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Dresdner Journal : 25.11.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186311256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18631125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18631125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-11
- Tag 1863-11-25
-
Monat
1863-11
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 25.11.1863
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1863 Mittwoch, den 25. November I 272 DresdnerIormml Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann — l und Elb«: >r. «n. st Chemnitz. Am Nachmittage des vergangenen Bußtages brachte die hiesige Singakademie im Vereine mit dem Kirchensängerchore und dem Stadtorchcster, unter der Leitung deS Musikdirektors Sckmcider, in der Jakobi' kirche „Die Schöpfung" von Haydn zur Auffüh rung. Als Solisten wirkten dabei mit drei Mitglieder der Dresdner Hofoper, Fräulein Alvslebrn und die Herren Rudolph und Eichbergcr. Es war, von kleinen Un ebenheiten abgesehen, eine glänzende Leistung, die uns hier geboten wurde. Die Chöre zeichneten sich durch Kraft, Sicherheit und feine Accentuirung aus, und daß die geschätzten Gäste auS Dresden Treffliches leisteten, be darf nicht erst der Erwähnung. Wünschen und hoffen wir, daß die Singakademie, die unter Schneider'- Leitung einen neuen Aufschwung genommen hat, un- auch ferner hin mit solchen gelungenen Produktionen erfreue. — Zu den musikalischen Genüssen, die wir hier haben, gesellen sich in diesem Winter auch Soireen für Kammer musik, welche Musikdirektor MannSfeldt neben seinen Concerten veranstaltet und deren erste (Quartette 6 ck»r, Nr. 34 von Haydn, 6-mall von Mozart und (4 ckar, op. 18, Nr. 5 von L. v. Beethoven) am 17. November in gelungener Weise von Statten ging. — Unsre diesmal stattliche Oper fährt fort, gute Leistungen zu bieten. D«S Theater ist an den Opernabrnden regelmäßig auS- vrrkauft. ovem- stcan- -krreil oste», ffend. Lcr- Kale»d<r Der „Amrisrnkalender auf 1864" (Leipzig bei F. A. Geißler). Unter allen sächsischen Kalendern hat sich unbedingt der „Amrisrnkalender ' den vom 30. März, dem Bunde zu wiederholten lungrn Anlaß gegeben, in deren Verfolg schließ eventuelle Verhängung der BundeSerecution über n beschlossen wurde. Die sächsische Regierung wurde dert, sich an dieser Maßregel zu betheiligen. Sie auf das Bereitwilligste dieser Aufforderung, würde nötigenfalls in der Lage sein, den Nach liefern, daß sie nicht allein die ihr obliegenden König von Dänemark, wie Erbitterung gegen den Herzog von Schleswig Holstein Augustenburg. wurde eine, auf gewissenhaften jahrelangen Studien be ruhende, sehr ausführliche und instruktive Darlegung des letztern, seiner Entstehung und Wandlungen gegeben und schließlich nach Arrian eine klare, lebendigc Schil derung des Einfalles Alexander'» des Großen in das streng abgeschlossene Indien daran geknüpft. 