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Dresdner Journal : 02.07.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186307021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-07
- Tag 1863-07-02
-
Monat
1863-07
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 02.07.1863
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Therese »eigert -Hr. iber m ubach u. . Georg . - Hr Weißen- Sietzsch Dretvcn Meißen ttu» in rzt Karl Dorothea Lraugott in Leip- lochlcr. b Eas tman« >ev» in eb. Ticker Dresden l Leipzig, vre-oen) r, emer. Lnder- scklSsser- Karoline rn. l)r. rlrlN. >teu Mäni,1. do. V. .52 4H Lisenb.- . grötz- .S2G.; I 34 B.; 27 G. Anstalt 37 G.; >0A G. ^9tz B. Nat.- I Bank- London 109,50; Staat» 90 G.'. 2 AG; Anleihe 81'äB. Gossauer mansche G.; do. Äisen- do. Stettin ik B.; vtindcii do. Nord- strsiiche l^G; !7 G.; : Am ;Ham lülG.; i. 79^i a. M. irre und l yvv u. >4^G; do. v. >. l8sr, v. lttbü «et t. preuß. LtaalS- »leid. o. »hn Acl. i i!elp- CredlP l»7 iS.; dergl. . Serie roten in r Ic. S. N Ir. 8. amburz . t Psd. 80 Ä.; -1 i d°. rielLIS- rei-«ct. ößchen- « G.; Miss- -agner- -Bers.. nabrrk- Hypo- Weizen i Tblr. NübSl Hlr. L. ) Wei. ' Ldlr. 'Ocibr. Hascr ri-Zult «Vgek. vept- »lag rner- ronin lhlr., Ldlr., Yeh- i sn- ) >li. 18«S WILS LI Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann lm Knalls» tritt ko»t ktompolm- »cbl»x binnn. Donnerstag,' de« 2. Juli ! a-,— > ckUrrliolr: S TUe. — »gr. ia —tr»^ säjtlbel.: 1 „ " Son.tU-t. l- vr»^E: 15 ktgr. LiL»«l»o Knwwornr 1 »gr. »nseratenpreisr: rür äo» L»n» «inor »o»p»It«n«u 2etl«: 1 Ngr. v»t«r „LivL«»»nat" cki« L«il«: 2 Hgr- Lrschriiml: mit Kninukwe cksr Sonn- nnck k'orort»^«, Kdonck» Nir ä«n kolgonclen T»x. »«seratenannatzme auswärt,: - — LoipalU! k'n. 8»t»v»r»rrn», 6omml»»lonllr 6«» vr«»cko«r ckoirroals; ' ei . . . M «doock»,.! U. Lnor.»», L. Ii.r.0»«; »»Mdurg-itlto»»: H»inax»ruin L Vv0l.nu; L«rlin: <-nvoir»'«rli<! I!nck- .M BMW M »M M M M W M^^M M MM MW M MWW MM MM M MM MM M M M^ M M M M M WM M M M M M MM MM M M W M /MMMMMM M MMMMM l .^» ... > > « >». i» Herausgeber: Löutgl. Lrpoäition äs» vreuäner ckonrnnl«, vr«»<l«o, L1urioo»tr»s»« Ko 7. Ämtlichrr Theil. Dresden, 29. Juni. St. Königlich« Majestät haben allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Geheime Fi- nanzrath Julius Hanns v. Thümmel den ihm von Sr. Majestät dem König von Preußen verliehenen Kronen orden II. Klasse annehme und trage. Nichtamtlicher TIM. Ueb«rft»t. Tklegrapvischc Nachrichten. ^agrsgeschichte. Dresden: Zur Reise Sr. Maj. de- KönigS »n der Oberlausitz. Gesrtzgebungscommission. — Mannheim: Landesschießen, eröffnet. — WieSba- den: Beschränkte Civilehe. — Darmstadt: Kirchen verfassungsreform abgelehnt. — Koburg: Gewerbe gesetz. Zusammenlegung der Grundstücke. Landtags schluß. — Altenburg: Wolkenbruch. Vortrag Fau- cher's. — Frankfurt: Erklärung des ReformvrreinS- WochenblalteS wegen deSZeitunqScongresses.— Pari-: Bäckrrzwang aufgehoben. Aus Veracruz. Thier» in Wien. Personalien. — St. Petersburg: Versetzung polnischer Offiziere eingestellt. — New-Bork: Vor anzeichen drS Einfalls der Conföderirtrn. Hooker'S Bewegungen. Der polnische Aufstand. (Verhaftungen. Die anbe fohlene Brtriebseinstellung der Eisenbahn nach St. Pe tersburg. Jnsurgentenschaaren über die Weichsel ein brechend.) Erneunnuueu und Versetzungen. Dresdner Ruchrichten. Telegraphische Nachrichten. Krakau, Mittwoch, 1. Juli. Der heutige „Czas" meldet: Bei Podborzr