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Dresdner Journal : 12.06.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186306121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-06
- Tag 1863-06-12
-
Monat
1863-06
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 12.06.1863
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SS L? «statt f G; fß G. -bürg »reicht lÜL4 «Ard. , öster- -lefischr '-i» G; N^.- vaak- ontzon >ndon b. 8. 10 G. >!»- HL. irn» <tt- »NU xm« berg chen. t. — aft,- !tt« n«ü»e astar Frau PZig- t- — und r.«. leon. »dm. N u. Q UN« Hr. r in « sin»l. )o. v. ! 4*» rnb.- arStz. »S.; 4«.: ')HG.; 73 G.; 1.68» Kredit. . poln. flraun» lstätzter Geraer imarer dv. do.öst. rk. 106 verlin- iskbahn do. 132 Freitag, den 12. Juni. 1863. Iw Laatanä» tritt ?»it all«! 8t«mp«Irn- »etUax ULiun». deTrs Dementi, wenn Ml gung ännrhmen solle. Prag. Dem „Boleslawan" wird aus Prag geschrie ben, Herr Franz Palatzki habe kürzlich in einem Pri vatgespräche mit einem Abgeordneten des böhmischen Land tages, als auf den polnischen Aufstand die Rete kam, sich folgenderweise geäußert: „Ihr wißt nicht ein mal, wie sehr uns die Kundgebung von Sympathien für die Polen in St. Petersburg schadet. Ich sehe das Heil des Slawenthums nur im russischen Zar. Ich glaube nicht, daß die Polen in dem gegenwärtigen Kampfe sie gen dürften; geschieht dies aber, so wird dies unser größ tes Unglück sein." Diese Worte, fügt der Korrespondent des „Boleslawan" bei, sind in Prag kein Geheimniß, und wenn dies auch wäre, so sei doch die Anschauung Palatzki's von der polnischen Frage Jedermann bekannt. Diese Worte charaktisiren nicht blos das Programm Pa latzki's, sondern auch der ganzen sogenannten „Litern Partei" betreffs der slawischen Frage, so daß der „Bole slawan" es für nöthig hält, sich länger bei ihnen auf- zuhaltrn. Er thut dies, indem er den citirten AusspruL Palatzki's Satz für Satz vornimmt und mit aller Ent schiedenheit bekämpft. Er weift das Hinblicken auf St. Petersburg und auf den Zar, als das Heil des Slawen thums, energisch zurück und verwahrt sich überhaupt ge gen die Aufstellung einer Metropole, als des HaupteS und der geistigen Repräsentantin des Slawenthums. Der „Boleslawan" ist der Ueberzeugung, daß ein panslawi stisches Reich für alle Zeit unmöglich sei und bleiben werde. Palatzki hat darauf eine sehr lange Entgegnung " Inseratnrmmahmr nuswSrts: lOlpel-: ?». vu-zoovurri», , äs» Or«»6n«r ^ouronl»; «doockuo.: H. kxol.»», L. Ir.l.ou»; Maodnrx-Llwa»; Unmnqrnin ty Vooi.r«; LirUn: Ouoi-ios'icd« liuok- kuockt., 8ur«»u^ Lr«w«n: 8. 8oul.orr»; trsilnn: Lovl» 8i-uo«u; kriuUltart ». w.: tiuvbd.; KiUo: Vxvxnirn; k»ri»! v. (28, ms äs doo« euk»n»>; l'u. Luui-lou', Lucbd.; Vis»: OoMptoir 6. L. Wieuvr Xvituox, 8tef»mpl. 887. Herausgeber. LLulßl. Lxpsckltlon <i«k> vesiäner ^onennl», ' Vrvscken, >t»r!sogtr»sss kto. 7. Nichtamtlicher Theit. «ehersicht. Tele-raphtsch« Nackrichlrv. Toßesßkschichte. Wien: Behandlung der disponiblen Beamten. Beschränkung der Freizügigkeit verhindert. Angebliche preußische Beschwerde. — Berlin: Königs Reise