6. Dresden, 23. November. Vorgestern, am Vorabende des „Todtcnsonntages" hatte die Dresdner Singakademie (Chorgesangverein) im Meinhold'schcn Saale eine Aufführung des „Requiems" von Mozart ver anstaltet. Da die Production eigentlich keine öffentliche war, sondern nur vor einem eingeladenen, jedoch sehr zahlreichen Zuhörcrkreise stattfand, entzieht sich dieselbe eigentlich den Anforderungen strenger Kritik: doch möge hier die Bemerkung erlaubt sein, daß es unter allen Umständen wünschenswerth ist, solche Meisterwerke auch durchaus würdig zu Gehör zu bringen. Die gestrige Aufführung nun war nur in Betreff der Chöre be friedigend; die Soli zum Thcil und auch die Orchester begleitung des Laade'schen Chores ließen Manches zu wünschen übrig. Eine Ausnahme machte das Baßsolo mit Posaunenbegleitung im „VW, ,r»o" (lub» mirum), welches von beiden Herren, namentlich dem Bläser, treff lich erecutirt wurde. Insbesondere wäre eS räthlich, bei Ausführungen namentlich älterer Musikstücke das Streich quartett in quantitativer Beziehung wenigstens einiger maßen im Verhältnisse zur Stärke de- EhoreS zu be setzen. E» bieten sich übrigens den Gesangvereinen im Bereiche der musikalischen Chorliteratur so viel treff liche Werke, daß eS denselben nicht schwer fallen dürfte, darunter für ihre Kräfte «ine paffende Auswahl zu treffen. Die Leistungen de» Chores, sicher die eigentliche Aufgabe auch der Dresdner Singakademie, waren, um dies noch einmal zu wiederholen, im Allgemeinen loben» Werth, besonder» schienen Sopran-, Alt- und Baß stimmen stark und gut besetzt. An Stelle des erkrankten Herrn Musikdirektors Pfrctzschner hatte Herr Kapell meister Krebs mit liebenswürdiger Bereitwilligkeit die Direktion übernommen. V. Iw LaitiwL» tritt kost uaä kZtempelrn- «cdlnx binru. . Silber, rs. »lVi«; >b Russen nier 89. : S IS k b cs-L-tücke: n: STblr. hlr.SHr. r. Sproc. r,IS; ilal. ricr —; ihn-Aclim lombard. bttke n», S'm. 1 b. »!»««>. Vrw. «n. hatte. Was Japan betrifft, so hatte dasselbe zwar wohl schon früher von dem, am Ausflüsse des Kiang be stehenden Reiche U und von nördlichen Gegenden Chinas her Ankömmlinge gesehen, aber gewiß ist erst dies, daß 160 Jahre vor Beginn dieser Periode aus China her durch Sinmu, „den göttlichen Krieger", eine bedeutende Colonistrung erfolgte. Die Grundinstitute Japans sind den chinesischen nachgebildet. Mit dem bezeichneten Zeit punkte, wo die Insel in die Weltgeschichte cintritt, er halten die kräftigen Insulaner ihre Dairis oder Mikados, „die „HimmelSsöhne". Der Vortragende beleuchtete hier auf die beiden großen Heldengedichte der Inder, Ramä- jana und Mahabhl-rata, deren Zusammenstellung und Redaktion, da» Werk sinniger Brahmanen, in diese Periode fällt; ebenso ward der Ursprung des indischen Dramas, wie das Mündigwerden der Baukunst in dieser Zeit gesucht. Die Aufmerksamkeit der Hörer wurde so dann auf daS glänzende Gestirn gelenkt, welches wäh rend dieser Periode in Vorder-Jndien aufgegangen, über ein Jahrtausend da bald Heller, bald matter leuchtete, dann fast völlig am Himmel Dorder-JndienS verschwand, um so mächtiger aber späterhin über Tibet, der Mon golei, China, Japan und ganz Hinter-Indien auf strahlte, auf Buddha nämlich, dessen großartige Er scheinung, wie der Vortrag mit Recht bemerkte, für jeden denkenden Menschen, für jeden Christen von In teresse sein muß, da der Buddhismus nach den neuesten, wenn auch immer sehr unvollkommenen, doch möglichst sorgfältigen Zählungen unter allen Religionen der