und »an entdeckte, daß in der Nähe des Platzes beträchtliche Streitkräfte der Lee- schen Armee standen. Eavalerie, Infanterie und ArtMerie waren vorgerückt, um die Pässe der Blur-Ridges zu be wachen. Man sah täglich einer Schlacht entgegen. Hoo« ker'it Armee soll dem Gegner gewachsen sein. Au» DickS- burg hat «an Nachrichten bi- zum IS. d. Die Belage- rung schritt in befriedigender Weise vor. Mexico. In seinem Berichte an den Kriegsminister über die Einnahme PueblaS sagt General Aorev: „Der Feind hat, u« di« IWe^abe der Stadt zu erklären, an geführt, daß er weder Leben-mittel noch Munition »ehr habe.- Das ist nicht richtig. Dies find nicht die wahren Beweggründe, welche zur Einstellung des Widerstande- geführt haben. Man muß sic anderswo suchen. Die Nie derlage und Zersprengung der Armee Cvmonfort's am 8. Mai, wodurch der Besatzung alle Hoffnung auf Hilfe und Perproviantirung (also brauchen sie doch Proviant!) abgrschnitten wurde, Hatto sie stark demoralisirt. Der An griff auf Totimehuacan drückte ihren Muth ebenfalls nieder. Unsre Gegner hatten die erste Parallele für «inen einfachen Einschließungsgraben gehalten, und der Aus fall vom 13. hatte zum. Zweck, sich z» vergyviffern, ob die AuSgänge in dieser Gegend vollkommen geschloffen waren. Trotz des unglücklichen Resultate» bei diesem Ver suche, schienen die mexikanischen Generale noch immer sich in dem falschen Glauben zu befinden, daß sie nach dieser Seite hin entwischen könnten, ohne die Wichtigkeit der dort, von uns ausgeführte« Arbeiten zu erkennen. Das furchtbar« Feuer unsrer Batterien am 16. Morgens, welches die ganze Vorderseite von Totimehuacan nieder schmetterte, scheint sie aus ihrem Jrrthum gerissen und die schwache Seite der Vertheidigung klar gemacht zu ha ben. Da sie uns von Westen her angreife» sahen, halten sie dort alle ihre Widexstaudsmittel angrhäuft find die Ostseite vernachlässigt. Als unsre Anstrengungen sich nach dieser Seite richteten, verhehlten sie sich nicht, daß dem Angriffe auf Totimehuacan bald die Einnahme der Stadt folgen würde. Nun hatte ich nicht unterlassen, dem Par lamentär kund zu thun, daß, wenn die Besatzung den allgemeinen Stfirm abwartete, sie nach dem Kriegshrguch über die Klinge springen werde. Dies sind die wirklichen Ursachen, welche die Uebergabe von Puebla be stimmt haben." Mehrere Oderosfiziere begingen in der Nacht vom 16. zum 17. Mai Selbstmord, um, nicht die Schmach der Capitulation zu erleben. Die Hauptschuld an dem nationalen Unglück wird auf den General Co- monfort geworfen, der mit seiner Beobachtungsarmee keinen Versuch gemacht hat, der schwer bedrängten Be satzung von Puebla Zufuhren zu bringen. Er ist abgc- setzt und daS Commando über seine Armee dem General Garza übertragen worden. Welchen Eindruck der Fall von Puebla auf die Mexikaner gemacht, und welche Ent schlüsse er bei ihnen hervorgerufen hat, ersieht man aus der folgenden Proklamation des Präsidenten Juarez: „Mexikaner! Dieses Unglück kann Euch in dem heiligen Unternehmen, in dem Ihr begriffen seid, in keiner Weise entmuthigen. Nicht allein wird die Hauptstadt der Re publik mit Allem, waS wir aufbieten können, bis aufs Aeußerste vertheidigt, sondern alle Plätze werden mit glei cher Kraft beschützt werden. Die Nationalrrgierung wird von allen Seiten her Angriffe auf die Franzosen betrei ben und keinen Frieden-vorschlSgen Gehör schenken, welche die Unabhängigkeit, die vollkommene Souveränetät, die Freiheit oder die Ehre der Republik und ihre glorreichen Thaten in diesem Kriege im Geringsten beeinträchtigen. Mexikaner! Lasset uns schwören bei den Helden, die bei der Vertheidigung der heiligen Mauern von Zaragoza (Puebla) getödtet wurden; lasset uns schwören bei De nen, die noch als Sieger leben und weiter zu kämpfen im Stande sind, daß wir Krieg führen wollen ohne Un terlaß und mit jedem Opfer gegen die verhaßte Armee, die den Boden von Hidalgo, von Morrlo», von Zara goza und von Gonzales Ortega entweiht. Dresdner Nachrichten vom 2. Juli- — Am gestrigen Tage feierte der Bestand der, der Abteilung des Ministeriums de» Innern für Etrof- und Versorganstelten zugehörigen Rechnung»« rprdition Herr Ministprialxechuungssecyetär Richten fei» SOjähri-ts Staat-dieurrjnhilän«. Die besonder» perdienstliLr Wirksamkeit, welche Keser trotz seiner lange» Diynstzw noch körperlich und geistig gleich rüstige Beamte sowohl in seiner früher« Stellung als Kaffen- nnd Rechnung^ oberbeamter bei der LandeSanftalt WaldHei«, «l» auch und namentlich in seinem jetzigen, für da» gesammte Kas sen-, Rechnung--, Wirthschaft-- und Manufacturwesen der L-udesanstalten wichtigen Amte entwickelt hat, gab Veranlassung zu einer ganz besonder- ehrenvollen Feier diese- Feste». Schon am frühen Morgen wurde der Ju bilar in seiner Wohnung durch den Vorstand der betref fenden Ministerialabtheilung, Herrn geheimen Regierungs rath Ritter v. Zahn, die der genannten Abteilung an gehörigen Räth«, durch «ine Deputation seiner Lollegrn, soyie durch Deputationen au» de« verschiedenen Landes anstalten beglückwünscht und durch mehvrre ih» dargebrM werthvolle Ehrengeschenke erfreut. Nachdem sodann Le. Erxellenz der Herr Staat-Minister Freiherr ». Beust dem Jubilar das demselben von Sr. Majestät dem Könige verliehene Ehxcnkreuz de- Verdienstorden» eingehäxdizl hatte, fand in den hierzu, besonder- decorirtar Räumen des Weinhald'.schen EtaÜiffemant- «ter Theilouch«« ei,er Spohr» Auzahl von Wnisterial- und Landesanftaltt beamte«, sowie vieler Freuvdr-do- Jubilar» «in sekrm» Festmahl statt. Gab diese, Feier einaftit» Ze»g»iß »o« der großen Achtung, und Verehrung- der sich der Jubilar allenthalben erfreut, so Hot dieselbe audererseitt zugleich iys,fern, «in besondere- Interesse, alt r» da- erste Mal war, daß stch hie Dimetortal- undOberbeamtm sänunt- ljcher uutzr der HmualtW- de» Ministerin»» de» Zn- brdü^wtsfe entwchyaA^P kapfl^ vvn HnkN ein ganzes Hemde mit DarkkvcktAlt anriehmen während manche Damen, di« sich für Patriotinnen halten, in -roßmäch tigrn Crinolinrn und in Seide und Spitzen gehüllt sorg los umherstolztrrn. Diese bittere Kritik hat ihre Wir kung nicht verfehlt. Referent hatte Gelegenheit, sich heute auf der Mineralwaffrranstalt im sächsischen Garten, wo die elegante Damenwelt de» Morgen» vereinigt ist, zu überzeugen, daß der größt« Theil der anwesenden Damen — ohne Lrinolin« mrd in sohr einfachen Kleidern »nd Uebn würfen gekleidet waren. — Gestern wurde mir ven Wlntzlawel au- mitgetheilt, daß die Bauern in mi rern Dörfern der dortigen Gegend sich förmlich gegu. ihre Gutsherren aufgHehnt habe». Ein Inspektor aus eine» Gute de» Herrn W. ließ einem ungehorsamen Bauernknecht einige Ruthenhich« geben. Darauf kam das ganze Dorf zusammengelaufen. Die Bauern denuucjrten die Edelleute wegen Besitze- versteckter Waffen, und es wurden 1L Edelleute gefänglich eingebracht. Die Bauern nahmen Herrn W. 24 Pferd« auck den herrschaftlichen Stallungen und ritten mit den Kosaken brüderlich ver eint «ach Wloblawrk. Im Ganzen waren 60 bewaffnete Bauern zn Pferde und 40 zu Fuße. Man befürchtet eine Wiederholung galizischer Scenen. Der amtliche Wilnaer „Courier" veröffentlicht zwei Erlasse Murawjeff'S, von denen die „Gen.