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Dresdner Journal : 28.11.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186311285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18631128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18631128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-11
- Tag 1863-11-28
-
Monat
1863-11
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 28.11.1863
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Sonnabend, bnt 28 November i8«:r .V275 Verantwortlicher Redacteurr I. G. Hartmann. Rosenberg. Ii» tritt koit uock l8temp«I,a- »cbl»x di»,«. Auslassungen vor, welche sämmtlich eine Richtung ver folgen, nämlich die Anerkennung des Princips betreffend die Integrität der dänischen Monarchie und die Billigung der getroffenen Thronfolgcordnung. Mit diesen Acten- stücken vor Augen läßt es sich kaum erklären, wie rück sichtlich der Absichten dcr königl. preußischen Regierung in solcher Richtung irgend welche ,,Unklarheit" herrschen kann, und wenn cs deshalb heißt, daß Preußen sich zum Kriege gegen Dänemark rüste, so muß der Zweck eines solchen Krieges ein ganz anderer sein, als die Gewin nung der Anerkennung sür Rechte, von denen die p>eu- ßische Regierung ebenso gut weiß, wie wir selber, daß dieselben nicht eristiren." — „Dagbladct" giebt eine sehr umständliche „üvvuv <io la somuiu«" und sucht durch Abdruck mehrer Aktenstücke aus den Jahren 1851-52 das vermeintliche Anrecht des Königs Christian IX. auf die Regierungsgewalt in den Herzogthümern nachzu weisen. Die Einladung zum Eongreß an England wird mit aufrichtigem Bedauern, aber doch einfach ab gelehnt. Indem die „Post" diese Anzeige macht, deutet sie an, das französische Eabinet habe aus das Verlangen nach einem Programm erwidert, daß dcr Eongreß, wenn er mit der polnischen, schleswig-holsteinschen, italienischen und moldau-walachischcn Frage fertig werden könnte, sei nem Zwecke entsprechen würde. Die „Post" sagt über die Schwierigkeit, ein solches Programm auszusühren: „So lange wir im Eongreß nicht mehr sagen könnten, als wir schon in unsern Depeschen gesagt haben, würde eS uns kaum geziemen, Rußland mit dem Oelzweig in der Hand und ohne neuen Entschluß im Herzen zu be gegnen, während es selbst seine Ausrottungspolitik in Polen fortsetzt und sein Vertreter mit noch bluttricsen dem Schwert in der Faust erscheinen würde. Der Stand der Dinge in Holstein ist zwar drohend, aber was könnte ein Eongreß bewerkstelligen, das nicht schon durck den Vertrag von 1852 erzielt ist? Was ließe sich in Ita lien thun? Im Augenblicke, wo man Venetien erwähnte, würden die Oesterrcicher den Eongreß verlassen. Selbst wenn eine Mehrheit von Staaten den Wunsch ausspläcke, daß der Kaiser auf jenen Theil Italiens verzichten möge, wäre dieser Ausspruch eben so werthlos wie ein Votum der anthropologischen Gesellschaft. Gesetzt aber, daß man Venetien überginge, würde König Victor Emanuel mit Vergnügen seinem Königreiche permanente Grenzen gezo gen und jede Hoffnung für die Königin der Adria auf immer erstickt sehen? Roch weniger Gutes könnte man durch ein Herumpfuschen an der großen orientalischen Frage stiften. Rußland wäre nur der Gelegenheit froh, um Enthebung von den 1856 eingegangenen Verbind » lichkeiten anzuhaltcn, während es endlose Anschuldigun gen gegen die Pforte Vorbringen und den Samen fri scher Wirren in allen Theilen der Türkei auszusäcn suchen würde... Kur;... bei aller Achtung vor den bc