Erde mindesten» so viele Verehrer zählt, al» daS Christen- thum. Nach einer kurzen Kritik der Quellen, deren lautere in Bezug auf den Ur-BuddhiSmuS erst jetzt von der Wissenschaft erschlossen worden sind, und nachdem dabei gesagt, daß daS Urtheil über die große Erschei nung d«S DuddhlSmuS noch immer sehr unsicher sei, Dresden. Vorlesungen über die Geschichte kstasiens. In seiner dritten Vorlesung (am Ü7. November) betrat Herr Consistorialrath Hofprediger M.KLuffer die Geschichte der mittlen Zeit Ostasiens, M, von 500 vor Christi bis 1000 nach Christi reichend, d-ilweise und mit gutem Grunde die Blüthezeit jener sinder genannt wird, und zwar wurde in dieser Vorlesung Kuptsächlich der erste jener drei Abschnitte betrachtet, in sklche man diesen Zeitraum wiederum getheilt hat. Zu- I ichst war eS Kongtse (Confucius), dessen Leben und »ihre in warmer, eingehender Würdigung am Eingänge Dksn Periode Besprechung fand, wobei dargethan wurde, le die chinesische Philosophie, wenn sic auch mancher »Hern Ideen entbehrte, doch auf einer sehr ehrwürdigen rid festen Grundlage, auf der sittlicher Principien be- Mhle. Nach Kongtse, diesem glänzenden, mildsrgnenden Müirne am chinesischen Himmel, wendete sich der Vor- Wg dem kupferfarbigen MarS zu, wie der gewaltige Mn-Tchinhoangti, der kühnste, unternehmendste, aber Mhl auch gewaltigste Kaiser Chinas genannt wird. Die 1'ße, mit aller Strenge durchgeführte Bücherverbrennung I» Zähre 213 vor Christi, durch welche dieser Herrscher M Lischeu von Millionen der Gebildetsten seiner Zeit- Messen und Nachkommen auf sich zog, kennzeichnet s«in MMent; ebenso bewirkte er die Vollendung der bckann- M gegen die andrängendrn Barbaren aufgeführten großen I ^uer. Nachdem da» WiffenSwertheste über diese Mauer I getheilt und die wichtigsten Dynastien genannt, welche I^dir Tstn - Echinghoangti'S folgten, wurde der mäch« I'Hn Bewegungen unter den an die große Mauer an» Mwzenden Horden gedacht und dabei erwähnt, daß Iöthrhundrrte vorher, ehe der Stoß der „Bölkcrwan- in unsre Gegenden kam, er dort schon begonnen hteu. i. K. Floren; rgk m Leip- Schmeil in jen: Hrn. I. n. E. Göpel red v. Gul- iangelin in ner a. Zscho- . Frl. Ama!» Apotheker A. er in Tann,. Ikarl Götzj, Hoffmann rnch Wiiki„ ,g. StegU» e. Aug- Bey« b. Chemnitz. , Oberstühen ihäuser ged. . Aug. vern, selb. rilseratenaanahm« auswärts: l^ipriss: 1«. Lnmiuissiooiir <ie» Ilrvaciner 3ourn»lti; «benclna.: II. Kamkurz-LIton»: ttmrnnrrin Sc Vuui.rn; Lerlia: Unnrioi'aeUu Uuob- bnuitl., liürruL»««'» linrenu; Lremen: L. tZcni.orrn; Lr,»i»n: tjrzxuLx: kraolckllrt ».» : ttuedü. i Lola: Looni- LLKeneic; knria: v. (28, nie de bona eosnont; krax: t'„. tinnl-len'a ttuokk.; Vien. Loinptoir 6. Ic. Wiener Aeituux, 8tok»unpl. 867. Herausgeber: ILöoixl. Lrpväition de» Dresdner Journal», vrsaden, ötnrienatr»»»« K«, 7. >r 0. erv. er 0. er 0. Palait det k. een beim Jnsp. l. K Pers.SNgr. erein« auf der 3 Uhr. Entree von früh bi» lkinder 2 Nar. et; Ostra-Allee erson lv Nar. fnet von früh indcr 2Z4 Nqr. Nichtamtlicher Theit. Uebersicht. elegraphischr Nachrichten. LgeSgeschichte. Dresden: Interpellation wegen dchleSwig-Holstein in der Zweiten Kammer. — Wien: Abgrordnetenversammlung. Kaiserreise