-Corr." sagt, daß diese Erlasse „Alle» vollkommen bestätigen, was man für polnisch« Urbertreibunge» gehakten hatte". Die erste Kundmachung lautet: „Der Herr Geiuralgouverueur hat in Betracht der gegen wärtigen Verhältnisse «S für unerläßlich befunden, eine Verfügung zu erraffen, dgmit dje Gutibtsktzer sich ohne ganz besondere, riKtsichlSwerthe Veranlassung von ihren Besitzungen oder Wirthschaften nicht entfernen. Dies« Verfügung ist den ein zelnen CHO mit folgenden Bemerkungen unteren U. v. M. mil getbeilt worden: „„Da in dieser Zert die persönliche Anwesen heil der Gutsbesitzer aus ihren Gütern durchaus nvthwendig ist, damit die Loealbehördrn sich über die Belhcrligung derselben am jetzigen Ausstande die Ueberzeugung verschätzen können; danut si: dm Chef» der durchmarschirenden Truzwenadthtilungen die nötbi- aen Auskünfte ertheilen und Proviant beistellen, insbesondere aber, damit sie den bei der eben erfolgten militärischen Oraauisirung de» Landes ihnen auferlegten Pflichten Nachkommen können de auftrage ich den Herrn General, darüber zu wachen, daß mil Ausnahme Derjenigen, welche mit Legitimat,onSsch«men der Mi- litärchess sich in di« Gubernial- »der Kreisstädte begeben. Keiner, unter wa» immer für einem Vorwande, sich von seiner Besitzung entfernen darf. Und wenn nach Verlautbarung dieser Verfügung «er immer von ihnen nicht zu Hause angetroffen wir», so sind die Besitzungen solcher Gruapdeßtzex, die sich dadurch verdächtig machen, mit den Jysurgentmhandr» in Bybmdung zu stehen, zu sequestrixen mtv tue Familien dieser Gutsbesitzer daraus zu ent fernen'"'. Die zweite Kundmachung trägt die Aufschrift: „Uetzer das Verbot, Trauerkleider, und andere revolutio näre Abzeichen zu tragen". In der vorangeschickten Mc- tivirung heißt eS u. A.: Da jedes den aufstgu-ifche-- Beweguntzen zugewendete Mitgefühl gesetzlich vrryL»r ist, so rc. Punkt 1 lautet: „In Wilna ist bekannt zu machen, daß da» Tragen von Trauer- und überhaupt schwarzen Kleidern, dann anderer revo lutionärer Abzeichen den Frauen untersagt ist. 2. Die Gatten solcher Frauen, die öffentlich in schwarzem Anzuge erscheinen, sind, wenn sie Staatsbeamte sind, sogleich aus dem Dienste zu entser neu. 3. Ohne Unterschied de» Standes und der Nationalität hat jede Frau für die Uebertretung diese» Verbotes das erste Mal 2S Rubel, das zweite Mal 50 Rubel Strafe zu zahlen; dann aber ist jede zu arrrtiren und mit ihr al« Theilnehmerin am Aufstande zu verfahren. 4. Im Falle der Zahlungs unfähigkeit siizh eurer solchen Person die Mobilien zu verkaufen, um die Sfrafguoi« nöthigenfali» zy ergänze». S. Hie Strafgel der sind züt Vertheilung an Bauernsamilien zu verwenden, welche durch den Aufstand zu Schaden gekommen find 6, Die Bewil ligung, Trauer um Verwandte zu tragm, muß bei der Polizei eingeholt ««rhen, und auch da darf der übliche Termin nicht über schreite» werden. 7. Die obigen Anordnungen beziehen sich <uio auf Personen männlichen Geschlechts, welche mit den bei Mir, nern üblichen Trauerabzeichen öffentlich erscheinen, dann aus Solid!, die Lzamarrn, Eonfederatki (Mützen), hohe Stiefel, die über das Unterkleid reichen, oder andere gemeinschaftliche Abzeichen trage«. Der politische / o »Arsch««, 2S. Jnnt. (Schk.Z.) In einer der letzten Nummern des Sehehchhjchßch wurde der Luru », der na» -is"-- it dgn rrn^evklchttAoru ge- triekae» wtxtz, rfthxl straug MÜ»t, -nutz d«tz Wunsch' au»- gesprochm, ^.ar. wöge doch dje Trauetz>tcht ^einer Comövie yerMvÜrvlgen, indem man vtr ihrurrsten Lyoner Stoffe verwend«, dft Meberwürfr und Man- tillen M,de» (h«u«iM Lvitze, ^,pn»e,- .phantastische Frisuren txg» «. s. einy» Word»,'der größte Theil der eleganten Damenwelt vergesse, daß die armen »«ndliche« ;s«W«EehckchM. poeiMoS
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