wundernswerthen Gesinnungen und Vorsätzen des Kaisers dünkt uns, daß der Eongreß kein Heilmittel für alte Schäden und keine specifischc Arznei für neue Ucbel sein würde. Die Minister eines verfassungsmäßigen Landes suhlen sich nickt berechtigt, ihrer Monarchie di« Be schickung einer Versammlung anzurathcn, deren Zwecke sie als utopisch anschcn. Wir können sie deshalb nickt tadeln; denn es ist eine große Verantwortlichkeit, einen Kongreß anzunehmcn, der nur der Anfang der Zwie tracht sein könnte." ger 12s s. eine deutsch füll»ng seiner Bundespflichtrn keine Vorwürfe machen. Al» europäische Macht natürlich müßte Oesterreich neu trat bleiben. Gcgtn sich selbst al» Bundesglied mit sei ner -außerbündischen Macht zu Gunsten des Londoner Protokolls und im Verein mit dessen Beschützern Krieg zu führen, könnte ihm kein Mensch von gesundem Sinn« zurnuthen. Preußen würde die nämliche Haltung ein nehmen. Deutschland wäre geeinigt und in dieser Eini gung stark genug, auf die übrigen Protokollmächte Ein druck zu machen." — Die preußischen ministeriellen Blätter machen jetzt eine Schwenkung noch hinter die österreichische Politik zurück. Die „Neue Preu ßische Zeitung" erörtert, daß Prinz Friedrich von Augustenburg mindestens bei Lebzeiten seines Vaters, der schoR,S852 auf daS Erbfolgerrcht für sich und seine Nach kommen verzichtet, kein Recht für sich geltend machen könntz. Ueberhaupt sei die Erbfrage durchaus nickt so einfach, sondern überaus verwickelt und die Entscheidung über die Erbfrage, die am Ende doch der Deutsche Bund auf irgend einem gerichtlichen Wege werde vornehmen lassen müssen, werde nicht so rasch zu beschaffen sein. Und dazu komme für Preußen und Oesterreich der Umstand, daß sie durch ihre Unterzeichnung des Londoner Proto kolls gebunden wären gegen die andern Großmächte, von denen keineswegs eine Aenderung ihrer bisherigen Politik, sondern allenfalls ein entschiedenes Vertheidigcn derselben zu erwarten sei. Preußen könne nicht in einen euro päischen Krieg hineinrennen, weil die Führer der Demo kratie ihn wünschen. Es müsse jetzt vor allen Dingen in Gemeinschaft Oesterreichs beim Deutschen Bunde die jenigen Streitigkeiten mit Dänemark erledigen, die schon so lange schweben und auch ohne den Thronwechsel schwe ben würden. Es müsse die Bundeserecution — mit Be rücksichtigung der veränderten Umstände — zur Ausfüh rung bringen. DaS könnten der Deutsche Bund und die deutschen Großmächte sofort ausführen, und sie müßten es ausführen — aber durckaus als eine Bundessacke. Die Erbfolgesrage aber könne nicht so kurz erledigt wer den. Der Bund möge Einleitungen treffen, sie zu ent scheiden; aber seine Abrechnung mit dem Unterdrücker der Herzogtümer dürfe er nicht verschieben bis nach Er ledigung der Erbfrage. Wenn Preußen hiernach verfahre, so bleibe cs überall in seinem guten Rechte; es erfülle seine Pflichten; es bleibe auf der — hier durchaus rnne- zuhaltenden — Linie des Bundesrechts; es bleibe endlich frei „von der unsaubern Gemeinschaft mit der Revolu tion, di« sich dieser Sache für ihre Zwecke jbemächtigcn will.".