nach Ungarn. Großfürst Konstantin. Debatte über daS Kriegsbud get verschoben. — Prag: Commission wegen Durch führung der beiden Landessprachen. Theaterangele genheit. Keine Truppenbewegungen. — Berlin: Aus dem Abgeordnetenhause. Zur Beamtensrage. Ernennun gen ins Herrenhaus. Lassalle verhaftet. — Fran kfurt: Lon der Bundesversammlung. Resolutionen des deut schen Rrformvereins wegen Schleswig - Holstein. — Paris: Congreßfrage. Schleswig-Holstein. Schlaf haus für alte Leute. — Turin: Proceß Türr. Pol nische Agenten. — London: Gerücht vom Ausschei den Russell'-. Legat für Disraeli. — Kopenhagen: Dir Eidrrpartei und König Christian. Vorbereitun gen für alle Eventualitäten. Delegirte zur Audienz j beim Könige. Schleswig-Holstein. (Neueste Nachrichten.) »ei politische Versammlungen ll. (Schluß.) »rsduer Nachrichten, h ovinzialnachrichten. kiattsttk u. »olkswirthschast.U ize oacii: lbr. Ul, 2, 7. m. U», XI. (S nur d. , U», ll. »,U7,Al>I0. kr. U7, Zj7, d, U7, XU. lm.^3, X7. 5, U7,X lt. lle: bO00 ir Dhol- >örs« ;« >eiß loco izenmebl grieSler . l 3.2S, Itz, pr. pr. Ctr. lvThlr. t — 25. loco 8ü handelt. Ort-- terung: börse.) Gerfie ri-23. vembei 14X>i ,Nov- Lndett. icten- Sgr.; Gerste Erbsen RübSl Oov'jh „Gleichwie die sächsische Negierung ihre Ansichten und Handlungen offen, ohne Scheu und Aengstlickkeit bekennt und sie allen Regierungen, deutschen wie frem den gegenüber mit Nachdruck zu vertreten beflissen ist, so wird sie auch alsdann ihre Abstimmung mit voller Freiheit und allein nach ihrer gewissenhaften Überzeu gung bemessen. Ich darf aber wohl hoffen, es werde in Sachsen kein Zweifel darüber bestehen, daß an maßge bender Stelle das gute Recht eine eben so sichere Stätte findet, als die Ehre Dentschlands. Und, meine Herren, lassen Sie sich zu wohlwollendem Gehör noch das Eine gesagt sein: die sächsische Regierung ist nicht eilig mit Kundgebungen und Beschlüssen, die, von ihr allein aus gehend, eine Entscheidung nicht bringen, sie vielleicht nur erschweren können; wenn aber es zum Handeln kommt, so wird Sachsen nicht im letzten Treffen zu finden sein." (Allseitiges Bravo!) Abg. Mammen: Die eben vernommene Beantwor tung seiner Interpellation sei derart, daß er heute auf Stellung weiterer Anträge verzichte. Es sei der Gang der Dinge einige Tage abzuwarten und er behalte sich dann Weiteres vor. — Der Präsident kommt dann auf einen in der Registrande verzeichneten Antrag von Oehmichen und Genossen zurück, welcher folgendermaßen lautet: „Die unterzeichneten Mitglieder der Zweiten Kammer, von der Meinung ausgehend, daß es vor Allem Noch »Hut, die An sicht der Lanoesveriretung über die schleswig-bolsteinsche Frage mit möglichst wenigem Zeitverlust zu vernehmen, die In »erpellation der Herren Abgg. Mammen und Genossen aber un ter Umständen diese wünschenswerth« Beschleunigung nicht erzielen kann, stellen an die Zweite Kammer, von deren Mitgliedern sie voraussetzen, dast ihnen über diese seil länger als einem Jahr- zehend in allen deutschen Herzen brennende Frage eine Ausklärung nicht mehr von Nöthen ist, den Antrag: Die Kammer wolle beschließen, an die Staatsregierung einen Antrag dahin zu richten, Hochdieselbe wolle alsbald bei dem Bundestage