verschoben. Artillerirorganisation. Erklärung der Volkszeitung. — Bonn: Fackelzug für Sybel ver boten. — Solingen, Stettin: Stadtverordneten- Demonstrationen. — Posen: Haussuchungen. Be handlung der gefangenen Polen. — Ostrowo: Gym- nasiastenproceß. — Gumbinnen: Nichtempfang des Kronprinzen. — Karlsruhe: Fichtestiftung. Die Anwaltordnung und daS Polizetstrafgesetzbuch an genommen. — Altona: DaS Turnfestverbot. — Paris: König Franz vrrläßt Rom. Zeitung suSpen- dirt. - Brüssel: Ausfall der Wahlen — Turin: Pepoli'S Rücktritt. Ricasoli'S Wiedereintritt.—Neapel: Bourbonistische Kämpfe. Wiedereröffnung des Car- linotheatrrS. Eisenbahneröffstung. — London: Tages bericht.— Kcnstantinopel: UebungSlager briMas- lak. Zur Snezcanalfrage. New-Hork: Getreide ernte. Don DickSburg und dem Rappahannock. Oer polvische Lufstavd. (Pässe ins Ausland. Eisen- bahncourse beschränkt. Verwendung größerer Massen.) Dresdner Nachrichten. Vrovinzialnachrichtev. (Leipzig. Löbau. Falkenhain). Gerichtsverhandlungen. (Dresden. Borna.) »aseratenpreisr: kür äso K»uin «iosr »«»pnlteuon 2«Us: 1 Xxr. votsr als 2«U«: 2 ttxr. Erscheinen: kl ssUeb, mit Xu»u»lm>« äsr 8oui» noä ketsrt»^», Xbouck» 5ür äso folsssuäs» Hx. erlasst«, worin er indeß doch seine Meinung dahin aus spricht, daß Mächte zweite« oder dritten Ranges nicht mehr apfkommen könnten, und daß die Polen, wenn sie durch Westeuropas Hilfe frei würden, sich an dieses an lehnen, namentlich den Deutschen würden Concessiönen , machen müssen, die ihm nicht genehm sind. ll Berlin, 10. Juni. Die Abreise Sr. Maj. des Königs nach Karlsbad ist um einige Tage verschoben worden. Aeußerm Vernehmen nach hängt dies mit der Erledigung wichtiger Staatsgeschäfte zusammen, welche augenblicklich den Ministerrath beschäftigen. Daß es sich dabei um Handhabung des Budgets und Feststellung der Ausgabepositionen mehrer Ressorts handelt, ist be reit- gemeldet worden; heute versichert man, daß es sich um den Erlaß weiterer Verordnungen, Erweiterung des - Diseiplinargejetzes gegen richterliche und nicht richterliche Beamte, ferner um ein Gesetz gegen die Vereine handelt. Dom Wahlgesetz ist es wieder still geworden; was dar über früher in die Orffentlichkeit gekommen, wird von gut unterrichteten Personen mit voller Bestimmtheit auf recht erhalten. Zu dem Entschlüsse Sr. Majestät, die Ab reise zu verschieben, hat übrigens auch die Absicht beige tragen, der Jubelfeier des 2. Garderegiments zu Fuß (ge gründet am 13. Juni 1813) beizuwohnen. Der beab sichtigte Besuch dcS Seebades Ostende ist von Sr. Ma jestät für dies Jahr aufgegeberu Der König will später nach Baden-Baden gehen und dort mit Ihrer Maj. der Königin Zusammentreffen. — Der königl. Gesandte am kurhessischen Hofe, Herr Harry v. Arnim, hat sich jetzt auf seinen Posten nach Kassel begeben, nachdem er zuvor von dem Ministerpräsidenten empfangen und mit In structionen versehen worden ist. — Die Reorganisa tion der Artillerie hat ihren Anfang genommen; dle 3 sechsstündigen und die 3 zwölfpfündigen Batterien bei jeder Brigade werden in je 4 Batterien umgewandelt, ohne daß dadurch eine Vermehrung