und Lrzebnttza am Pintzafluffe fand rin bedeutendes Gefecht statt. Es heißt, der russische Obrist Czerigrry sei ver wundet. Uebrr das Resultat des Kampfe- ist noch Nichts Sicheres bekannt. Lemberg, Mittwoch, 1-Juli. Wysocki ist mit 1466 Manu Fußvolk und 10« Reitern gestern ans Galizien iu Wolhynien eivgebrochev und hat Rad- ziwiloff hesrtzt. Gleichzeitig soll bei Podkamieu ei» Jasurgentevhaufeu eingedrungen sei». Wysocki vwsede» diesseits »6 Wage» und «chsere Xschzüg- ler abgevommen. Kassel, Dienstag, 36 Juni. Das „Gesetz- blatt" enthält da« Fmanzgesetz vom 24. Juni für die 11. Ainanzprriode, umfassend die Jahre 1861 bis 1863. Paris, Dien-tag, 3V. Juni, Abends. Das „Payü" bringt eine Analyse der Rote des Herrn Lrvuyn de LhuyS an den Fürsten Gortschakoff. Es werden darin zunächst dir bekannten 6 Punkte aufgeführt, wovon mehrere den Absichten deS Kai ser» Alexander, olle den Verträgen conform seien Ls wird die Hoffnung ausgesprochen» Rußland werde dem Kampfe Einhalt thun. Rußland müsse ein Ende der Feindseligkeiten wünschen, die Po len könnten die Einstellung derselben nicht ver weigern, ohne ihre Stellung zu verschlimmern. Die Lheilnuhme der 8 Unterzeichner der Wiener Eongreßacte an den Uuterbanvluugrn sei als na türlich indicirt. Mit Gewalt könne man den Kno ten der polnischen Frage wohl durchhauen, aber ohne sie zu lösen. Der Weg der Unterhandlung sei die einzige, des Jahrhunderts würdige Lösung. Pari-, Mittwoch, 1. Juli. Der „Moniteur" veröffentlicht die Ernennungen der Herren Schnei der und Vernier zu Bicepräfideuteu des gesetzge benden Körpers. — Di« Allgemeine Avsstellaug soll im Mai 1867 in Paris eröffnet werden. London, Die»stag, 36. Juni. I» der hevtl- gen Sitzung des Oberhauses erklärte Earl Russell, der französische Gesandte desavovtre die Angabe, der Vorbereitung-commisston hat der Minister in die Hände des DtrrctorS deS statistischen Bureaus, Or. En gel, gelegt. — Das „N. Allg. Volksbl." veröffentlicht den Wortlaut zweier Ausschreiben, die beide eine Geld- sammlung für den Abg. Schulze-Delitzsch zum Zweck' haben. DaS eine, datirt aus Berlin, vom 9. April d. I., ist von 32 Mitgliedern deS Abgeordneten hauses, 2 Stadträthen, 8 Stadtverordneten und einer Anzahl hiesiger und auswärtiger Gesinnungsgenoffen unterschrieben. ES schließt folgendermaßen: „Beweisen wir dem Lebenden, wie wir unS seines Wirkens freuen, und sorgen wir durch die Zeugnisse unsrer Dankbarkeit, daß er nicht rin Opfer seiner Uneigennützigkeit wird, daß er vielmehr noch lange zu seinem Ruhme unv unsers Volkes Wohlfahrt sorgenfrei und segensreich fortwirke." Mannheim, 28. Juni. (Fr. Bl.) Das erste badi sch« LandeSschießen eröffnete heute bei sehr schöner Witterung. Der Großherzog, der schon mit dem Früh zuge um 5 Uhr hier eintraf, hat von dem Balcone des großherzogl. Schlosses der Defilirung des sehr glänzend arrangirten FestzugeS angewohnt und sich darauf nach dem Frstplatzr begeben. Um 2 Uhr erreichte der Zug den Schießplatz und Punkt 3 Uhr begann das Banket mit Anwesenheit des Großherzogs, des Ministers v. Rogzenbach und der Mitglieder der Zweiten Kammer. Der Groß herzog erwiderte auf ein ihm ausgebrachtes Hoch, dankte und sprach den Wunsch aus, es möge das Schützenwesen auch ferner einen guten Fortgang nehmen. In den fer- nern Reden sagte u. A. Lang aus Wiesbaden: Ganz , „ . , _ Deutschland sehr in diesem Augenblicke auf Baden. Möge Kronprinzessin trifft heute Abend mit Höchstihren -also