I. Ihre Anerkennung des untrennbaren Zusammenhanges der Herzogtbümer Schleswig-Holstein erklären; ll. das Recht des Herzogs Friedrich von Schleswig-Holstein- Augustenburg aus diese Länder anerkennen; IN. beantragen, daß diese Rechte der genannten Länder sowohl, als des genannten Fürsten vom Deutschen Bunde aus das Schleunigste mit allen und jeden Mitteln, auch den äußer sten, zur Geltung gebracht werden." (Unterzeichnet ist dieser Antrag von den Abgg. Vicepräsident Oeh michen, Sachße, Güntber, SecretLr b)r. Löth, Secretär Schenk, Guido Uhlemann, Heinrich Steiger, User und Seiler. Bevor die Frage bezüglich der Verweisung desselben an einen Ausschuß gestellt wird, bemerkt Abg. Sachße: Nach der Rede des Herrn Abg. Mammen und Dem, was der Herr Staatsminiftcr eben gesprochen, scheine ihm heute eine Begründung dieses Antrags nicht mehr nothwendig. Er beantrage, daß der Antrag nicht an eine Deputation verwiesen, sondern auf eine der nächsten Tagesordnun gen zur sofortigen Berathung und Beschlußfassung ge bracht werde. — Abg. Günther befürwortet dasselbe und die Kammer beschließt einhellig in diesem Sinne. Schließlich geht die Kammer über zur Wahl der Mitglieder für den Landtagsausschuß zur Ver waltung der Staatsschulden. Als die von dieser Kammer zu wählenden 3 Mitglieder ergeben sich die Herren Abgg. l)r. Hertel, Licepräsident Oehmichen und Ur. Lolh und als deren Stellvertreter die Herren Abgg. ttr. Arnest, v. Nostitz-Paulsdorf und v. Schönberg. Nächste Sitzung Donnerstag, in welcher der heutige An trag von Oehmichen und Genossen Gegenstand der Tages ordnung bilden wird. Wien, 22. November. Tic verabredete Zusammen kunft deutsch-österreichischer Abgeordneter mit den Führern der deutschen Fortschrittspartei soll, wie der Wiener „Lloyd" meldet, am 6. Dcccmber in Nürnberg stattfindcu. Von Seiten der Deutsch-Ocsterreicher haben Rcchbauer, Fleckh, Berger, Hann, Groß, Mühlfeld und Brinz ihr Erscheinen zugesagl. Von der andern Seite sollen auch Professor Häusser und Unruh zugesagt haben. Wien, 23. November. (Boh.) Tie Riedcl'sche Corre- spondenz meldet nach verläßlichen Mittheilungen, daß die Reise des Kaisers nach Ungarn in den nächsten acht Tagen erfolgen werde. Der Kaiser werde die vom Nothstaud heimgesuchten Gegenden und auf der Rückreise Pesth besuchen, wo gleichzeitig eine Notabeinversammlung Telegraphische Nachrichten. Berlin, Dienstag, 24 November, Nachmitt, kie. National Zrituna' erfährt aus angeblich guter Quelle über die russische Antwort auf die Con- ireßrinladung: Kaiser Alexander betone seine Lor- stedr für friedliche Lösungen, zolle den Gefühlen, pklchr Kaiser Napoleon den Plan eingegrbrn, wüste Anerkennung, glaube aber, bevor er einem inr skizzirten Congreßprojecte zustimme, müßte liapoleon die Aufgaben des Congreffes genau prä- Ssiren. ^Darmstadt, Dienstag, 24 November Die Immer der Abgeordneten beschloß einstimmig: die Regierung zu ersuchen, durch Anerkennung des Mnzrn Friedrich von Holstein - Augustenburg als Itzttzog von Schleswig-Holstein daS Recht und die Dmgritüt Deutschlands zu wahren, und die Br- kntmlligkrit der Kammer zu erklären: die Reair- i7M»it den Mitteln des Landes zur DurchM- «mg diese« Rechts zu unterstützen. s