des Bedarfs an Of fizieren eintritt. Auch mit den Pferden wird man bei den vorhandenen Beständen nicht in Verlegenheit kommen. — Der Director der Civilabthrilung des Stadtgerichts, Hr. Voigt, hat wegen vorgerückten Alters seine Pensionirung beantragt, er will den Rest seiner Tage im Harze, wo er ansässig ist, verleben. — Die „Volkszeitung" bringender Spitze ihres Blattes die Erklärung: „Wir halten es für unsre Pflicht, den Lesern der „Volkszeitung" anzuzeigen,'daß wir über innen; Angelegenheiten unsrrS Staatslebens für die nächste tatsächlich^ Nachrichten bringen werden. Be- wrr fortan dem Eelbstdenken unsrer Lestr überlasten rc." Bonn, 7. Juni. Studenten wollten zu Ehren des Abgeordneten Prof. vr. v. Sybel einen Fackelzug ver anstalten; es wurde ihnen aber, der „K. Z." zufolge, die polizeiliche Erlaubniß dazu nicht ertheilt. Sie wollen nun wenigstens einen Commers halten. Solingen, 8. Juni. (K. Z.) Aus den Antrag von sieben Stadtverordneten hatte der Herr Bürgermei ster Trip dahier auf heute Vormittag das Stadtverord netencollegium zusammenberufcn, um, mit Rücksicht auf die gegenwärtige Lage des Landes, zu einer geeigneten Beschlußnahme in Berathung zu treten. Vor Beginn der desfallsigen Verhandlung verlas der Herr Bürgermeister ein Schreiben der landräthlichen Behörde, worin derselbe namens der königl. Regierung veranlaßt wurde, die er folgte Einladung aufzuhebrn, event. die Verhandlung auf Grund des K. 34 der Städteordnung zu verhindern. Die Mehrzahl der anwesenden Stadtverordneten begab sich darauf ins CasinogebLudr, wo der Erlaß einer Adresse an Se. Majestät den König einstimmig beschlossen wurde. Stettin, 9. Juni. (Osts.-Z.) Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung der Stadtverordnetenver sammlung stand der Bericht der in der vorigen Sitzung ernannten Commission zur Berathung über den Antrag der Herren Euchel und Genossen, welcher dahin ging, „zu berathcn, inwieweit die communalen Interessen Stettins durch die gegenwärtige Lage des Landes berührt werden und welche Schritte etwa in dieser Beziehung zu thun seien". Zu Anfang der heutigen Sitzung verlas der Vor steher Saunier eine Anzahl Schriftstücke, welche in Bezug auf diesen Antrag zwischen der k. Regierung, dem Magistrat und dem Vorsteher gewechselt sind. Das letztere besteht in einer von gestern datirten Verfügung der k. Regierung an den Vorsteher, in welcher ihm bei 100 Thlr. Strafe verboten wird, den Bericht der Commission (welche den Antrag auf eine Adresse an Se. Maj. den König gestellt hatte) zur Berathung zu bringen. Der Herr Vorsteher erklärte, daß er sich diesem Befehl füge und demgemäß den Gegenstand von der Tagesordnung absetze. Hierauf stellte Justizrath Vr. Zachariä folgenden dringlichen An trag : „Die Versammlung wolle beschließen: 1) über die Verfügung der königl. Regierung an den Stadtverordne- tenvorsteher bei den vorgesetzten Behörden Beschwerde zu führen; 2) den Magistrat' einzulaben, sich dieser Be schwerde anzuschlirßen." Nachdem die Dringlichkeit des Antrags genehmigt war, wurde derselbe von dem Antrag steller in längerer Rede