da- Land Baden sich bewußt sein der Verantwort lichkeit, die es übernimmt, wenn es an der Spitze Deutschlands agirtl Wiesbaden, 26. Juni. (Fr. Bl.) In der gestrigen Sitzung der Zweiten Kammer verlas Rcgierungs- commiffar Grimm eine Mittheilung der Regierung, wonach dem Entwürfe, die Einführung der Civilehe betreffend, mit den aus den Beschlüssen der beiden Kammern her- vorgegangenen Bestimmungen, wonach die Civilehe nicht bloS für die Dissidenten, sondern auch als Nothcivilehe für die Angehörigen der evangelischen und katholischen Kirche eingeführt werden sollte, die herzogliche Sanction versagt worden sei und die Vorlage eines Entwurfs, welcher die Form der Civilehe blos für die Diisidenten schaffe, für den nächstjährigen Landtag in Aussicht ge stellt wurde. Darmstadt, 29. Juni. (Fr. Pztg.) In ihrer heutigen Sitzung beschäftigte sich di« Erste Kammer hauptsäch lich mit dem in der andern Kammer eingebrachten und dort angenommenen Antrag der Abgg. Thudichum und Eigenbrodt auf Berfassungsreformen in der evangelischen Kirche. Dieser Antrag, sowie der denselben adopliiende Beschluß der Zweiten Kammer stützten sich namentlich auf daS Edict vom 25. März 1848, sowie auf die lan desherrliche Verkündigung vom 16. August 1848, durch welche eine Commission zur Bearbeitung des Entwurfs einer zeitgemäßen Verfassung der evangelischen Kirche zu sammengesetzt worden war. Der Ausschuß der Ersten Kammer (Berichterstatter: Graf Erbach-Fürstenau) halte sich gegen den Antrag ausgesprochen und dahin ge äußert, daß er, in Uebereinstimmung mit den frühcrn Auffassungen dieser Kammer, die Stände nicht für kom petent zu Einmischungen in innere Angelegenheiten einer Kirche halte. Der Ausschuß beantragte deshalb, dem Be schlüsse der Zweiten Kammer die Zustimmung zu versagen. Nach der heutigen Diskussion schritt die Kammer zur Ab stimmung und trat einstimmig dem Anträge des Ausschusses bei. Fast alle Mitglieder der Kammer, mit Ausnahme dreier (Fürst Solms-Lich, Kriegsminister v. Wachte und Di-. Engel bach) motivirten ihre Abstimmung damit, daß sie den Ständen zum vorliegenden Gegenstand die Kompetenz absprachen. Ehe nun zur Stimmabgabe über die weitern Amendements ge schritten wurde, erklärten die meisten Mitglieder bis auf eine kleine Minorität, daß sie sich einer weitern Abstim mung enthalten würden, worauf von einer solchen ab gesehen werden mußte. Kobvrg, 28. Juni. Mit dem neuesten Regie rungsblatte ist das Gew erb ege setz- sür daS Herzog. Tagesgeschichte. Dresden, 30. Juni. Die heutige Nummer d«S KreiS- blaiteS „Budisstner Nachrichten" enthält folgende Be kanntmachung: „Se. Majestät der König hat beim Scheiden auS hie siger Provinz mich beauftragt, den Bewohnern derselben in Stadt und Land für die Ihm dargebrachten mannich- fachen Beweise der Liebe und Anhänglichkeit Allerhöchst- Seine freudige und dankende Anerkennung anszusprechen. Budissin, am 27. Juni 1863. Der Kreisdirector v. Nostttz-Wallwitz. Als Ergänzung unsrer Berichte über die Reise Sr. Majestät drS Königs in der Oberlausitz, die wir hier mit beschließen, sind uns noch folgende Notizen zugs gangen: (-)* Zittau, 29. Juni. Bei der Rückfahrt Seiiier Majestät d«S Königs vom Hochwalde über Lückendorf hiel ten die Wagen in der Nähe der sogenannten Gabvler Brücke, da, wo sich hart an der Straße die mit ei»e« BrunnenhäuSchen überdeckte, außerordentlich reichhaltige, vorzügliche Trinkwafserquelle befindet, welche mittelst «iper, wie man hört, circa