Kothä, Dienstag, 24. November. Herzog Ukiedrich von Schleswig Holstein empfing eene I pttkation deS Ausschusses de« Nationalvrreins, lenkte für dessen Sympathien und sprach die sichere Erwartung aus, daß durch Geltendmachung seines Wichtes die Schleswig-Holsteiner auf immer von lt- dänischen Unterdrückung erlöst würden. I Hamburg, Montag, 23. November, Abends. Vie versichert wird, verweigern der Administrator mr Grafschaft Rantzau, Kammerherr v. Moltke, lit gesammte Altonaer Magistrats- und Justiz- ^Legium, die Altonaer Gymnafialprofessoren, fast »Lk Altonaer Advocaten und da« gesammte Per- Inal der holsteinischen Regierung ^u Altona vom warrauchrf abwärts ebenfalls den HuldigungSeid. London, Dienstag, 24. November. Die Heu- lge „Morning Post" will wissen, England habe lit Bedauern die Congrrßeinladung deS Kaisers kiipoleon abgelehnt. Das Gerücht. Graf Russell lertr als Staatssekretär des Auswärtigen zurück- meten, ist unbegründet. Stockholm, Montag, 23. November, Rach- luttags. Zn der heutigen Sitzung des Reichs tes verlangte die Regierung ein neues Extra- tdiliv auf Höhr von drei Millionen zu Kriegs- RiSungen. I Es herrscht hier ebenso Mißtrauen gegen deu Tagesgeschichte. Dresden, 24. November. Die heutige Sitzung der Zweiten Kammer begann um 11 Uhr in Anwesen heil der Herren Staatsminister Frhr. v. Beust und vr. v. Falkenstein. Sämmtliche Tribünen waren in allen ihren Räumen gefüllt und vermochten das andrängrnde Publicum nicht zu fassen. Auf der Tagesordnung stand die von dem Abg. Mammen in der Siyung vom 19. Nov. eingebrachte Interpellation wegen Schleswig- Hslsteins, welche also lautet: In Erwägung, daß durch den T»d des Königs Friedrich Vll von Dänemari di« schlcswig-holsteinsche Frage in «ine neue und bedeulungsvolle Phase getreten ist, indem dadurch die bisherige Personalunion der Herzogthümer Schleswig und Holstein nut Dänemark aufgelöst ist, sowie in fernerer Grwägung, daß ein deutscher Bundessürst bereits den bisherigen Erbprinzen von Schleswig Holstein- Sonderbura-Augustcnburg als Herzog von Schleswig-Holstein anerkannt haben soll, erlauben sich die Unter zeichneten an die hohe Staalsregicrung di« Anfrage zu richten: »Welche Schritte die hohe Staatsregierung bereits gelhan hat oder noch zu thun gedenkt, um das Recht und die Ghre Deutschlands in dieser Angelegenheit zu wahren Dresden, l8. November 1883. Advocat Schreck. Riedel. Zungnickel Hermann Lang. Advocat Bauer. Wilhelm Burk. Zresler. Fahnauer. Martini. Mai. Franz Mammen, vr. Hepner. M. Bering. Ploß. Tempel. Pornitz. Lehmann (Böhrigen). Gmmrich. Es erhält das Wort Abg. Mammen. Nach den Ein gangsworten, daß diese Frage nicht nur auf der Tages ordnung der Kammer, nein, auf der des deutschen Volks sich befinde, wirft derselbe einen Rückblick auf die die Herzogthümer betreffenden Vorgänge seit dem offenen Briefe des Dänenkönigs im Jahre 1848. Die Hoff nungen, welche sich an die damalige Erhebung geknüpft, seien, wie so manche andere, gescheitert; deutsche Truppen hätten schließlich das Schergenamt für die Dänen über nommen. Heute trete dieselbe Frage in bestimmterer Ge stalt an uns heran, jetzt sei zu beweisen, ob die Deutschen Recht und Ehre wahren könnten. Das