motivirt; dagegen sprach Justiz rath v. Dewitz, dafür vr. Amelung, welcher jedoch fol gendes Amendement stellte: ,Jn Erwägung, daß die Beschwerde über die Verfügung der königl. Regierung vom 8. d. M bei den höher» Behdroen nach der Minifteliatversüzung vom 8. M. vollftandig aussichtslos ist, bei Sr. Majestät vem Könige eine Audienz für eene Deputation zu erbitten, um Sr. Majestät ehrfurchtsvoll vorzustellen, daß durch die Verfügung der kgl. Regierung vom 8. d M. den Stadtver ordneten das ihnen gesetzmäßig zustehende Recht verkümmert wird, mit ihren Gesuchen dem Throne Sr. Majestät zu nahen, und daß Se. Majestät unlerthänigst gebeten wird, dem Abhilfe zu schaffen. Di« Stadtverordnetenversammlung wolle ihren Vorsteher und vier Mitglied» zu dieser Deputation ernennen, um Sr. Ma jestät dem Könige mündlich und nölhigensalls schriftlich dies Ge such im Namen der Stadtverordnetenversammlung ehrfurchtsvoll vorzutragen, und wolle auch dem Magistrate vor dem gefaßten Beschlüsse Kenniniß geben, mit dem Erluchen, zu gleichen, Zwecke an Se. Majestät den König auch aus der Milte des Magistrat- eine Deputation zu senden? Das Amendement wurde in geheimer (vom Justizrath v. Dewitz beantragter) Abstimmung mit 38 gegen 19 Stimmen angenommen. Die Mitglieder der danach be schlossenen Deputation wurden gewählt. ' Posen, 9. Juni. (Pos. A.) Die Haussuchungen in unsrer Stadt haben immer noch nicht aufgehört. Bei dem Domdcchanten Brzezinski, Domherrn Grandke und dem Kanzlisten deS erzbischöflichen Consistoriums, Cie- sielski, wurde gestern Mittag gleichzeitig eine Revision der Papiere der genannten Herren durch Polizeibeamte, wie wir hören, auf Antrag des Untersuchungsrichters deS Staatsgerichtshofes, Kammergerichtsraths Krüger, vor genommen, welche aber rcsultatlos geblieben ist. — Der „Czas" hat sich von hier schreiben lassen, daß die Be handlung der verhafteten Polen auf dem hiesi gen Fort eine sstzr-spricht» s«i, der Korrespondent ver mied aber in die Details einzugehen, „um das Loos der Verhafteten nicht noch zu verschlimmern". Nach Dem, was wir über jene Behandlung erfahren haben, kann dieselbe den Umständen nach nicht besser sein, als sie ist. Zunächst haben die Gefangenen zu ihrem Aufenthalte bessere Lokalitäten als die Untersuchungscommission, welche durch kalte und feuchte Luft leidet, so daß die Büreaur noch im Juni geheizt werden mußten. Dann dürfen sich dieselben die Speisen nach ihren Wünschen und ihren Mitteln in der Militärküche auf dem Kernwerk bereiten lasten, nur Wein ist nicht gestattet, außer auf ärztliche Verordnung. Auch in den Zimmern sind manche Be quemlichkeiten, wie eigene Betten u. dergl., gewährt. Was unbequem und drückend sein mag, ist die Versa gung des Verkehrs mit den Angehörigen. ES versteht sich aber von selbst, daß in dieser Beziehung die Unter suchungshaft immer strenger sein muß, als die Strafhaft. Ostrowo, 8. Juni. Am 6. d. M. wurde von der Criminalabtheiluug des hiesigen k. Kreisgerichts die Un- tersuchungssache gegen 15 Schüler des hiesigen Gymnasiums wegen Vergehen gegen die öffentliche Ordnung auf Grund deS K 