— Die „Nationalzeitung" erwartet wenig von den deutschen Großmächten. Sie sagt: „Wie die Dinge augenblicklich liegen, 'steht dir Entscheidung ein mal vor Allem bei den Mittelstaaten und Kleinstaaten. Findet sich unter ihren Regierungen eine Majorität, welche die Lösung der Erbfolgefrage nicht verschleppen läßt, so kann die preußische unmöglich Widerspruch crnlegcn, und Oesterreich ist dann in die Alternative versetzt, ob cs mithandeln oder seine Lostrennung von Deutschland selbst besiegeln will." Diese Worte in dem Organe einer Par tei, welche stets die schnödesten Anklagen gegen die Mit telstaaten gehabt hat und das Glück sür Deutschland erst hereinbrechen sieht, wenn diese mit gebundenen Händen an Preußen überliefert werden, verdienen wohl gemerkt zu werden. Dieselbe Partei, welche noch vor wenigen Wo chen es als ein sich von selbst verstehendes Recht aus gab, daß Preußen ein Veto im Bunde beanspruchte, seht nun ihre Hoffnung darauf, daß es vom Bunde mit hin gerissen würde'. Die Kopenhagner amtliche „Berlingske Tidende" bringt mit Rücksicht auf die deutscherseits behauptete Nicht verpflichtung anläßlich der Berücksichtigung und Würdi gung des Londoner Tractats vom 8. Mai 1852 ab- seiten der deutschen Großmächte einen augenscheinlich osficiösen Artikel, in dem durch Abdruck der Note des früher» preußischen Ministerpräsidenten v Manteuffel vom 30. September 1851 versucht wird, zu beweisen, daß namentlich Preußen die Berufung teS Königs Christian IX. auf den dänischen Thron gebilligt habe. Der Schluß des osficiösen Artikels lautet wie folgt: „Es liegen also von Seiten Preußens, wie auch von Seiten Oesterreichs viele Dresden, 27. November. Nach Allem zu schließen, was in den Wiener und Berliner Blättern verlautet, sind die beiden deutschen Groß- mäckte einig in ihrerPylitik bezüglich der schleswig-holstcin- schen Frage. Die Wiener „Presse" enthält bereits eine genaue Erörterung dieser Politik, welche in Allem Dem entspricht, was kürzlich in der Wiener „Abendpost" aus geführt war, — nämlich Trennung der Successionsfrage von der Derfassungsfrage, in ersterer Beziehung Festhal ten am Londoner Protokoll, in letzterer Bundeserecution. Die liberalen Wiener Blätter selbst sind schlecht auf diese Politik zu sprechen. So wiederholt heute die „Presse": „Wahrscheinlich werden die österreichisch-preußischen An träge schon morgen am Bunde «ingebracht werden. Daß diese Anträge im schreiendsten Widerspruch mit den im Norde« und Süden Deutschlands allerwärt» kundgrge- benen Gesinnungen stehen, bedarf keines Nachweise». Deutschlands Stämme sind bereit, die Herzogthümer selbst um den Preis eines europäischen Krieges von der däni schen Herrschaft definitiv zu befreien, das ist der Sinn der Resolutionen, welche auf den zahlreichen Meetings einstimmig gefaßt wurden. Die öffentliche Meinung will von dem Londoner Vertrag, den die Regierungen in Wien und Berlin nun unverbrüchlich aufrecht erhalten, nichts wissen. Aber Oesterreich und Preußen scheuen die Auswerfung einer europäischen Frage und hoffen durch die blose Erecution zur Wiederherstellung des von Däne mark gebrochenen Bundesrechts in den Herzogthümern, der schleswig-holsteinschen Frage jenen Charakter einer innern Bundesangelegenheit zu erhalten, welcher dieselbe bis jetzt vor jeder Einmischung des Auslandes bewahrt hat."