auf 80,000 Thlr. verauschlagte» Wasserleitung in den nächsten Jahren mit unsrer Stabt auf AustimmungSrrklärung zu dem Wirken deS Abgeord netenhauses eine Verwarnung erhalten. Wie verlau tet, wird derselbe an den Senat appelliren. — Die Zeitungsverwarnungen nehmen ihren Fortgang. Allmählich kommen auch schon zweite Verwarnungen zum Vorschein, infolge deren bekanntlich das betreffende Blatt unterdrückt werden kann. So hat die „Pommersche Zeitung" in Stettin von dem Regierungspräsidenten v. Wertbern eine zweite Verwarnung erhalten. — Vor der 6. Deputation wurden gestern mehrere Preß Pro zesse gegen den verantwortlichen Redacteur der „Volks zeit u n g", Holdheim, verhandelt. Die erste Anklage be traf eine Ehrfurchtsverletzung gegen Se. Maj. den König durch einen Correspondenzartikel des Blattes. Die Ver handlung, bei der die Oeffcntlichkeit ausgeschlossen war, endete mit Freisprechung. Zwei andere Procrsse betrafen Anklage wegen Beleidigung des Ministerpräsidenten. Im ersten Falle lautete daS Urtheil auf 14 Tage Gefängniß, im zweiten auf 60 Thlr. Geldbuße oder 3 Wochen Ge- fängniß. — Aus zuverlässiger Quelle erfährt die „Voss. Z.", daß der Minister des Innern dem Anträge der Vor bereitungscommission des internationalen statisti schen Congrrsses auf Vertagung um ein Jahr nicht nachgegeben, dagegen hinsichtlich der Cooptationsfrage sich dahin ausgesprochen hat, daß es lhm ganz gleich sei, ob dir Cooptationen durch die Sektionen oder durch die Com mission selbst geschehen. Die fernere Geschäftsleitung in Zur Vervollständigung de- Bericht- auS der südlichen Lausitz in Nr. 147 wird uns aus Bernstadt mitgrtheilt, . daß S«. Majestät daselbst an einer vor dem Gasthause daß Frankreich England »«»« A»träge a»f"ver»' Mr „Stadt Görlitz" errichteten Ehrenpforte von den könig- mittelvdrö Einschreiten ine «»rdamerikanische« lichen und städtischen Behörden empfangen und durch die Kriege »orzalegrn beaßfichtige. (Daß dergltichen ge- . Herrrn Bürgermeister Reiner und Oberpfarrer Schmauß schehen sei, hatte Earl Russell schon selbst drmrotitt.) ehrfurchtsvoll begrüßt wurden, sodann eine im Saale des ' " Gasthause- ausgestellt« improvisirt« Grwerbeausstellung in Augenschein zu nehmen und darüber dem Comit« Aller- höchstihre Befriedigung auSzusprrchrn geruhten, schließlich aber die Baumwollwaarenfabrik drS Hrn. Micharlsrn mit einem länger» Besuch« beehrten, worauf die Reise nach -Kemnitz weiter fortgesetzt wurde. Urber den Empfang daselbst ist bereit- in Rr. 147 berichtet. Dre-de», 1. Juli. Die seit Anfang deS Jahres 1856 runter dem Vorsitze Sr. Ercellenz de- wirkl. Geh. RatheS und ObrrappellationSgerichtSpräsidenten ve. v. Langenn bestehende Commission zur Revision deS Entwürfe- eine» bürgerlichen Gesetzbuches und deS Entwurfes einer bürgerlichen Proceßordnung, ConcurSord- nuug und Gerichtsordnung hat ihre Arbeiten der Hauptsache nach beendigt. DaS bürgerlich« Gesetzbuch ist bereits im Gesetz- und Verordnungsblatt abgedruckt und dir Proceßordnung, sowie die ConcurSordnung und . Gerichtsordnung sind im Entwürfe dem königl. Mini sterium der Justiz überreicht worden. Berlin, 30. Juni. (B. Bl.) Nachdem die Nachkur Sr. Majestät deS Königs in Ragatz jetzt definitiv auf gegeben ist, scheint dagegen ein Aufenthalt in Gastrin beschlossen zu sein. — Ihre königl. Hoheit die Frau Lord Derby proteffirte geg'n di« Lßtretsvg des Protektorat- der jonischen Insel». Carl Rassel verthridigt dieselbe und erklärt