98 des Strafgesetzbuchs ver handelt. Die Anklage behauptete, daß die Angeklagten im Jahre 1861 bis zum 9. November 1862 an der Ver bindung to«srrz»l«o nsroäov«, insbesondere deren Ab teilung theilgenommen haben, deren Dasein, Verfassung und Zweck vor der StaatSregierung geheim gehalten werden sollte, daß der ursprüngliche Zweck deS Vereins nur dahin ging, eine rege wissenschaftliche Aus- Trlegrüphische Nachrichten. Wie», 1». Juni. (Tel. d. Boß.) Kürst Karl Auer-perg ist zum Präsident eu, Gras Kueffteia zum Bicrpräfideutru de- Herxenhause«, Ha-- uer zum Prästdenteu, Hopfen vvd Lapruva zn LiceprLfideutev de- Abgeordnetenhaus«- mit allerhöchstem Handschreiben vom 9. d. ernannt wor den. — Abeudbörse- Ereditact 191,49. Sechziarr L-ose 98,3V. Pariser 3 Proc. Rente 69,2V. Kassel, Mittwoch, 1v. Juni. Da- heute au-- gegebene „Gesetzblatt" enthält ein vom 6. Mai ^datirte- Gesetz, die weitern Bestimmungen über t dir Zusammrusetzuog der Gtäudeversammluug be treffend, sowie rin Miuisterialautschreibeu vom heutige» Tage, bezüglich der Wahl der ritterschaft- ltchen Laodtag-abgeordnete». Triest, Mittwoch? N». gunt. Mlt der «eber-7 laudpost etugetroffeue Nachrichten an- Hongkong vom 29. April melden, daß die Beantwortung des englischen Ultimatum- au Japan noch nicht erfolgt «ar, weil der Teikau nach Ozaka abgerrist uud bat Ultimatum ihm nachgeschickt worden ist. Der japauesische Gouverneur in Kauagawa hatte dem vrttischen Admiral erklärt, daß die Regierung zu schwach sei, den Mörder Richardson -, dru Fürsten Schtmadzu Daburo zu strafen; man möge die dem selben gehörigen Lutschuiuseln srquestriren; ein de« Fürsten gehöriger Dampfer ist weggenommeu worden. Zu Aokuhama lagen 8 britische Schiffe und wurvrn noch 5 andere erwartet. Die britischen Uuterthauen in Japau sind angewiesen worden, die uöthigeu Lorstcht-maßregrln zu ergreifen. Part-, Donner-tag, 11. Juni. Der „Moni teur" veröffentlicht eine Depesche deS sranzöfischrn Tousul- au- New'Afork vom 1. Juni, welcher nach Berichten an- Havana uud Veracruz (s. u.) mel det: „Puebla ist uuser, Ortega hat sich mit 18,vvv Mauu ohne Bediugungeu ergeben. Rew-Dork, 1. Juni. Vie Sturmangriffe der Unionisten find zurückgeschlageu worden. Es wird vrrfichrrt, Johuston stehe mit 1S,VVV Mann im Rücken der Stürmenden. Da- in Havana erscheinende „Liario" versichert, Puebla sei von den Franzosen genommen. Verantwortlicher R-tzttlrur: A G. Hartmann. ' ft- ZlM«>mue»tLPreist: Il LrUsL: s DU«. 10 Nxr. io Msd—o.s - 1 „ 10 „ „ „ l «zoötlisk io vr—-so: 15 kissr. I Tagesgeschilhtc Wien, 9. Juni. (Grn.-Corr.) Wie wir auS com» . petrnter Quell« vernehmen, ist in Betreff der weiter» Behandlung der disponiblen Beamten die alle» höchste Entschließung bereits h^rabgelangt. Dir in diesas. Angelegenheit erstoffenrn allerhöchsten Bestimmungen lassen, sich den uns gewordenen Andeutungen nach in Folgen dem zusammenfassrn: Allen disponiblen Beamten, diij bisher aus systemmäßigen Posten noch nicht untergebrachl werden konnten, wurde von Sr. Majestät ohne Unter» schied, ob dieselben in -ushilfsweiser Verwendung zug» thrilt sind oder