— Der „Botschafter", welcher gleichfalls nicht verkennt, daß diese Haltung der Großmächte nicht den deutschen Sympathien für die Herzogthümer entspricht, giebt zu verstehen, daß der Bund hier ausgleichend ein wirken könne. Er sagt: „Als Bundesglied ist Oester reich zu loyal, als daß es die deutschen Nationalinteressen prrisgeben sollte. Wir fürchten nicht, daß Oesterreich als BundeSglied sich vom übrigen Deutschland trennen werde. Zu einem Kriege des Deutschen Bundes gegen Dänemark würde selbst das österreichische Bundescontingent nicht erforderlich sein; aber schwerlich würde Oesterreich in der Mitwirkung zu einer gemeinsamen Action des Deutschen Bundes Zurückbleiben. Europa könnte ihm sür die Er- Bekanntmachung. Nachdem der seitherige Advokat und Notar Anton Hüttenrauch in Penig, welcher wegen Unterschlagung zur Eriminaluntersuchung gezogen worden ist, der advo- katorischen und Notariat»-Prari- entsagt und das Justiz- Ministerium diese Entsagung angenommen hat, so wird solche» gemäß tz. 75 der Advokatenordnung vom 3. Juni 1859 und tz. 89 der NetariatSordnung von demselben Taz« hierdurch bekannt gemacht. Dresden, am 21. November 1863. Minister.um der Justiz. vr. v. Behr. AreÄmerImuMl Telegraphische Nachrichtcn. Frankfurt, Donuertztag, 26. Novbr., Abend», (lieber Berlin.) Dem Lrrnehmrv nach bat der Bun- de»tag»au»schu- für dir holstrinsche Angelegenheit beschlossen, in der am nächsten Sonnabend statt findenden Bundestagsfihung den sofortigen Ein tritt der Bundeserecution vorzuschlagen Pari», Freitag, 27. November. Der heutige .Constrtutionnel" enthält einen von Boniface un- 84H A nd. WH K >. Nat.-A. taatSanIkdrn lctien d.tzw tünzd. b,1h >v. -l,a!,- yH «7 S-; A»l. «8 B; st. Mel. 02^ z Lst. neues!« rbligationm lädier 84 H Geraer 93^ lrwitaetn» n 91H G; n: bergisck- rhaltcr 150 ; do. böh- el-Oderbcrz G.; d». iz-Ludwios >r.-WlIbelm >.;do. s-'ets- ». rlMiste «stm. Amsterdam .; Hamburz ISIAÄ.; r 2 Ml. 7V kfurt a. M. Jiaaup«,. tzb 90 3H> 8VH WH bez.; G.; deM. . s. - MI. andrtdf. gr. k. prcust 98 H G-; . öst. Nat- r'cipzig- dau-Zttta» >rt-Act. 69 ger Bant ,cz.; dcrgl. 2. Serie öftrer, isterd. K.8. ; Bremcii M. k. «. S.; Londe» 80 1t. 8 t <s. Socieläir- rkellcr do. S.; sield- lOOtzG.; vampflch.- mp. - Art. ncr Keuer- L.; The- gl. Prior. 7 G. 9 Thlr. IS Ngr. l b Rbl.: -»-Stücke: i: 3lhlr. Jilseratrnannahme auswärts: k^ir. ItsmvuriireLii, Lomoilooronür cke» I-rosckoer ckonrn»!»; «berick»».: II. , 1). Ir.r.»«!> ; NLwbliex-tllr»»». Il^onnirrii, L Vr-or-rn; Lorlia: Onui-!ui'nutr« Uucb- birockl., NtirLXLrLu', Uuroau; Lrswoo: ll. 8cur.oriL; 1>ol i» dirxxvr rrsullkur« ». N : Nuokk.; Uötn: knüll' Ntnric-ii; kart«: v. (28, rn« ckv dou» Olis«,"), xr-rx: 1'«. Duur-i^ii i« liurkli.; Oomptoir et. k. VVr^u-r Xoitunx, 8lottruoj>I. 8V7. Herausgeber: Höllixl. kipeckitiou cke» Urlicknor 9our»»i«, Orsockeo, ölirrivootrirs,« Ko. 7. Tagtsgeschichte. Dresden, 27. November. In der heute Vormittag 11 Uhr in Gegenwart des Herrn Staatsministers Frei Herrn v. Friesen eröffneten Sitzung der Ersten Kam mer rcferirtc Finanzralh v. Rostiy-Wallwitz namens dcr dritten Deputation über den in der gestrigen Sitzung dcr Zweiten Kammer zum Beschluss« erhobenen Antrag bezüglich der schleswig-holsteinschen Angelegenheit. Die von der Zweiten Kammer in dem diesseitigen Anträge vom 25. November beschlossenen Modifikationen seien meist nur stylistischer Natur; nur das zwischen den Wor Amtlicher Theil. DrtSöeu, 27. November. Seine Königliche Hoheit der Kronprinz ist heute früh *i>1 Uhr von Weimar Zeder hier eingrtroffen. Dresden, 26. November. Seine Durchlaucht der Erbprinz von Reuß Schleiz ist heute Mittag von Sera hier eingetroffen und im „Victoria-Hotel" abge treten. Erscheine«: Htxliob, „re ck»r Sonn- nock k'oiort»^«, Schinä« Otr <t«o kvtxonäso '1»x. terzeichneteu Artikel, welcher die deutsch-dänische Streitfrage bespricht und seine Verwunderung dar über auSbrückt, da- englische Blätter die Mächte zum Kriege zu Gunsten Dänemark» auffordern. E» sei