dadei, Gnglapd leite in Bezug darauf ein- Eovfereaz der Groß mächte ein. Bereit- hätte» Frankreich n»d Ruß land entgegenkommende Versicherungen abg«gebe«. Die Ar-uua-merke vo» Korf» »»rden geschleift «erden »ässe», «eil sie für die Griechen zu au-- gedehnt seien, um vo» ih»eu dehaaptrt zu «erde», für andere Mächte aber eine stete Versuchung ab- grbeu würden. In der heutigen Sitzung de- Unterhause- be antragte Roebuck Anerkennung der a»erika»t- scheu Tüdstaaleu. Hauptopponenten find Bright und Gladstone, vir Debatte ward schließlich ver tagt. Lord Palmerston «ar nicht zugegen. Kindern von Potsdam hier ein, übernachtet im kron- prinzlichen Palai- und wird morgen früh nach Stettin und von da mit Sr. königl. Hoheit dem Kronprinzen i , nach PutbuS abreisen. — Während die Berliner „All gemeine Zeitung" und andere hiesige Blätter auf Grund von Nachrichten auS Wien versichern, daß die Reise des Kaisers von Oesterreich nach Karlsbad aufgegeben sei, hört die „N. Pr. Z.", daß dessen Ankunft daselbst in nächster Zeit, möglicher Weise schon am nächsten Donnerstage, brvorstehe. — Der Staatsminister a. D. Frhr. v. d. Heydt tritt heute mit seiner Gemahlin eine «ehrwöchrntliche Reise nach den Rhcingegenden an; nicht — so setzt der „Staats-Anz." dieser Nachricht augen scheinlich nicht ohne Absicht hinzu — nach Ragatz, wie unlängst anderweit irrig berichtet wurde. —D»e „Rhein. A." meldet jetzt: Der außerordentliche Professor in der juristi- „ scheu Facultät der hiesigen Universität, vr. v. H oltzen- in Verbindung gesetzt «erden wird. Se. Majestät der^ tzorsf, hat »oa du» Uulerrichttmurister wegen sem-S in der König «nd dessen Begleiter kosteten »itßckst herxmgemöch» am 4.S. MtS» stattgehabte« Versammlung deS ersten Local- ten Gläsern von dem köstlichen Wasser, «nd richtete hierauf Wahlbezirks gestellten und auch angenommenen AütragS Herr Bürgermeister Haberkorn an Sr. Majestät die Bitte, zur Erinnerung für alle Zeiten an Allerhüchstderen An wesenheit in hiesiger Gegend und an diesem Orte die schöne Quelle mit dem Namen „König-JohanniS-Qurlle" benennen zu dürfen. Der König ertheilte sofort in huld voll freundlicher Weise hierzu Seine Zustimmung. (Der in dem vorigen Berichte erwähnte, vom Herrn KrriSdi- rector v. Nostitz-Wallwitz bei der Grundsteinlegung der neuen Bürgerschule gesprochene Wunsch lautete: „Ein treue», frommes und tüchtiges Geschlecht möge über dir heraufwachsen".) - In Großhennersdorf bei Herrnhut, welches Se. Majestät am 27. Juni passirten, wurden Allerhöchstdie- selben von der Geistlichkeit, den Vertretern der Gemeinde und der Rittergutsherrschaft, der Schuljugend mit ihren Lehrern rc. und einer großen Anzahl Einwohner erwartet und vom ersten Ortspfarrer k. Heffter mit einer An sprache begrüßt. In der königl. Landesanstalt im Ka-' tharinenhofe verweilten Sr. Majestät 1H Stunde lang, nahmen die Vorstellung deS Friedensrichter- des Bezirks, Rittergutsbesitzers v. Göttlich auf Niederstrahwalde, und der Anstaltsbeamten huldvoll entgegen, wohnten einer Lehrstunde über Religion und Geographie bei und unter warfen die Gesammtanstalt in allen ihren Theilen einer eingehenden Besichtigung, Beachtung und Besprechung. — Ort und RittergutSgrhöste hatten sich zum Empfange deS LandeSvaterS würdig geschmückt. F e uiUetou. K.Hyftheater. Dienstag den 30. V.M. ward nachdem geistreichen kleinen Lustspiel „Regen und Sonnenschein" «ach L. Gozlan vom Grafen Baudissin, daS fein und reizend (Fräul. Ulrich, Herr