deutsche Volk sei einig in dieser Angelegenheit, es blicke erwartungsvoll auf Das hin, was die Regierungen thun würden. Wenn man jetzt die deutsche Ehre vergesse, so dürfe man über haupt nicht mehr von einem Deutschland reden, und da letzte Blatt deutscher Geschichte würde mit den Worten beschrieben sein: Die Nation ging zu Grunde durch Un einigkeit, diese machte sie machtlos, rechtlos, ehrlos. Mit Befriedigung ersehe das deutsche Volk, daß ein verehrter deutscher Fürst vorangehe; aber blicke man auf die üb rigen Regierungen, so wisse man, was zunächst Preußen betreffe, wohl, daß dessen Volk zu Uns stehe', indessen frage man sich, ob die preußische Regierung nicht durch innere Wirren gehemmt sein würde. Was man aus Oesterreich höre, laute lau und flau, und doch gehöre Oesterreichs Macht zu Deutschland und sei unerläßlich für dessen energische Politik. Was die übrigen Bundesstaaten belresse, so höre man, daß einige derselben dem Londoner Protokolle beigctreten wären; indessen sei dieses ein leeres Stück Papier, und kein Staat habe das Recht, das deutsche Recht zu verschachern. Es müsse schnell und ernstlich vorgegangen werden; ein großer Krieg sei zwar stets dem Fortschritte hinderlich, bringe Lasten und Ge fahren, aber für Deutschlands Ehre müsse er ausgefochlcn werden, wenn nöthig, bis zum Messer. (Bravo!) Hierauf erhebt sich Herr Staatsminister Freiherr v. Beust zur Beantwortung und äußert sich wie folgt: „Die Angelegenheit, welche den Gegenstand der be reits in letzter Sitzung angekündigten Interpellation und der soeben vernommenen Rede bildet, ist eine so ernste und eine das öffentliche Bewußtsein so tief berührende, daß es der Regierung nur erwünscht sein kann, wenn ihr Gelegenheit geboten wird, sich über ihre Stellung zu derselben, über ihr Verhalten in derselben der Landes vertretung gegenüber auszusprcchen. Ich habe daher nicht Anstand genommen, meine Bereitwilligkeit zur sofortigen Beantwortung zu erklären und ich beantworte nun die Interpellation mit einer kurzen und bündigen Darstel lung der Sachlage. „Wie der hohen Kammer bekannt ist, haben verschic- »richten. r. Msaip. H 88 G.; B.; do. ». do. v. IM fächs. schlej. B; Land- B. Lisen- Leipzig- ><A.; Mag er 123H S. m« deutsche unschweiger Weimarer 80H G.; AuzU S.; Frairt» ISltz G.; B.; Wim Louisd'or i G. Nat.-Anl. alsaiüehen lien d. Gre- mzd. k>,91; Noch Thlr. Ngr. Rbl..- dene Maßregeln der dänischen Regierung während der letzte» Jahre, insbesondere die vielbesprochene Bekannt- ma " "" Ver lich Hol auf en und weis militMschen Vorbereitungen ungesäumt und thätigst ins Werk setzte, sondern daß sie auch auf alle Weise bemüht war, tzahin zu wirken, daß die BundeSerecution schleu nigst vollzogen, daß also die militärische Besetzung Hol stein» schleunigst ins Werk gesetzt werde. „EsS hatte die Angelegenheit die verschiedenen, durck die BUndeserccutionsordnung vorgeschriebenen Stadien durchlaufen und war zu dem den wirklichen Eintritt der Ereeutlvn aussprechenden Beschlüsse reif, als König Friedrich Vll. von Dänemark verschied. Infolge dessen machte der Erbprinz von Holstein Augustenburg entgegen der, durch den Londoner Vertrag vom 8. Mai 1852 auf gestellten Erbfolgeordnung