zweifello», da- Frankreich durch alte Sym pathien an Dänemark hänge, aber Deutschland habe auch ein Recht auf dir Sympathien Frank reich».. Die Achtung vor dem Willen der Völker und vor dem Rechte der Nationalität müsse glei cherweise wiege» in der Wagschale der Entschlie ßungen Frankreich». Der Mangel an einem all seitigen Einverständniß sei bedauerlich. Da» Ttn- verständui- der Mächte*) sei nicht genügend, die Lösung der dänischen Streitfrage zu sichern; e» würde logischer gewesen sein, sich an ganz Europa zu wenden. *) Im Telegramm steht einfach das Wort „pum-moe«»"; c» sollen damit wahrscheinlich die am londoner Protokolle de- theiligten Mächte gemeint sein. London, vouner»taa, 26. November, Nach mittag». Der Postdampfer „Nova Scotiau" hat New-Dorker Nachrichten vom 14. d. MtS. in Londonderry abgegeben Rach dem „Richmond Tra miner" rücken Unionisten auf der Halbinsel zwi schen dem Nork-River und dem JameS-River vor und haben auf der Dtra-e nach William»durg, 40 Meilen östlich von Richmond, beträchtliche Streit kräfte versammelt. Da» Goldagio stand am 14. d. M in Rew- Dork 47'4, der WechselcourS auf London 161, Baumwolle 86—87. Nichtamtlicher Theil. Übersicht. kelegraphische Nachrichten. Zk!t«ug»schau. (Presse. — Botschafter. — Neue Preu ßische Zeitung. — National.Zeitung. — Morning- Post. — BerlingSke-Tidende.) lage»grschichte. Dresden: Kammerverhandlungen.— Wien: Verhandlungen des Abgeordnetenhauses. Zur Eongrcßfrage. Der Finanzausschuß über das Kriegs budget. — Krakau: Ein neuer Mord. — Lemberg: Anonyme Proclamationcn. — Berlin: Kammerver handlungen. Hilfsfonds für d. Herzogthümer. Lassalle.— München, Stuttgart und Darmstadt: Kund gebungen bezüglich der schleswig - holsteinschen Ange legenheit. — Gera: Hauptstaatskassenrechnung für 1862.— Bern: Antwort auf die Congreßeinladung. Turin: Reise deS Königs nach Paris. — Stock- jgholmk Keine Seerüstungen. — Ostindien «nd China: Aus der neuesten Ueberlandpost — Nrw- 2)ork: Nachrichten der neuesten Post. TchlrSwig-Holstein. (Nachrichten aus Gotha, Kopen hagen und den Herzogthümern.) Der polnische Aufstand. (Mitthrilungen aus Warschau.) Lruennuuaeu und Versetzungen. Lre»duer Nachrichten. Provivzialvachrichtea. (Leipzig. Chemnitz. Zwickau. Radeberg. Burgstädt.) Statistik «. Lolk»wirthschaft Feuilleton. Zuserate. TageSkalender Börsen- uachrrchteu. Lbmmrwritm'rrift: Itkrlicb: « Tblr. — Slxr. io !.>«»»-> sßjiUrrt.: 1 „ IS „ „ „ Komttlieb lo vr—ckn: 15 H«r. Uuwmsrn: 1 Hxr. »«ser-impreise: zl. nach Ber- fl. mit dergl. ,l. mit d.igl. z detgl. nach wn Hamburg iei», Leinöl, Häuten zur ). mit Ster-, cl Muck« aut rlen lltunkel- «tschcn drtal. mit getr. Oi- bönedtck nach en von DreL außereurop. mch Dretdm u. Bruchftei- >t Holzdrath, -r, Zündhölz- md, t^rarhit, ge mit Osta- > Magdeburg Scheftag au» ßrag. Cchiff. aut: den I«. Hiilsensrüch , Hasen und . nach Dret- l Magdeburg Lilh. Wimn ; Wenz. Ar- au» Schine- t Steinsalji mit Süds« ulen u. Ey- i Schönebeck amburg »en wn Karpsen: taps; t^rnii »au mit gel strbNzr. nbörse.) Roggen Nov.