nicht, die mit Ende Juni laufenden Jah res ablaufende Begünstigungsfrist bis Ende Decembcr 1863 erstreckt, zugleich wurde aber bei den betreffenden Ccntrab stellen die Einsetzung sogenannter Sichtungscommission» angcordnet, deren Aufgabe ist, aus der Reihe sämmtlicher disponiblen Beamten diejenigen herauszusuchen, dir ent weder bereits 40 Jahre dienen oder vermöge ihrer mich' dern Qualifikation, wie zufolge sonstiger Umstände sich für eine definitive Unterbringung im aktiven Staats« dienste weniger eignen. — Dem vom Landtage für Tirol gefaßten Beschlüsse, womit der Stadt Inns bruck die Einhebung einer Aufenthalts-, einer Fremden- und einer Heirathstare zu bewilligen wäre, wurde die kaiserliche Sanction aus dem besonders angeführten Grunde nichtertheilt, weil Fremden- und Aufenthalts» tarrn, wenn sie der Stadt Innsbruck bewilligt würden, auch andern Gemeinden nicht versagt werden könnte«; derlei Taren aber in solcher Ausdehnung nur geeignet wären, dem öffentlichen Interesse entgegen die Frei zügigkeit und den Verkehr zu beschränken; weil ferner bezüglich der Heirathstare der Act der Verehe lichung nicht den Gegenstand einer rationellen Besteuerung bieten könne. — Der k. preußische Gesandte am kaiserlichen Hof soll, wie man der „Const. Oest. Ztg." angeblich auS guter Quelle berichtet, sich über die Haltung der Journalistik gegenüber der Verabschiedung des preu ßischen Parlaments und ganz besonders gegenüber den Verordnungen in Bezug auf die Presse ernst und ein dringlich beschwert haben. Dem Gesandten wurde di volle Zusicherung gegeben, daß die Staatsanwaltsch-kt dir ganze Strenge des bestehenden Gesetzes anrufen wer«, sobald Se. Ercrllenz eine Klage gegen die betreffen! Journale oder Schriftsteller anhängig mache. Et» Anderes könne doch der Vertreter der z-reukÜchen Kr> Illschweigew Ballen .s Del- rtzLbtr. ,Octbr. S4S-; Ssterr. ,Ps. Zproc. itälien. VIA; Aciik« «irdisch« Hilb-r ! C-»s- »iS* «. SS. 11 Fl. -r Ngr. Ide Im: »9Iull 48.000 i reise.) Roggm 25-20 » Rüööl l. »b'/„ Ae uilleton. Leopold Rodert. («chlu» au« Rr. 181.) Wir haben über Robert'» erste Beider berichtet, die seinen Ruf gründeten und ihn schnell zu einem der ge suchtesten Künstler Roms machten. Wir übergehen die weitere Erzählung seines künstlerischen EntwickelungS- gangeS, wir seiner LebenSumstände und weilen nur noch bei dem traurigen End« Robert'S, nachdem wir vorher gehört haben, waS Fruillet de ConcheS über daS Aeußerr de- Künstlers mittheilt. Sein AeußereS — heißt eS — hatte für Den, der ihn nicht näher kannte, sehr wenig AvziehrndeS. Er war rin kleiner, hagerer Mensch, von unbeholfenem, unscheinbarem Wesen. Ueberall nahm er di« letzte Stelle ein und spielt« die letzte Rolle. Wie ein Mensch) der nur einen Gedanken hat, athmete er überall Langeweile: wenn er jedoch sprach, zeichnete seine Konversation Alles mit kurzen und trefflichen Worten. Fühlte er sich behaglich, so berlvr sich dir Wolke, die sonst seine Stirn umdunkelt«, und wer mit ihm ge sprochen, sand etwas Feine», Wahre», Gefühlvolle», Liebenswürdiges, obwohl von einem düstrrn Hauch« durchweht, in seinem