Erbansprüche auf die Herzog tümer Schleswig-Holstein geltend. Infolge dieses Vor ganges sah sich der Bund einer neuen Frage gegenüber, der Fichge der Erbfolgeordnung zunächst im Herzogthume Holstein. „Bei dieser Sachlage schien der sächsischen Regierung die erVe und nächste Aufgabe die zu sein, daß den in dieser frage nunmehr von dem Bunde zu fassenden Be schlüsse l in keiner Weise, sei es durch einem Act des Hande ls oder des Geschehcnlassens, vorgegriffen werde. Es er ing daher von hier aus bereits am 18. dieses Mona! > an den königl. Bundcstagsgesandten die Wei sung, und zwar auf telegraphischem Wege, sich entschie den dahin auszusprechen, daß, so lange der Bund die Successionsfrage nicbt erledigt habe, ein dänischer Ge sandter in der Bundesversammlung nicht zuzulasscn und ein Creditiv desselben nicht anzunehmen sei. (Bravo!) „Im Verfolg der am vorigen Sonnabend, am 20., stattgefundenen Bundestagssitzung aber, woran, nicht im Einklang mit der diesseitigen Auffassung, der bisherige königlich dänische, herzoglich Holstein lauenburgsche Bun- dcstag-gesandte Theil genommen hatte, ist unter dem Gestrigen der Bundestagsgesandte angewiesen worden, in der Bundesversammlung einen förmlichen Antrag cinzu- bringem dahin gehend: „Es sei bis zu dem möglichst zu sördernden Aus trage der Sache dir Zulassung eines Abgesandten Sr. Majestät des König» von Dänemark zu den Verhänd- lungen der Bundesversammlung nicht für statthaft zu erachten, auch von dem Entgegennehmen von Beglau bigungsschreiben eines königlich dänischen Abgesandten als Mitglied der Bundesversammlung abzusehen; ferner: es seien unverzüglich die nöthigen Anordnungen zu treffen, damit das für Holstein bestimmte Erecutions- corpS mit der den Umständen entsprechenden Verstär kung in Holstein und Lauenburz einrücke, um diese Bundesländer bis zu dem Zeitpunkte besetzt zu halten, wo der Bund sich in der Lage sehen wird, dem von ihm als rechtmäßig anerkannten Nachfolger in gedach ten Herzogthümcrn lctztgedachte Bundesländer zu eigener Verwaltung zu übergeben". — (Bravo! von Seiten der Kammer und der Tribünen). „Dies, meine Herren, sind die Maßnahmen, welche nach der Ansicht der diesseitigen Regierung der Sachlage entsprechen, welche ihr ebenso correct, als wirksam schei nen, um den, von dem Bunde nunmehr zu fassenden Beschlüssen die Geltung zu sichern, und welche, wenig stens nach der diesseitigen Ansicht, zu beanstanden auch die beiden mächtigsten Glieder des Bundes gerechte Ur sache nicht haben. Die Einigkeit unter den Bundesglie dern ist aber jetzt mehr als je dringendes Bedürfniß, ein ebenso großes Bedürfniß ist cs, daß der Bund, wenn er im Begriff steht, für das Recht eiuzutrctcn, vielleicht das Recht gegen die Macht zu verthcidigcn, auch die Rechts frage ohne Säumen, aber mit Ernst und mit Ruhe prüfe und danach beschließe. Abonnementspretst: Mrlieb: 6 Dblr. — ötxr. in S»ck»«" 1 „ 1» „ „ P»n»tliek in vr»»a«»: 15 Isxr. ximsin« ttnn»n«rn: 1 blxr. Snseratrapreise: kür 6«a R»nm einer se»z>»It«oen /eile: l Kxr. Unter ,,Linx;esanat" Sie 2silv; A 5 . erscheinen: Nxlieb, mit Xo«o»i>me cker 8onn- nvä keicrtne«» -tdevä» kür -ien füllenden 1»^.
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