- . Gerste > 21-23. stovember »' ISffe! N., No».' ducten- « Sgr.; .; Gerste ; Erbsen i Rübol 8000 H kN». vember, ldenvor- r 2. De die «c- « Prei> nng der isorische ldgaden »den. F e uill et o n. K. Hoftheater. Donnerstag den 26. November kam K. Gutzkow's Lustspiel „Das Urbild des Tar tus fe" zur Darstellung, welches in seinem Stoff auS Moliere'S Leben zugleich ein Literaturbild nächstver- gangenrr Zeit giebt, in seinen allgemeinen Wahrheiten bis in unsre Gegenwart hinein- und darüber hinaus ragend. DaS volle Haus bewies die bleibende An ziehungskraft des Stückes, daS durch seine feingrbaute Gliederung, Erfindung und pikante Steigerung der Jn- trigur, durch seine geistvoll«, klare und pointcnreiche Sprache einen ersten Rang unter den Lustspielen neuerer Zett behauptet. Herrn Emil Devrient'S Grstaltung d«r Moltbre, frei, edel, poetischen Geistes und voll sen siblem, künstlerischem Naturell, ist al- eine glänzende Leistung bekannt. Meisterhaft wurde der Inhalt seines Tartufse erzählt und sein Erscheinen als solcher im letz ten Act« auSgesührt. Herr Porth charakterisirt den scheinheiligen La Roquette mit lebenswahrer, scharfer Zeichnung, wenn auch dem Wackern Künstler »ehr und mehr die Kraft versagt, alle seine Intentionen zu vollem Ausdruck zu bringen. Die Schwestern Duplesst» wurden von Fräul. Langrnhaun und Fräul. Guinand gut gegeben; von Letzterer di« muntere, naive Madelaine, von Ersterer Amand« recht graziös, und in der Scene mit Ludwig XIV. mit dem verlockrnden Scheine sinnlicher Cokettrrie. Jenen jugendlichen Herrscher spielt Herr Jauner zwar lebhaft und routinirt, aber die ungentrte Haltung und Sprach« eine» jungen Bonvivant ohne Vornehmheit. Würde und eonventionrlle Beherrschung vrrmag nicht den „König" vorzuführrn. Auch die Um gebung de» Fürsten hat an feinem Ton durch die jetzige Besetzung de» Leibärzte» Dubois und Akademiker» Cha» pell« «ingebüßt, und sür den Thraterenthuflast Matthten ist die ergötzliche Charakteristik Herrn Räder s schwer zu missen. Befriedigend waren der Minister und der ParlamcntSrath durch die Herren Walther und Kober stein vertreten. Die Gesammtdarstellung ging rasch und präciS — wo für auch der Souffleur Dank verdient —, und dennoch spielte das Stück bis gegen A10 Uhr: beinahe eine halbe Stunde zu lange, weil die Zwischenacte theilweise an Länge mit den Acten selbst concurrirten. Die über mäßige Dehnung der Zwischenakte, dir an unsrer Hof bühne allmählich Gewohnheit geworden, bedarf einer einsichtsvollen Beschränkung. Namentlich bei Stücken, deren Inhalt und Behandlung einen raschen Verlauf bedingt, wird durch solche Generalpauscn dir erregte Stimmung und Spannung des Publikums vollkommen abgeschwächt, seine Theilnahme ermüdet und geht für da» Werk wie für die Schauspieler verloren. C. Banck. Zlluftrirte Literatur. „Das Buch der Er findungen, Gewerbe und Industrien. Leipzig, Verlag von Otto Epamer." — DaS unter diesem Titel von der thätigen Epamer'schen BerlagShandlung in Ver bindung mit tüchtigen Fachmännern herausgegrdenr Werk erscheint gegenwärtig in einer fünften, völlig umge- arbrijeten Auflage. Die rasche Verbreitung von vier Auflagen dürfte rin Zeichen sein, daß da» in dem Werke Gebotene dem Bedürfnisse d«S Publicum» in befriedigen der Weise entgegrngekommen ist. Der fünften Auslage ist, nach den bereit» erschienenen beiden ersten Lieferungen und dem diesen beigrfügten Prospekte und der vollständigen Inhaltsübersicht, reiche» neue» Material eingeordnet und ein« strenger gegliederte Ordnung, der culturgrschichNichen Entwickelung der epochemachendsten Erfindungen folgend, ist an Stelle de» loser« GesügeS der vierten Auslage gr« treten. Das „Buck dcr Erfindungen" erscheint jetzt so gleichsam als ein Kosmos dcr Arbeit, der geistigen und mechanischen Tätigkeiten, durch welche allmählich die heutige civilisirtr Welt sich aufbaute. Dem Verständnisse der trefflich