Wesen, wa» in reichem Maß« Sympathie und Achtung in dru« Unterredner hervorrief. Der großartige Erfolg, den seine „Schnitter" in» Salo» von I8S1 hatten, vermochte di« Melancholie nicht zu verscheuchen, di» seit Jahren schon an de« unglück liche« Künstler nagt« >«d deren Opfer er endlich werden sollt«. Eine Reis« »ach Pari», die astgemrine Bewun derung, die ihn dort rmpftog, konnte ihn nicht erheitern, ebensowenig wie die Huld de» Hofe», der Prinzen, ja auch de» König« selber, der ihn zum Ritter der Ehre«, l^ton machte. Er floh umsonst nach der Schweiz, von der Schweiz nach Italien, von Florenz nach Venedig — Alles zitterte in ihm, und in dieser unbestimmten Un ruhe, dieser nervösen Gereiztheit mühte rr sich sein letz tes Werk, „Die Fischer", ab. ES macht den schmerz lichsten Eindruck, aus den Briefen Robert'S an ver schiedene Freunde zu ersehen, welch« innere Qualen er litt, wie seine zweifelsüchtige, aller Energie und festen Willenskraft endlich verlustig gegangene Statur ihn zu zahllosen Versuchen, Ungeheuern Anstrengungen und tausend Aenderungey trieb. Am 30. November 1834 machte er den letzten Pinselstrich an diesem Bilde, da rr hundertmal zu zerreißen auf dem Punkte war: eine seltsame und selbstmörderische Wuth, dir sich auf da- Wrrk stürzt, ehe sie den Schöpfer desselben erwürgt. Da» Bild war zuerst in Venedig ausgestellt; dieselbe Sen sation, di« r» hier macht«, erregt« e» auch in Pari«, al- plötzlich eine Nachricht alle Grmüther wie rin Blitz trifft: Leopold Robert hat sich ermordet! Und in der Thal, am 20. März 1835, inmitten seiner Triumphe, hatte er sich mit einem Messer die Kehle abgeschnittrn mit demselben Messer, daß ihm so oft in seiner steten Unzufriedenheit mit sich selbst zum Abschabrn de» Ge malten diente. Er hatte den Mord mit solcher Raserei begangen, daß nicht nur di» beiden Hauptschlagadern durchschnitten, sondern auch rin» der beiden Hauptwirdel- beinr »erletzt war. Zehn Jahr« vorher, an demselben Tage, hatte auf dieselbe Weise sein älterer Bruder, Alfred - Robert, sich da» Leben genommen. Man hatte sich von dem Schleier tiefer Melancholie bettoffen gefühlt, der auf seinem letzten Gemälde, „Fischer de» adrtatifchen Meeres", ruht« — nun war rr gelüstet. Welche» find aber di« wirklichen Ursachefi de» Selbst morde» gewesen- Eine außerordentlich« SLüchtciny.it, die ihn viele gesellschaftliche Verstöße begehen, eine Em pfindlichkeit, die ihn jede» Lachen mißtrauisch ausnehmen ließ, waren für Robert fortgesetzte Qualen, und dieser unaufhörliche Kampf zwischen den Mächten der Seele und seiner Thatkraft boten den scharfen Spitzen einer angebornen Schwermuth und Hypochondrie viele bloße Stellen. Man denke ferner an dir Schwierigkeit, mit der rr arbeitete und die den Gedanken nur mit pein licher Anstrengung heraustrrten ließ; man beachte die angegriffene und schon vor der Production beinahe er schöpfte Arbeitskraft, und sollt- man nicht daraus zu schließen gezwungen sein, daß Urbrranstrengung der geistigen Fähigkeit, di« sich je nach der Feinfühligkeit ab nutzt, bei Robert die Fibern des Gehirns angrrifen mußte