Dawison) dargestellt wurde, neu rinstudirt Karl Blum'S Lustspiel „Die Schule der Verliebten" gegeben. ES ist frei nach einer Idee de- Sheridan Knowles im Lustspiel „Ido lovv vd„v" verfaßt, wie denn K. Blum den größer» Theil seiner Lustspiele französischen, italienischen und englischen Ori ginalen in mehr oder weniger freien Uebrrarbeitungen entnahm. Einige seiner bessern Stücke haben sich mit Recht auf dem Repertoir beliebt und wirksam erhalten, „die Schul« der Verliebten" gehört nicht dazu. Blum sucht in seinen Arbeiten nur durch Zeich nung menschlicher Schwächen und lächerlicher Eigenschaf ten zu effectuiren: ein sehr unkünstlerische- Verfahren. Handlung, Charaktere, Situationen wirken vornehmlich nur durch Aeußerlichkeiten, die al- Produkte der Zeit und drS Zeitgeschmack» der Veraltung anheimgefallen sind, und überdies durch ihr triviales und plumpe- Wesen die Darsteller zu Uebertrribungen herau-fordern. So im hohen Grade in der „Schule der Verliebten". Gewährt da- Stück auch sehr maßvollen Ansprüchen eine behag lich heiter« Unterhaltung, so wird sich seine Wiederauf nahme dennoch nicht lohnen. Vielmehr ist eS eine Auf gabe der deutschen Bühnen, mit rascher Regsamkeit und bester Wahl neue deutsche Lustspiele vorzuführrn, auch Venn sie nicht im mindesten gehaltvoller wären. Denn sie find doch Geistr-rrzrugniffe der Gegenwart und auch ihre Mängel gehören derselben an; fle haben darum un bestreitbar »ehr Recht zu einem, wenn auch flüchtigen Bühnen leben, al» veraltet« Machwerke, dir zudem zur Bildung und Erhaltung de» guten Geschmack» nur einen sehr bedenklichen Beitrag geben. Rustica war, wie die meisten weiblichen Hauptrollen in Blum'schrn Stücken, eine Glanzpartie der Charlotte v. Hagn, die all diesen Figuren durch ihre Persönlichkeit eine eigenthümlich reizvolle und geistreiche Gestaltung zu verleihen wußte. Fräul. Guinand gab diesen naiv- capricivsen, verliebten weiblichen Wildfang in recht lie benswürdiger Weise, voll munterer Laune, Temperament und natürlichem frischem Gefühl-au-bruch. Die heirathS- lustige Witwe Sternau fand in Fra« Bayer eine sehr charakteristische Vertretung. Herr Jauner gab den Land junker Jobst so gut und wirksam, wie da- eben mög lich; denn in der halb possenhaften, halb verständig ge haltenen Zeichnung diese- bald al- arger Dümmling, bald al» ganz vernünftig sich präsentirende« Jienker», waltet die ärgste Verwirrung. Da» Räthsrl de» Ver fasser» vollendet sich durch die Liebe einer Rustica: e» kam ihm eben nur darauf an, in Jobst eine lächerliche Theaterfigur hinzustellen. Herr Heese spielte den Edlen v. Lieberkühn, eine Rolle, die tndeß auch oha« so starke» und übertriebene» Kolorit mit sehr individueller Komik gestaltet werden kann. An der Darstellung, die an un gleichem, bei den Nebenfiguren zuweilen schleppendem Redetempo litt, betheiligten sich noch befriedigend Fräul. Quantrr und die Herren Walther und Koberstrin. «. Banck. X Freiberg, 30. Juni. Es dürfte Allen, welch« für die frühere Geschichte und Topographie »«srer Stadt Freiberg Interesse haben, die Mitthetlaag «icht ohne Werth sein, daß an die Bibliothek d«S Freiberger AlterthumSmusrum» vor Kurzem rin vorzüglich gezeich neter und in sauberstem Kupferstich ausgeführter Grund riß gelangte, welcher die Stadt Freiberg mit tze« umlie ¬ genden Gruben in dem Jahre 1554 darstellt. Daraus ist zu ersehen, wie bedeutende Veränderungen in der An lage der Gebäude im Laufe der Jahrhunderte