behandelten einzelnen Themata kommen zahl reiche, in den Tert gedruckte Abbildungen zu Hilfe. Die Ausgabe ersckrint in 40 bis 50 Lieferungen; jeder Haus bibliothek und lnsbesondere jedem nach Erweiterung sei ner Kenntnisse strebenden Industriellen dürfte das Werk zu empfehlen sein. Das in demselben Verlage erscheinende, vom Archi tekten Oskar Mothes herausgegebcne „Jllustrirte Baulerikon" ist bis zum achten Hefte vorgeschritten, welche» letztere in eingehender und faßlicher Weise die Artikel von „Blitzableitung" bis „brechen" behandelt. Ein drittes Unternehmen der Epamer'schen Verlags handlung ist ein, unter Mitwirkung namhafter Gr- schäftsmänner und Gelehrten von ve. Ed. Amthor herauSgegebcneS Magazin für Kaufleute, welches unter dem Titel „Vorwärts" illustrirte Mitthrilungen, Ab handlungen und Schilderungen aus dem Gesammtgebicte der HandelSthätigkeit bringt. Wir haben daS verdienst lich« Unternehmen bereits beim Erscheinen deS ersten und zweiten Hefte» eingehend besprochen; gegenwärtig liegt et« drittes und vierte- Heft vor. Von Interesse dürfte im letzten Hefte folgende Stelle au» einem von Herrn O. Kohn im kaufmännischen Vereine zu BreSIau ge haltenen Bortrage sein, wrlchar zum Beleg dient, wie große» Gewicht man in kaufmännischen Kreisen jetzt schon auf die Stenographie legt. „Dieselbe hat sich," heißt e» dort, „in allen Handlung-Häusern, wo solche wenig sten» durch einen Stenographen vertreten war, im Ge schäftsbetriebe «nentbrhrlick gemacht. Der Principal dictirt dem Stenographen Anfrage und Antwortschreiben, so viel deren vorltegrn, in die Feder, wobei er sich weit kürzer aufhält, als wenn er dem Eorrcspondcnten seine Gedanken für die anzuferligendcn Briefe, und zwar einen nach dem andern, klar machen muß, und trägt die Be ruhigung, daß Alles genau in seinem Sinne, ja mit seinen Worten abgefaßt wird. Das Eopircn, welches jetzt die Lehrlinge, dcr Zeitersparniß wegen, mittelst der Maschine besorgen, geschieht in derselben Zeit durch die stenographische Eopie, wobei diese jedoch die Briefe mit Verständnis durchzulcsen genöthigt sind, was doch immer das wichtigste Bildungsmittcl für die jungen Kaufleute bleibt. Das Concipircn selbst, die Aufnahme von Be stellungen und sonstige Notizen, die Eorrespondcnz der Reisenden mit dem Hause, welche oft zum entschiedenen Nachtheil deS Geschäfts wegen Mangels an Zeit sehr kurz abgefaßt wird, werden unendlich erleichtert. Bei großer Zeit und Papierersparniß kann jeder Sacke die größte Sorgfalt und Ausführlichkeit gegeben werden. An gesichts dieser hohen Befähigung zur Erleicktcrung de» Geschäftsbetriebes möge der Kaufmann im eignen Jnter- effc bei der Wahl seines Personals auf die Kenntniß der Stenographie Gewicht legen, resp. solche zur Bedingung machen." Im Anschlüsse daran hat sich der kaufmännische Verein in Breslau einmüthig zu Gunsten dcr Sacke ausgesprochen und die Erlernung der Stenographie den jungen Kaufleuten, ganz besonders den dortigen Hand- lungsdiener-Instituten, empfohlen. 6. Thratrr. Weimar. Der großherzoglich« Theater intendant ve. Fr. Dingelstedt hat die Anzeige er lassen, daß auf der Wrimarischen Hofbühne die vier ersten Stücke des angekündigten Eyklus der historischen Dramen ShakeSpeare's in der letzten Woche diese» Jahre- zur Ausführung kommen werden, und zwar Sonntag den 27. December: „Richard U ", den 28. Dec.; „Heinrich IV." sersterTheil), den 29.Dee,: „HeinrichIV/<
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