und daß, wenn der Künstler sich nicht mit eigner Hand getödtet, er der Arbeit hätte erliegen müssen? Da» ist jedoch nicht Alle-q eine unglückliche, hoffnungslose Leidenschaft hatte einen neuen Brand in seine Melan cholie geworfen. Unter den erlauchten Familien, mit denen Robert in Rom verkehrte, befand sich eine fran zösisch«, welche die Revolution erilirt hatte. Sir bestaub au» einem jungen Ehepaare und einer Verwandten. E» war die» die Prinzessin Charlotte Napoleon, Tochter Joseph'» (Grafen v. Eurvilliers), mit ihrem Vetter Na» poleock, dem Lltrrn Sohne Loui»' (de» Grafen vo« Et. Leu) und der Königin Hortensia, vermählt, und ihre Verwandte Juliette de Villenruve, später» Gattin ihre» Vetter» Joachim Clary, All«, mit Ausnahme de» Letz ter«, jetzt todt. Diese Personen liebten uicht nur bi« Künste, sondern übten fie auch selbst, so daß, kaum hatten fie Robert kennen gelernt, sich zwischen ihm und ihnen eine Art von Freundschaft entspann, in der auf der einen Seite der Cultu» de» Talent» und da» Wohl wollen, auf der andern bette die bestrgte Schüchternheit, befriedigte Eigenliebe und später der Retz eine» unbe wußten Gefühl» di« socialen Schranken uiederzureißen schien. Da brach plötzlich, im Jahre 1835, die erst- Jnsurrection der Romagna aus; der Prinz Napoleon, von seinem Bruder mit fortgerissen, warf sich als Frei williger unter die Rebellen und starb plötzlich. Dies traurige Ereigniß machte den Umgang des Künstler- noch nothwendiger für die junge Prinzessin, für die er rin Porträt ihres Gemahl- nach kleinen Miniaturblldern, den einzigen Erinnerungen von ihm, malte, und erst durch diese Verdoppelung der Bemühungen, der zarten Aufmerksamkeiten, der innigen Vertraulichkeiten, der ver gossenen Thränen erkannte der Unglückliche, welche Um wälzung in seinem Herzen vorgegangen. Und so gab sich denn Robert auch mit deswegen den Tod, weil in seinem Leben Raum für eine Liebe vorhanden war und dieser Raum nicht ausgefüllt wurde. Ein. Punkt ist übrigen- Geheimniß, nämlich der entscheidende Umstand, der den Vollzug de- Selbstmorde- herbriführt«. ES war vielleicht bei Robert, wir bei vielen Melancholikern, die vorübergehendste und unbedeutendste Ursache, die ihn zur That bewog; es war vielleicht eine plötzliche Läsion der Lebenskräfte des Gehirn-, eine jener Hallucinationen, die unwiderstehlich dazu drängen, sich eingebildeten oder wirklichen Leiden zu entziehen. Seine Beerdigung fand ohne Pomp statt. Sein Leichnam wurde in eine Gondel gelegt und von seinem Bruder, seinen Freunden und den eingebornen wie den fremden Künstlern, di« damals in Venedig anwesend waren, begleitet, nach St. Christoph, einer kleinen Insel, gebracht, welche als Kirchhof für die -roße Lagunenstadt dient. Ein in die Mauer gefügter Stein, dem Grabe gegenüber, trägt nebst dem Datum der Geburt und de» Todes di« einfache« Worte: "o poiä üoboel »«, »mi, «t oompelriow,". 0. Literat«». „Morgenweihe vor der Abend- mahlsfeirr. Eine Eängrrgabe frommer Al ent mayls- genossen dargeboten von Heinrich Otto Wilisch, Pfarrer
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