stattgefun den haben. Es dürfte da» der bi» jetzt bekannte älteste Plan von Freiberg sein. Mittheilungen über vielleicht vorhandene noch ältere Grundrisse oder Abbildungen unsrer Stadt würden vom Vorstand de» Frriberger AlterthumsvereinS mit größtem Danke ent- gegengenommrn werden. — Der frühere Beschluß genann ten Verein», jeder ersten Klaffe sämmtlicher Knaben- und Mädchenschulen jährlich einmal unter Leitung der betreffenden Herren Lehrer freien Eintritt in da» Frei berger AlterthumSmusrum (welches neuerdings wieder be deutenden Zuwachs erhalten hat) zu gewähren, gelangte Heuer in den Monaten März und April zu sichtlicher Freud« und Erbauung der jugendlich muntern Beschauer zur Ausführung. — Am 27. Juni ward unser« Museum die hohe Ehre de» Besuch« Ihrer königl. Hoheiten d«S Kronprinzen und der Kronprinzessin zu Theil. — Nächsten» wird da» zweite gedruckte Heft „Mittheilungen de» Freiberger Altrrthum-verrinS" erscheinen, diesmal beson der» reichlich mit historischen Schilderungen au» Freiberg- Vergangenheit, sowie dazu gehörigen Abbildungen au»- gestattrt. Diese „Mittheilungen" gelangen nicht in den Buchhandel, sondern «ur zur verthellung an die Mit glieder deS Freiberger Alterthum-verrtu- und seine Gönner. LI Btttzisstu, 29. Juni. Gestern Nachmittag fand all« hier in der St. Michaeli»- oder wendischen Kirch« da erste weadische Kircheneoneert unter der Leitung de» Herrn Organist«« Kätzer a«S Kittlitz und de» Herr« Cantor» Bäck« vo« hier ,»m B«st«n de» Pestalozziver- ein» statt. E» »ar sehr zahlreich «ad fast ausschließlich von Wmde« besucht. Au« Vortrag« grlangtrn vrrschir- d«ne Nummern au» de« Oratorium: „Israels Klage u«d Trost" von U. Katzer, Motette» »nd Solosätze, theilS mit Streichquartett, theilS mit Orgelbeglritung. Das Concert selbst zerfiel in zwei Theile, wovon jeder durch ein Orgelpräludium eingeleitet ward. Wir heben im ersten Theile als besonders gelungen hervor den Chor: „AuS der Tiefe rufe ich" rc. und das Tenorsolo: „So wahr, al» ich lebe" rc., und im zweiten Theile das Alt solo: „Wie ist die Stätte wüste" rc. und den Chor der Kirchgänger au» dem „Frühlinge" von A. Katzer. Ueber- haupt ist da» ganze Unternehmen als gelungen zu be trachten. j- Literatar. „Ernst Rietschel von Andrea-Op permann. Leipzig, F. A. Brockhaus 1863." — Ernst Rietschel, der vor drttthalb Jahren Heimgegangene be rühmte Bildhauer, hat in Andreas Oppermann einen Biographen gefunden. Letzterer ist durch verschiedene Schriften, besonder- durch seine ansprechenden „Bilder au« dem Bregenzer Walde" bereit- vortheilhaft bekannt. Al- Schwager Rietschel'- standen ihm zur vorliegenden Arbeit dessen Aufzeichnung und Tagebücher, theilweise auch der Briefwechsel zur Verfügung. Auf Grund diese» Material» hat Oppermann mit finniger Pirtäl rin treues, von de- Meister« Denken und Empfinden beseeltes Bild rntworfri». Auch für die allgemeinen Kunstvrrhältnisse, welch« dem Bild« Rietschel'» als Hintergrund dienen, wie für dessen künstlerischen Entwickrlung-gang und Werke bringt d«r Biograph rin frische» Auge und da- nölhige Vrrständniß mit. Bon besonder« Reiz und Interesse sind die, al» ein Bermächtniß für seine Familie von dem Mei ster selbst niedergeschriebenrn „Jugenderinnerungen", w«lch« Oppermann unverändert am Eingänge seine» Buche» mtttheilt; in ihrer naiven Schlichtheit und Unmittelbar keit spiegeln fi« wahr und schön de« inner« Menschen wieder.
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